Gohl | Ein Traumpferd für Julia | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 6, 154 Seiten

Reihe: Julia Reihe

Gohl Ein Traumpferd für Julia


1. Auflage 2021
ISBN: 978-87-28-01298-7
Verlag: SAGA Egmont
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 6, 154 Seiten

Reihe: Julia Reihe

ISBN: 978-87-28-01298-7
Verlag: SAGA Egmont
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Julia soll ihr eigenes Pferd bekommen! Im sechsten Band der beliebten Kinder- und Jugendbuchserie von Christiane Gohl nimmt die junge Protagonistin der Buchreihe Julia an einem Reitturnier teil. Zum ersten Mal begleitet sie auch ihr Vater zu solch einer Veranstaltung. Der ist begeistert von Julias Können und möchte seiner Tochter ein eigenes Pferd kaufen. Doch die Suche nach einem geeigneten Pferd ist gar nicht so einfach. Wird Julia dennoch ihr Traumpferd finden?

Christiane Gohl wurde 1958 in Bochum geboren. Sie studierte Pädagogik und promovierte auch in diesem Fachbereich. Nach dem Studium arbeitete sie zunächst als Reiseleiterin und Werbetexterin, später auch als Journalistin. Mittlerweile ist Christiane Gohl eine erfolgreiche Schriftstellerin zahlreicher Werke, welche unterschiedlichen Genres zugeordnet werden können. Unter den Pseudonymen Sarah Lark und Ricarda Jordan veröffentlicht sie Romane für Erwachsene. Unter ihrem eigenen Namen wurden bereits zahlreiche Kinder- und Jugendbücher publiziert.
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Ein Turnierstart mit Folgen


»Die nächste Starterin ist Nummer 73, Julia Wiegand auf Dark Dan.«

Julia holte tief Luft und lenkte Danny aus der Reihe der anderen Reiter und Pferde. Insgesamt warteten noch acht Paare auf ihren Start in dieser Reining, einer Dressurprüfung für Westernpferde.

Danny, der dunkelbraune Reitponywallach, hatte die Zeit vor dem Start genutzt, um ein wenig zu dösen. Hoffentlich war er jetzt wach genug für seinen Auftritt! Auch Julia mußte sich konzentrieren. Die Dressuraufgabe wurde auswendig geritten.

Angaloppieren bei Punkt A, Stopp bei Punkt B. Julia kitzelte ihr Pony mit den Sporen. Rasches Reagieren auf leichte Hilfen gehörte nicht zu Dannys Stärken. Jetzt sprang er aber brav in ruhigem Rechtsgalopp an und bewegte sich in gerader Linie auf Punkt B zu. Der Stopp geriet leider etwas unsicher. Julia ärgerte sich. Hätte sie ihr Gewicht tiefer in den Sattel gebracht, wäre das nicht passiert! Bevor sie die jetzt geforderten drei Schritte rückwärts anging, warf sie einen raschen Blick zu Stephanie hinüber. Dannys Besitzerin stand neben Julias Mutter und Julias Freundin Kathi bei den Zuschauern am Rand der Reitbahn. Sie nickte Julia ermutigend zu.

Das Rückwärtsrichten ging hervorragend. Danny bewegte sich zügig und auf gerader Linie. Hoffentlich klappte jetzt auch der Linksgalopp, den Danny nicht mochte! Aber Julia hatte lange genug geübt. Sie gab die Hilfen sicher und deutlich, und das Pferd sprang richtig an. Noch ein Stopp. Diesmal hielt Danny genau an der Marke. Stephanie lächelte Julia zu.

Unter den Zuschauern gab es gerade einige Unruhe. Julia sah, wie ihr Vater auf den Platz neben ihrer Mutter schlüpfte. Hatte er es doch noch geschafft zu kommen! Nun sollte er auch etwas sehen. Konzentriert gab Julia die Hilfen zum Roll Back. Danny sprang perfekt herum und galoppierte hinaus.

