E-Book, Deutsch, Band 312, 448 Seiten
Reihe: Julia Extra
Gordon / Carpenter / Webber Julia Extra Band 312
1. Auflage 2010
ISBN: 978-3-86295-212-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Ein Kuss mit ungeahnten Folgen / Nia und das Baby / Überraschung für Dr. Cartwright / Eine hinreissende Gegnerin /
E-Book, Deutsch, Band 312, 448 Seiten
Reihe: Julia Extra
ISBN: 978-3-86295-212-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
EIN KUSS MIT UNGEAHNTEN FOLGEN von GORDON, LUCY
Niemals wird Norah ihren Pflegesohn seinem leiblichen Vater überlassen. Gavin ist unglaublich attraktiv, aber eiskalt, meint die junge Tierpflegerin - bis er sie zum ersten Mal zärtlich küsst. Doch am nächsten Tag ist er wieder der coole Geschäftsmann. Wer ist nun der wahre Gavin?
NIA UND DAS BABY von LAWRENCE, KIM
Die halbe Nacht hat Nia sich um Jacks kleinen Neffen gekümmert, dessen Vater spurlos verschwunden ist. Erschöpft schläft sie ein. Als sie erwacht, liegt ein Mann neben ihr im Bett. Leider nicht Jack, ihr Chef, den sie wirklich liebt - denn der öffnet gerade die Schlafzimmertür ...
ÜBERRASCHUNG FÜR DR. CARTWRIGHT von WEBBER, MEREDITH
Wut, Zärtlichkeit, Trauer, Freude - alles zugleich empfindet Katy, als sie ihre große Liebe nach Jahren wiedertrifft. Ohne Erklärung hatte Jake damals ihre stürmische Affäre beendet, alle Briefe ungeöffnet zurückgeschickt. So weiß er auch nichts von Katys kleiner Tochter ...
EINE HINREISSENDE GEGNERIN von CARPENTER, TERESA
Nur einer kann gewinnen - im Streit um das Sorgerecht für die Zwillinge. Ihre attraktive Tante Rachel oder Ford Sullivan: Elitesoldat, durchtrainiert, sexy. Während eines Blizzards sitzen die Rivalen in Rachels Haus fest, und langsam bahnt sich eine ganz neue Lösung an ...
Die populäre Schriftstellerin Lucy Gordon stammt aus Großbritannien, bekannt ist sie für ihre romantischen Liebesromane, von denen bisher über 75 veröffentlicht wurden. In den letzten Jahren gewann die Schriftstellerin zwei RITA Awards unter anderem für ihren Roman 'Das Kind des Bruders', der in Rom spielt. Mit dem Schreiben erfüllte sich Lucy Gordon einen großen Traum. Zuerst begann sie mit Artikeln für ein britisches Frauenmagazin. Einige der interessantesten sowie attraktivsten Männer der Welt unter anderem Richard Chamberlain, Charlton Heston, Sir Alec Guiness, Sir Roger Moore wurden von ihr interviewt. Nach 13 Jahren Schreibtätigkeit für diese Zeitschrift entschloss sie sich, im Jahr 1984 ihren ersten Roman zu schreiben. Dieser Liebesroman erschien unter dem Titel 'Ungezähmtes Verlangen' im Jahr 1992 bei CORA Love Affair. Ihr zweiter Roman 'Hand in Hand durch Venedig', der kurz danach herauskam, erschien unter der Nummer 212 im Jahr 2003 bei Julia Extra. Sie gab ihren Job beim Frauenmagazin auf und konzentrierte sich auf das Schreiben von Romances, die unter dem Pseudonym Lucy Gordon veröffentlicht werden. Mit richtigem Namen heißt sie Christine Sparks Fiorotto.
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2. KAPITEL
Ford bog in eine Parklücke vor seinem Hotelzimmer ein, stellte langsam den Motor ab, lehnte sich in seinem Sitz zurück und schloss die Augen. Vor zwanzig Stunden hatte er das Haus von Rachel Adams verlassen, und er war fast so weit, mit gesenktem Haupt und eingekniffenem Schwanz an ihre Tür zu klopfen.
Wie demütigend.
Mit allem Geschick, das er in den acht Jahren bei den SEALs gelernt hatte, riskierte er es, sich umzudrehen und nach den Babys auf dem Rücksitz zu schauen. Jolie – noch immer so sauber und ordentlich wie zu dem Zeitpunkt, als er sie in den Kindersitz gesetzt hatte – trug ein pinkfarbenes Mützchen, hielt ihr Fläschchen im Arm und schlief friedlich. Cody, der seine Mütze und Schuhe schon längst verloren hatte, hatte Ketchup auf der Wange und einen Pommes Frites in der Faust.
Vor einer Stunde waren sie endlich eingeschlafen.
Ford lehnte sich wieder in seinem Sitz zurück. Er hatte vor, so lange sitzen zu bleiben, wie die Babys schliefen.
