Gohl | Julia und die Nachtreiter | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 15, 144 Seiten

Reihe: Julia Reihe

Gohl Julia und die Nachtreiter


1. Auflage 2021
ISBN: 978-87-28-01307-6
Verlag: SAGA Egmont
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 15, 144 Seiten

Reihe: Julia Reihe

ISBN: 978-87-28-01307-6
Verlag: SAGA Egmont
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Hat tasächlich nur jemand vergessen, die Gatter zur Koppel des Reitstalls zu schließen, sodass Pferde entlaufen konnten? Die junge Julia glaubt nicht daran. Vielmehr vermutet sie, dass die Pferde für Ausritte im Schutz der Dunkelheit freigelassen werden. Daher beschließen Julia und ihre Reiterfreunde dem nächtlichen Treiben nachzugehen...Dies ist der 15. Band der beliebten Kinder- und Jugendbuchreihe von Christiane Gohl.-

Christiane Gohl wurde 1958 in Bochum geboren. Sie studierte Pädagogik und promovierte auch in diesem Fachbereich. Nach dem Studium arbeitete sie zunächst als Reiseleiterin und Werbetexterin, später auch als Journalistin. Mittlerweile ist Christiane Gohl eine erfolgreiche Schriftstellerin zahlreicher Werke, welche unterschiedlichen Genres zugeordnet werden können. Unter den Pseudonymen Sarah Lark und Ricarda Jordan veröffentlicht sie Romane für Erwachsene. Unter ihrem eigenen Namen wurden bereits zahlreiche Kinder- und Jugendbücher publiziert.

