Gerhardsen | Blutsbande | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 7, 446 Seiten

Reihe: Kommissar Sjöberg

Gerhardsen Blutsbande

Stockholm-Krimi
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7517-0770-1
Verlag: beTHRILLED
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Stockholm-Krimi

E-Book, Deutsch, Band 7, 446 Seiten

Reihe: Kommissar Sjöberg

ISBN: 978-3-7517-0770-1
Verlag: beTHRILLED
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



In Stockholm werden mehrere Katzen getötet - und niemand in Kommissar Sjöbergs Team ahnt, zu welchem Albtraum sich diese Meldung entwickeln wird. Doch als den Ermittlern klar wird, dass derselbe Täter auch eine angesehene Stockholmer Psychologin ertränkt hat, ist dies erst der Anfang einer brutalen Mordserie. Kurz darauf wird ein Mann in den Tod gestoßen. Die Spur führt in beiden Fällen in die familiäre Vergangenheit der Opfer. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, denn der Mörder hat sein nächstes Opfer bereits im Visier ... Über diese Serie Hammarby, mitten in Stockholm: Hier ermittelt Kommissar Conny Sjöberg mit seinem Team. Dabei ist der sympathische Familienmensch Sjöberg immer wieder mit menschlichen Abgründen konfrontiert ... Mit dieser Serie erlangte die Schwedin Carin Gerhardsen ihren internationalen Durchbruch: Die Schweden-Krimis wurde in über 25 Sprachen übersetzt, jedes Buch erreichte Platz 1 der schwedischen Bestseller-Charts. Alle Schwedenkrimis um Conny Sjöberg: 1: Das Haus der Schmerzen 2: Du bist ganz allein 3: Und raus bist du 4: Falsch gespielt 5: Vergessen wirst du nie 6: In deinen eiskalten Augen 7: Blutsbande eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!

Carin Gerhardsen, geb. 1962, ist in Katrineholm aufgewachsen und lebt nun in Stockholm. Vor dem internationalen Durchbruch als Autorin arbeitete die Mathematikerin mit großem Erfolg in der IT-Branche. Mit der Serie um Kommissar Conny Sjöberg erlangte die Schwedin Carin Gerhardsen ihren internationalen Durchbruch: Die Schweden-Krimis wurde in über 25 Sprachen übersetzt, jedes Buch erreichte Platz 1 der schwedischen Bestseller-Charts.

