E-Book, Deutsch, Band 0032, 448 Seiten
Reihe: Romana Extra
Gordon / Yates / Steele Romana Extra Band 32
1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-7337-4246-1
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 0032, 448 Seiten
Reihe: Romana Extra
ISBN: 978-3-7337-4246-1
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
KÜSSE IM PALAST DES WÜSTENPRINZEN von YATES, MAISEY
Mutig befreit Scheich Zafar Nejem die zarte Analise aus den Händen ihrer Kidnapper und bringt sie in seinen Palast. Doch niemand darf wissen, dass die junge Amerikanerin bei ihm ist - in seinem Schlafgemach! Denn Analise ist mit seinem Feind verlobt
SINNLICHE REISE NACH ÄGYPTEN von GORDON, LUCY
Welche Demütigung: Vor dem Altar wird Freya sitzen gelassen. Nie wieder wird sie sich verlieben, schwört sie sich. Während einer Reise nach Ägypten stellt ihr bester Freund Jackson Falcon ihren Vorsatz jedoch auf eine verlockende Bewährungsprobe ...
HAPPY END IN DEN HIGHLANDS? von WILSON, SCARLET
Als Anwältin in London weiß Laurie genau, was richtig und falsch ist! Sich in den attraktiven Schotten Callan zu verlieben, den sie nach dem Wochenende in den Highlands nie wieder sehen wird, ist garantiert falsch! Trotzdem fühlt es sich unglaublich gut an, als er sie küsst ...
LASS MIR ZEIT, CHÉRI von STEELE, JESSICA
Kein Mann war je zu der scheuen Josy so ritterlich und zärtlich wie der französische Millionär Dacre Banchereau. Aber kann Josy nach den schrecklichen Ereignissen, die sie erleben musste, jemals wieder an die Liebe glauben? Ganz fest hat sie ihr Herz verschlossen ...
Die populäre Schriftstellerin Lucy Gordon stammt aus Großbritannien, bekannt ist sie für ihre romantischen Liebesromane, von denen bisher über 75 veröffentlicht wurden. In den letzten Jahren gewann die Schriftstellerin zwei RITA Awards unter anderem für ihren Roman 'Das Kind des Bruders', der in Rom spielt. Mit dem Schreiben erfüllte sich Lucy Gordon einen großen Traum. Zuerst begann sie mit Artikeln für ein britisches Frauenmagazin. Einige der interessantesten sowie attraktivsten Männer der Welt unter anderem Richard Chamberlain, Charlton Heston, Sir Alec Guiness, Sir Roger Moore wurden von ihr interviewt. Nach 13 Jahren Schreibtätigkeit für diese Zeitschrift entschloss sie sich, im Jahr 1984 ihren ersten Roman zu schreiben. Dieser Liebesroman erschien unter dem Titel 'Ungezähmtes Verlangen' im Jahr 1992 bei CORA Love Affair. Ihr zweiter Roman 'Hand in Hand durch Venedig', der kurz danach herauskam, erschien unter der Nummer 212 im Jahr 2003 bei Julia Extra. Sie gab ihren Job beim Frauenmagazin auf und konzentrierte sich auf das Schreiben von Romances, die unter dem Pseudonym Lucy Gordon veröffentlicht werden. Mit richtigem Namen heißt sie Christine Sparks Fiorotto.
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2. KAPITEL
„Wachen Sie auf.“ Zafar schüttelte Ana behutsam, die zusammengerollt wie ein Kind dalag und fest schlief.
Die Sonne ging gerade hinter den Bergen auf, und es herrschten noch angenehme Temperaturen. In wenigen Stunden würde es zu heiß zum Reiten sein. Bis dahin wollte er die nächstgelegene Oase erreicht haben, um dort eine Rast einzulegen. Am Spätnachmittag, wenn es sich wieder etwas abgekühlt hatte, beabsichtigte er, mit Ana zur Stadt weiterzuziehen.
Noch eine Nacht im Freien wollte er der zerbrechlich wirkenden Blondine nicht zumuten. Ein längerer Aufenthalt in der Wüste würde ihrem zarten Teint schaden. Außerdem brauchte er dringend Schlaf.
In diesem Moment schlug sie die Augen auf. „Ich …“ Abrupt setzte sie sich auf. „Oh nein! Es war also kein Albtraum.“
„Leider nicht. Meinen Sie damit mich oder Ihre Entführung?“
„Alles. Auf dieses Abenteuer hätte ich gut verzichten können. Mir tut alles weh. Der Boden war einfach schrecklich hart.“
„Darüber müssen Sie sich bei Ihrem Schöpfer beschweren.“
„Halten Sie mich etwa für wehleidig?“ Sie fuhr sich mit einer Hand durchs Haar, wobei sich ihre Finger darin verfingen.
