Glines | Until Friday Night – Maggie und West | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1, 384 Seiten

Reihe: Field Party

Glines Until Friday Night – Maggie und West

Roman
16001. Auflage 2016
ISBN: 978-3-492-97316-8
Verlag: Piper ebooks in Piper Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Roman

E-Book, Deutsch, Band 1, 384 Seiten

Reihe: Field Party

ISBN: 978-3-492-97316-8
Verlag: Piper ebooks in Piper Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Nach außen hin ist West Ashby der gut aussehende Football-Held, der die Lawton Highschool zur Meisterschaft führen wird. Innerlich wird er jedoch von Ängsten um seinen krebskranken Dad zerfressen, und er kann mit niemandem darüber sprechen, da niemand davon erfahren soll. Als West eines Abends aber nicht mehr weiterweiß, vertraut er sich bei einer Party dem Mädchen an, das ihn bestimmt nicht verraten wird: Maggie, die seit einem schrecklichen Ereignis in ihrer Familie nicht mehr spricht. Umso mehr überrascht es West, als sie ihm plötzlich doch antwortet und dass er fortan an nichts anderes mehr denken kann, als an ihre sanfte Stimme und ihre weichen Lippen.

Abbi Glines, 1977 in Birmingham (Alabama) geboren, steht für die ganz großen Gefühle. Mit ihren »New Adult«-Romanen gelang ihr der internationale Durchbruch, und auf die Frage, wie viele Bücher sie insgesamt geschrieben hat, hält die Bestsellerautorin meist kurz inne und beginnt, an ihren Fingern abzuzählen. Wenn sie nicht gerade schreibt, liest sie, schleicht sich ins Kino und hört sich die alltäglichen Dramen ihrer Teenager-Kinder an, während sie sich überlegt, welche sie davon später in ihren Büchern verwenden wird. Heute lebt die erfolgreiche Bestsellerautorin mit ihrer Familie in Fairhope/Alabama.
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Ich hab dir doch gesagt, renn weg

Heute Abend würde ich mir die Kante geben. Das war mein fester Vorsatz.

Ich knallte die Tür meines Pick-ups zu und näherte mich dem Feld, auf dem das große Lagerfeuer die Dunkelheit erhellte und die Musik schon wummerte. Dieser Freitagabend war der letzte, bevor Football die nächsten drei Monate über wieder unser Leben beherrschte. Alle würden feiern. Pärchen würden auf den Ladeflächen ihrer Pick-ups rummachen, alle hätten ein Bier in der Hand, und bevor der Abend vorbei war, würde es mindestens einmal Zoff um ein Mädchen geben. Der Sommer endete, und unser Senior-Schuljahr begann.

Aber bevor ich nicht mindestens sechs Biere gezischt hätte, käme ich garantiert nicht in Partystimmung. Verdammt, der Anblick meines Dads, der Blut spuckte, während meine Mutter ihm mit angstvollem Blick den Schweiß von der Stirn tupfte, war einfach zu viel gewesen. Eigentlich hätte ich zu Hause bleiben sollen, aber dazu konnte ich mich einfach nicht überwinden. Denn leider kam jedes Mal, wenn es Dad übel wurde, der kleine Junge in mir zum Vorschein.

Ich liebte meinen Dad. Mein ganzes Leben lang war er mein Held gewesen. Wie konnte ich ihn da verlieren, Herrgott noch mal?

Ich schüttelte den Kopf, fuhr mir mit der Hand durchs Haar und riss fest daran. Am kommenden Freitagabend würde ich mit Schutzpolstern und Helm endlich wieder auf dem Footballfeld einlaufen. Aber ich wollte jetzt schon Schmerzen spüren. Mir war alles recht, was mich gegenüber der Realität betäubte.

Mein Handy vibrierte, und ich fischte es aus der Hosentasche. Jedes Mal, wenn es klingelte und ich nicht zu Hause war, bekam ich so einen Schreck, dass mir ganz schlecht wurde. Als ich auf dem Display den Namen meiner Freundin Raleigh entdeckte, fiel mir ein Stein vom Herzen. Gott sei Dank war es nicht Mom. Mit Dad war also alles gut so weit.

»Hey, Raleigh!« Warum sie wohl anrief? Sie wusste doch, dass ich auf dem Weg zur Feldparty war.

»Holst du mich denn nun ab?« Sie klang verärgert.

»Na, du hast mich nicht drum gebeten. Und nun bin ich schon fast da.«

»Das ist nicht dein Ernst, oder? Wenn du mich nicht abholst, dann komme ich auch nicht, West!« Sie war sauer auf mich. Andererseits: Wann war Raleigh das eigentlich mal nicht?