Eine günstige Gelegenheit, um sich zu überlegen, wie er am besten zugab, unrecht gehabt zu haben. Nur seine pure Sturheit hatte ihn davon abgehalten, schon vor Stunden zu Rachel zurückzufahren. Wie hatte sie das alles ganz allein sechs Tage lang durchgestanden?
Ein Anruf zu Hause und er hatte zahlreiche Ratschläge von seiner Gram und der restlichen Familie und Freunden bekommen, aber die Zwillinge hatten davon nichts wissen wollen. Nichts, was er getan hatte oder gesagt oder gesungen – ja, er hatte ihnen sogar etwas vorgesungen –, hatte etwas gebracht. Da er gerade über logistische Albträume nachdachte: Er hätte lieber jederzeit eine Unterwanderung durch zwei Teams geplant, als die letzten zwanzig Stunden noch einmal zu wiederholen.
Die Zwillinge wollten ganz offensichtlich Rachel.
Zum Teufel, er wollte Rachel, und das hatte nichts mit den wohlgeformten Kurven unter ihrem Pullover zu tun. Gut, das entsprach nicht ganz der Wahrheit. Kein Mann konnte ihre gepflegte, zierliche Figur anschauen und ungerührt bleiben. Doch ihr süßer Po und ihre festen Brüste taten nichts zur Sache. Er hatte sie vollkommen falsch eingeschätzt. Sechs Tage lang hatte sie sich mit sehr viel Geduld und Hingabe um die beiden Babys gekümmert.
Er wusste das, weil sie sauber waren, wohlgenährt und ohne sie verzweifelt.
Da entweder Cody oder Jolie oder beide gleichzeitig den größten Teil der Nacht wach gewesen waren, hatte er keine zwei Stunden Schlaf bekommen. Und sie hatte sie sechs Nächte lang umsorgt. Kein Wunder, dass unter ihren hübschen, meergrünen Augen dunkle Schatten lagen.
Sie war eine temperamentvolle Frau. Eine blonde Wildkatze, die sich entschlossen zwischen ihn und ihre Jungen stellte. Doch trotz ihres entschiedenen Auftretens wirkte sie zart, fast zerbrechlich.
Offensichtlich hatte sie sich selbst vernachlässigt, um sich voll und ganz um die Zwillinge zu kümmern. Sein Beschützerinstinkt war geweckt worden, obwohl er doch über Wege hätte nachdenken sollen, sie davon zu überzeugen, dass die Babys bei ihm besser aufgehoben waren.
Er hatte ihr gesagt, dass ein SEAL niemals einen Kameraden zurückließ – und das entsprach der Wahrheit. Er konnte Tonys Zwillinge genauso wenig in der Obhut eines anderen Menschen lassen, wie er einen Teamkameraden auf dem Schlachtfeld zurücklassen konnte. Er musste sich etwas einfallen lassen …
Es schneite seit ungefähr einer Stunde. Rachel runzelte die Stirn bei dem Anblick, der sich ihr vor dem Fenster bot. Graue Wolken verdunkelten die Sonne. Schnee fiel, und eisiger Wind verwehte die Flocken. Hoffentlich hinderte dieses Wetter Sullivan nicht daran, die Zwillinge zurückzubringen. Vielleicht sollte sie ihn besser anrufen und ihm sagen, dass er jetzt kommen sollte.
Gedankenverloren setzte sie sich an ihren Computer und versendete ihren letzten Artikel per E-Mail, bevor sie den Rechner herunterfuhr. Als sie aufsah, bemerkte sie, wie ihr Geländewagen am Fenster vorbeifuhr.
Sofort fiel ihr Blick auf die Uhr. Sullivan kam zu früh. Beinahe drei Stunden.
Ja!
Kurz darauf erklang ein Klopfen. Als sie aufsprang und zur Tür lief, um zu öffnen, fiel ihr unwillkürlich ihr Traum der vergangenen Nacht wieder ein. Sullivan … Sie hatte sich vorgestellt, wie wundervoll sich seine Hände auf ihrer Haut anfühlen würden. Bei der Erinnerung an zarte Liebkosungen und nicht so sanfte Berührungen wurde ihr heiß. Meine Güte.
Sie beschleunigte ihre Schritte und fächelte sich kühle Luft zu. Auf keinen Fall wollte sie, dass Sullivan mitbekam, was für eine Wirkung er auf sie hatte.
Sie öffnete die Tür und lehnte sich an den Rahmen. Sullivan stand allein auf der Veranda. „Sullivan. Sie sind zu früh.“
Er fuhr sich mit gespreizten Fingern durch sein ohnehin schon zerzaustes Haar. Diese Geste war das erste Anzeichen von Verletzlichkeit, das er preisgab. Hinter ihm fiel Schnee vom grauen Himmel – stärker nun als noch vor ein paar Minuten.
Rachel bemerkte die Röte auf seinen Wangen. Sie blinzelte und war überrascht über dieses Zeichen seines Unbehagens. Aber war es Wut? Oder Verlegenheit?
