E-Book, Deutsch, 176 Seiten
Reihe: Dein Erfolg
Gökce Erfolg kennt keine Herkunft
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-96740-508-8
Verlag: GABAL
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Wie du deinen Weg gehst, auch wenn die Welt dagegen ist
E-Book, Deutsch, 176 Seiten
Reihe: Dein Erfolg
ISBN: 978-3-96740-508-8
Verlag: GABAL
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Prof. Dr. Bilal Gökce ist Physiker und Professor an der Universität Wuppertal. Er stammt aus bescheidenen Verhältnissen und ist in einem sozialen Brennpunktviertel aufgewachsen. Aus eigener Erfahrung weiß er, wie wichtig Vorbilder und Netzwerke sind. Auf TikTok und Instagram erfreut er sich als @profinsight einer stetig wachsenden Followerzahl.
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Kapitel 1: Deine Vision, dein Weg – So fängst du an
Eine klare Vision ist dein innerer Kompass. Sie gibt deinem Leben Richtung und hilft dir, selbst in schwierigen Momenten standhaft zu bleiben. Sie ist der Leitstern, an dem du dich orientieren kannst, wenn der Weg unsicher wird oder Herausforderungen dich zu entmutigen drohen. Doch wie findet man seine Vision? Diese Frage stellen sich viele Menschen – oft fühlt sie sich überwältigend groß an. Der Gedanke, eine Vision zu entwickeln, kann in der Tat einschüchtern, wenn wir glauben, dass sie perfekt ausgearbeitet sein und auf alle Fragen des Lebens eine Antwort parat haben muss.
Doch die gute Nachricht für dich ist: Eine Vision zu entwickeln bedeutet nicht, dass du dein gesamtes Leben im Voraus planen musst. Es geht nicht darum, jeden einzelnen Schritt vorab festzulegen oder alle Unsicherheiten zu beseitigen. Es geht darum, herauszufinden, was dich antreibt, woran du glaubst und wofür du morgens aufstehen möchtest. Eine Vision ist ein lebendiges Bild dessen, was dir wirklich wichtig ist.
Stell dir eine Vision nicht als starres Ziel vor, sondern als eine Quelle der Energie und Motivation. Sie gibt dir den Fokus, um Entscheidungen zu treffen, die zu deinem wahren Ich passen. Sie ist ein Versprechen, das du dir selbst gibst – ein Versprechen, ein Leben zu führen, das deine Werte widerspiegelt und das sich für dich richtig anfühlt. Und das Beste daran? Deine Vision darf sich mit dir entwickeln. Sie darf wachsen, sich verändern und neue Formen annehmen, während du deinen Weg gehst.
Für viele beginnt die Reise zu einer Vision mit der einfachen, aber kraftvollen Frage: „Was möchte ich wirklich im Leben?“ Diese Frage kann dich fordern, weil sie dich zwingt, ehrlich zu dir selbst zu sein. Was sind deine tiefsten Wünsche, unabhängig von dem, was andere von dir erwarten? Was begeistert dich? Was möchtest du der Welt geben – oder vielleicht auch von ihr zurückbekommen?
Warum die Kraft einer Vision dein Leben verändert
Ohne eine Vision gleicht das Leben einer ziellosen Reise – du bist ständig in Bewegung, aber oft ohne Klarheit, warum. Eine Vision bringt Fokus in dein Handeln und verleiht deinem Leben einen tieferen Sinn.
Sie hilft dir, deine Energie gezielt einzusetzen, statt sie in unzählige Richtungen zu verstreuen. Mit einer klaren Vision kannst du Entscheidungen treffen, die wirklich zu dir passen und dich deinen Zielen Schritt für Schritt näherbringen.
Es gab eine Zeit in meinem Leben, in der ich mich in einem Strudel aus Verpflichtungen wiederfand. Mein Alltag bestand aus endlosen Aufgaben: Tagsüber Vorlesungen und Laborarbeit, abends Korrekturen oder wissenschaftliche Publikationen, dazwischen private Verpflichtungen. Mein Terminkalender war übervoll, und jede freie Minute füllte sich mit neuen To-dos – sei es für Kollegen, Familie oder Freunde. Nach außen wirkte ich produktiv, doch innerlich fühlte ich mich leer. Ich arbeitete auf Autopilot, ohne innezuhalten und zu hinterfragen, ob das überhaupt mein eigener Weg war. Besonders spürbar wurde es, als ich bemerkte, dass ich meine eigenen Wünsche ständig zurückstellte. Ich sagte Treffen mit Freunden ab, weil ich noch etwas für die Uni erledigen musste. Ich reduzierte Sport und Hobbys, um mehr Zeit für „Wichtiges“ zu haben. Selbst kleine Dinge – wie ein Buch lesen oder einfach mal spazieren gehen – fühlten sich wie verschwendete Zeit an. Ich war ständig in Bewegung, doch innerlich stand ich still. Erst als ich eines Abends völlig erschöpft an meinem Schreibtisch saß und mir dachte „So kann es nicht weitergehen“, nahm ich mir bewusst Zeit zum Nachdenken. Ich begann, meine Prioritäten zu hinterfragen: „Warum tue ich das alles? Welche dieser Verpflichtungen sind wirklich notwendig, und welche habe ich mir nur auferlegt?“ Und vor allem: „Was will ich eigentlich für mich selbst?“ Die Antwort kam nicht sofort, aber sie kam. Ich erkannte, dass ich mein Leben nicht nur nach äußeren Erwartungen ausrichten wollte. Ich begann, bewusst Grenzen zu setzen, Aufgaben abzugeben und mir wieder Raum für Dinge zu nehmen, die mir wirklich wichtig waren – ohne schlechtes Gewissen. Mit der Zeit kam ein neues Gefühl von Klarheit und Sinn. Und vor allem: das Bewusstsein, dass ich die Kontrolle über meinen eigenen Weg wiedererlangt hatte.