Erleichtert klopfte Julia ihrem Pony den Hals und freute sich, weil einige Zuschauer klatschten. Viele waren es nicht, aber bei diesem kleinen Westernturnier war ohnehin nicht viel los. Das Publikum bestand fast nur aus Eltern und Freunden der Teilnehmer. Julia rutschte von Dannys Rücken und nahm ihren Cowboyhut ab. Wie auf jedem Westernturnier sah es auf der Reitanlage aus, als habe man sich an den Drehort eines Westernfilms verirrt. Überall standen Leute in Jeans und Cowboystiefeln. Julia interessierte sich allerdings nicht besonders für die Szenerie. Ihr war es viel wichtiger, die Ritte ihrer Konkurrenten zu beobachten. Inzwischen waren Stephanie, Kathi und Julias Eltern herangekommen.

»Ihr wart gut!« lobte Stephanie und streichelte Dannys Nase. »Bestimmt werdet ihr plaziert.«

»Ja, du warst phantastisch«, erklärte Julias Vater, während er seine Tochter begrüßte. »Tut mir leid, daß ich’s nicht eher geschafft habe, Julia, aber ich hatte einen Klienten da und. . .«

»Einen Klienten? Heute, am Sonntag?« erkundigte sich Julias Mutter. Julias Eltern waren seit drei Jahren geschieden, aber die Arbeitswut ihres Ex-Mannes ging Frau Wiegand immer noch auf die Nerven.

»Ja. Wir haben seinen Prozeß gewonnen, und darauf wollte er ein Glas Sekt mit mir trinken! Aber ich kam ja gerade noch zurecht für Julias Auftritt. Du bist wirklich toll geritten!«

Julia bemühte sich, gleichzeitig die anderen Reiter in der Prüfung zu beobachten und Danny daran zu hindern, seinen Kopf an ihrer Jeans zu reiben. Dem Pony paßte das gar nicht, und es suchte prompt nach neuen Opfern. Bevor Julia Danny stoppen konnte, hatte er den eleganten Anzug ihres Vaters mit grünlichen Schaumspuren versehen.

»Paß doch auf, Julia! Dein Pferd sabbert!« rief Herr Wiegand entsetzt. Die anderen lachten über seinen angewiderten Gesichtsausdruck.

Julia hatte ihre Aufmerksamkeit wieder dem Turniergeschehen zugewandt. Es sah wirklich aus, als wäre ihr Ritt nicht schlecht gewesen. Die meisten anderen machten erheblich mehr Fehler. Dafür saßen sie fast alle auf Pferden, die für die Westernreitweise geeigneter waren als Danny. Die meisten hatten Quarterhorses, und ein Junge ritt einen hübschen Appaloosa.

Gerade wollte Julia das zu Kathi sagen, als die Stimme des Ansagers ertönte: »Zur Plazierung einreiten: Nummer 18, 5, 68, 73, 3 und 10!«

»Du bist dabei, Julia!« rief Kathi begeistert. Das rothaarige Mädchen begann aufgeregt, Dannys Kopfstück über seiner langen Mähne zu ordnen. Da sie keine richtige Bürste hatte, fuhr sie mit ihrem eigenen Kamm durch das seidige Haar des Pferdes.

»Ich brauch’ den auch noch mal!« erklärte Julia, nahm ihr den Kamm aus der Hand und glättete ihren braunen Pferdeschwanz.

»Julia müßte mindestens vierte werden!« raunte Kathi Stephanie zu, während Julia und die anderen Plazierten einritten. »Zwei von den anderen Pferden sind einmal nicht richtig angaloppiert!«

»Julia müßte Erste sein!« kommentierte Herr Wiegand. Er hatte seine Tochter vorher noch nie auf dem Pferd gesehen und war jetzt ganz begeistert, welch gute Figur sie auf Danny machte.

»Das Mädchen auf dem Schecken wird Erste«, sagte Stephanie knapp. »Das Pferd machte alles perfekt.«

Das Mädchen auf dem Schecken gewann tatsächlich, Julia wurde dagegen erst als fünfte aufgerufen. Kathi schnappte nach Luft, weil sie nach einem der Pferde plaziert wurde, das falsch angaloppiert war. Dennoch strahlte Julia, und alle klatschten, so kräftig sie konnten.

