Gilcher-Holtey | Eingreifendes Denken | Buch | 978-3-938808-26-9 | sack.de

Buch, Deutsch, 460 Seiten, PB, Format (B × H): 140 mm x 222 mm, Gewicht: 658 g

Reihe: Velbrück Wissenschaft

Gilcher-Holtey

Eingreifendes Denken

Die Wirkungschancen von Intellektuellen

Buch, Deutsch, 460 Seiten, PB, Format (B × H): 140 mm x 222 mm, Gewicht: 658 g

Reihe: Velbrück Wissenschaft

ISBN: 978-3-938808-26-9
Verlag: Velbrück


Orientiert an Begriffen und Hypothesen der Kultursoziologie Max Webers und Pierre Bourdieus, untersucht die vorliegende Studie die Sozialrelevanz von Ideen und die Wirkungschance von Intellektuellen in Ereignis- und Handlungskonstellationen der deutschen und französischen Geschichte vom 18. bis zum 20. Jahrhundert. Ausgehend von der Macht der Worte und der Macht, die über Worte erlangt werden kann, problematisieren die Konstellationsanalysen die Rolle des Intellektuellen als Vordenker und Vermittler von Deutungs-, Wahrnehmungs- und Klassifikationsschemata der sozialen Welt. Sie rekonstruieren politische Interventionsstrategien sowie Distinktions- und Definitionskämpfe um das Mandat des Intellektuellen.

'Eingreifendes Denken', ein von Bertolt Brecht geprägter Begriff, wurde als Titel gewählt, weil er das Erkenntnisinteresse der Studie pointiert: die Veränderung von Einstellungen, Verhaltensdispositionen und politischem Handeln durch die Veränderung von Deutungs-, Wahrnehmungs- und Klassifikationsschemata der sozialen Welt. Die Konstellationsanalysen akzentuieren die symbolische Macht, Dinge mit Worten zu schaffen, zeigen jedoch zugleich, daß die Konstitutionsmacht der Worte sozial konditioniert ist. Sie schreiben sich nicht in die Tradition einer Ideen-, Geistes- oder Diskursgeschichte ein, die Ideen zu Akteuren der Geschichte macht oder Handeln in Sprechakte auflöst, sondern unternehmen den Versuch, an ausgewählten historischen Fallbeispielen die Vernetzung von ideellen und materiellen Interessen, Sinn- und Handlungsstrukturen, Macht- und Definitionskämpfen sichtbar zu machen. Die Konstellationsanalysen zeigen Spuren des Eingreifenden Denkens, das nur auf der Mikroebene erfaßt, multiperspektiv erschlossen, analytisch gebrochen, erzählt und damit 'narralytisch' rekonstruiert werden kann.
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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Einleitung
1. 'Don Quichotte des Malheureux': Voltaire und die Affäre Calas
2. Im Schnittpunkt von Aufklärung und Revolution: Die Nacht des 4. August l789.
3. Die Charismatisierung der Vernunft: Robespierre
4. Menschenrechte oder Vaterland: Émile Zola und die Affäre Dreyfus
5. Theater und Politik: Bertolt Brechts ›Eingreifendes Denken‹
6. 'Askese schreiben, schreib: Askese'. Zur Rolle der Gruppe 47 in der politischen Kultur der Nachkriegszeit
7. Primat der Theorie oder Primat der Praxis? Kritische Theorie und Neue Linke
8. Was kann Literatur und wozu schreiben? Das Ende der Gruppe 47
9. Krise und Kritik: Pierre Bourdieu und Jürgen Habermas 1968
10. Avantgarde der Avantgarde: Guy Debord und die Situationistische Internationale
11. Das Dilemma des revolutionären Intellektuellen: Régis Debray
12. Der ›kritische Moment‹: Mai 68 in Frankreich
13. Transformation durch Partizipation? Die 68er Bewegung und die Demokratisierung der literarischen Produktionsverhältnisse
14. Der 'spezifische Intellektuelle': Michel Foucault
Nachweise
Register


Ingrid Gilcher-Holtey ist seit 1994 Professorin für Allgemeine Geschichte unter besonderer Berücksichtigung der Zeitgeschichte an der Universität Bielefeld. Schwerpunkte: Geschichte der Intellektuellen, Geschichte der Neuen Sozialen Bewegungen, Geschichte des literarischen Feldes in Deutschland von 1918 bis zur Gegenwart.


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