Gold | ›Von den vnholden oder hexen‹ | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 35, 382 Seiten

Reihe: Spolia Berolinensia

Gold ›Von den vnholden oder hexen‹

Studien zu Text und Kontext eines Traktats des Ulrich Molitoris.
1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-615-40105-9
Verlag: Weidmannsche Hildesheim
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

Studien zu Text und Kontext eines Traktats des Ulrich Molitoris.

E-Book, Deutsch, Band 35, 382 Seiten

Reihe: Spolia Berolinensia

ISBN: 978-3-615-40105-9
Verlag: Weidmannsche Hildesheim
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark



In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts entsteht ein neues mit Magie und Zauberei assoziiertes Weiblichkeitskonstrukt: die Hexe. Als der Inquisitor Heinrich Institoris 1485 in Innsbruck Prozesse gegen vermeintliche Hexen anstrengt, kommt auch im Herrschaftsgebiet Siegmunds von Tirol die Frage auf, ob es Hexen überhaupt gibt und, wenn ja, wie wirkmächtig sie sind. In diesem Kontext entsteht der Traktat des Konstanzer Juristen Ulrich Molitoris, der darauf zielt, das befremdliche Phänomen ›Hexe‹ transparent zu machen und zu erklären. Die vorliegende Arbeit fragt nach den diskursiven Strategien, die im Traktat eingesetzt werden, um die brisante Frage zeitgenössisch adäquat beantworten zu können, und beschreibt die Hexe als das Produkt einer medialen Repräsentation. Darüber hinaus wird das dem Traktat zugrundeliegende Hexenverständnis pointiert von dem des ›Malleus maleficarum‹ abgesetzt.****************The second half of the 15th century saw the development of a new construct of femininity associated with magic and sorcery: the witch. When the inquisitor Heinrich Institoris instituted legal proceedings against alleged witches in 1485 in Innsbruck, the question of whether witches actually existed and if so how powerful they were also arose in the region governed by Siegmund of Tirol. This was the context in which the Constance lawyer Ulrich Molitoris wrote his treatise, which sought to clarify and explain the strange concept of ‘witch’. This study examines the discursive strategies used in the treatise to answer this explosive question in a way adequate to contemporary understanding, and describes the witch as the product of medial representation. In addition, the basic understanding of witches in the treatise is pointedly distinguished from that of the Malleus maleficarum.

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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


