E-Book, Deutsch, Band 2318, 144 Seiten
Reihe: Baccara
Gonzalez Mr. Right - zur falschen Zeit?
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-7515-1589-4
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 2318, 144 Seiten
Reihe: Baccara
ISBN: 978-3-7515-1589-4
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Heißer Roadtrip nach Royal: Damit Fotografin Sasha rechtzeitig zur Hochzeit ihrer Schwester kommt, braucht sie nach einer Notlandung dringend eine Mitfahrgelegenheit. Zum Glück ist Geschäftsmann Nik spontan bereit, sie mitzunehmen. Wenn er nur nicht so wahnsinnig attraktiv und faszinierend wäre! Gerade erst hat Sasha sich eine Männerpause verordnet. Doch während sie mit Nik unterwegs ist, allein und auf engstem Raum, steigt die sinnliche Spannung mit jeder Meile ...
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4. KAPITEL
Ihre gute Samariterin hieß Donna. Sie besaß einen Grillimbiss ein Stückchen weiter die Straße runter, wo sie auf den Abschleppwagen warten konnten. Nik lud ihr Gepäck in Donnas Pick-up und drehte sich zu Sasha herum. Sie stand im Schatten und sah nicht gerade glücklich aus.
„Ist alles in Ordnung?“, fragte er.
„Achte nicht auf mich.“ Sie wedelte sich Luft zu. „Ich kriege gerade einen Hitzschlag.“
Im Flugzeug war das dicke Sweatshirt eine gute Idee gewesen, aber jetzt entpuppte es sich als echtes Folterinstrument. „Willst du dich umziehen? Ich hole dir deinen Koffer.“
„Nicht nötig. Zwiebel-Look ist das Zauberwort.“
Sie zog sich das Sweatshirt über den Kopf. Darunter trug sie ein schlichtes Tanktop aus Stretchstoff, das ihre Kurven umschloss. Netter Versuch, dachte er und wandte sich ab. Doch das nützte nichts. Das Bild ihrer runden Schultern und der vollen Brüste hatte sich in sein Gehirn eingebrannt.
Um sich abzulenken, zog er das Handy heraus, das sie in diese brenzlige Situation gebracht hatte. Zwei verpasste Anrufe von Oliver, gefolgt von einer Textnachricht.
Der Kunde schafft es nicht zum Dinner. Wir haben den Termin auf morgen Mittag verlegt. Gleicher Ort. Du brauchst dich also nicht zu beeilen. Lass dir Zeit und genieße die Fahrt.
Oliver, der ihn gut kannte, hatte ihn immer wieder ermuntert, es ruhiger angehen zu lassen. Auch seine Cousine Krystal war der Ansicht, dass sein Arbeits- und Lebensstil ihn noch umbringen würde. Er war vor seiner Abreise aus Miami bei ihr vorbeigegangen, um seinen Smoking mitzunehmen. Weil seine Wohnung verkauft war, hatte er den Großteil seiner Kleidung und Sachen im Schrank von Krystals Gästezimmer untergebracht. Neugierig hatte sie auf den Kleidersack gestarrt.
„Wofür brauchst du einen Smoking?“
„Eine Hochzeit in Royal.“
„Oh. Eine royale Hochzeit?“
„Kann man fast so sagen“, erwiderte er. „Ariana Ramos und Xavier Noble heiraten im Juni.“
„Ich fasse es nicht!“ Krystal war aufgesprungen. „Du bist zu der Hochzeit eingeladen?“
„Jeder, der etwas darstellt, ist eingeladen“, erwiderte er grinsend.
„Du Glücklicher“, meinte sie neidisch. „Wen nimmst du mit?“
„Möchtest du mein Date sein?“
„Lieb von dir, das anzubieten, mein Kleiner, aber ich werde in Italien sein, um eine Kohlezeichnung der Statue von David zu vervollkommnen.“
Nik war nur ein Jahr jünger als seine Cousine, doch sie nannte ihn gern „Kleiner“.