Unwillkürlich fragte Zafar sich, wann sie es zum letzten Mal gekämmt hatte. Ein Bad hatten ihre Entführer ihr bestimmt nicht ermöglicht und auch sonst wohl keine Rücksicht auf ihre Bedürfnisse genommen. Dafür hätte er die Männer nur zu gern zur Rechenschaft gezogen. Doch in seiner zukünftigen Position durfte er sich nicht von Gefühlen leiten lassen. Er musste seine Ziele um jeden Preis verfolgen.
„Solche Gedanken mache ich mir überhaupt nicht. Sie stellen für mich lediglich eine Last dar und behindern mein Vorankommen.“ Er hatte es schließlich eilig, zum Palast zu gelangen. Seine Männer hatten ihn informiert, dass Botschafter Rycroft, ein Freund seines verstorbenen Onkels, auf einem baldigen Treffen bestand. Diese Begegnung würde nicht angenehm verlaufen – wie überhaupt sein weiteres Leben. Von nun an würde er es fast ausschließlich der Politik widmen müssen.
„Ich habe weder darum gebeten, entführt zu werden, noch dass Sie mich kaufen.“
„Haben Sie es schon vergessen? Ich habe Lösegeld für Sie gezahlt.“
„Wie Sie es nennen ist mir egal. Es geschah auf jeden Fall gegen meinen Willen.“
„Würden Sie sich jetzt bitte nach draußen begeben, damit ich das Zelt abbauen kann?“
Ana stand auf, warf ihm einen bitterbösen Blick zu und ging mit hocherhobenem Kopf an ihm vorbei ins Freie.
„Falls Sie Hunger haben, Sie finden in einer der Satteltaschen Dörrfleisch.“
Obwohl sie darauf absolut keinen Appetit verspürte, durchwühlte Ana die Taschen und fiel gleich darauf mit unerwartetem Heißhunger über den Proviant her.
„Ist noch Wasser da?“, fragte sie dann hoffnungsvoll.
„Im Schlauch.“ Während sie es trank, baute Zafar rasch das Zelt ab.
„Haben die Entführer Ihnen nichts zu essen gegeben?“
„Nicht genug jedenfalls. Außerdem war ich mir nicht sicher, was ich davon halten sollte. Also habe ich nur etwas zu mir genommen, wenn es gar nicht mehr anders ging.“
„Sie zu vergiften oder unter Drogen zu setzen, hätte den Kidnappern keinen Vorteil verschafft.“
„Vermutlich nicht, aber auf diese Idee bin ich einfach nicht gekommen.“
„Was kein Wunder war in solch einer Situation.“
„Sie werden mir doch nichts antun, oder?“ Sie sah ihn mit großen Augen fragend an.
„Darauf gebe ich Ihnen mein Wort.“ Eine Frau zu misshandeln war eindeutig unter seiner Würde.
„Ich glaube Ihnen. Sonst hätte ich diese Nacht auch nicht schlafen können.“
„Wie viele Nächte haben Sie durchwacht?“
Ana schüttelte den Kopf. „Keine Ahnung. Ich hatte Angst, die Augen zu schließen, weil ich nicht wusste, was dann passiert. Dadurch wurde alles allerdings noch schlimmer. Wenn man müde ist, vermischen sich Realität und Wahnvorstellungen … Ich war kurz davor, verrückt zu werden.“
„Dann hören Sie mir jetzt gut zu: Ich halte Sie weder zu meinem Vergnügen fest, noch um Ihnen in irgendeiner Form zu schaden. Ehe ich Sie freilasse, muss ich mir allerdings ein genaues Bild der Lage verschaffen. Das mag Ihnen nicht gefallen, doch einen Krieg wollen Sie gewiss nicht auslösen.“
„Eine solche Auseinandersetzung ist immer die schlechtere Alternative“, stimmte sie ihm zu. „Aber ich könnte Tarik doch erklären …“
„Möglicherweise würde er sogar auf Sie hören. Er könnte es aber auch für angebracht halten zu beweisen, dass er in der Lage ist, sein Eigentum zu schützen.“ Zafar schwieg einen Moment. „Außerdem muss ich an mein Land denken. Jamal würde möglicherweise Gerüchte in Umlauf bringen, dass ich in die Entführung verwickelt war. Das wäre normalerweise kein Problem. Als Herrscher könnte ich in so einem Fall eine Rebellion im Keim ersticken. Aber mein Volk steht noch nicht loyal hinter mir. Ein solcher Skandal wäre vielen ein willkommener Anlass, mich so schnell es geht wieder vom Thron zu stürzen.“
„Ist Ihnen der Thron denn so wichtig?“
„Man hat mir die Krone gestohlen und mich ins Exil verbannt. So will ich nicht länger leben. Der Thron von Al Sabah gehört mir. Ich nehme nur meinen rechtmäßigen Platz ein.“
„Selbst um den Preis, dass Sie mich zu dem Zweck gefangen halten müssen?“
