Götz / Huber | Arbeit in neuen Zeiten | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 212 Seiten

Götz / Huber Arbeit in neuen Zeiten

Ethnografien zu Ein- und Aufbrüchen

E-Book, Deutsch, 212 Seiten

ISBN: 978-3-8316-0947-5
Verlag: Herbert Utz Verlag
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Ziel eines Forschungsprojektes über postfordistische Arbeits- und Lebenswelten war es, Aspekte einer Subjektivierung, Flexibilisierung und Entgrenzung von Arbeit und Leben unter besonderem Fokus auf die Akteursperspektiven auszuleuchten. In den 12 Fallstudien dieses Bandes spüren die Ethnografinnen und Ethnografen den subjektiven Erfahrungs- und Bearbeitungsformen von sich wandelnden Berufsbildern, Tätigkeitsprofilen und (Geschlechter-)Rollen einer Arbeitswelt nach, die sich gegenwärtig radikal transfomiert. Sie führten Interviews und teilnehmende Beobachtungen in unterschiedlichen Feldern durch – in Agenturen und Arbeitsgemeinschaften, Büros und Betrieben, in sozialen Einrichtungen des ersten und so genannten »zweiten Arbeitsmarktes« –, in denen diese Transformationen besonders spürbar sind.

So entstanden »Ethnografien und Reportagen zu Ein- und Aufbrüchen« - ethnografierte Episoden, erzählte Lebensgeschichten und aus der Innensicht erfahrenene Szenarien. Sie machen deutlich, wie betriebliche Umstrukturierungen sowie eine zunehmende Ökonomisierung und Prekarisierung der Verhältnisse weit über das rein Geschäftliche hinaus in das häusliche Privat- und Familienleben hinein reichen. Die Mikroanalyse der Lebenswelten erfasst teils Transformationen, die »vor Ort« unmittelbar als Folge einer neoliberal gewendeten Arbeitsmarktpolitik des aktivierenden Sozialstaates spürbar werden. Teils sind sie aber auch Folge generellerer globaler Krisen.

Was die aktuelle Finanzmarktkrise, aber auch Rationalisierungen in Folge von Globalisierungsprozessen für unterschiedliche Arbeitskräfte konkret bedeuten, wird in diesen Fallstudien ausgeleuchtet. Sie zeigen überdies: Ob subjektivierte Arbeitsverhältnisse z.B. als prekär oder vielmehr als Zugewinn an Selbstbestimmung und Kreativität empfunden werden, wird entlang branchen-, milieu-, gender- und schichtspezifischer Linien ausgehandelt
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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


