Gohl | Julia - Neue Pferde, neue Freunde | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 11, 144 Seiten

Reihe: Julia Reihe

Gohl Julia - Neue Pferde, neue Freunde


1. Auflage 2021
ISBN: 978-87-28-01303-8
Verlag: SAGA Egmont
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 11, 144 Seiten

Reihe: Julia Reihe

ISBN: 978-87-28-01303-8
Verlag: SAGA Egmont
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Im elften Band der beliebten Kinder- und Jugendbuchreihe von Christiane Gohl zieht Protagonistin Julia aufs Land. Sie benötigt daher einen neuen Stall für ihr Pferd 'Coffee'. Eine Unterstellmöglichkeit bietet sich auf einem Bauernhof. Dort kann sie ihren jungen Hengst kostenlos unterbringen, wenn sie dafür bei der Arbeit mithilft . Doch schnell merkt Julia, dass die Abmachung ungerecht ist...-

Christiane Gohl wurde 1958 in Bochum geboren. Sie studierte Pädagogik und promovierte auch in diesem Fachbereich. Nach dem Studium arbeitete sie zunächst als Reiseleiterin und Werbetexterin, später auch als Journalistin. Mittlerweile ist Christiane Gohl eine erfolgreiche Schriftstellerin zahlreicher Werke, welche unterschiedlichen Genres zugeordnet werden können. Unter den Pseudonymen Sarah Lark und Ricarda Jordan veröffentlicht sie Romane für Erwachsene. Unter ihrem eigenen Namen wurden bereits zahlreiche Kinder- und Jugendbücher publiziert.