„Ihr Gefängnis wird ein luxuriöser Palast sein, ähnlich dem Ihres Verlobten. Betrachten Sie Ihre Zeit dort einfach als Wellness-urlaub.“
„Dann fange ich am besten gleich mit einem Sandpeeling an. Das soll sehr gut sein für die Poren.“
„Die Schönheitskur beginnt erst heute Abend im Palast. Augenblicklich befinden Sie sich noch auf einem Ausflug in der Wüste in Begleitung eines privaten Fremdenführers. Ich kenne die Wüste besser als die meisten Bewohner die Stadt, in der sie aufgewachsen sind.“
„Leider erschließt sich mir die Schönheit der Umgebung nur langsam.“
„Die Landschaft hier gleicht der Wüste in Shakar. Wenn Ihnen die Umgebung so wenig zusagt, sollten Sie sich besser noch einmal überlegen, ob Sie Tarik wirklich heiraten wollen.“
„Es tut mir leid. Ich habe einfach nur schlechte Laune.“
„Das ist mir, ehrlich gesagt, ziemlich gleichgültig.“ Er zurrte das zusammengerollte Zelt am Sattel fest, nahm Ana den Wasserschlauch aus der Hand und verstaute ihn in einer Satteltasche. „Schaffen Sie es allein aufs Pferd, oder soll ich Ihnen helfen?“
„Ich befürchte, ich benötige Ihre Hilfe.“
„Kein Problem. Ich habe Sie schließlich die ganze Nacht über im Arm gehalten, da kommt es auf eine weitere Tuchfühlung auch nicht mehr an.“
Als Ana errötete, machte Zafar sich insgeheim Vorwürfe. Es war überflüssig, sie zu necken, zumal er sich aus Wortspielen und Humor bisher nie etwas gemacht hatte. Er ahnte allerdings, dass er damit nur gegen etwas ankämpfte, das ihn zutiefst verstörte. Ana zog ihn unwiderstehlich an. Das gestand er sich allerdings nicht ein.
Er verschränkte die Hände und hielt sie ihr hin. „Steigen Sie darauf“, forderte er sie auf.
Gehorsam griff Ana mit einer Hand in die Pferdemähne, die andere legte sie auf Zafars Schulter, stieg mit einem Fuß auf die verschränkten Hände und ließ sich von ihm hochheben, bis sie das andere Bein über den Pferderücken schwingen konnte.
„Wollen Sie vor oder hinter mir sitzen?“, erkundigte sich Zafar.
Die Frage brachte Ana in Verlegenheit. Rasch überlegte sie, in welcher Position sie am wenigsten Körperkontakt haben würden. „Vor Ihnen.“
Für Zafar würde das Reiten auf diese Weise zwar schwieriger sein. Doch allein der Gedanke, dass sie hinter ihm sitzen würde, die Brust an seinen Rücken gepresst, ließ ihn innerlich erglühen.
Rasch rief er sich zur Ordnung. Wie er es ihr versprochen hatte, würde er sie beschützen und nicht anrühren. Er stand schließlich immer zu seinem Wort. Er wusste, was richtig war, und setzte es um. Deswegen kehrte er auch nach Jahren im Exil in die Stadt zurück, in den Palast. Nicht Machthunger trieb ihn an, sondern das Wissen um seine Pflicht seinem Volk gegenüber. Es gab keinen anderen Weg, und Zeit für eine Ablenkung hatte er auch keine.
Er saß hinter Ana auf und griff nach den Zügeln. „Halten Sie sich gut fest“, befahl er und legte ihr einen Arm um die Taille. „Wenn wir den Palast heute noch erreichen wollen, müssen wir uns beeilen.“
Sie ritten wie der Teufel und rasteten nur kurz in der Oase in den Bergen, die sich mit ihrem saftigen Grün von der trockenen, staubigen Umgebung abhob. Danach jagten sie wieder im Galopp über das karge Land.
Als Ana in der Ferne einen flüchtigen Blick auf die Stadt erhaschte, war sie so erschöpft, dass sie sich kaum noch auf dem Pferd halten konnte. Sie war von Kopf bis Fuß mit Staub bedeckt, und ihre Finger waren so steif, dass sie sich kaum mehr an der Mähne des Tiers festhalten konnte. Nach nichts sehnte sie sich mehr als nach einem Bad und einem weichen Bett. Alles andere konnte warten.
Das harte Leben in der Wüste war sie nicht gewöhnt. Sie stammte aus einem vornehmen Elternhaus und hatte jahrelang ein exklusives Mädchenpensionat besucht, das den Komfort eines Fünfsternehotels bot.
Bequeme Betten und heiße Schaumbäder waren für sie bis vor Kurzem eine Selbstverständlichkeit gewesen. Nun war sie von Kopf bis Fuß schmutzig wie noch nie und fühlte sich...