Götzelmann | Zweieinhalb Jubiläen | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 468 Seiten

Götzelmann Zweieinhalb Jubiläen

Der Fachbereich Sozial- und Gesundheitswesen der Hochschule Ludwigshafen am Rhein und seine Vorgeschichte seit 1948
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-7528-5754-2
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Der Fachbereich Sozial- und Gesundheitswesen der Hochschule Ludwigshafen am Rhein und seine Vorgeschichte seit 1948

E-Book, Deutsch, 468 Seiten

ISBN: 978-3-7528-5754-2
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



"Zweieinhalb Jubiläen" - was soll das heißen, kann man ein halbes Jubiläum feiern und dazu noch gleich zwei andere? Im Jahr 2018 blickt die Hochschule Ludwigshafen am Rhein und ihr Fachbereich Sozial- und Gesundheitswesen zurück auf drei Daten: Im Jahr 1948, vor siebzig Jahren, wurde in Speyer die "Evangelische Schule für kirchlichen und sozialen Dienst" gegründet, aus der 1950 das "Seminar für Sozialberufe" hervorging. Es wurde 1963 zur "Höheren Fachschule für Sozialarbeit" aufgewertet und zog im April 1970 in den Neubau Maxstraße 29 nach Ludwigshafen am Rhein um. Im Jahr 1968 erfolgte am 9. September die feierliche Grundsteinlegung für den "Neubau Höhere Fachschule mit Gymnastikhalle und Wohnheim". Ein solches Baudatum würde man wohl nicht feiern, wenn es nicht im Kontext der anderen Jubiläen stünde. Insofern bezeichnen wir das symbolisch als "halbes Jubiläum". Im Jahr 2008 wurde die "Evangelische Fachhochschule Ludwigshafen - Hochschule für Sozial- und Gesundheitswesen" aufgelöst und ihre Studiengänge zum 1. März in den neuen Fachbereich IV Sozial- und Gesundheitswesen der staatlichen Fachhochschule Ludwigshafen überführt. Die Hochschule Ludwigshafen am Rhein hat nach zehn Jahren zugleich Anlass, ihre Vergrößerung durch den Fachbereich IV Sozial- und Gesundheitswesen zu feiern. Der Fachbereich nutzt seinerseits die Gelegenheit, sich auf siebzig Jahre Ausbildung in Sozialer Arbeit, fast fünfzig Jahre akademisches Wirken in der Maxstr. 29 und zehn Jahre seiner Existenz zu besinnen. Aus diesen Anlässen soll in der vorliegenden Jubiläumsschrift etwas von der Entwicklung dieser aufeinander aufbauenden Bildungsinstitutionen sichtbar und gesichert werden: Der erste Teil umfasst eine Art "Chronik". Den zweiten Teil bestimmen persönliche Sichtweisen und biografische Zugänge, u.a. in Zeitzeugeninterviews. Im dritten Hauptteil finden sich Darstellungen der Studiengänge des Fachbereichs und seiner Vorgängerinstitutionen aus Sicht der Studiengangsverantwortlichen und ehemaliger Studierender. Hinzu kommen Beiträge zu Besonderheiten des Fachbereichs.