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Nur ein bisschen Springgymnastik  . . .
»Seid ihr immer noch nicht fertig? Es ist gleich vier Uhr! Und ich muss pünktlich mit Lauras Reitstunde anfangen, sonst komme ich hinterher nicht rechtzeitig für die Kinderreitstunde in die Halle!« Unwillig ließ Gloria ihre Blicke über den Reitplatz schweifen, auf dem sich ihr ein buntes und geschäftiges Bild bot. Julia, ihr Freund Olaf und ihre Freundin Lisa hatten aus Stangen, Brettern und Plastikplanen Bodenhindernisse für ihre Jungpferde aufgebaut. Julias fast dreijähriger Connemara Coffee stand gerade auf einem stabilen Brett, das quer über einer Stange lag. Indem er einen Schritt vor und dann wieder zurück machte, konnte er darauf hin- und herwippen. Der kleine Wallach fand das offensichtlich komisch. Jedenfalls machte er ganz begeistert mit. Lisas Pflegepferd, der vierjährige Warmblüter Dancer, setzte seine Hufe hingegen eher vorsichtig auf die himmelblaue Plastikplane, an der Lisa mit ihm übte. Am Anfang hatte er sich kaum in die Nähe getraut, aber jetzt wurde er zusehends mutiger. Olafs junger Quarterwallach Hillbilly war mit der schwierigsten Übung beschäftigt: Olaf versuchte, ihn seitwärts über eine Stange zu führen. »So spät schon?«, fragte Julia und sah auf die Uhr. »Tut uns Leid, aber wir haben die Zeit völlig vergessen. Na ja, Laura ist schließlich auch noch nicht da  . . .« »Laura kommt aber gleich. Jetzt macht schon und räumt hier auf. Sonst überlegt sich Frau Walter das noch irgendwann anders mit der Reitplatzbenutzung!« Gloria deutete in Richtung Stall, wo ihre Reitschülerin Laura eben die Hannoveranerstute Nancy sattelte. Der Reitplatz gehörte zum Anwesen der Familie Walter und war eigentlich nur für Laura und ihr Turnierpferd angelegt worden. Bei Gloria, Julia und den anderen Reitern aus ihrer Haltergemeinschaft machte Lauras Mutter allerdings eine Ausnahme. Nicht nur aus Nettigkeit, vermuteten die Freunde, sondern auch, um Gloria bei Laune zu halten. Frau Walter hatte die Studentin aus Warendorf vor einiger Zeit als Reitlehrerin für Laura »entdeckt« und ihr ein günstiges Apartment in ihrem Haus vermietet. Als Gegenleistung musste Gloria Laura unterrichten und auf Turnieren betreuen. Inzwischen gab die junge Frau aber zusätzlich Unterricht im örtlichen Reiterverein und war nicht mehr so sehr auf Walters angewiesen. Julia, Olaf und Lisa führten ihre Pferde vom Reitplatz und banden sie am Zaun an. Dort warteten auch die erwachsenen Pferde, auf denen Olaf und Julia hergeritten waren: Olafs Islandwallach Godi und die Welsh-Stute Piazza. Julia durfte sie reiten, wenn ihre Besitzerin Nickie keine Zeit hatte. Nachdem Coffee, Billy und Dancer sicher vertäut waren, machten sich die Freunde ans Wegräumen der Bodenhindernisse. Laura hatte Nancy inzwischen auf den Platz geführt, war aber noch nicht aufgesessen. »Na los, Laura, steig schon auf und reite dein Pferd warm!«, rief Gloria. »Nancy scheut nicht vor den paar Stangen. Sie hat im Laufe ihrer Turnierkarriere mehr bunte Hindernisse gesehen, als wir uns vorstellen können.« Die Hannoveranerstute Nancy war ein erfahrenes Dressur- und Springpferd. Sie war leicht zu reiten und sorgte für sichere Schleifengewinne auf Turnieren. Laura war allerdings eine ängstliche und wenig begabte Reiterin, die sich sogar mit diesem Ausnahmepferd schwer tat. Diesmal fürchtete sich das Mädchen aber nicht vor dem Reiten, sondern hatte etwas anderes auf dem Herzen. Schließlich brachte sie ihr Anliegen hervor, obwohl ihr die vielen Zuhörer dabei nicht ganz in den Plan zu passen schienen. »Gloria, gleich in der Stunde  . . . Könntest du da vielleicht mal ein bisschen weniger, äh, rumschreien als sonst?«, bat sie vorsichtig. »Rumschreien?«, fragte Gloria beleidigt. »Seit wann schreie ich denn rum in meinen Reitstunden? Du meinst wohl eher, ob ich mich mit meinen diplomatisch formulierten, konstruktiven Korrekturen ein wenig zurückhalten könnte, oder?« Julia und Lisa kicherten. Laura wurde rot. »Jaa, so was irgendwie  . . .«, murmelte sie. »Und warum, wenn ich fragen darf?« »Weil . . . äh . . .« Laura wand sich. »Weil . . . Marco, das ist so ein Junge aus der Schwimmmannschaft in unserer Schule. Der wollte vielleicht mal vorbeischauen. Er interessiert sich für Pferde, weißt du . . .« »Er interessiert sich für Pferde. Aha.