E-Book, Deutsch, Band 307, 256 Seiten
Reihe: Historical
Gifford / Lethbridge Historical Band 307
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-7337-6387-9
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 307, 256 Seiten
Reihe: Historical
ISBN: 978-3-7337-6387-9
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
DIE BRAUT DES SCHOTTISCHEN RITTERS von GIFFORD, BLYTHE
Rebell ohne Land: Als unehelicher Sohn eines englischen Prinzen und einer Schottin hat Gavin Fitzjohn keine Heimat - bis er der schönen, feinsinnigen Clare Carr begegnet. Wenn er sie heiratet, weiß er endlich, wohin er gehört! Doch er hat einen Rivalen um Clares Gunst: einen französischen Comte, der die Gesetze der höfischen Ritterlichkeit ebenso gut kennt wie Gavin die männlichen Gesetze des Eroberns ...
EINE NACHT MIT DEM HIGHLANDER von LETHBRIDGE, ANN
'Um Mitternacht im Landgasthof ...' Hat Highlander Gordon McLaughlin sich das nur eingebildet, oder hat Lady Annabelle es ihm wirklich zugeraunt? Es gibt nur eine Möglichkeit, das herauszufinden: im Schutze der Dunkelheit auf sie zu warten. Als sich knarrend die Zimmertür öffnet und eine verführerische Gestalt erscheint, weiß er: Die Frau, um die sich dunkle Gerüchte ranken, ist wirklich zu ihm gekommen ...
Ann Lethbridge wuchs in England auf. Dort machte sie ihren Abschluss in Wirtschaft und Geschichte. Sie hatte schon immer einen Faible für die glamouröse Welt der Regency Ära, wie bei Georgette Heyer beschrieben. Es war diese Liebe, die sie zum Schreiben ihres ersten Regency Romans 2000 brachte. Sie empfand das Schreiben so schön, dass sie einfach nicht damit aufhören konnte. Sie zog nach Kanada als sie Anfang 20 war. Noch heute lebt sie dort mit ihrem Ehemann und ihren zwei Töchtern. Sie schreibt in Vollzeit nachdem sie ihre Karriere in der Verwaltung einer Universität aufgegeben hat um zu ihrer ersten Liebe zurück zu kehren - dem Schreiben von Romanen. Während sie schreibt, genießt sie es sehr wenn ihr Malteser Terrier, Teaser, ihr zu Füßen liegt. Ann Lethbridge lebt noch immer in Kanada aber sie hat noch eine große Familie, die in England lebt. Einmal im Jahr reist sie dorthin um alle Familienangehörigen zu sehen. Auch nutzt sie diese Reisen zur Recherche für ihre Bücher. Wenn Sie möchten, können Sie ihr unter romanceinhistory@gmail.com eine E-Mail schreiben.
Autoren/Hrsg.
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1. KAPITEL
Haddington, Schottland im Februar 1356
Nach zehn Jahren war er endlich nach Hause zurückgekehrt.
Und er hatte den Krieg mitgebracht.
Der kalte, feuchte Nebel verdunkelte das schwindende Licht des düsteren Februartags und waberte um die Mauern der Kirche, die sich vor ihnen erhob. Die Ringe seines Kettenhemds legten sich kalt an seinen Nacken, und die englischen Ritter an seiner Seite fröstelten auf ihren Pferden.
Der Winter war eine schlechte Zeit, um einen Krieg zu führen.
Gavin Fitzjohn sah zu seinem Onkel hinüber, König Edward III., dem stolzen Löwen, der auf dem Höhepunkt seiner Macht war. Schon vor mehr als zwanzig Jahren hatte dieser König einen ähnlichen Angriff auf Schottland angeführt. Damals hatte sein Vater, der Bruder des Königs, ein illegitimes Kind mit einer Schottin gezeugt und zurückgelassen.
Heute ritt dieser Sohn, Gavin, wieder an der Seite seines Onkels, genauso wie letztes Jahr in Frankreich. Ohne Bedenken hatten sie damals Soldaten und Dorfbewohner bekämpft, so lange, dass der Geruch von Blut und Rauch Gavin noch jetzt in seinen Träumen heimsuchte. Doch er hatte es nur getan, weil er ein Ritter in einem Krieg war.
Doch dies war nicht Frankreich. Jetzt hatte der König die verbrannte Erde nach Hause gebracht. In den vierzehn Tagen, seit sie Berwick zurückerobert hatten, hatte seine Armee selbst das wenige, das die schottische Armee zurückgelassen hatte, zerstört und verbrannt.
Gavins Pferd trat unruhig von einem Bein aufs andere. Durch die Fenster der Kirche leuchtete der Chorraum wie eine einladende Lampe, so hell und freundlich wie alle Kirchen, die er jenseits des Kanals gesehen hatte.