1;Inhalt;8
2;Transformationsgewinner oder Transformationsverlierer? Wie Wirtschaftskrise und Flexibilitätsregimes auf Gestaltungschancen Einfluss nehmen – Zur Einführung;12
2.1;Aus der Krise: Anforderungen durch Ökonomisierung ;13
2.2;Flexibilisiertes Ich. Öffnungen des Privaten;16
2.3;Die „große Jobschmelze“ – die Stunde der kulturwissenschaftlichen Ethnographie ;19
3;Wenn Neues zur Routine wird – Subjektivierung im Arbeitsalltag von PR-Dienstleistern;24
3.1;Feld und Methodik: Spezifika einer PR-Agentur ;25
3.2;Subjektivierung von Arbeit als Folge posttayloristischer Arbeitsorganisation ;27
3.3;Individuelle Gestaltung von Beziehungen ;29
3.4;Subjektive Gestaltungsleistungen als Folge der „Entgrenzung von Arbeit und Leben“ ;33
3.5;Arbeit an der Identität und Lebensführung ;35
3.6;Subjektive Ansprüche an kreative Arbeit ;36
3.7;Entstehungszusammenhänge und Konsequenzen von Subjektivierung im Arbeitsalltag der PR-Agentur ;38
4;Aus der Krise. Anforderungen durch Ökonomisierung;40
4.1;„Die Arbeit war nicht so wie jetzt“ – Auswirkungen der ökonomischen Umstrukturierung in einer kleinen Münchner Rahmenfabrik auf die Lebenswelt und den Habitus der Beschäftigten;42
4.1.1;Fabrik als Familie ;45
4.1.2;Hegemonie und Widerständigkeit ;49
4.1.3;„Ich bin als der Nächste an der Reihe“;51
4.1.4;Das Fabrikgedächtnis und die sozioökonomischen Bedingungen ;53
4.2;„Die ersten, die geflogen sind, waren die Leiharbeiter“ Kurzarbeit in einem Maschinenbaubetrieb im Chiemgau während der Wirtschaftskrise;56
4.2.1;In der Werkhalle: Routine, Sicherheit, Arbeiterstolz ;57
4.2.2;Kurzarbeit als kritisches Ereignis ;60
4.2.3;Blicke in die Zukunft (nach) der Krise: Lokales Überleben in translokaler Abhängigkeit ;64
4.3;„Als Zeitarbeiter ist man ganz allein“ Austausch in einem Zeitarbeitertreff über die prekäre Beschäftigungsform Zeitarbeit;68
4.3.1;Struktur und Organisationsform der Zeitarbeit in der Bundesrepublik ;68
4.3.2;Flexible Personalreserven ;71
4.3.3;„Hauptsache nicht arbeitslos“ ;73
4.3.4;Weniger Geld bei gleicher Arbeit ;74
4.3.5;Work-Life Balance und Zeitarbeit ;75
4.3.6;Fehlende Zugehörigkeit und Verunsicherungen in der Zeitarbeit ;76
4.4;Stabilität abseits des Arbeitsmarkts Ein-Euro-Jobber zwischen „Fordern“ und „Fördern“;80
4.4.1;Hartz IV und Ein-Euro-Job als arbeitspolitische Instrumente des „aktivierenden Sozialstaates“ ;81
4.4.2;Arbeitsalltag im Möbelverkauf der Chance-Betriebe ;84
4.4.3;Das Gefühl, etwas Nützliches getan zu haben ;87
4.5;„Bevor man sie angeleitet hat, hat man’s schon selber gemacht“ – Arbeitsstile in der stationären Altenpflege zwischen Ökonomisierungszwang und „guter Pflege“;90
4.5.1;Konfligierende Pflegeideale und -ansprüche ;91
4.5.2;Zeitökonomie und schlechtes Gewissen ;94
4.5.3;Strategisches Handeln zwischen Effizienz, Regeneration und Beziehungsorientierung ;94
4.5.4;Die Praxis dynamischer Arbeitsstile und der Selbstführung ;99
4.5.5;Der Anlagekapitalismus lebt Wie selbständige Finanzberater die Wirtschaftskrise überstehen;104
4.6;Der Anlagekapitalismus lebt Wie selbständige Finanzberater die Wirtschaftskrise überstehen;104
4.6.1;Gezielte Kundenorientierung als Erfolgsdeterminante in der Wirtschaftskrise? ;106
4.6.2;Ein selbständiger Financial Consultant und sein Habitus ;108
4.6.3;Kundenbindung durch fachliche Qualifikation und Emotionsarbeit ;111
4.6.4;Zukunftsmarkt Gaybusiness ;116
4.6.5;Geschäftstermin in einem Münchner Szeneviertel ;117
4.6.6;Unabhängigkeit durch Selbständigkeit? ;119
4.6.7;Anleger und Finanzberater im Dschungel des Anlagekapitalismus ;120
5;Flexibilisiertes Ich. Öffnungen des Privaten;124
5.1;„Niemand geht hier mit einem schlechten Gefühl weg!“ ;126
5.1.1;Wie ein „gemütliches Wohnzimmer“ ;129
5.1.2;Atmosphären schaffen ;130
5.1.3;„Sie muss das Gefühl dafür haben“ – Gefühle und emotionales Kapital ;135
5.1.4;„Bitte das Lächeln in mein Gesicht tackern“ – Gefühlsarbeit als Selbstregulation und Identitätsarbeit ;142
5.1.5;„Ich sehe es positiv: Alles unter einem Hut“ Eine Ehe- und Arbeitsgemeinschaft im grafischen Kleingewerbe als Modell für eine ganz persönliche Flexibilisierung;150
5.2;Vom „Arbeiten unter Nähe“ zum „Forschen unter Nähe“ ;150
5.2.1;Familie und Betriebsfamilie - Standpunkte und Einsichten ;154
5.2.2;Selbständigkeit als Flexibilisierung für die jeweils aktuelle Lebensphase ;156
5.2.3;Verschränkte Beziehungen in kleinen Familienunternehmen ;157
5.2.4;Symbole der eigenen Verortung ;158
5.2.5;Trennungen und Entgrenzungen ;159
5.2.6;Rollenerwartungen und Geschäftsstrategien ;160
5.2.7;Herausforderung durch Nähe ;162
5.3;Supermami – Rabenmutter Antagonistische Leitbilder und Subjektivierungsansprüche im Bereich Familienarbeit;166
5.3.1;Divergente Leitbilder ;169
5.3.2;„Ich will endlich wieder richtig arbeiten!“ – „Tauschgeschäfte“ und prekäre Aushilfsjobs ;172
5.3.3;„Das bisschen Haushalt“ – Neue Zeit- und Wissensregimes ;174
5.3.4;Flexibilisierte Hausfrauen als Avantgarde subjektivierter Arbeit? ;175
5.4;Lässig Probleme lösen Das Berufsporträt eines Softwareentwicklers in einem IT-Unternehmen;182
5.4.1;Das Kellerkind-Klischee ;183
5.4.2;Die Macht der Experten ;183
5.4.3;Rund um den Kickertisch ;187
5.4.4;In der Arbeit zu Hause ;193
5.5;(Nicht-) Behindert im Cyberspace? Eine Fallstudie über die Bedeutung der virtuellen Welt des Internet für die Alltagsbewältigung von Menschen mit physischem Handicap;196
5.5.1;Physisch behinderte Menschen und ihre Umgangsmuster mit Virtualität ;197
5.5.2;Thomas: Internet als Kontaktraum ;198
5.5.3;Selbstdarstellung im sozialen Netzwerk ;201
5.5.4;Sinkende Kommunikationsschwelle im virtuellen Raum ;204
5.5.5;Das virtuelle Fenster, ein weite(re)s Fenster der Wirklichkeit? ;205
5.5.6;Nadja: Virtueller Raum als geschützter Interaktionsraum ;205
5.5.7;Den Körper nicht zeigen ;207
5.5.8;Physische Behinderung im Cyberspace – die eigene Nische im virtuellen Kosmos finden ;208
6;Fotonachweis;212


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