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Arnd Götzelmann
Zeitgeschichtlicher Überblick in
Jahresabschnitten
Von der Evangelischen Schule für kirchlichen und sozialen Dienst (1948) und dem Seminar für Sozialberufe (1950) in Speyer über die Höheren Fachschulen für Sozialarbeit und Sozialpädagogik in Ludwigshafen (1970) und die Evangelische Fachhochschule Ludwigshafen (1971) bis zum Fachbereich Sozial- und Gesundheitswesen der Hochschule Ludwigshafen am Rhein (2008-2018)
1946 Kurz nach der Gründung des neuen Landes Rheinland-Pfalz am 30. August 1946 nimmt der Pfälzische Sozialpfarrer Eugen Herrmann, zugleich Gemeindepfarrer in Neuhofen, am 18.11.1946 mit der früheren Leiterin der Mannheimer „NS-Frauenschule für Soziale und Sozialpädagogische Berufe“ Dr. rer. pol. Walda Rocholl schriftlich Kontakt auf, um sie als Leiterin für eine neu zugründende „Diakonie-Schule“ in Speyer zu gewinnen. Der Bedarf an gut qualifizierten, evangelischen Fachkräften in der Wohlfahrtspflege und kirchlich-diakonischen Arbeit ist angesichts der sozialen Probleme infolge des Zweiten Weltkriegs groß. Dr. Walda Rocholl (1897-1991) im Jahr 1935, Quelle: Archiv Peter 1947 Bei einer Besprechung zwischen Vertreterinnen und Vertretern des Landeskirchenrats, des Evangelischen Hilfswerks Pfalz, des Landesvereins für Innere Mission Pfalz und der Diakonissenanstalt Speyer am 26.09.1947 in Speyer wird eine Ausbildungsstätte für Gemeindehelferinnen geplant, die die Pfarrer und Gemeinden bei diakonisch-sozialen, jugendpflegerischen und schulischreligionspädagogischen Aufgaben unterstützen sollen. Pfarrer Herrmann schlägt vor, dass diese Schule einen doppelten Charakter trage, „einen katechetischen und einen fürsorgerischen“; er bietet das „Hospiz“ in der Ludwigstr. 6, Speyer, als Schulräumlichkeit und -wohnheim an. Die Minimallösung, nur einige feste Plätze an der Evangelisch-sozialen Frauenschule in Freiburg i.Br. zu reservieren, wird verworfen. Als Schulleiterin versucht man eine evangelische Theologin zu gewinnen, was nicht gelingt: Lic. Meta Eyl, Lic. Ruth Führer und Vikarin Renate Scherer sagen ab. 1948 Die Pfälzische Kirchenleitung (Prot. Landeskirchenrat) unter Präses Hans Stempel und Pfarrer Theodor Schaller wird sich am 06.02.1948 mit dem gemeinsamen Geschäftsführer des Evangelischen Hilfswerks Pfalz und dem Landesverein für Innere Mission in der Pfalz, Pfarrer Eugen Herrmann, einig, eine evangelische Ausbildungsstätte für Wohlfahrtspflegerinnen und Gemeindehelferinnen in Speyer für Rheinland-Pfalz zu gründen. Dadurch sollen die protestantische Landeskirche mit ihren diakonisch-sozialen Einrichtungen und die öffentliche Wohlfahrtspflege evangelisch-christlich gesinntes Fachpersonal erhalten und eine Alternative zur 1947 gegründeten katholischen Wohlfahrtsschule in Andernach geboten werden. Herrmann setzt die Trägerschaft der Inneren Mission Pfalz und seine Pläne für ein Schul-Kuratorium durch, obwohl Stempel und Schaller eigentlich die Landeskirche als Trägerin wollen. Der Landeskirchenrat fasst am 26.02.1948 den Grundsatzbeschluss, eine „Schule für kirchlichen Frauendienst“ in Speyer auf der Basis der ausgehandelten Bedingungen zu gründen. Das Kuratorium leitet auf seiner Gründungssitzung am 05.03.1948 in Speyer die notwendigen Schritte ein, um die Schule baldmöglichst zu gründen und mit der Wohlfahrtspflegerinnenabteilung zu beginnen. Abteilungsleiterin wird Dr. Walda Rocholl. Die Gesamtleitung soll einer theologischen Persönlichkeit übertragen werden, die man später in dem hochschullosen Professor Lic. theol. Dr. phil. Carl O. H. Schneider findet, der wegen seiner der NS-Ideologie nahestehenden deutsch-christlichen Theologie umstritten ist. Für die Abteilung der Gemeindehelferinnenausbildung soll eine Theologin angestellt werden, was nicht passiert. Die curriculare Entwicklung beginnt. Stempel der Evangelischen Schule für kirchlichen und sozialen Dienst aus dem Jahr 1948, Quelle: Zentralarchiv der Evangelischen Kirche der Pfalz (ZASP) Az. 520/24 (6118) Ein „Plan für eine evangelische Diakonie-Schule“ mit drei Abteilungen vom 17.03.1948 liegt ausgearbeitet vor: Die „evangelisch-soziale Frauenschule“ soll staatlich examinierte Fürsorgerinnen und kirchlich geprüfte Gemeindehelferinnen auf Wunsch auch mit Doppelabschluss