„Auch nicht schlecht.“
„Willst du damit sagen, dass du kein Date für eins der wichtigsten Events des Jahres hast?“, fragte sie. „Wo sind all die Frauen, mit denen du immer ausgehst?“
„Ich wohne hier, bin aber ständig an der Westküste, um Nexus voranzubringen“, erklärte Nik. „Die Hochzeit findet in Texas statt. Versuch mal, die Punkte zu verbinden.“
„Hör zu, Klugscheißer“, konterte Krystal. „Frauen sind schon für viel, viel weniger wichtige Dinge weit gereist. Ich bin mal ins Flugzeug gestiegen, um eine Indie-Band in irgendeiner Bar in Austin zu hören, und zwar mit einem Typen, den ich noch nicht einmal mochte.“
„Das sagt mehr über dich als über irgendetwas sonst.“
„Du hast kein Date, weil es keine Frau gibt, mit der du etwas Längerfristiges willst, oder?“, sagte Krystal. „Du magst es wild. Glaub mir, ich kann das nachvollziehen, aber diese hitzigen Beziehungen verlöschen schnell. Wenn du krank oder einsam bist oder einfach nur jemanden brauchst, um zu reden, ist niemand da.“
„Ich bin weder krank noch einsam. Und ich habe dich zum Reden.“
Und genau das taten sie dann bei einigen Margaritas. Doch für Krystal war das Thema nicht abgehakt, deshalb die Nachricht, die Sasha entdeckt und laut vorgelesen hatte. Was ihn wiederum so abgelenkt hatte, dass er in einen Graben gefahren war. Okay, das Reh traf auch eine gewisse Schuld.
Sasha kam zu ihm. „Waren die verpassten Anrufe wichtig?“
„Nein“, sagte er. „Oliver ist mein Geschäftspartner. Er wollte mir nur sagen, dass das Abendessen heute gecancelt wurde. Es gibt also nichts, weshalb ich mich beeilen müsste.“
„Nichts?“
„Gar nichts“, bestätigte er. „Ich gehöre ganz dir.“
Sie grinste. „Dann musst du mich verpflegen. Eine andere Verwendung habe ich nicht für dich.“
„Ihr seid hungrig?“, fragte Donna. „Da habt ihr Glück. Unsere Pulled-Pork-Sandwiches sind in der ganzen Gegend heiß begehrt, und das Tagesgericht heute sind Rippchen mit hausgemachter Spezialsauce, dazu leckere Fritten oder Kartoffelsalat und frisch gebackene Churro-Sticks zum Nachtisch.“
„Donna, führe mich nicht in Versuchung!“, jammerte Sasha. „Das hört sich alles so gut an!“
Sie drehte sich zu ihm herum. „Was ist mit dir? Irgendwelche Vorlieben?“
„Ich esse alles“, erklärte Nik.
„Das höre ich gern“, meinte Donna. „Ich hoffe, es macht euch nichts aus, euch vorne neben mich zu quetschen. Es gibt keine wirkliche Rückbank.“
„Kein Problem“, erwiderte Sasha. „Und wir sind dir dankbar für deine Hilfe.“
Nik hielt Sasha die Beifahrertür auf und stieg nach ihr ein. Sie saßen so eng beieinander, dass sie praktisch auf seinem Schoß kauerte.
Donna setzte sich hinters Lenkrad und konzentrierte sich auf die Straße. Währenddessen konnte Nik seinen Blick nicht von Sasha losreißen. Es gefiel ihm, wie freundlich und locker sie war, trotz allem, was sie durchgemacht hatten. Er wollte ihren Tag besser machen. Und wenn das bedeutete, dass sie sich hier ein leckeres Essen schmecken ließen, dass würden sie das tun.
„Also, damit ich das richtig verstehe“, sagte Nik, als sie an einem Picknicktisch saßen und sich die Sandwiches einverleibten. „Du besitzt Superkräfte, aber du bist auch verflucht.“
Sasha steckte sich ein Kartoffelchip in den Mund und zwinkerte ihm zu. Wärme breitete sich in ihm aus. Dir gefallen die Wilden.