»Na, dann sehen wir uns wohl später. Hab heute Abend keinen Bock auf solche Spielchen.«

Raleigh hatte von der Krankheit meines Dad keinen Schimmer. Er wollte nicht, dass es sich herumsprach, also hielten wir den Mund. Trotzdem ließ sich so etwas in einer Kleinstadt nicht so leicht geheim halten, aber da das hiesige Krankenhaus für die Behandlung von fortgeschrittenem Darmkrebs nicht ausreichend ausgestattet war und wir ihn in das eine einstündige Fahrt von hier entfernte Krankenhaus von Nashville bringen mussten, ließ sich das machen. Zudem hatte meine Mom in Lawton kaum Freundinnen – und auch nie gehabt.

Als Kind hatte ich das nie kapiert, inzwischen aber schon. Meinen Dad hatte man auf der Highschool als den Hoffnungsträger des Ortes schlechthin gehandelt. Nachdem er auf der University of Alabama Football gespielt hatte und von dort in die Mannschaft der New Orleans Saints gewechselt war, erhoffte sich Lawton, durch ihn zu Ruhm und Ehre zu kommen. Unterdessen hatten sich meine Mutter – deren Vater quasi einen Großteil Louisianas besaß und die entsprechend wie eine Prinzessin aufgewachsen war – und mein Vater ineinander verliebt.

Doch die Karriere meines Dads bei den Saints fand durch eine Knieverletzung ein frühes Ende, und kurz darauf erfuhr er, dass seine Freundin von ihm schwanger war. Gegen den Wunsch ihrer Eltern heirateten die beiden, und er zog mit ihr nach Alabama zurück. Für unsere Stadt stellte sich das so dar: Dad war ihr Held gewesen, und meine Mom hatte ihn gestohlen. Selbst siebzehn Jahre darauf blieb man meiner Mom gegenüber noch immer auf Distanz. Mom schien das allerdings nichts auszumachen. Sie liebte meinen Dad, er und ich – wir waren ihre Welt. Mehr brauchte sie nicht.

»Hörst du mir eigentlich zu?« Raleighs schrille Stimme riss mich aus meinen Gedanken.

Raleigh und ich waren ein Paar der besonderen Art: Sie hing gern an meinem Arm, und ich fand ihren Körper heiß. Was Liebe oder Vertrauen anging: Fehlanzeige. Auf die Art dateten wir uns jetzt schon über ein Jahr, was unter anderem daran lag, dass sie sich prima auf Abstand halten ließ. Mehr Zeit konnte ich im Moment auch gar nicht erübrigen.

»Hör mal, Ray, allmählich kriege ich Kopfschmerzen. Ich brauch mal eine Auszeit. Legen wir doch eine Pause ein und reden nächste Woche darüber, ja?« Ohne eine Antwort abzuwarten, legte ich auf. Ich wusste eh schon, dass Raleigh herumkreischen und drohen würde, dann eben mit einem meiner Freunde in die Kiste zu springen. Die Leier kannte ich in- und auswendig.

Es juckte mich nicht.

Ich beschleunigte meinen Schritt und marschierte zwischen den Bäumen und auf der Wiese zu dem offenen Feld, auf dem die Partys immer stattfanden. Es gehörte dem Großvater von Ryker und Nash Lee, zwei Cousins, die auch im Footballteam mitspielten. Schon seit den Highschool-Zeiten seiner Söhne stellte ihr Großvater dieses Feld für Partys zur Verfügung. Es lag abseits am Ortsrand, und weit und breit stand kein Haus in der Nähe außer seinem, doch selbst das lag noch gut eine Meile entfernt. Wir konnten also so laut sein, wie wir wollten, und brauchten keine neugierigen Blicke zu fürchten.

Ich sah mich am Feuer um und entdeckte Brady Higgens, meinen besten Freund. Schon seitdem wir als Knirpse erste Football-Erfahrungen gesammelt hatten, spielte er mir den Ball zu. Er war der beste Quarterback im ganzen Bundesstaat, und das wusste er auch.

Als er mich nun kommen sah, hielt Brady zur Begrüßung sein Bier hoch. Er hockte auf der Heckklappe seines Pick-ups, den er hergefahren hatte, damit wir zum Musikhören hinten den Generator nutzen konnten. Ivy Hollys saß zwischen seinen Beinen. Das überraschte mich gar nicht, die beiden hatten diesen Sommer viel zusammengesteckt. Ivy war eine Senior-Schülerin und die leitende Cheerleaderin. Seit Bradys Ex die Highschool beendet hatte und woandershin gezogen war, rechnete sie sich bei Brady Chancen aus.

»Wurde auch Zeit, dass du kommst.« Grinsend warf Brady mir eine Bierdose zu. Er trank nur selten. Nicht, dass er dagegen war, aber er wollte unbedingt im nächsten Jahr an der University of Alabama spielen. Den Wunsch hatte ich auch – früher mal. Nun lebte ich einfach von einem Tag auf den anderen und betete zu Gott, dass ich meinen Dad nicht verlor.