„Nennen Sie mich Ford oder Mustang, wenn es Ihnen lieber ist. Lassen Sie mich nur eines im Voraus klarstellen.“ Er blickte ihr in die Augen. „Es tut mir leid. Ich habe Ihnen etwas unterstellt, und das hätte ich nicht tun sollen. Sie haben phänomenale Arbeit geleistet, als Sie sich in der vergangenen Woche ganz allein um Cody und Jolie gekümmert haben. Danke, dass Sie für sie da waren.“
Oh, das war nicht fair. Sie hatte gehofft, einen Moment der Schwäche mitzuerleben, doch stattdessen hatte er seine Stärke gezeigt, indem er sich ernsthaft entschuldigte. Und er wollte, dass sie ihn Mustang nannte? Das Bild dieser wundervollen Wildpferde tauchte vor ihrem inneren Auge auf. Stolz und wild, frei und verwegen – es war klar, wie er zu diesem Spitznamen gekommen war, der sich an seinen Namen anlehnte.
Nein, sie würde ihn weiterhin Sullivan nennen. Das war weniger intim und würde ihr erlauben, Distanz zu wahren.
„Genug jetzt. Oder ich fange gleich an zu heulen.“ Sie ging an ihm vorbei. „Lassen Sie uns die Babys aus der Kälte holen.“
Sie hastete zu der nächsten Autotür, nahm Jolie aus dem Kindersitz und lief schnell zurück zum Haus. Ihre Zähne klapperten, weil sie sich nicht die Mühe gemacht hatte, eine Jacke überzuziehen. Eilig ging sie zum wärmenden Kamin.
Sie breitete eine Decke aus und setzte Jolie mit einer Handvoll Matchboxautos in die Mitte. Dann trat sie zurück und beobachtete, wie Sullivan Cody auf die Decke setzte.
Während Rachel es sich auf dem Sofa bequem machte und die Beine anzog, blieb Sullivan stehen und sah sich im Zimmer um.
Diesmal gab es nichts, wofür sie sich schämen musste. In den vergangenen einundzwanzig Stunden war sie fleißig gewesen. Gut, zuerst hatte sie geschlafen, aber die restliche Zeit hatte sie mit Hausarbeit und der Wäsche zugebracht. Außerdem hatte sie ein paar Artikel über tierische Verhaltensweisen geschrieben, die in mehreren Zeitungen veröffentlicht werden würden.
„Das Zimmer sieht gut aus.“
„Im Gegensatz zu Ihnen.“ Jolie hörte bald auf, sich mit den Spielzeugautos zu beschäftigen, und krabbelte über den Teppich zu Rachel. Sie hob die Kleine auf ihren Schoß. „Wie lange haben Sie letzte Nacht geschlafen?“
„Ich hatte schon weniger Schlaf.“ Er zuckte die Schultern. „Es ist nicht der Schlafmangel, der mich fertiggemacht hat. Es ist die Hilflosigkeit. Ich bin ein Mann der Tat. Aber nichts, was ich getan habe, war richtig.“
„Mir ging es in den ersten drei Tagen mit den Zwillingen nicht anders. Erst dann fingen sie allmählich an, sich zu beruhigen.“ Okay, diese Unterhaltung lief gar nicht so schlecht. Rachel fuhr mit den Fingern sacht durch Jolies weiches Haar. „Sie trösten sich gegenseitig.“
Der Blick, den Sullivan ihr zuwarf, sprach Bände. „Sie meinen, sie putschen einander auf. Einer fängt an zu weinen, und dann versuchen sie, sich gegenseitig zu übertreffen.“
„Sie dürfen nicht vergessen, dass sie ein Trauma erlitten haben.“ Sie verteidigte ihre Nichte und ihren Neffen. „Sie haben ihre Eltern verloren. Sie brauchen Zeit, um darüber hinwegzukommen.“
„Ja.“ Die glimmenden Holzscheite im Kamin fielen auseinander. Sullivan kümmerte sich um das Feuer. „Je eher sie sich beruhigen und einleben, desto besser. Haben Sie darüber nachgedacht, die Papiere zu unterschreiben?“
Enttäuschung machte sich in Rachel breit. Damit standen sie wieder am Anfang. Doch sie würde keine Papiere unterzeichnen. Weder jetzt noch später.
„Ich denke, Sie sollten die Papiere unterschreiben“, erwiderte sie.
Bevor er antworten konnte, begannen die Lampen zu flackern. Einmal. Zweimal. Dann beruhigten sie sich.
„Mist.“ Jolie fest an sich gedrückt, sprang Rachel auf und ging zum Fenster. Nichts als Schnee. Mittlerweile war der Wind so stark, dass der Schnee fast horizontal vor dem Fenster entlanggepeitscht wurde. Ihre schlimmsten Ängste wurden wahr.
Der Sturm war zum Blizzard geworden.
„Sieht schlimm aus.“ Sullivan, der Cody aus dem Laufstall gehoben hatte, stand hinter ihr.
Sie nahm seinen sauberen Duft wahr. Moschus, Waschmittel und Mann – eine berauschende Mischung. Beinahe verwirrend genug, um sie vom Sturm abzulenken.
Doch das wäre ein fataler...