Gohl Julia - Neue Pferde, neue Freunde jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Traumweiden kostenlos!
Am nächsten Sonntag lud Klaus, Julias künftiger Stiefvater, ihr Fahrrad auf den Dachgepäckträger seines Autos. Von seinem Haus bis zum Hof der Hüpfers würde sie vier Kilometer radeln müssen und das wollte sie gleich ausprobieren. Beim Verladen des Fahrrads machte Klaus, ein schlaksiger hellblonder Mann mit freundlichen, hellen Augen und gepflegtem Dreitagebart, drei Kratzer in den Lack seines Golfs. Julias richtiger Vater wäre über eine solche Schramme an seinem Wagen außer sich geraten. Aber Klaus nahm es gelassen. »Davon fährt das Ding nicht schlechter«, sagte er mit einem Lächeln und hielt Julia und ihrer Mutter galant die Türen auf. »Hauptsache, das Fahrrad hat nichts abgekriegt und wir finden wirklich einen guten Platz für Julias Pferd!« Klaus Gronau und Annette Wiegand, Julias Mutter, waren über das Angebot der Hüpfers mindestens so froh wie Julia. Sie trennten Julia nur ungern von ihren Freunden und Schulkameraden und freuten sich umso mehr darüber, dass nun wenigstens Coffee gut untergebracht war. »Wir fahren dich auch wirklich gern zum Stall«, bot Klaus zum x-ten Mal an, während er Julias Fahrrad vor seinem Haus in Elbentrup ablud. Es war ein solides Einfamilienhaus am Rand des Dorfes, umgeben von einem großen verwilderten Garten. Um das Anwesen herum lagen bestellte Felder. Die hellgrünen Halme von Winterweizen und Gerste streckten sich in Reih und Glied der ersten Frühlingssonne entgegen. Nur auf einem der Äcker wuchsen Gras, Getreidehalme und Unkraut wild durcheinander. Offensichtlich handelte es sich um Brachland. »Nein, danke«, meinte Julia. »Es ist so ein schöner Tag – ich freue mich schon aufs Fahrradfahren. Außerdem habt ihr sicher was anderes zu tun!« Julias Mutter nickte. Sie würde noch lange damit beschäftigt sein, Klaus’ chaotischen Haushalt in ein gemütliches Heim zu verwandeln. Heute wollte sie erst mal die Gardinen in Angriff nehmen. Klaus schien die ohnehin etwas abenteuerlichen Kreationen vor seinen Fenstern seit Jahren nicht gewaschen zu haben. Julia schwang sich aufs Rad und fuhr los. Erst mal nach links, bis zu einer Kreuzung. Die Straße war schmal und kaum befahren. Was für ein Unterschied zu dem Verkehr in Bochum! Auf dem Weg zu Stephanie hatte sie die halbe Innenstadt durchfahren müssen. Dieser Weg hier führte an Feldern und Bauernhöfen vorbei, rechts lag ein kleines Wäldchen. Allerdings war die Gegend deutlich hügeliger als Bochum. Schon auf den ersten zwei Kilometern kam Julia ins Schwitzen. An der Kreuzung bog sie in eine Siedlung ab, durchquerte sie und folgte einer Straße, an deren Seiten sich weite Felder erstreckten. Dies war die Strecke zwischen Elbenborn und Ahsenstein. Hier gab es kaum Häuser, nur vereinzelte Bauernhöfe inmitten von Feldern und Wiesen. Pferde und Kühe sah Julia nicht – aber die waren im März ja auch noch nicht auf der Weide. Zum Hof der Hüpfers ging es dann steil bergab. Die Straße schlängelte sich in Serpentinen durch ein verwunschenes Waldstück. Julia fand das toll. Sie ließ ihr Fahrrad hinunterrollen und sauste mit Schwung in eine kleine, bäuerliche Siedlung: Ein wunderschön restauriertes Bauernhaus links, eine Gärtnerei rechts – und dahinter sollte dann auch gleich der Hof der Hüpfers sein. Julia schoss um die Kurve – und landete beinahe in einer wuselnden Schar kleiner schwarzer Vierbeiner. Julia griff in die Bremsen und das Rad geriet quietschend ins Schlingern. Julia konnte gerade noch den Tieren ausweichen, als sie sich auch schon im Straßengraben wieder fand. Zum Glück war der Graben nicht tief und mit weichem, hohem Gras bewachsen. Schnell checkte Julia ab, dass weder ihr noch dem Rad etwas passiert war. Aber was um Himmels willen waren das für Tiere? Beim Aufrappeln beobachtete Julia, wie sich die kleinen schwarzen Wesen nervös quietschend um ein besonders großes und dickes Exemplar scharten. Dieses schien seine Artgenossen mit zuckendem Rüssel durchzuzählen und gab dabei Töne von sich, die etwa wie »Kusskuss« klangen. »Hast du dir was getan?«, fragte eine Stimme hinter Julia. Ein älterer Herr mit weißem Haar und freundlichem, rundem Gesicht kam vom Gelände der Gärtnerei auf sie zu. »Zuerst dachte ich nicht, aber jetzt habe ich wohl Halluzinationen...«, murmelte Julia. »Ich glaube, ich bin im Zoo. Jedenfalls sehe ich überall Hängebauchschweine!