„Und wie genau funktioniert das?“, fragte er.
„Lass uns nicht drüber sprechen“, erwiderte sie. „Es ist so ein schöner Tag. Wie wäre es, wenn du mir stattdessen erzählst, was das für wilde Dinge sind, die dir gefallen. Worum ging es da?“
„Wildkatzen“, antwortete er trocken. „Die sind schwerer zu zähmen, als man denkt.“
Er hatte damit gerechnet, dass sie die Textnachricht ansprechen würde, doch er war nicht bereit, darüber zu reden.
„Okay, verstehe. Lass uns über unverfänglichere Themen reden.“
„In Ordnung. Willst du aus beruflichen Gründen nach Royal?“
„Nein, wegen einer Hochzeit.“ Sie leckte sich Sauce von den Fingern. „Meine Schwester heiratet. Und das ausgerechnet in Royal. Also werde ich ein paar Wochen dort mit ihr verbringen, darauf achten, dass sie nicht komplett durchdreht, und meinen künftigen Schwager ein wenig besser kennenlernen.“
„Deine Schwester?“ Nik beugte sich vor, um sie eingehender zu betrachten. Diese Augen, die ausgeprägten Wangenknochen und das Lächeln … Wieso hatte er die Ähnlichkeit vorher nicht bemerkt? „Sasha, bist du Ariana Ramos’ Schwester?“
Sie zuckte zusammen. „Hätte ich das eher erwähnen sollen?“
„Und das ist die Schwester, der du meinen Namen geschickt hast?“
„Ich habe nur eine Schwester, Nik.“
„Wahrscheinlich lässt sie mich inzwischen schon vom FBI überprüfen.“
„Beruhige dich, die Nachricht ist gar nicht rausgegangen. Ich hatte vergessen, den Flugmodus wieder auszuschalten.“
„Dein zukünftiger Schwager ist Xavier Noble“, sagte er. „Und ich hätte dich fast umgebracht! Dabei bist du eine wertvolle Fracht, Sasha. Ich muss dich heil nach Royal bringen.“
„Ich bin wertvoll, egal, mit wem ich verwandt bin“, klärte sie ihn auf.
„Für mich bist du es auf jeden Fall. Aber trotzdem muss ich dich heil dem offiziellen Hochzeitskomitee von Royal übergeben, sonst jagen sie mich aus der Stadt.“
„Das könnte sein“, meinte sie trocken. „Aber ich lege ein gutes Wort für dich ein.“
„Du bist Arianas Schwester“, wiederholte er entgeistert.
„Entspann dich, ich bin längst nicht so unglaublich wie sie. Sie ist der geborene Star.“
„Stell dein Licht nicht unter den Scheffel.“ Er hatte Ariana einmal kurz getroffen und fand sie brillant. Doch Sasha war heiß. Wenn er sie lange genug ansah, würde er vermutlich in Flammen aufgehen. „Macht es dir zu schaffen, dass du eine berühmte Schwester hast?“
„Manchmal, ja“, gab sie zu. „Meist dann, wenn wir unter uns sein oder einfach nur etwas trinken gehen wollen. Es wird jedes Mal ein Auftritt daraus. Wir müssen in irgendeinen total exklusiven Club oder so gehen, um in Ruhe gelassen zu werden, wo bleibt da der Spaß?“
Nik hatte keine Geschwister. Mit Krystal etwas trinken zu gehen, war seine Therapie und hatte ihn schon manches Mal durch schwere Zeiten geholfen.
„Dann wiederum kann es nützlich sein, eine Art Schutzschild.“
„Wie das?“
„Na ja, wenn ich einen Fehler mache, egal wie schwerwiegend, taucht meine berühmte Schwester auf und wirkt wie ein Blitzableiter, indem sie alle Aufmerksamkeit auf sich und weg von mir zieht. Diese Art von Schutz ist unbezahlbar.“
„Ich werde dich beschützen“, erklärte er. „Solange ich da bin.“
...