Die Dorfbewohner drängten sich vor ihrem Gotteshaus zusammen, unsicher, was sie erwartete. Gavin sah einen Mann mit gefalteten Händen, der mit geschlossenen Augen still betete. Dann schlug er die Augen auf und sah Gavin an.
Angst. Sie war so groß, dass man sie fühlen konnte.
Er hatte das Töten gründlich satt.
Ein Knappe lief mit einer brennenden Fackel auf den König zu. Im Zwielicht warfen die Flammen gespenstische Lichter und Schatten über die von Schlamm bedeckten Wappenröcke und Rüstungen.
Er warf seinem Onkel einen Blick zu. Schluss jetzt, dachte er. Ein frommer Wunsch.
Denn es war Ärger, kein Mitleid, das sich in Edwards Gesicht spiegelte. Die Schotten hatten dem Waffenstillstand nur zugestimmt, um sich auf den Krieg vorzubereiten. Nachdem Lord Douglas schließlich das Friedensangebot Englands ausgeschlagen hatte, hatte Edward geschworen, ihnen den Krieg zu geben, nach dem es sie verlangte.
Der König bedeutete dem Knappen, die Fackel Gavin zu reichen.
„Nimm die Fackel“, befahl er. Wie ein Höllenfeuer flackerte sie zwischen den beiden auf. Edward wies mit dem Kopf auf die Kirche. „Zünde sie an.“
Der Knappe drückte Gavin die Fackel in die Hand. Er nahm sie entgegen, wie er es bereits oft getan hatte, doch diesmal war sein Griff zögerlich, beinahe zittrig. Oder spielte das flackernde Licht ihm einen Streich?
Die misstrauischen Blicke der Dorfbewohner wanderten von ihm zu der Kirche. Was würde mit ihnen geschehen, wenn sie ihr Gotteshaus verloren?
Das Weinen eines Säuglings hallte von den Steinmauern der Kirche wider. Gavin versuchte, die Fackel dem Knappen wieder zurückzugeben, schon donnerte Edward los und ließ seiner tiefen Enttäuschung über den gescheiterten Feldzug freien Lauf. „Worauf wartest du?“
Schwere Stürme hatten seine Flotte versenkt, und da keine Schiffe nachkamen und ihnen die Vorräte ausgingen, blieb ihnen nichts anderes übrig, als sich zurückzuziehen. Doch nicht ohne das Land vorher zu verwüsten, wie Edward es beabsichtigte.
„Lasst sie. Sie haben uns nicht bekämpft“, sagte Gavin.
„Sie haben ihr eigenes Land zu Grunde gerichtet, damit wir kein Vieh zum Essen und kein Ale zum Trinken haben.“ Edwards Ritter murrten zustimmend. Knurrende Mägen erschufen grausame Krieger.
Gavin sah von der Fackel zur Kirche. Steinmauern boten keinen Schutz. Er wusste das. Schließlich hatte er große und kleine Feuer von der Picardie bis zum Artois gelegt und gehört, wie das Dach knisternd Feuer fing, das Gebälk zu Boden fiel und die hölzernen Altäre entzündete. Er selbst hatte die Hitze durch seinen Brustpanzer hindurch gespürt. Die goldenen Löwen und Lilien auf seinem Wappenrock waren von Asche versengt worden.
Doch dies hier war anders. Schon seit dem Augenblick, als sie die Grenze überquerten, hatte er den vertrauten Duft der Erde eingeatmet, das sanfte Ansteigen der Hügel unter den Hufen seines Hengstes gespürt und zu dem immerwährenden grauen Nebel über ihnen aufgeblickt. Und es war ihm klar geworden.
Egal, wie lange er fort gewesen war, wo und bei wem er sich aufgehalten hatte, dies hier war seine Heimat.
„Was ist los, Fitzjohn?“, brüllte der König. „Hält dich etwa das Blut deiner Mutter zurück, der schottischen Hure?“
Seine Mutter war keine Hure gewesen. Doch der König hatte Gavins Vater diese Sünde nie vergeben, selbst nachdem er gestorben war.
„Es gibt keinen Grund, dies zu tun“, antwortete er. „Diese Leute bekämpfen uns nicht.“
„Dein Vater hätte nicht gezögert!“ Sein Vater hätte Schlimmeres getan.
Doch Gavin konnte es nicht mehr. Er ließ die Fackel fallen und hörte ein Zischen, als sie auf den durchweichten Boden fiel. Dann zog er sich den rot-gold-blauen Wappenrock aus, den das Zeichen seines Vaters schmückte, und hielt ihn über die zischende Fackel, bis er Feuer fing.