1;SPOLIA BEROLINENSIA - Band 35;1
2;Julia Gold - ›Von den vnholden oder hexen‹;3
3;Impressum;6
4;Inhalt;7
5;Vorwort;11
6;1 Einleitung;13
6.1;1.1 Einführung in das Thema;13
6.2;1.2 Der Autor und sein Text;19
6.2.1;1.2.1 Zum beruflichen Werdegang des Ulrich Molitoris;19
6.2.2;1.2.2 Zum literarischen Schaffen;22
6.3;1.3 Die Überlieferung des Traktats;23
6.4;1.4 Der Traktat im Spiegel der Forschung;29
6.5;1.5 Zu Konzeption und Programm dieser Arbeit;34
7;2 Begriffsbildung: Zur Lexik und Semantik des Konzepts >Hexe<;43
7.1;2.1 Wort- und begriffsgeschichtliche Überlegungen zum Konzept >Hexe< vor Molitoris;43
7.1.1;2.1.1 Perspektiven der Forschung zur Lexemgeschichte;44
7.1.2;2.1.2 Die Hexe im späten Mittelalter – Semantisierungsmöglichkeiten vom 13. bis 15. Jahrhundert;51
7.1.2.1;2.1.2.1 Die Hexe als Staatsfeindin;53
7.1.2.2;2.1.2.2 Die Hexe als falsche Heilsvermittlerin;59
7.1.2.3;2.1.2.3 Die Hexe als kampfwütige Kriegerin und Helferin im Kampf;64
7.1.2.4;2.1.2.4 Die Hexe als astrologisch determinierte, amoralische Person;68
7.1.2.5;2.1.2.5 Alternative Benennungen desselben Konzepts: vnholde[], pöse[] leute[], checzer und czauberer;70
7.1.2.5.1;2.1.2.5.1 Die vnholden;70
7.1.2.5.2;2.1.2.5.2 Die pösen leute[] in Hans Vintlers >Blumen der Tugend<;83
7.1.2.5.3;2.1.2.5.3 checzer und czauberer in Michel Beheims Lied Nr. 235;85
7.1.3;2.1.3 Fazit;87
7.2;2.2 vnholde[], hexen, bo(e)se weiber – die Hexe bei Ulrich Molitoris;90
7.2.1;2.2.1 lania und phitonissa: Die Terminologie des lateinischen Traktats;91
7.2.2;2.2.2 vnholde[] oder hexen: Die Terminologie des deutschen Traktats;97
7.2.3;2.2.3 zaubrer, zaubrei und vergifften kunst;104
7.2.4;2.2.4 Fazit;110
8;3 Ordnungen des Wissens: Methoden der Wahrheitsfindung und -begründung;113
8.1;3.1 Methoden der Wahrheitsfindung;113
8.1.1;3.1.1 Der Aufbau des Traktats;115
8.1.1.1;3.1.1.1 Paratextuelle Rahmung;115
8.1.1.1.1;3.1.1.1.1 Titel, Dedikationsszene und Proömium;115
8.1.1.1.2;3.1.1.1.2 Epilog;122
8.1.1.1.3;3.1.1.1.3 Das intendierte Publikum;124
8.1.1.2;3.1.1.2 Der Dialogteil;126
8.1.1.3;3.1.1.3 Zwischenfazit;129
8.1.2;3.1.2 Disputieren und Dialogisieren;130
8.1.3;3.1.3 Argumentationstechniken;142
8.1.3.1;3.1.3.1 Argumentative Verfahren: Exemplarische Analyse zur Verhandlung der ersten Frage;143
8.1.3.2;3.1.3.2 Fragen und Infragestellen;165
8.1.3.3;3.1.3.3 Meinungspluralität und Erkenntnisprozess;167
8.1.3.4;3.1.3.4 Stagnation des Prozesses: Vom problemorientierten Argumentieren zum Aus- und Abschweifen der Argumentation;168
8.2;3.2 Methoden derWahrheitsbegründung;172
8.2.1;3.2.1 Das Verfahren der compilatio als Kumulation des Wissens über Hexen;174
8.2.2;3.2.2 Zur ersten Methode der Wahrheitsbegründung: Argumentieren mit der Autorität der Sprecherinstanzen;177
8.2.2.1;3.2.2.1 Siegmund;179
8.2.2.2;3.2.2.2 Konrad;181
8.2.2.3;3.2.2.3 Ulrich;182
8.2.2.4;3.2.2.4 Zwischenfazit;183
8.2.3;3.2.3 Zur zweiten Methode der Wahrheitsbegründung: Argumentieren mit Buchwissen;185
8.2.3.1;3.2.3.1 Auswahlkriterien;185