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Die Nacht von Montag auf Dienstag
»Kein Problem, ich bin auf dem Weg vom Training nach Hause … Die haben rund um die Uhr geöffnet. Ich … Na klar, ich kümmere mich drum … Am Samstag? Das schaffe ich leider nicht. Ich arbeite den halben Tag, und dann bin ich eingeladen zum … Aha? Nein, nicht diese Kajsa … Tatsächlich? Wie lustig! Helena und ich haben ihn letzte Woche gesehen … Nein, das war eher letztes Jahr zu Weihnachten … Jeden zweiten Dienstag …« Sie drehte sich um, während sie weitersprach, und sah, dass der Mann verschwunden war. Er musste nach rechts in den Lotterivägen abgebogen sein, was ihr die Möglichkeit gab, einen Augenblick stehen zu bleiben. Erst als sie sich vergewissert hatte, dass sie nicht beobachtet wurde, hörte sie auf zu sprechen, stellte die Sporttasche auf den nassen Asphalt und steckte das Handy wieder in die Tasche. Sie erlaubte sich, eine Weile durchzuatmen, die Schleierwolken vor dem Halbmond über Hägerstensåsen zu betrachten und die Einsamkeit zu genießen. Ganz im Gegensatz zu den meisten Situationen in ihrem Leben war sie ihr in diesem Moment willkommen. Obwohl die Nacht kalt war, hing der Frühling in der Luft, und der Wind führte all die Düfte der Natur mit sich, die so lange geschlummert hatten. Aber zu dieser Jahreszeit erwachte nicht nur die Natur, sondern auch die Menschen fanden langsam aus ihrem Winterschlaf. Bald war es wieder Zeit für Verabredungen in sommerlichen Kleidern mitten in Stockholms unzähligen Straßenrestaurants. Aber für sie brachte dies nichts Gutes mit sich. Sie hatte ja niemanden, mit dem sie über einen Cafétisch hinweg in der Nachmittagssonne Vertraulichkeiten austauschen konnte. Sie nahm einen neuen Anlauf, hängte sich die schwere Tasche über die andere Schulter und setzte sich in Bewegung. Sie überquerte den verlassenen Sparbanksvägen und ging wieder ein Stück zurück, bog nach rechts in den offensichtlich wohlhabenden Bezirk um den Förskottsvägen ab und betrachtete die dreistöckigen Häuser auf beiden Straßenseiten, während sie weiterging. Alte Mietshäuser, die in Eigentumswohnungen verwandelt worden waren, mit rot oder gelb verputzten Fassaden und abwechselnd grünen und roten Balkons. Die Lichter waren bereits überall gelöscht, mit Ausnahme der einen oder anderen Nachtlampe. Ungefähr wie erwartet also, wenn man bedachte, dass es drei Uhr nachts war, eine Zeit, zu der die meisten in einem solchen Wohngebiet angesichts des folgenden Arbeitstags im Bett lagen und schliefen. Wachsam ging sie zwischen zwei Häusern auf der linken Seite der Straße hindurch. Der Hof war hübsch und aufgeräumt mit einem geharkten Kiesgang zur Eingangstür hin, Tonnen für die Mülltrennung, Berberitzensträuchern und Rasenflächen. Sie schlich sich weiter zu der kleinen Waldpartie hinter den Häusern, sah sich um – nichts Lebendiges in Sicht. Und dort, an der Giebelseite eines der Häuser, fand sie, was sie gesucht hatte. Dicht an der Ecke, unter einem Fallrohr, das ein paar Meter über dem Boden endete, stand eine voluminöse Regentonne aus Plastik, die beinahe bis zum Rand mit schmutzigem Wasser gefüllt war. Sie stellte ihre Sporttasche ab und ließ ihren Blick ein letztes Mal nach rechts und links schweifen, bevor sie sich bückte und den Reißverschluss so weit aufzog wie möglich. Als sie die zwei Plastiktüten aufgeknotet hatte, steckte sie die Hände hinein, zog das Tier vorsichtig heraus und legte es neben der Tasche auf den Boden. Behutsam streichelte sie das schwarze Fell, bevor sie die Katze hochhob und sie vorsichtig über den Rand der Regentonne hängte, mit dem Gesicht und den weißen Vorderpfoten im Wasser. »Vergib mir, kleine Miezekatze«, flüsterte sie, »aber du wirst nichts spüren.« * Gisela Bohn war wie gewohnt sehr früh aufgewacht. Es war schon viele Jahre her, dass sie einmal nach vier Uhr morgens aufgestanden war. Sie war sich nicht ganz im Klaren darüber, ob es an dem Schleudertrauma lag, das sie erlitten hatte, oder daran, dass sie einfach zu viel des Elends dieser Welt auf ihren Schultern tragen musste. Vermutlich war es eine Kombination aus beidem. Dieser ständige, bohrende Schmerz im Nacken und im Rücken und das menschliche Leiden, das in der Klinik von einem Klienten nach dem anderen auf ihr abgeladen wurde. Aber sie hatte sich längst von dem Gedanken verabschiedet, mehr als vier Stunden pro Nacht schlafen zu können, und nutzte die unvergleichliche Ruhe der frühen Morgenstunden stattdessen dazu, ein langes, heilendes Bad zu nehmen und die latenten Sorgen mit einem guten Buch zu verdrängen. Es gab nichts Schlechtes, was nicht auch etwas Gutes mit sich brachte. Wegen ihrer anteilnehmenden Art war sie eine hoch geschätzte Psychologin und wegen ihres Engagements und ihres geringen Ruhebedarfs eine sehr geschätzte Babysitterin für die einzige Tochter ihrer einzigen Tochter. Saga war fünf Jahre alt und jetzt für einige Tage im Einfamilienhaus ihrer Großmutter in Svedmyra, während die Eltern ihren zehnjährigen Hochzeitstag in New York feierten. Sie war ein lebhaftes und neugieriges Kind, das gegen sieben Uhr abends völlig erledigt ins Bett fiel. Danach schlief sie mehrere Stunden ruhig, aber in den frühen Morgenstunden träumte sie am intensivsten, und es konnte passieren, dass sie im Schlaf sprach. Nicht selten setzte sie