Buch, Deutsch, 336 Seiten, KART, Format (B × H): 148 mm x 210 mm, Gewicht: 600 g
22 Rundgänge durch Geschichte und Gegenwart
Buch, Deutsch, 336 Seiten, KART, Format (B × H): 148 mm x 210 mm, Gewicht: 600 g
ISBN: 978-3-941072-03-9
Verlag: Edition 6065
Standardwerk zur regionalen Geschichte und Kulturgeschichte. Alle Rundgänge und die Beiträge zum Kulturleben sind aktualisiert, ergänzt durch neue Beiträge zur Stadtentwicklung in Wiesbaden, der Regional- und Verkehrsentwicklung im Rheingau, zu PPP- und anderen städtischen Großprojekten.Mit vielen neuen historischen und aktuellen Bildern.
Zielgruppe
Wiesbaden und Rheingau zu Fuß
richtet sich an Menschen, die hier leben und an die, die Wiesbaden und den Rheingau besuchen. Die Rundgänge von eineinhalb bis zweieinhalb Stunden orientieren sich an den örtlichen Gegebenheiten und haben oft einen thematischen Schwerpunkt. Sie sind ergänzt durch Beiträge zu verschiedenen Themen der Kultur und Geschichte, der Stadt- und Landschaftsentwicklung.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Vorwort 7
Rundgang 1: Wie zu Kaisers Zeiten
Kurviertel und Wilhelmstraße (Wolfgang Jung) 9
Kultur aus den Tempeln geholt (1). (Wolfgang Jung) 37
Rundgang 2: Vom Kaffeeverbot zum Luxuskonsum
Kultur und Kommerz im Historischen Fünfeck
(Brigitte Forßbohm, Andreas Schmidt-von Rhein) 39
Von einer römischen Siedlung zum „vornemen Flecken“ (Brigitte Forßbohm) 53
Rundgang 3: Bäder, Mühlen, Märkte – und eine Revolution
Altstadtschiffchen, Schlossplatz und Luisenplatz
(Brigitte Forßbohm, Andreas Schmidt-von Rhein) 55
Wiesbadens liebstes Problemkind: Das Dernsche Gelände (Brigitte Forßbohm) 70
Unser Haus Wiesbaden: Stadtspiele für Kinder von 8 bis 99 (Ursula Paul) 72
Rundgang 4: Kulissenästhetik der Jahrhundertwende
Dichterviertel, Rheingauviertel, Feldherrenviertel
(Brigitte Forßbohm, Hartmann Wunderer) 79
Das Europaviertel: Konversionen eines Stadtteils (Hartmann Wunderer) 86
Rundgang 5: Kater, Kerb und Gartenkneipen
Vom „Katzeloch“ über die Feldstraße in die „Hilf“
(Wolfgang Herber) 93
Kontraste: Stadterweiterungen im 19. Jahrhundert (Helene Rettenbach) 95
vhs Wiesbaden: Bildung und Kultur für alle! (Brigitte Forßbohm) 100
Rundgang 6: Ein Hausberg als Ereignis
Vom Nerotal zum Neroberg (Christoph Harwart) 109
Kultur aus den Tempeln geholt (2). (Wolfgang Jung) 120
Rundgang 7: Einst bunte Exotik in einer alltagsfernen Märchenwelt
Ein Spaziergang zu den Heilpflanzen des Kurparks
(Irmelin Rauschhuber) 121
Die Rosen blühen vollkommen. – Goethe als Kurgast in Wiesbaden
(Marlene Hübel) 132
Rundgang 8: Vom Burgflecken zum Stadtteil im Grünen
Sonnenberg (Walter Czysz) 137
Rundweg 9: Wölfe, Bären und ein Dampfross
Von Klarenthal zur Fasanerie (Klaus Kopp) 151
Notprogramme, Stadtsanierung, Flächenrecycling:
Wohnungsbau seit 1945 (Helene Rettenbach) 161
Rundweg 10: Per Pedale ins Ländchen, Bierstadt – Kloppenheim –
Igstadt – Erbenheim (Helene Rettenbach) 163
Agenda 21 in Wiesbaden (Wolfgang Herber) 173
Rundgang 11: Von Rio nach Auringen – Der Auringer Rundwanderweg
(Wolfgang Herber, Ulrich Schmidt) 175
Die Wagner-Villa am Biebricher Rheinufer (Marlene Hübel) 182
Rundgang 12: Sommerfrische mit rauchenden Schloten
Biebrich: Vom Dampferlandeplatz zum Schlosspark
(Rolf Engelke) 185
Militärstandort Wiesbaden (Brigitte Forßbohm) 191
Der Rheingau: „. eine Gegend wie ein Dichtertraum“ (B. Forßbohm) 198
Rundgang 13: Lästiger Weinzehnt und alte Fischerdynastien
Schierstein: Rund um den Hafen (Klaus Kopp) 201
Zur Geschichte der Juden in Schierstein (Lothar Bembenek) 211
Rundgang 14: Auf Goethes Spuren: Weite Rundblicke in frischer Luft
Durch die Weinberge und den Ortskern von Frauenstein
(Hartmann Wunderer) 213
Goethes Fahrten „ins angenehme Rheingau“ (Marlene Hübel) 218
Rundweg 15: 5790 Schritte von Hochheim bis zum Kasteller Brückenzoll
Von Hochheim über Kostheim nach Kastel (Marlene Hübel) 221
Germania – die nationale Kultfigur am Rhein (Brigitte Forßbohm) 232
Rundweg 16: Reiche Neubürger wo einst Treidelknechte Schiffe zogen
Auf dem Leinpfad nach Walluf, Eltville und Erbach
(Helga Simon) 235
Rundgang 17: Gelobt sei Gott und der Kiedricher Wein
Das gotische Weindorf Kiedrich (Josef Staab) 255
