Gohl | Julia - Reitbeteiligung gesucht | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 14, 143 Seiten

Reihe: Julia Reihe

Gohl Julia - Reitbeteiligung gesucht


1. Auflage 2021
ISBN: 978-87-28-01306-9
Verlag: SAGA Egmont
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 14, 143 Seiten

Reihe: Julia Reihe

ISBN: 978-87-28-01306-9
Verlag: SAGA Egmont
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Julias Freundin Lisa möchte nicht mehr nur mit Schulpferden trainieren. Sie wünscht sich ein Pflegepferd oder eine Reitbeteiligung. Klar, dass Julia ihr im 14. Band der beliebten Kinder- und Jugendbuchreihe von Christiane Gohl hilft, ein Pferd zu finden. Die beiden jungen Mädchen lesen Zeitungsanzeigen und treffen sich mit Pferdebesitzern. Dabei merken sie, dass die Suche nach einem geeigneten Pferd gar nicht so einfach ist...

Christiane Gohl wurde 1958 in Bochum geboren. Sie studierte Pädagogik und promovierte auch in diesem Fachbereich. Nach dem Studium arbeitete sie zunächst als Reiseleiterin und Werbetexterin, später auch als Journalistin. Mittlerweile ist Christiane Gohl eine erfolgreiche Schriftstellerin zahlreicher Werke, welche unterschiedlichen Genres zugeordnet werden können. Unter den Pseudonymen Sarah Lark und Ricarda Jordan veröffentlicht sie Romane für Erwachsene. Unter ihrem eigenen Namen wurden bereits zahlreiche Kinder- und Jugendbücher publiziert.
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Das Glück der Pferde ...


»Na, letzter Ausritt vor der großen Trennung?«, fragte Nickie Julia und Olaf, die gerade zwei Pferde aus dem Sandauslauf führten. Die junge Frau hatte heute keine Zeit zum Reiten und Julia deshalb angeboten, ihre Ponystute Piazza zu bewegen. So konnte das Mädchen noch einmal mit seinem Freund ausreiten, bevor Olaf zu einer mehrtägigen Klassenfahrt nach Wien aufbrach.

»Wie werdet ihr nur die zwei Wochen ohneeinander aushalten?«, neckte Nickie, während sie ihre Garage aufschloss.

»Es sind nur zehn Tage«, berichtigte Julia und zupfte ihren Pferdeschwanz zurecht, bevor sie sich aufs Pferd schwang. »Und soo schrecklich ist es nun auch wieder nicht. Immerhin kann ich dann zehn Tage lang Godi reiten.«

Godi war Olafs schwarzer Islandwallach. Olaf zog gerade seinen Sattelgurt nach und stieg dann ebenfalls auf. »Und ich gehe in die Spanische Hofreitschule«, erklärte er dabei. »Und zwar jeden Tag, auch wenn unser Lehrer ein ›umfangreiches Kulturprogramm‹ für uns plant. Wenn schon Klassenreise, dann will ich auch was lernen und nicht nur alte Schlösser besichtigen. Wozu brauch ich das, schließlich werd ich ja doch nie König.«

Nickie lachte. »Na, ihr seid mir ja ein schönes frisch verliebtes Paar! Keine Tränen, kein Abschiedsschmerz, keine Schwüre, den anderen niemals zu vergessen ...«

»Nur weil Olaf für ein paar Tage nach Wien fährt?«, erwiderte Julia cool. »Also das wäre doch echt übertrieben! Wenn er jetzt irgendwas Gefährliches vorhätte ...«

»Apropos ›gefährlich‹«, fiel Nickie ein, als sie gerade in ihr Auto steigen wollte. »Was ich euch noch sagen wollte: Versucht ja nicht wieder, Achmed und seine Reitgruppe im Gelände aufzumischen! Er hat sich letzte Woche bei Gloria beschwert. Schließlich sind bei eurem letzten Zusammentreffen drei seiner Schäfchen runtergefallen!« Achmed war Reitlehrer im nahe gelegenen Reiterverein.