sich im Bett auf und konnte dann wohl artikulierte Sätze formulieren, die gleichzeitig einen vollkommen unzusammenhängenden Wortsalat bildeten. In ihrer Eigenschaft als Psychologin und Großmutter hatte Gisela möglicherweise einen Vorteil, aber nicht einmal ihr gelang es, mehr als winzige, zusammenhängende Fragmente herauszuhören. Dieses Mal war Saga seltsamerweise schon vor Mitternacht unruhig geworden, hatte sich im Bett hin und her geworfen, während die Worte förmlich aus ihr herauspurzelten. Gisela hatte immer wieder nach ihr gesehen, und einmal hatte das Mädchen mitten auf dem Boden des Gästezimmers gestanden und mit einem scheinbar bewussten Blick wild gestikuliert, während sie entweder mit sich selbst, mit ihrer Großmutter oder mit einer imaginären dritten Person etwas verhandelte, was unmöglich zu deuten war. Gisela betrachtete das Spektakel mit gemischten Gefühlen. Natürlich war es ein lustiger Anblick, aber es ging auch immer mit einem gewissen Unbehagen einher, wenn man mit Menschen zu tun hatte, die sich außerhalb ihres eigenen Selbst befanden. Und in diesem Fall musste Gisela wohl auch einen Teil der Schuld auf sich nehmen. Sie hatte einen alten Kinderbuchklassiker herausgesucht und der Enkeltochter vor dem Einschlafen »Harold und die Zauberkreide« von Crockett Johnson vorgelesen. Ein großartiges kleines Bilderbuch aus den Fünfzigerjahren, das in der ganzen Welt geliebt wird. Sie selbst öffnete es mit einer gewissen Hassliebe, damals wie heute. Es war zwar ein Meisterwerk, aber war es auch ein Kinderbuch? Na ja … Sie selbst hatte es immer für ziemlich schrecklich gehalten. Mitten in der Nacht aufzuwachen und sich in eine vollkommen leere Welt hinauszubegeben, bewaffnet allein mit einem Stück Kreide – konnte das etwas anderes sein als ein Albtraum? Eine Sichtweise, für die ihr nie Verständnis entgegengebracht wurde, weder von Kindern noch von Erwachsenen. Erst jetzt vielleicht, falls die kleine Saga möglicherweise ihre Auffassung teilte. Darüber dachte Gisela nach, als sie kurz vor vier endgültig aufstand. Saga, die schließlich bei ihr im Bett gelandet war, schlief jetzt ganz ruhig, und Gisela hatte die vage Hoffnung, dass es trotz – oder vielleicht auch wegen – der unruhigen Nacht noch eine Weile dauern würde, bis das Mädchen aufstand. Ihr selbst fiel es schwer, dieses verdammte Harold-Gefühl abzuschütteln. Das Gefühl, dass sie allein in einer großen und fremden Welt war – womit sie sich eigentlich wohlfühlte, vielleicht nicht tagsüber, aber während dieser gesegneten Morgenstunden. Aber jetzt war sie mit dem Gefühl erwacht, sich selbst in Harolds Welt zu befinden, mit den leeren Straßen zwischen den unbewohnten Hochhäusern und den unheimlich wirkenden Bäumen im kalten Licht des Mondes. Leise schlich sie sich aus dem Zimmer, um Saga nicht zu wecken, ließ die Tür aber einen Spalt offen, damit sie sie hören konnte, wenn etwas sein sollte. Im Stockfinstern tapste sie die Treppe hinunter, durch den Flur und das Wohnzimmer bis in die Küche. In dem schwachen Licht, das von der Straßenbeleuchtung durch das Fenster fiel, sah der Raum farblos aus. Die Kiefernholzstühle am Küchentisch wirkten mit ihren geraden, hohen Rücken irgendwie autoritär und verurteilend, die Spüle hatte verschwommene Konturen, so dass man sie für ein Tier halten konnte, das dort lag und ihr auflauerte. Die Ecke neben dem Küchenfenster lag in vollständiger Dunkelheit. Der Zeitungskorb auf dem Boden und das Wandregal mit den Kochbüchern flossen zu einer kompakten und bedrohlichen Gestalt zusammen. Gisela Bohn hatte keine Angst vor der Dunkelheit, aber die unruhige Nacht und die schreckliche Welt, die der kleine Harold mit seiner Kreide anschaulich gemacht hatte, hatten ihre immer wieder unterbrochenen Träume geprägt und sich in ihr festgesetzt. Sie befand sich allein in einem Universum aus Leere und Schatten, und dieses Gefühl mochte sie überhaupt nicht. Als sie gerade das Licht über der Arbeitsplatte anschalten wollte, hörte sie ein Geräusch aus dem Wohnzimmer. Oder kam es aus dem Flur? Es kam natürlich von oben. Sagas Schlaf war gestört worden, als Gisela das Schlafzimmer verlassen hatte – das Mädchen vermisste sicherlich die Wärme und die Gegenwart der Großmutter. Ohne Licht zu machen, verließ Gisela die Küche und ging durch das Wohnzimmer in den Flur. Sie warf einen Blick auf die Haustür,...


Gerhardsen, Carin
Carin Gerhardsen, geb. 1962, ist in Katrineholm aufgewachsen und lebt nun in Stockholm. Vor dem internationalen Durchbruch als Autorin arbeitete die Mathematikerin mit großem Erfolg in der IT-Branche. Mit der Serie um Kommissar Conny Sjöberg erlangte die Schwedin Carin Gerhardsen ihren internationalen Durchbruch: Die Schweden-Krimis wurde in über 25 Sprachen übersetzt, jedes Buch erreichte Platz 1 der schwedischen Bestseller-Charts.

Carin Gerhardsen, geb. 1962, ist in Katrineholm aufgewachsen und lebt nun in Stockholm. Vor dem internationalen Durchbruch als Autorin arbeitete die Mathematikerin mit großem Erfolg in der IT-Branche. Mit der Serie um Kommissar Conny Sjöberg erlangte die Schwedin Carin Gerhardsen ihren internationalen Durchbruch: Die Schweden-Krimis wurde in über 25 Sprachen übersetzt, jedes Buch erreichte Platz 1 der schwedischen Bestseller-Charts.



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