»Ist es nicht toll? Mein erstes Westernturnier und gleich eine Schleife!« Julia konnte gar nicht mehr aufhören, Danny zu knuddeln. Kathi bewunderte die aufwendige, rosafarbene Rosette.

»Aber von Rechts wegen hättest du Erste sein müssen!« meinte Julias Vater. »Oder doch mindestens Zweite!«

»Von Rechts wegen hätte sie Dritte sein müssen«, sagte Stephanie. »Aber bei dem Richter überhaupt plaziert zu werden ist für Julia schon eine tolle Sache.«

»Wieso das denn?« fragte Herr Wiegand aufgebracht. »Hat der Mann was gegen Julia?«

»Gegen Julia nicht, mehr gegen Danny. Der Richter ist bekannt dafür, daß er nur Pferde gelten läßt, die zu den traditionellen Westernrassen gehören.«

»Und das tut Ihr Pferd nicht?« Herr Wiegand warf Danny einen argwöhnischen Blick zu.

»Nein. Danny ist eine Mischung aus verschiedenen Rassen. Sein Vater war Araber, die Mutter eine Kreuzung. Aber ich finde, er ist hervorragend gelungen!« sagte Stephanie und streichelte ihr Pferd.

»Warum haben Sie ihn heute nicht selbst geritten?« wollte Julias Vater wissen.

»Weil es ein reines Jugendturnier ist. Ein ganz kleines. Der Verein will im nächsten Jahr etwas Größeres veranstalten und übt jetzt erst mal mit den Kindern. Aber die Organisation ist gut, findet ihr nicht?«

Julia und Kathi nickten. Der Turnierplatz war nett hergerichtet, Abreiteplatz und Viereck sauber geharkt, und der Ablauf der Prüfungen erfolgte im Rahmen des Zeitplans. Natürlich gab es auch einen Getränkewagen und den Stand eines Reitsportgeschäftes.

»Wenn nächstes Jahr ein größeres Turnier stattfindet, werde ich mit Violetta starten.« Violetta war Stephanies zweites Pferd, eine junge Connemara-Stute. Zur Zeit hatte sie ein Fohlen und wurde nicht geritten.

»Und diese Pferde, diese Westernpferde – kann man die kaufen?« fragte Herr Wiegand.

»Klar kann man die kaufen!« kicherte Julia. »Woher sollten die anderen Reiter sie sonst wohl haben?«

»Du meinst, die anderen Kinder hier haben alle eigene Pferde?«

»Na, alle vielleicht nicht, aber fast alle. Es ist ganz selten, daß jemand ohne eigenes Pferd Turniere reitet.« Julia sattelte Danny ab.

»Du hast also kein Pferd, mit dem du hier starten kannst?« wandte Herr Wiegand sich jetzt an Kathi.

»Ich habe eine Hannoveranerstute«, erzählte Kathi. »Pretty geht auf normalen Turnieren Dressur.«

»Es sieht aus, als habe alle Welt ein Pferd, nur unsere Tochter nicht!« Fred Wiegand sah seine geschiedene Frau mißbilligend an. »Warum habt ihr mir das nie erzählt?«

Annette Wiegand seufzte. »Fred, wenn Julia dir noch nie etwas über ihr trauriges, pferdeloses Dasein vorgejammert hat, so bist du sicher der einzige in unserem gesamten Bekanntenkreis! Soweit ich mich erinnere, redet sie seit drei Jahren fast ausschließlich von Pferden.«

»Seit drei Jahren? Reitest du wirklich schon drei Jahre, Julia? Ich dachte, diese Geschichte mit dem Pony sei noch nicht so lange her.« Herr Wiegand hatte Julia einmal zu einem Pferdehändler begleitet, nachdem ihr Pflegepony überraschend verkauft worden war.

»Ja. Das war vor zwei Jahren.« Julias Mutter klang jetzt genervt. »Kurz bevor Julia die...



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