Gohl | Julia - Reiterglück mit Hindernissen | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 19, 141 Seiten

Reihe: Julia Reihe

Gohl Julia - Reiterglück mit Hindernissen


1. Auflage 2021
ISBN: 978-87-28-01311-3
Verlag: SAGA Egmont
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 19, 141 Seiten

Reihe: Julia Reihe

ISBN: 978-87-28-01311-3
Verlag: SAGA Egmont
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Ein eigenes Pferd, der Traum vieler junger Mädchen. Aber damit ist auch viel Arbeit und jede Menge Verantwortung verbunden. Dies müssen auch zwei junge Reiterinnen im 19. Band der beliebten Kinder- und Jugendbuchreihe von Christiane Gohl feststellen, die mit ihren Pferden, dem Pony Lollypop und der Stute Prinzess, Probleme haben. Können Julia und ihre Reitfreunde den beiden Mädchen helfen?-

Christiane Gohl wurde 1958 in Bochum geboren. Sie studierte Pädagogik und promovierte auch in diesem Fachbereich. Nach dem Studium arbeitete sie zunächst als Reiseleiterin und Werbetexterin, später auch als Journalistin. Mittlerweile ist Christiane Gohl eine erfolgreiche Schriftstellerin zahlreicher Werke, welche unterschiedlichen Genres zugeordnet werden können. Unter den Pseudonymen Sarah Lark und Ricarda Jordan veröffentlicht sie Romane für Erwachsene. Unter ihrem eigenen Namen wurden bereits zahlreiche Kinder- und Jugendbücher publiziert.