Viele Menschen wachsen in einem Umfeld auf, das sie nicht dazu ermutigt, groß zu träumen. Statt Möglichkeiten zu erkennen, wird ihnen oft vermittelt, was alles nicht erreichbar scheint. Vielleicht kennst du das Gefühl: Große Visionen scheinen nur etwas für andere zu sein – für diejenigen, die schon mit besseren Startbedingungen gesegnet sind. Für die, deren Eltern sie ermutigen, ambitionierte Ziele zu verfolgen, oder die bereits Netzwerke und Ressourcen haben, die den Weg leichter machen. Aber hier liegt der Irrtum: Eine Vision ist nicht das Privileg weniger. Sie gehört allen, die bereit sind, an ihre Möglichkeiten zu glauben.
Einmal sprach ich mit einer Schülerin, die von ihrem Traum erzählte, Ärztin zu werden. Doch noch bevor sie die ersten Schritte in Richtung dieses Traums gemacht hatte, kamen Zweifel auf. „Ich weiß nicht, ob ich das schaffen kann“, sagte sie. „Niemand in meiner Familie hat studiert. Und ich habe Angst, dass ich einfach nicht gut genug bin.“ Ich fragte sie: „Wofür brennst du? Warum träumst du davon, Ärztin zu sein?“ Ihre Augen leuchteten auf, als sie davon sprach, wie fasziniert sie von der Funktionsweise des menschlichen Körpers sei, wie sie sich schon immer gefragt hatte, wie Krankheiten entstehen und geheilt werden können – und wie sehr sie es sich wünschte, einmal Menschen behandeln zu können, die sonst vielleicht keine gute medizinische Versorgung erhalten würden. In diesem Moment begriff sie, wie sehr dieser Traum ihr Leben bereichern könnte und welche Möglichkeiten sich eröffnen würden, wenn sie bereit wäre, an sich zu glauben und ihre Vision Wirklichkeit werden zu lassen.
Eine Vision schützt dich davor, dich in den Erwartungen anderer zu verlieren. Sie bewahrt dich vor kurzfristigen Ablenkungen, die zwar verlockend wirken mögen, aber dich letztlich nicht weiterbringen. Sie ist dein Anker, wenn alles um dich herum chaotisch wird. Und sie gibt dir den Mut, Dinge zu versuchen, die außerhalb deiner Komfortzone liegen.
Die Annahme, dass Visionen nur für andere Menschen bestimmt sind, ist einer der größten Blockaden, die uns daran hindern, unser Potenzial zu entfalten. Doch die Wahrheit ist: Jeder hat das Recht auf eine Vision. Unabhängig von den Startbedingungen, den äußeren Umständen oder den Zweifeln, die dir im Weg stehen, kannst du für dich selbst entscheiden, wofür du brennst. Deine Vision ist dein persönliches Versprechen an dich selbst – ein Versprechen, dass du bereit bist, das Beste aus deinem Leben zu machen.
Wie du deine Vision entdeckst
Die Suche nach deiner Vision beginnt nicht nur mit einer Liste von Zielen oder Wünschen. Sie beginnt mit der Frage: „Was begeistert mich wirklich?“ Und diese Frage geht tief. Um deine Vision zu finden, musst du einen Blick in dich selbst werfen, dich mit deinem wahren Selbst und deinen wahren Wünschen auseinandersetzen. Aber das ist oft nicht so einfach. Viele von uns sind es gewohnt, sich an äußeren Erwartungen zu orientieren – sei es durch gesellschaftliche Normen, die Wünsche der Familie oder die Vorstellungen, die wir selbst von Erfolg haben. Doch was treibt dich wirklich an?
Niemand erwartet, dass du sofort die perfekte Vision erkennst. Viel wichtiger ist es, ehrlich mit dir selbst zu sein. Manchmal ist der erste Schritt einfach, sich zu fragen: „Was fühlt sich richtig an?“
Übe dich in Selbstreflexion
Um herauszufinden, was dich wirklich antreibt, kannst du dir folgende Fragen stellen. Sie helfen dir, deine tiefsten Sehnsüchte und Beweggründe zu erkennen, die dich motivieren und ins Handeln bringen. Je präziser du deine Antworten formulierst, desto klarer wird dein Weg.
Aber wie findest du diese Antworten? Du musst dich dafür weder komplett zurückziehen noch bereits alle Details kennen. Ein Stift, ein Blatt Papier und ein wenig Zeit für dich selbst reichen aus. Schreibe frei auf, was dir in den Sinn kommt, ohne es zu bewerten. Manchmal tauchen Antworten auf, die dich überraschen – und genau darin liegt der Zauber der Reflexion.
Frage dich: Was begeistert mich wirklich?
Welche Themen, Aktivitäten oder Ideen lassen dich die Zeit vergessen? Gibt es Momente, in denen du dich so vertiefst, dass du gar nicht merkst, wie die Stunden vergehen? Oft sind es genau diese Dinge, die einen Hinweis auf deine wahre Leidenschaft geben.
Denk darüber nach:
- ? Welche Tätigkeiten machen dir Freude – auch dann, wenn sie anstrengend...