Inzwischen hielt ich es auf diesen Feldpartys überhaupt nur noch mit einem gewissen Alkoholpegel aus. Wenn ich meine Gedanken nicht betäubte, ließen sie mich nicht los.

Ich war mir ziemlich sicher, dass Brady inzwischen ahnte, dass mir etwas zu schaffen machte, und wollte, dass ich es ihm erzählte. Von allen Frauen in der Stadt war seine Mom die einzige, die sich meiner Mom gegenüber je nett verhielt. Im Laufe der Jahre hatte sie uns viele Male zu sich zum Essen eingeladen. An Feiertagen brachte sie Red-Velvet-Cake vorbei, und während der Spiele blieb sie bei meiner Mutter stehen und unterhielt sich mit ihr. Ich fragte mich, ob sich meine Mom Coralee anvertraut hatte.

»Wo steckt Raleigh?«, fragte Ivy.

Die Antwort schenkte ich mir. Nur weil sie mit Brady zusammen war, hieß das noch lange nicht, dass ich auf ihre neugierigen Fragen eingehen musste. Stattdessen wandte ich mich Gunner Lawton zu. Ja, der hieß tatsächlich wie die Stadt! Sein Ururururgroßvater hatte sie nämlich gegründet, und den Lawtons gehörte hier alles. Trotzdem war Gunner ein spitzenmäßiger Wide Receiver, und das zählte hier am meisten.

»Alleine da heute Abend?« Ich sank auf den Heuballen neben dem Pick-up.

Gunner lachte in sich hinein. »Nein, bin nur gerade noch am Überlegen, welche es heute denn werden soll.« Gunner brauchte nur den kleinen Finger zu krümmen, schon kamen die Mädchen angerannt. So war das nun mal, wenn man in einer Kleinstadt im Geld nur so schwamm, einer der Stars des Highschool-Teams war und obendrein auch noch gut aussah. Gunner nutzte das schamlos aus.

»Reden wir doch über Football«, schlug Ryker Lee vor, der sich inzwischen zu uns gesellt hatte und sich nun neben Brady und Ivy auf die Ladeklappe schwang.

»Eigentlich würde ich mich erst mal gern darüber unterhalten, wieso du dir die Haare kurz geschoren hast«, erwiderte Brady grinsend.

Im vergangenen Jahr war Ryker ganz versessen auf Dreadlocks gewesen und hatte sich die Haare wachsen lassen. Umso mehr hatte es mich gewundert, als er kurz vor dem ersten Trainingstag mit raspelkurzen Haaren aufgetaucht war, nachdem er in den letzten Sommerwochen mit seiner Familie zu seiner Großmutter nach Georgia verschwunden war.

»Ich hatte die langen Haare einfach satt. Die Dreads mach ich mir, wenn ich erst mal Pro bin. Augenblicklich kann ich damit nichts anfangen«, sagte Ryker und strich sich mit der Hand über den Kopf. Er schien noch etwas hinzusetzen zu wollen, doch dann stand er auf, ließ den Blick über das Feld schweifen und grinste einfach nur dämlich. »Ach, scheiß doch auf Football. Viel interessanter fände ich eigentlich, wer das dahinten ist!«

Ich folgte seinem Blick und entdeckte ein fremdes Gesicht. Es gehörte einem Mädchen mit perfekten rosigen Lippen, das abseits des Partygeschehens bei den Bäumen stand und mit den hübschesten grünen Augen, die ich je gesehen hatte, zu uns herüberschaute. Das lange, dunkle Haar fiel ihr in sanften Wellen über die Schultern.

Und erst dieser Körper. Heilige Scheiße, was der mit ihrem Sommerkleid anstellte!

»Vergiss es«, warnte mich Brady....


Glines, Abbi
Abbi Glines, 1977 in Birmingham (Alabama) geboren, steht für die ganz großen Gefühle. Mit ihren »New Adult«-Romanen gelang ihr der internationale Durchbruch, und auf die Frage, wie viele Bücher sie insgesamt geschrieben hat, hält die Bestsellerautorin meist kurz inne und beginnt, an ihren Fingern abzuzählen. Wenn sie nicht gerade schreibt, liest sie, schleicht sich ins Kino und hört sich die alltäglichen Dramen ihrer Teenager-Kinder an, während sie sich überlegt, welche sie davon später in ihren Büchern verwenden wird. Heute lebt die erfolgreiche Bestsellerautorin mitihrer Familie in Fairhope/Alabama.

Abbi Glines, 1977 in Birmingham (Alabama) geboren, schrieb zahlreiche erfolgreiche Fantasy- und Jugendbücher, bevor ihr mit ihren »New Adult«-Romanen der internationale Durchbruch gelang. Heute lebt sie mit ihrem Mann und drei Kindern in Fairhope (Alabama).



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