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Ein Pferd zu Weihnachten
»Hoffentlich hampelt er nicht nur herum«, sorgte sich Julia und versuchte, ihren dreijährigen Connemara-Wallach Coffee daran zu hindern, in ihre Gerte zu beißen. Sie saß auf Glorias Pony Rainbow und führte Coffee als Handpferd. Gemeinsam mit ihren Freunden Olaf und Nickie hatte sie eine kleine Schaunummer zum Handpferdereiten mit jungen Pferden eingeübt. Jetzt, beim Weihnachtsreiten im Reitverein, stand die Vorführung an. Ein paar Turnierhelfer bauten eben die Hindernisse des vorangegangenen E-Springens ab. Julia und die anderen waren als Pausenfüller vor dem A-Springen eingeplant. »Wird schon klappen«, brummte Julias Freund Olaf und ordnete die Zügel seines Islandponys Godi und des Handpferds Hillbilly. Olafs Gespann sah lustig aus, denn der zweijährige Quarter-Wallach Billy war jetzt schon deutlich größer als das Führpferd. Dafür stand er aber ganz gelassen und brav neben seinem erwachsenen Freund, statt wie Coffee ungeduldig herumzutänzeln. Julia war sich klar darüber, dass ihr Gespann der Schwachpunkt der Nummer war. Im Gegensatz zu Olaf und Nickie besaß sie kein eigenes Reitpferd, von dem aus sie Coffee führen konnte. Sie übte also nur mit ihm, wenn Gloria ihr Rainbow lieh, und das war natürlich nicht täglich der Fall. »Mehr aufregen als Megan wird Coffee sich wohl kaum«, meinte auch Nickie beschwichtigend. Ihre hübsche braune Welsh-Cob-Stute, ebenfalls drei Jahre alt, stand gespannt wie eine Feder neben ihrem gelassenen Führpferd Piazza. Megan war unzweifelhaft auf hundertachtzig, aber sie liebte öffentliche Auftritte. Bestimmt lief sie zu voller Form auf, sobald die Show erst mal losging. Endlich war es so weit: Herr Hannemann, der Vorsitzende des Reitvereins, kündigte die drei Reiter und ihr Schaubild an. Julia holte noch einmal tief Luft, als die ersten Töne der Musik erklangen. Dann ritt sie neben Nickie ein, wobei Coffee wie ein Wilder losschoss. Megan dagegen legte sogleich einen Imponiertrab vor, bei dem ihr Führpferd Piazza kaum mithalten konnte. Olaf folgte mit seinem ungleichen Gespann. Der Fuchs Hillbilly war zwar weder so hübsch wie der milchkaffeefarbene Coffee noch so elegant wie die spritzige Megan, dafür aber absolut zuverlässig. Artig trabte er neben dem braunen Godi her. In den nächsten fünf Minuten kämpfte sich Julia leidlich erfolgreich durch ihre Schaulektionen. Coffee mochte nicht im Takt der Countrymusik traben, sondern galoppierte immer mal wieder an. Nur wenn es an einem der Scheinwerfer vorbeiging, wäre er jedes Mal am liebsten stehen geblieben, um sich das Ding näher anzusehen. Bei der dritten oder vierten Runde passierte es dann. Julia verpasste den richtigen Moment zum Weitertreiben und Coffee rammte die Beine in den Boden. Julias Arm schien immer länger zu werden, während Rainbow weitertrabte. Coffee machte keine Anstalten, ihm zu folgen, sondern starrte fasziniert ins Publikum. Schließlich ließ Julia los. Coffee fuhr mit der Untersuchung des Scheinwerfers fort, während Rainbow zum Wechsel durch die ganze Bahn abbog. Julia, wie erstarrt durch das Missgeschick, ritt die Aufgabe erst mal weiter. Nickie, die ihr von der anderen Seite entgegenkam, erfasste die Lage sofort. »Lächeln! Tu so, als sei das geplant!«, rief sie Julia zu – und löste elegant auch Megans Führstrick, als sie an dem immer noch still stehenden Coffee vorbeikam. Nun hatte Megan offensichtlich wenig Interesse für Scheinwerfertechnik. Stattdessen fing sie sofort an, sich vor dem Publikum zu produzieren, und tanzte imponierend durch die Bahn. Coffee, aufgeschreckt durch ihr Auftauchen, tat es ihr nach. Während Nickie und Julia mühsam lächelnd ihr Programm durchzogen, tobten die beiden Jungpferde vergnügt kreuz und quer durch die Bahn. Das Publikum beklatschte ihre Einlagen, sowohl Megans Schweben als auch Coffees Bocksprünge. »Und jetzt reiten wir in die Mitte und fangen sie wieder ein«, rief Nickie Julia zu, als die beiden bei einem Wechsel durch die Mitte der Bahn nebeneinander ritten. Julia seufzte. Nickie hatte gut reden. Megan konnte zwar ein Biest sein, aber wenn es darauf ankam, war sie meist folgsam wie ein Hündchen. Auf Nickies Ruf hin trabte sie sofort auf Piazza zu. Mit Coffee klappte das meist nicht so gut. Aber Julia hatte zum Glück Leckerbissen bei sich. Gut sichtbar für Coffee schob sie Rainbow eins ins Maul. Und da Megan nun ja wieder bei Nickie war und Coffee somit nichts Rechtes zu tun wusste, kam auch er brav auf sein Frauchen zugetrottet. Das Publikum klatschte begeistert, als die Reiterinnen ihre Handpferde so mühelos wieder aufnahmen. Die letzten Figuren der trainierten Schaunummer ritten sie wieder mit Handpferd. »Puh, könnt ihr mir solche Einlagen nicht vorher ankündigen?