Rundgang 18: Mönche, Madonnen und riesige Fässer
Vom Kloster Eberbach nach Hallgarten und Hattenheim
(Françoise Schütz, Brigitte Forßbohm) 267
Schloss Reichartshausen (Marlene Hübel) 280
Wohin steuert der Rheingau? (Jürgen Winterwerb) 281
Rundweg 19: Perlen des Rheingaus, Winkel, Schloss Vollrads, Oestrich und Mittelheim (Marlene Hübel, Brigitte Forßbohm) 283
Rheingauer Riesling-Pfad und Riesling-Route (Marlene Hübel) 286
Warten auf den „Riesling Express“. (Jürgen Winterwerb) 289
Rundgang 20: „Mög’ es jeden so erfreuen, die Erfahrenen, die Neuen“
Wo der Weinbau Geschichte machte: Johannisberg –
Grund, Berg und Schlossheide (Josef Staab) 291
Die Wiege der Rheinromantik – das Brentanohaus (Marlene Hübel) 300
Rundgang 21: „Liebenswerte Lindenstadt“ – Geisenheim zwischen
Pfefferzoll und Lindenplatz (Manfred Laufs) 303
Schulstadt Geisenheim – Lernen in altehrwürdigen Höfen (M. Laufs) 305
Am Anfang standen „pomologische Mustergärten“ (Manfred Laufs) 310
Geisenheim und seine Adelshöfe (Manfred Laufs) 311
Rheingau-Impressionen von Victor Hugo (Marlene Hübel) 314
Rundgang 22: Von Brahms, Brömsern und Boosen, Rüdesheim
zwischen Mäuseturm und Germania (Irmgard Knopf) 317
Praktische Tips 332
Weiterführende Literatur 335
Bildnachweis 336
Vorwort
„Ich schreibe nicht nur mit der Hand: auch der Fuß möchte immer schreiben.“ äußerte Friedrich Nietzsche bei seinem Aufenthalt im oberen Gardaseegebiet (Morgenröte, 1881). Das Durchstreifen der Landschaft, das Spazierengehen, Erkunden, der „Kultur-Spaziergang“ hat in der Landschaft des Rheingaus, aber auch in Wiesbaden und seiner reizvollen Umgebung eine lange Tradition: Im Jahr 1802 lassen wir die Rheinromantik beginnen, weil Clemens von Brentano mit seinem Freund Achim von Arnim zu jener legendären Rheinreise aufbrach, bei der der Wanderstab nicht fehlen durfte. Auch Bettine von Brentano liebte es, die Gegend um das neuerworbene Landhaus in Winkel zu durchstreifen und Goethe machte gerne immer dieselben Spaziergänge zu besonderen Aussichtspunkten in der Landschaft. Landschaft ist poetische Inspiration, sie erzählt über Geschichte und Gegenwart. Den Zu-Fuß-Gehenden erschließt sie sich in besonderer Weise.
In der heutigen Zeit unterliegen Landschafts- und Städtebilder ständigen Veränderungen, um nicht zu sagen: Bedrohungen. Damit wächst das Bedürfnis nach Bestandsaufnahme, nach Wahrnehmung von Bildern, die uns die Umwelt zeigt, bevor sie verschwinden. Gefragt ist eine kritische Wahrnehmung, die Zerstörungen und Verwerfungen nicht ausblendet – den Blick für das Schöne, Gewordene, Einmalige und Zu-Bewahrende dennoch behält.
Wiesbaden und Rheingau zu Fuß knüpft an den Städteführer Mainz/Wiesbaden zu Fuß an, den der Mainzer Verein für Sozialgeschichte e. V. gemeinsam mit der Geschichtswerkstatt Wiesbaden e. V. im Jahr 1990 herausgegeben hatte, und der seinerzeit Maßstäbe setzte für einen neuen historisch-kritischen Blick auf die örtlichen Gegebenheiten. Kein zusammenhangloses Aneinanderreihen von Sehenswürdigkeiten, sondern ein Eingehen auf die Fragen, die das zu betrachtende Objekt aufwirft. Wiesbaden und Rheingau zu Fuß sieht sich damit in der besten Tradition der Bewegung der Geschichts-„werkstätten“ der 1980er Jahre, die dem Motto „Grabe, wo du stehst“ folgten und dabei oft Erstaunliches zu Tage förderten, aber auch Alltägliches in einem neuen Licht erscheinen ließen. Viele Autorinnen und Autoren von damals sind wieder dabei, viele neue sind hinzugekommen, alle zusammen haben ein Werk geschaffen, das der Geist alleine nicht hervorbringen kann, bei dem auch die Füße mitgeschrieben haben.
Der Stadt- und Landschaftsführer Wiesbaden und Rheingau zu Fuß richtet sich an Menschen, die hier leben und an die, die Wiesbaden und den Rheingau besuchen. Er ist in Rundgängen von eineinhalb bis zweieinhalb Stunden organisiert, die sich an den örtlichen Gegebenheiten orientieren und oft einen thematischen Schwerpunkt haben. Sie nähern sich erzählend und historisch-kritisch reflektierend den vorgefundenen Objekten. Die Rundgänge sind ergänzt durch Beiträge zu verschiedenen Themen der Kultur und Geschichte, der Stadt- und Landschaftsentwicklung.
Die Herausgeber Geschichtswerkstatt Wiesbaden e. V.