Girtler Rotwelsch

Die alte Sprache der Gauner, Dirnen und Vagabunden
3. veränderte Neuauflage 2019
ISBN: 978-3-205-23242-1
Verlag: Böhlau
Format: PDF
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, 278 Seiten, E-Buch Text

Von Aasgeier bis Zylindervergolder: die dritte Neuauflage von Roland Girtlers Standardwerk zur Gaunersprache.Bei seinen Forschungen in der Welt der Stadtstreicher, Ganoven und Dirnen hörte der Soziologe Roland Girtler seltsame Wörter, die er nicht verstand. Er ging diesen Wörtern nach und fand heraus, dass diese zur alten Gaunersprache, dem Rotwelsch, gehören, die im gesamten deutschsprachigen Raum bis heute verbreitet ist. Das Rotwelsch (rot: mittelhochdeutsch für "listig" und welsch: "falsch reden") ist eine lebende Sprache, die aus langen sprachlichen Traditionen schöpft: Neben mittelhochdeutschen und jiddischen Ausdrücken finden sich Begriffe aus romanischen, slawischen sowie vermehrt aus osteuropäischen Sprachen. Das vorliegende Buch untersucht diese Ausdrücke vor allem aus der Wiener bzw. österreichischen Gaunersprache und stellt sie in Beziehung zum gesamten deutschsprachigen Raum.

Autoren/Hrsg.

Girtler, Roland

Fachgebiete

• Geisteswissenschaften Sprachwissenschaft Soziolinguistik
• Interdisziplinäres Wissenschaften Wissenschaften: Allgemeines Enzyklopädien, Nachschlagewerke, Wörterbücher

Inhaltsverzeichnis

1;Cover;1
2;Title Page;4
3;Copyright;5
4;Table of Contents;6
5;Body;10
6;Vorbemerkung – Der Schatz einer alten Sprache;12
7;Dank an freundliche Leute;17
8;I. Rotwelsch und die Geschichte der Gauner, Dirnen und Vagabunden;22
8.1;Das Wort »Rotwelsch« – sein Geheimnis und sein Zauber;22
8.2;Die Bedeutung des Jiddischen;26
8.3;Alte Wörterbücher des Rotwelsch;29
8.4;Kultur und Lieder der Vaganten – Der Landfahrer Paracelsus;45
8.5;Die Bewunderung des fahrenden Volkes in Liedern der Studenten;52
8.6;Fahrende Gaukler und Musiker – Das Überleben auf der Straße;61
8.7;Der Werkelmann Franz Schuch und der Grundsatz der Gegenseitigkeit;64
8.8;Die Pilger-Kultur der Bettler, Ganoven und Scheinheiligen;67
8.9;Der Protestantismus zieht seine Netze enger;71
8.10;Typen der Bettler und Ganoven – ihre Tricks;77
8.11;Die Bettler von Graz;94
8.12;Die Bettlerin von Hermannstadt und ihre Verwandlung;96
8.13;Kindererziehung bei Ganoven – Das Erlernen des Gewerbes;100
8.14;»Eheliche« Verhältnisse;105
8.15;Umstürzlerische Vagabunden und Wandergesellen;108
8.16;Wanderarbeiter;114
8.17;Hausierer und Jenische;115
8.18;Eine alte Hausierer- und Gaunersprache in Münster;125
8.19;Die Karrner von Tirol und Jenische in der Schweiz;127
8.20;Die »Kunden« organisieren sich;130
8.21;Die Herberge;133
8.22;Die Rache der Seßhaften;138
8.23;Gefängnisleben;143
8.24;Die stolzen Erben der alten Kultur der Fahrenden;147
9;II. Die Sprache;150
9.1;Feldforschung zum Rotwelsch bei Vagabunden, Dirnen und Ganoven;150
9.2;Die Zehn Gebote der Feldforschung;153
9.3;Rotwelsch – die alte Sprache;164
9.4;Die Lebensbereiche des Rotwelsch;167
9.4.1;Feine Leute, Ganoven und anderes Volk;167
9.4.2;Arbeiten – die Arbeit der Schinder;171
9.4.3;Kleidung;172
9.4.4;Wertgegenstände;173
9.4.5;Vagabondage, Fortbewegung;174
9.4.6;Orte der Vagabondage und des Bettelns;177
9.4.7;Armut und Betteln;177
9.4.8;Quartier und Wirtshaus;179
9.4.9;Streiten, andere hereinlegen, ärgern, ängstigen;181
9.4.10;Helfen, beschützen, freuen;183
9.4.11;Reden, schreiben, lügen und fälschen;184
9.4.12;Schimpfwörter;186
9.4.13;Beschimpfungen und Bedrohungen in einem Frauengefängnis;187
9.4.14;Nahrung und Alkoholika;187
9.4.15;Drogen;190
9.4.16;Körper;192
9.4.17;Krankheit und Tod;193
9.4.18;Sexualität, Liebe;194
9.4.19;Prostitution;197
9.4.20;Kartenspiele;200
9.4.21;Verbrechen;202
9.4.22;Verbrecher, ihre Waffen und Geräte;204
9.4.23;Arten und Techniken des Verbrechens;205
9.4.24;Polizei und Verhaftung;210
9.4.25;Gericht und Verurteilung;214
9.4.26;Das Gefängnis und seine Kultur;216
9.4.27;Zeichensprache;222
9.4.28;Das Eisenbahn-Rotwelsch;223
9.4.29;Die Kellnersprache;226
9.4.30;Die Musikantensprache;230
10;III. Zinken;236
10.1;Zeichen und Zinken von fahrendem Volk und Ganoven;236
10.1.1;Einleitende Gedanken;236
10.1.2;Graffiti in Pompeji;236
10.1.3;Die Gaunerzinken;237
10.1.4;Moderne Zinken von Gaunern;239
10.1.5;Graffiti als Hinweise auf Wirtshäuser und ähnliche Stellen;241
10.1.6;Die Zinken von Bettlern;248
10.1.7;Graffiti in Gefängniszellen und Karzern;249
10.1.8;Nachbemerkungen;251
11;Abschließende Gedanken zur Kultur der Fahrenden;253
12;Literaturverzeichnis;257
13;Register der Sprache der Gauner, Dirnen und Vagabunden;262
14;Bildnachweis;279

Über Autor(innen)

Girtler, Roland
Roland Girtler ist em. Universitätsprofessor am Institut für Soziologie der Universität Wien. Er studierte Jurisprudenz, Ethnologie, Urgeschichte, Philosophie und Soziologie an der Universität Wien.