« Der alte Herr lachte. »Da kann ich dich beruhigen, die Viecher sind ganz real. Gehören zu dem komischen Hof da unten.« Er wies auf die Senke, in der Julias Beschreibung nach der Hof der Hüpfers liegen musste. »Die Leute züchten Hängebauchschweine. Angeblich schmecken die besser als unsere normalen Hausschweine. Aber wenn du mich fragst, liegt das nicht so sehr an der Rasse, sondern an der Ernährung. Wenn du ein Hausschwein mit den Köstlichkeiten aus unserer Gärtnerei fütterst, kriegt es wahrscheinlich auch so was wie Rosenaroma.« »Wieso aus Ihrer Gärtnerei?«, fragte Julia. Sie war immer noch etwas verdattert. »Weil sich die Viecher mehr bei uns herumtreiben als in ihrem eigenen Stall! Letzte Woche haben sie bei uns Baumschösslinge für über hundert Mark gefressen und davor wüteten sie in unseren Fleißigen Lieschen. Wir finden das langsam nicht mehr komisch, aber bei den Leuten ist ja nichts zu holen. Ich versuche zwar immer, ein wachsames Auge auf den Zufahrtsweg zu haben, um die Biester rechtzeitig zurücktreiben zu können. Aber immer gelingt mir das natürlich nicht...« »Beim Zurücktreiben kann ich Ihnen helfen, ich will sowieso zu Hüpfers«, meinte Julia, richtete ihr Rad auf und begann, die Hängebauchferkel zusammenzutreiben. Die Muttersau protestierte mit ärgerlichem »Kuss-kuss«. Aber das kratzte Julia wenig: Schließlich war sie schon mit anderen Tieren fertig geworden! »Wirklich?«, fragte der alte Mann. »Du machst so gar nicht den Eindruck... Aber ich will nichts gesagt haben, kann ja jeder leben, wie er will. Nur sag denen doch bitte,sie möchten ihre Schweine und Kühe auf dem eigenen Land behalten. Wir müssen für unsere Erzeugnisse nämlich hart arbeiten!« Der alte Herr sah Julia und den Schweinen noch eine Weile nach und wandte sich dann um. Julia konnte den Hof jetzt endlich sehen. Offensichtlich hatte er einmal zu den größeren Gütern der Gegend gehört. Auf jeden Fall gab es neben dem geräumigen Haupthaus ein kleineres Wohnhaus und mehrere Stallgebäude. »Aha, ein typischer lippischer Bauernhof!«, entfuhr es Julia. Vor wenigen Wochen war sie mit Klaus und ihrer Mutter in einem Freilichtmuseum für bäuerliche Kulturdenkmäler gewesen und Klaus hatte ihr stundenlang die verschiedenen Hofanlagen erläutert. Der Hof der Hüpfers war allerdings bei weitem nicht so gepflegt wie die Anlage im Museum. Wenn man näher herankam, sah man überall Anzeichen des Verfalls: Das Tor hing schief in den Angeln, in der Treppe zum Küchengarten fehlten Steine, die Fensterscheiben waren zum Teil zerbrochen und die Nebengebäude waren alle mehr oder weniger zerfallen. Nur die Scheunen und Stallgebäude schienen in einem besseren Zustand zu sein. Sicherlich wollten die Hüpfers die Ställe renovieren, bevor sie mit der Verschönerung des eigenen Hauses begannen. Julia warf einen Blick auf die Weide, die direkt an den Hof grenzte. Zu ihrer Überraschung war sie bereits eingezäunt – zwar mit Stacheldraht, aber solide. Wenn man einen Elektrozaun zwei Meter davor aufbaute, konnte man Pferde darauf halten. Julia kannte das von dem Islandpferde-Hof, auf dem sie in den Sommerferien gearbeitet hatte. Nicht jeder Bauer, der Pferdehaltern Land verpachtete, erlaubte die Entfernung des Stacheldrahtes. Die Sicherung durch E-Draht war dann ein akzeptabler Kompromiss. Julia sah sich um, während sich die Hängebauchschweine auf dem Hof verteilten. Weit und breit war kein Mensch zu entdecken – und auch keine Türklingel. Während sie noch überlegte, wo sie am besten klopfte, kam ein hochbeiniger Schäferhundmischling um die Ecke gesaust. Julia hielt ihm die flachen Hände entgegen, damit er an ihr schnuppern konnte. »Wer bist du denn? Ich hoffe, du beißt nicht!«, begrüßte sie den Hund. »Das ist Danka. Sie tut nichts!«, kam eine Stimme aus dem Garten. Offensichtlich Peter Hüpfer. Der junge Mann kletterte ächzend die Stufen vom Garten herauf. Julia hatte ihn sich ganz anders vorgestellt. Er war ziemlich klein und untersetzt und bei weitem nicht so kräftig und durchtrainiert wie die meisten Bauern. Sein Gesicht wurde durch einen dunkelblonden Vollbart beherrscht, der jedem Weihnachtsmann Ehre gemacht hätte. Darüber blickten forschende graugrüne Augen Julia entgegen. Peter Hüpfer trug Jeans und ein Holzfällerhemd, dazu Arbeitsschuhe. »Ich bin Pit!«,stellte er sich vor. »Sag am besten gleich ›du‹ zu mir, wir mögen hier keine Förmlichkeiten....



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.