»Und das soll unsere Schuld sein?«, fragte Olaf verblüfft. »Nickie, diese Pflaumen wären auch mit Sicherheitsgurt und Airbag auf dem Boden gelandet!«

»Wir haben sogar noch das Schlimmste verhindert!«, verteidigte sich Julia. »Wir kamen ihnen nämlich gerade entgegen, als ihre Pferde durchgingen. Und deshalb haben ein paar von ihnen immerhin angehalten.«

»Aber nicht alle ...«, fügte Olaf grinsend hinzu. »Das Pferd von Achmed zum Beispiel ist weitergerannt ...«

Julia und Olaf lachten bei der Erinnerung an das Wirrwarr auf dem Reitweg.

Auch Nickie musste lächeln. »Na ja, es war sicher nicht eine von Herrn Hannemanns besten Ideen, Achmed mit seinen Schülern zum Geländereiten zu verdonnern. Aber ihr solltet euch da trotzdem fern halten. Man weidet sich schließlich nicht am Unglück anderer Leute!« Mit diesen salbungsvollen Worten stieg sie endgültig ins Auto.

»Das heutige Wort zum Sonntag sprach Schwester Nicoletta Stern aus dem Orden der ›Reiter, die niemals lästern«, bemerkte Olaf und blickte grinsend dem Auto hinterher.

»Dieser Orden muss aber ein Geheimbund sein. Ich bin jedenfalls noch keinem Reiter begegnet, der nicht leidenschaftlich über andere herzieht«, kicherte Julia. »Wo reiten wir denn jetzt hin? Ich wette, Achmed geht über die Springstrecke!«

»Garantiert. Die drei Hupfer lässt er sich nicht entgehen. Schon um seinen Schülern zu zeigen, was sie alles noch nicht können. Als Herr Hannemann den angestellt hat, kann er wirklich nicht ganz bei Sinnen gewesen sein.«

Herr Hannemann war Vorsitzender des Reitervereins und seine Ansichten über Reiten und Pferdehaltung entsprachen eigentlich ziemlich genau denen von Julia und ihren Freunden. Er stand erst seit kurzer Zeit an der Vereinsspitze und hatte sich zum Ziel gesetzt, unterschiedliche Reitweisen, Freizeitreiten im Gelände und ohne Turnierstress sowie artgerechte Pferdehaltung zu fördern. »Ein Reitstall für glückliche Reiter und glückliche Pferde!«, pflegte er seine Pläne zu umreißen. Allerdings fasste er die Sache manchmal etwas ungeschickt an und einer seiner größten Flops war die Einstellung des Springreiters Achmed als Reitlehrer. Herrn Hannemanns Wahl war in erster Linie deshalb auf den jungen Marokkaner gefallen, weil er meinte, ein Südländer würde den Reitunterricht ein bisschen lockerer angehen als ein deutscher Turnierreiter. Tatsächlich machte sich Achmed nicht allzu viel aus ernsthafter Dressurarbeit und alberte lieber mit seinen Schülerinnen herum. Dabei erwies er sich allerdings auch als ziemlicher Draufgänger, dem es mehr auf Schneid und schwungvolles Reiten ankam als auf die Feinheiten einer gründlichen Ausbildung. Herr Hannemann hatte das inzwischen auch erkannt und Julias Freundin Gloria als Reitlehrerin für die Privatpferdereiter gewonnen. Die Schulpferdereiter blieben jedoch auf Achmed angewiesen und Herrn Hannemanns neueste Idee, die Ausbildung breiter zu fächern und mindestens eine Unterrichtsstunde im Monat ins Gelände zu verlegen, verbesserte ihre Lage auch nicht gerade.