qualifizieren; die „Mütterschule“ soll junge Frauen auf Mutterschaft und Hausfrauentätigkeiten in der Familie vorbereiten; die „Hausschwesternschule“ zielt auf eine professionalisierte hauswirtschaftliche, familienhelferische und krankenpflegerische Tätigkeit. Nur der Plan der evangelisch-sozialen Frauenschule mit ihren zwei „Zweigen“ oder Abteilungen wird weiter verfolgt. Herrmann versendet am 22.03.1948 den ersten Prospekt der „Evangelischen Schule für kirchlichen und sozialen Dienst“ in Speyer an die Prot. Pfarrämter der Pfälzischen Landeskirche. Prospekt 1948, Seite 1, Quelle: ZASP Az. 520/24 (6118) Prospekt 1948, Seite 2, Quelle: ZASP Az. 520/24 (6118) Schneider und Rocholl berichten am 04.04.1948 über die Vorarbeiten der Schuleröffnung im Kuratorium. Die Schule soll zunächst ca. 20 bis 25 Schülerinnen aufnehmen und ein Wohnheim haben. Ihr Ort soll das „Hospiz“ in der Ludwigstr. 6 in Speyer werden. Der erste zweijährige Kurs für Wohlfahrtspflegerinnen beginnt am 01.06.1948 mit elf Frauen in der neuen Evangelischen Schule, die Hauptfächer sind Gesundheitsfürsorge, Jugendwohlfahrtspflege und Wirtschaftsfürsorge. Gottesdienst und Feier zur Schuleröffnung finden am 02.06.1948 in der Heiliggeistkirche Speyer statt. Die Währungsreform am 10.06.1948 lässt die kirchlichen Institutionen und die öffentliche Hand schlagartig „verarmen“. Der erste zweijährige Kurs für Gemeindehelferinnen und Religionslehrerinnen beginnt am 01.10.1948 mit 14 Frauen in der Evangelischen Schule. 1949 Rocholl und Schneider berichten am 04.04.1949 im Kuratorium vom ersten Jahr bzw. dem ersten Halbjahr der beiden neuen Ausbildungsgänge. Die Finanzierung der Schule in Höhe von 30.400 DM wird zu 50 Prozent vom Träger Innere Mission, zu 25 Prozent vom Evangelischen Hilfswerk und zu 25 Prozent vom Landeskirchenrat übernommen. Die Wohnheimkosten in Höhe von 13.000 DM werden mit 2.000 DM vom Land bezuschusst, den Rest tragen die Mieten. Schulgeld in Höhe von 240, bald 260 DM jährlich, ist von den Schülerinnen zu zahlen. 1950 Der Landeskirchenrat befürwortet am 05.01.1950 die Fortführung der „Schule für sozialen Dienst“ (Wohlfahrtspflegerinnenabteilung), fällt über deren neuen Schulnamen noch keinen Beschluss und bewilligt dem Schulträger einen Zuschuss. Die erste Ordnung der staatlichen Prüfung für die Wohlfahrtspflegerinnen des Sozialministeriums vom 13.01.1950 wird dem Schulträger vorgelegt. Sie besteht aus Regularien für den Prüfungsausschuss, den Ablauf der Prüfung sowie den schriftlichen und den mündlichen Prüfungsteil. Stempel des Seminars für Sozialberufe Der Kuratoriumsvorsitzende und Speyerer Dekan Karl Wien informiert am 27.02.1950, dass die Wohlfahrtspflegerinnenabteilung der Evangelischen Schule für kirchlichen und sozialen Dienst als eigenständiges „Seminar für Sozialberufe“ weitergeführt wird und dass ab sofort auch Männer aufgenommen werden. Dr. Walda Rocholl wird Leiterin des Seminars. Die Schule für kirchlichen Dienst (Gemeindehelferinnenabteilung) soll eingestellt werden, auch weil ihr eine staatliche Genehmigung fehlt. Das Sozialministerium Rheinland-Pfalz erteilt am 28.06.1950 die staatliche Genehmigung für das Seminar für Sozialberufe in Speyer. 1951 Prof. Carl Schneider scheidet am 30.04.1951 als Leiter der Evangelischen Schule für kirchlichen Dienst in Speyer aus und widmet sich anderen kirchlichen und städtischen Aufgaben als Leiter der Volkshochschule Speyer und gesamtkirchlichen Bildungsaufgaben. 1952 Neben der Schulleitung wird eine zweite hauptamtliche Stelle mit der Psychologin Dr. Elisabeth Hennig besetzt, der bald die Psychologin Erdmute Wurmbach folgt. Eine Sekretärin und eine Raumpflegerin werden ebenfalls angestellt. Bis 1964 sind rund ein Dutzend nebenamtlich Lehrende in meist wechselnder Besetzung am Sozialseminar tätig. Hospiz, Ludwigstr. 6, Speyer, Foto aus dem Jahr 2018, Quelle: Arnd Götzelmann Prospekt aus dem Jahr 1951, Seite 1, Quelle: ZASP Az. 520/24 (6118) Am Seminar für Sozialberufe bestehen zwischen 1952 und 1964 jährlich zwischen acht und 21 Schülerinnen und Schüler die Abschlussprüfung. Von insgesamt 182 Absolvierten waren 110 Frauen und 72 Männer. Das Seminar nutzt zuerst das Hospiz in der Ludwigstraße 6, nebenbei den Konfirmandensaal im...



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