« Gloria grinste und ließ den Blick über Lauras heute besonders sorgfältig frisiertes blondes Haar und ihr vorsichtig geschminktes Gesicht schweifen. »Na, dann wollen wir dem Knaben doch mal was bieten. Was möchtest du ihm denn lieber zeigen, Dressur oder Springen?« »In Dressur ist Nancy ja besser . . .«, meinte Laura unschlüssig. »Aber Springen macht irgendwie mehr her, oder meinst du nicht?« Gloria lächelte. Wenn die Hindernisse nicht zu hoch waren, standen Nancys Leistungen im Springen ihrer Dressurarbeit kaum nach. Allerdings fürchtete sich Laura im Springparcours erfahrungsgemäß zu Tode. »Was hältst du denn von einer Stunde Springgymnastik? Da der Platz sowieso schon voller Stangen liegt, bietet sich das doch an!« Laura nickte strahlend. Das war wirklich eine gute Idee. Julia fand das auch. »Oh, können wir da nicht mitreiten?«, fragte sie. »Ich hab schon ewig keine Springgymnastik mehr gemacht!« »Klar, weil du zu faul warst zum Aufbauen«, gab Gloria zurück. »Und genau dafür hatte ich euch jetzt eigentlich noch eingeplant. Aber von mir aus könnt ihr euch abwechseln. Zwei reiten jeweils mit, einer hilft aufbauen. Dann ist Laura auch nicht die Einzige, auf der ich herumhacke, und ihr Freund kriegt keinen schlechten Eindruck.« Gloria begann mithilfe der Freunde, die Stangen zu Hindernissen zu formieren. Julia hatte beobachtet, dass Laura rot geworden war, als Gloria Marco ihren Freund genannt hatte. Anscheinend stand die Beziehung der beiden noch ganz am Anfang. Julia drückte schon mal in Gedanken die Daumen. Nicht weil Laura eine so gute Freundin von ihr war. Aber das Mädchen hatte sich lange Zeit für ihren Freund Olaf interessiert. Und Julia war heilfroh, wenn sie sich nun anderweitig orientierte. Julia war als Erste mit dem Aufbauen an der Reihe, weil Piazza das erfahrenste Springpony war und auch später einsteigen konnte, wenn die Hindernisse bereits erhöht waren. Der junge Dancer sollte dagegen nur die Stangenarbeit im ersten Drittel der Stunde mitmachen, weshalb Lisa als Zweite helfen sollte. Olaf würde als Letzter aufbauen, denn für seinen Tölter Godi war vor allem die Trabarbeit im ersten Teil der Gymnastikstunde interessant. Auf den Galopp am Schluss konnte er gut verzichten. In den ersten zwanzig Minuten gab es nicht viel Arbeit für Julia, denn alle Pferde kamen ohne Anstoßen über die am Boden liegenden Stangen. So hatte Julia Zeit, Marcos Ankunft zu beobachten. Der Junge hielt sein glänzendes, offenbar noch recht neues Motorrad an, sobald er die Pferde sah, und schob es am Reitplatz vorbei auf Walters Hof. Der Typ denkt mit!, dachte Julia anerkennend und erinnerte sich an ihren ersten Freund Marcel, der stets mit voller Fahrt auf den Hof des Reitstalls gebraust war und die Pferde damit zu Tode erschreckt hatte. Marco parkte seine Maschine am Stall und ließ auch seinen grell lilafarbenen Motorradhelm am Lenkrad hängen. So gab es nichts, wovor die Pferde hätten scheuen können, als der Junge schließlich zum Reitplatz kam. Marco war ein großer, athletisch gebauter Junge mit braunem Stoppelhaarschnitt. Julia wusste, dass er der »Star« der Schwimmmannschaft ihrer Schule war. »Darf man jetzt laut ›Hallo!‹ rufen oder gehen dann die Pferde durch?«, erkundigte er sich bei Julia. Julia lachte. »Die Pferde nicht, aber möglicherweise Gloria. Reitunterricht ist wie Schule, die Lehrer hassen es, wenn jemand stört. Aber winken kannst du!« Das tat Marco. Laura strahlte ihn an und versuchte, Zügel und Gerte so in einer Hand zu ordnen, dass auch sie herüberwinken konnte. Gloria nahm das gleich zum Anlass, ein paar Sitzübungen einzubauen. Sie ließ ihre Schüler einhändig reiten und sich beim Überqueren der Stangen zu Julia und Marco umwenden. »Sieht toll aus«, meinte Marco anerkennend. Als Julia auf den Platz ging, um die Stangen höher zu legen, kam er mit und half ihr. Der Junge stemmte dabei die Cavaletti, als wären es Essstäbchen. Ein praktischer Freund für eine Springreiterin, dachte Julia und verkniff sich ein Kichern. Die Reiter trabten inzwischen über die halb hochgestellten Cavaletti, eine Übung, die Laura und Nancy hervorragend beherrschten. Gloria sparte insofern nicht mit Lob und konzentrierte ihre Korrekturen mehr auf Lisa. Julias Freundin gehörte noch nicht lange zu Glorias Schülern. Dies war ihre erste Stunde Springgymnastik und auch Dancer war noch ein sehr junges, unerfahrenes Pferd. Nachdem er schließlich die Übungen im Trab erfolgreich hinter sich gebracht...



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