„Vielleicht hätte mein Vater es getan. Aber ich werde es nicht tun.“ Damit ergriff er die Zügel, wandte sein Pferd und ritt allein in die Dunkelheit.
Er war nicht wie sein Vater. Zumindest hoffte er das.
Ein paar Wochen später, in den Cheviot Hills
Der Falke war den ganzen Tag unruhig auf der Sitzstange hin und her gerutscht, hatte an den Lederfesseln herumgepickt und war sogar dann noch nervös gewesen, als Clare ihm die Falkenhaube über den Kopf zog, um seine Augen zu bedecken. Seltsam. Normalerweise fürchtete das Tier nichts, wenn es nichts sah.
„Was ist los, Little?“, flüsterte Clare, während sie die Tür schloss, und gab dem Falkner ein Zeichen, sich zu entfernen. Sie tat so, als gehörte es zu ihren Pflichten als Herrin von Carr Tower, sich um die Jagdvögel zu kümmern, doch natürlich gab es einen Falkner, der gut dafür bezahlt wurde, sich um die Bedürfnisse der Vögel zu kümmern. Doch sie wollte diese Aufgabe selbst erledigen, ganz besonders, wenn es sich um diesen Vogel handelte. Clare hielt ihm einen Leckerbissen hin, und der Falke knabberte ihn aus ihrer Hand.
„Ihr verwöhnt den Vogel, Mistress Clare“, sagte der alte Falkner. Seine mit Grau durchsetzten Augenbrauen trafen sich beinahe, als er die Stirn runzelte. „Sie wird nicht jagen, wenn sie nicht hungrig ist.“
„Es ist nur ein Krümel.“ Eine Bestechung wäre das passendere Wort gewesen, womit sie sich vormachte, dass dem Vogel etwas an ihr lag und nicht nur an dem Fressen, das sie ihm brachte.
Sie überprüfte, ob sich die Lederfesseln an den Klauen des Falken nicht gelöst hatten. „Ich glaube, eine kleine Belohnung von Zeit zu Zeit tut ihr gut.“
Neil schüttelte den Kopf. „Ihr werdet nicht mehr so denken, wenn Ihr sie verliert. Sollte sie je herausfinden, dass sie ohne unsere Hilfe überleben kann, wird sie nie wieder zu Euch zurückkehren.“
Seit Jahren hielt er ihr dies vor. Doch mit Ausnahme dieses kleinen Verstoßes hatte Clare sich an alle Regeln gehalten, als sie Little abgerichtet hatte.
Sie zog einen dicken Lederhandschuh über und streckte ihren linken Arm aus. Der Vogel hüpfte auf ihre Faust, und Clare eilte aus dem Mauserhaus und auf den Befestigungswall, wo Angus bereits auf sie wartete. Der Page, der bald Knappe werden würde, war zurückgelassen worden, als ihr Vater mit den meisten Männern in den Krieg gezogen war. Kein Wunder, dass er sich jetzt als Beschützer der Damenwelt berufen fühlte.
„Hol mein Pferd und den Hund, Angus.“
Er zögerte. „Ihr solltet nicht allein ausreiten, Mistress Clare.“
Das war ihr bewusst, aber sie hatte den Jungen ausgesucht, weil er sich ihr nicht widersetzen würde. „Sowohl der Vogel als auch ich brauchen etwas Bewegung. Und mein Vater hat eine Nachricht geschickt. Er wird bald zu Hause sein. Die Engländer sind inzwischen auf halbem Weg nach Carlisle.“
In Wahrheit konnten die Engländer ebenso gut in der Nähe von Melrose sein, aber sie war es leid, sich zu verstecken, sie war den Winter überdrüssig und hatte genug davon, wie die Vögel eingesperrt zu sein. Außerdem gewährten die wilden Hügel ebenso viel Schutz, wie eine Armee es getan hätte. Manche nannten es „Die große Einöde“. Niemand kam hierher, es sei denn, er wollte der zivilisierten Welt entfliehen.
Angus brachte Clare ihren Hund und ihr Pferd und hielt den Falken, während sie aufstieg. Dann, stolz auf seinem Pony sitzend, ritt er neben ihr her. Als sie den Schatten des Wohnturms verließen, sah sie hinauf zu dem blauen, wolkenlosen Himmel. Sie hatten dergleichen seit Monaten nicht gesehen.
„Clare! Warte!“
Sie wandte sich um und sah Euphemia, die Tochter der Witwe Murine, die ihr hinterher galoppierte. Clare unterdrückte einen Seufzer, da sie soeben einen kostbaren Moment allein mit ihrem Falken verloren hatte. Ihre persönliche kleine Freiheit.
Sie hielt ihr Pferd im Zaum, um...