8.2.3.1.1;3.2.3.1.1. historie, exempel, fabel;186
8.2.3.1.2;3.2.3.1.2 ratio und auctoritas;190
8.2.3.2;3.2.3.2 Zur konkreten Auswahl der auctoritas: Die gruntliche[n] lerer;191
8.2.3.3;3.2.3.3 Exempelfiguren;197
8.2.3.3.1;3.2.3.3.1 Exempelfiguren der Heiligen Schrift: Hiob;199
8.2.3.3.2;3.2.3.3.2 Hagiographische Exempelfiguren: Justina;200
8.2.3.3.3;3.2.3.3.3 Exempelfiguren aus der Enzyklopädik: Lohengrin und Melusine;203
8.2.3.3.4;3.2.3.3.4 Exempelfiguren aus der antiken Literatur: Circe;205
8.2.4;3.2.4 Zur dritten Methode der Wahrheitsbegründung: ratio-basiertes Argumentieren;207
8.2.5;3.2.5 Zur vierten Methode der Wahrheitsbegründung: Argumentieren mit Erfahrungswissen;209
8.2.6;3.2.6 Wahrheitsverkündigung: Das Ende des Dialogs und der Urteilsspruch;217
8.3;3.3 Fazit;224
9;4 durch doctor Vlrichen Molitoris zu(o) latein vnd auch zu(o) teutsch gemacht – zum Verhältnis von lateinischem und deutschem Traktat;227
9.1;4.1 Ausgangslage;230
9.2;4.2 Vergleich zwischen deutscher und lateinischer Fassung;231
9.2.1;4.2.1 Die Gliederung des Traktats;231
9.2.2;4.2.2 Besonderheiten der Syntax;233
9.2.3;4.2.3 Entlehnungen aus dem Lateinischen;235
9.2.4;4.2.4 Vereindeutigungen und Explikationen;236
9.2.4.1;4.2.4.1 Erläuterung lateinischer Lemmata;236
9.2.4.2;4.2.4.2 Ergänzung von Orts- und Personennamen;238
9.2.4.3;4.2.4.3 Vereinfachung von Erzählstrukturen;239
9.2.4.4;4.2.4.4 Konkretisierung des Sachverhalts;241
9.2.4.5;4.2.4.5 Gegenüberstellungen;244
9.2.5;4.2.5 Ökonomisierungen;246
9.2.6;4.2.6 Innerer Aufbau;249
9.2.7;4.2.7 Abstraktionen;251
9.2.8;4.2.8 Divergierende Berufung auf die auctoritas;252
9.3;4.3 Fazit;253
10;5 Visualität und Medialität;257
10.1;5.1 Der Druck des Molitorschen Traktats und die Offizin Johann Zainers d. Ä.;258
10.2;5.2 Zur Entstehung eines >Text-Bildes< – das Konzept >Hexe< in sechs Holzschnitten und seine Beziehung zum Text;261
10.2.1;5.2.1 Hexenschuss;263
10.2.2;5.2.2 Gestaltveränderung;268
10.2.3;5.2.3 Hexenritt;274
10.2.4;5.2.4 Teufelsbuhlschaft;278
10.2.5;5.2.5 Wetterzauber;281
10.2.6;5.2.6 Hexensabbat;284
10.3;5.3 Fazit;287
11;6 Aspekte der Kontextualisierung;293
11.1;6.1 Der literaturgeschichtliche Kontext: Heinrich Institoris’ >Malleus maleficarum< (1486/87);295
11.1.1;6.1.1 Das neue Phänomen der >Hexerei< und seine Grundlage;300
11.1.2;6.1.2 Die Konkretisierung der Grundlage und deren Folgen;303
11.1.3;6.1.3 Formale Aspekte der Darstellung;308
11.1.4;6.1.4 >Malleus maleficarum< und >Von den vnholden oder hexen<: Unterschiede und Gemeinsamkeiten;309
11.2;6.2 Der zeitgeschichtliche Kontext;316
11.2.1;6.2.1 Der Innsbrucker Prozess von 1485;318
11.2.2;6.2.2 Zauberei und Hexerei in Konstanz;326
11.2.3;6.2.3 Fazit;328
12;7 Resümee und Ausblick;331
13;Anhang;335
13.1;A Literaturverzeichnis;337
13.1.1;A.1 Abkürzungen und abgekürzt zitierte Literatur;337
13.1.2;A.2 Handschriften und Drucke;340
13.1.3;A.3 Textausgaben;340
13.1.4;A.4 Forschungsliteratur;345
13.2;B Register der Namen und Werktitel;377



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