Julia und Olaf ließen Piazza und Godi im flotten Schritt durchs Dorf gehen. Julia musste dabei etwas treiben, denn die rundliche Rotschimmelstute Piazza hatte es selten eilig und fand es absolut überflüssig, sich dem schnellen Schritt des Isländers anzupassen. Erst als sich die Reiter Julias Haus näherten, legte sie einen Zahn zu. Schließlich lockten dort frisch eingesäte, grüne Weiden. Julias Stiefvater Klaus hatte rund um sein Haus herum Land gepachtet und Pferdeweiden anlegen lassen: Viel zu viele für Julias jungen Connemarawallach Coffee allein. Auf dem Grasland konnten mindestens zehn Pferde satt werden, und so hatte sich Julia mit Olaf, Nickie und Gloria zusammengetan und eine Haltergemeinschaft für ihre Pferde gegründet. Im letzten Sommer waren dann noch zwei Mädchen aus der Nachbarschaft mit ihren Ponys hinzugekommen. Doch bevor das frisch eingesäte Gras nicht ordentlich gewachsen und zweimal geheut worden war, mussten sich die Freunde noch mit verschiedenen, von Bauern zusammengepachteten Weidestücken behelfen. Im nächsten Jahr würde es dann aber reichlich Gras für alle geben.

Zu Piazzas Enttäuschung ritten Julia und Olaf heute jedoch an diesem künftigen Pferdeparadies vorbei und bogen in Richtung Wald ab. Von den Weiden kurz vor dem Waldrand aus wurden sie mit einem fröhlichen Wiehern begrüßt. Julias zweijähriger Connemara Coffee trabte heran, gefolgt von Olafs Quarterhorse-Jährling Hillbilly. Megan, eine junge Welsh-Cob-Stute, schloss sich diesmal nicht an. Sie schien in einer anderen Weideecke etwas Interessantes entdeckt zu haben und untersuchte es gerade mit Nase und Hufen.

»Weiterreiten oder nachgucken, was sie da hat?«, fragte Julia ihren Freund.

»Nachgucken«, entschied Olaf. »Wenn Megan sich so intensiv mit etwas beschäftigt, ist es garantiert gefährlich.«

Bei Megan ging Olaf immer vom Schlimmsten aus. Die kleine Stute war ein besonders lebhaftes und intelligentes Pferd, dessen Abenteuerlust leider oft über das Ziel hinausschoss. So sehr man auch auf der Hut war: Immer ließ Megan eine Spur von umgeworfenen Elektrozäunen, in seine Bestandteile zerlegtem Sattelzeug und dem Erdboden gleichgemachten Stalleinrichtungen hinter sich. Julia nahm Godis Zügel, während der Junge nachsehen ging.

»Eine halbe Tüte Kartoffelchips! Und eine leere Colaflasche. Da hat mal wieder jemand ein Picknick auf unserer Weide veranstaltet!«, regte Olaf sich auf, als er zurückkam. »Erstaunlicherweise hat Megan das Zeug nicht gefressen. Zumindest die Tüte nicht. Und die Chips wird sie schon verdauen.« Mit dem Abfall in der Hand stieg er auf und lavierte sein Pferd zum nächsten Mülleimer. Der Abfallbehälter befand sich gleich am Eingang des Waldes, keine zwanzig Meter von der Fundstelle entfernt.

»Ich weiß nicht, was die Leute sich denken!«, schimpfte Julia. »Dabei haben wir schon überall die ›Bitte nicht füttern! ‹-Schilder aufgehängt.«

»Solche Leute denken überhaupt nicht«, behauptete Olaf. »Aber jetzt müssen wir uns sputen, sonst verpassen wir Achmed noch! Und dann hat er keinen, den er für seine heutigen Katastrophen verantwortlich machen kann!«

Rasch durchquerten die beiden das Wäldchen und passierten die dahinter liegende Bundesstraße. Danach kamen sie auf einen Graspfad, der links in einen breiten Weg mündete. Irgendjemand hatte diese Strecke mit ein paar Hindernissen versehen. Man konnte daran vorbeireiten oder darüber springen, ganz wie man wollte.

»Bei den Sprüngen sind sie noch nicht. Sollen wir ihnen wieder entgegenreiten oder das Feld von hinten aufrollen?«, fragte Olaf.

Julia sah auf die Uhr. »Wenn wir schnell reiten, kriegen wir sie von hinten. Das ist lustiger. Dann können wir ein Stück mitreiten und bekommen mehr...



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