«, beschwerte sich Olaf, als sie schließlich hinausritten. »Billy wird mir nie verzeihen, dass er als Einziger nicht toben durfte.« Auch Lisa, Julias Freundin, war sich gar nicht so sicher, ob die Freilaufeinlage nicht doch Absicht gewesen war. »Sah cool aus!«, erklärte sie, als sie die Reiter am Halleneingang in Empfang nahm. Julia klopfte ihren Pferden aufatmend die Hälse. In der Halle wurde immer noch applaudiert. »Da haben wir’s, die Zuschauer wollen das Chaos!«, kommentierte Olaf. »Und gleich kriegen sie sicher noch mehr davon. Beeilt euch mit den Pferden, sonst verpassen wir Alinas Auftritt im A-Springen.« Der Junge sprang ab, sobald sie die Stallgasse erreicht hatten. »Gibt’s da was zu verpassen?«, fragte Nickie. »Ich denke, ich kann’s mir verkneifen. Außerdem habe ich sowieso Gloria versprochen, ihr mit dem Haarteil zu helfen.« Sie brachte ihre Pferde in eine der drei Boxen, die Herr Hannemann extra für die Pferde von Julias Haltergemeinschaft geräumt hatte. Im Sommer gab es immer ein paar freie Stellplätze im Reitstall, da viele Pferde auf Sommerweide gingen. Aber jetzt, im Winter, war alles belegt. Julia stellte Coffee in die Box neben Nickies Pferden. Rainbow band sie auf der Stallgasse an. Seine Besitzerin Gloria würde gleich noch eine Schaunummer mit ihm reiten. Ihre Klassisch-Iberische Dressureinlage war zwischen dem A-und dem L-Springen geplant. Vorher sollte Rainbow sich besser nicht wälzen und seine mühsam gestaltete Zöpfchenfrisur ruinieren. Gloria machte sich bislang allerdings mehr Sorgen um ihre eigenen Locken. Julia traf sie in der Sattelkammer, wo sie mit unglücklichem Gesichtsausdruck in den Spiegel blickte. Nickie versuchte gerade, ein haselnussbraunes Haarteil in Glorias aschbraunem Haar zu befestigen. »Die Farbe passt nicht«, beschwerte sich Gloria. »Aber in meiner mausgrauen Naturfarbe gibt’s ja keine.« »Wenn da ein Hut drüber kommt, merkt kein Mensch, dass der Zopf nicht echt ist«, beruhigte Nickie sie. »Außerdem kann ich’s ein bisschen pudern, wenn du willst. Dann sieht’s noch barocker aus. Damals trugen schließlich alle weiße Perücken.« »Bloß nicht!«, entsetzte sich Gloria. »Beim letzten Mal habe ich den Puder vierzehn Tage lang nicht aus den Haaren gekriegt. Ich lief rum wie meine eigene Oma! Dann schon lieber zweifarbig. Ach, ich wünschte, ich wäre wenigstens ein bisschen hübscher!« Julia schloss aus diesem Stoßseufzer, dass sich Glorias Freund Michael irgendwo im Publikum befinden musste. Ansonsten machte sich die Studentin und Amateurreitlehrerin nämlich wenig Gedanken um ihr Aussehen. Mit ihrer schlanken Figur, ihren nussbraunen, strahlenden Augen und ihrer meist guten Laune war sie auch alles andere als hässlich. »Blödsinn. Du siehst gut aus«, meinte auch Nickie. Die junge Frau war daran gewöhnt, ihre Freundinnen in dieser Hinsicht aufbauen zu müssen. In Nickies Gegenwart bekamen alle Komplexe. Gegen ihre Model-Figur, ihr volles, hüftlanges dunkles Haar und ihren immer leicht gebräunten Teint fiel praktisch jedes Mädchen ab. »Und wenn du eine Warze auf der Nase hättest, wär’s auch egal.« Das war Olaf, allgemein bekannt für sein Zartgefühl im Umgang mit Mädchen. »Solange du gut auf dem Pferd sitzt, wirst du immer toll aussehen. Andern dagegen hilft ihr hübsches Näschen gar nichts. Kommst du, Julia? Alina ist die übernächste Starterin.« Gloria wirkte etwas getröstet durch Olafs Kompliment – auch wenn er es sicher nur von sich gegeben hatte, um den Seitenhieb gegen Alina einzubauen. Julias Klassenkameradin sah nämlich wirklich umwerfend aus, aber was ihre Reitkenntnisse anging... Auch jetzt hing Alina schon beim Einreiten im Schritt wie ein Mehlsack auf ihrer hübschen dunklen Stute Aphrodite. Die Steigbügel waren zum Springen kurz geschnallt, was Alinas ohnehin schon vorhandene Neigung, auf dem Pferd einen Buckel zu machen und die Absätze hochzuziehen, noch verstärkte. Dafür schenkte sie den Richtern aber ein strahlendes Lächeln. Ihre rotbraunen, schimmernden Locken schauten malerisch unter der Reitkappe hervor und ihr schmales Gesicht mit den ausdrucksvollen...



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