E-Book, Deutsch, 224 Seiten
Reihe: MERIAN Reiseführer
Gerberding / Kobiella MERIAN Reiseführer Comer See
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-8342-3206-9
Verlag: Merian / Holiday ein Imprint von GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Mit Extra-Karte zum Herausnehmen
E-Book, Deutsch, 224 Seiten
Reihe: MERIAN Reiseführer
ISBN: 978-3-8342-3206-9
Verlag: Merian / Holiday ein Imprint von GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Mit dem MERIAN Reiseführer Comer See wissen Sie immer, worauf es wirklich ankommt. MERIAN zeigt die Region in all ihrem Reichtum: die charakteristischen Sehenswürdigkeiten und alles, was Sie darüber hinaus ebenfalls nicht verpassen sollten. So machen Sie mehr aus Ihrer Reise.
MEHR ERLEBEN: Dank wertvoller Tipps sind Sie immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort, für unvergessliche Augenblicke. – MEHR GENIESSEN: Ausgesuchte Adressen und Empfehlungen führen Sie zu einmaligen Hotels, urtypischen Restaurants, feinen Traditionsgeschäften und kulturellen Highlights. – MEHR SEHEN: Spannende Geschichten geben erstaunliche Einblicke in die Region und liefern vertiefende Hintergründe.
Mit Extra-Faltkarte zum Herausnehmen.
Autoren/Hrsg.
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Leserhinweis
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Die Themen der Region
Zeichenerklärung
Regionen
Unser Comer See
Der Erste Blick auf den Comer See
Unterwegs am Comer See
Wanderungen und Ausflüge
Wissenswertes
Comer see en Detail
Wie die Sommerfrischler einst an den Comer See reisten
Karten
COMO
Como lockt die Besucher mit einer atemberaubenden Kulisse. Die größte Stadt am See ist ein lebendiges Handelszentrum, aber auch ein mit Kunstdenkmälern gesegneter Ort. Sie lädt zu einem Bummel durch die Altstadt oder auf die Spuren der Seidenherstellung ins Museo della Seta.
Von der Aussichtsplattform des Leuchtturms Faro Voltiano in Brunate, dem Ort oberhalb von Como, schweift der Blick über die Stadt zwischen See, Bergen und flachem Land. Como ist vom Vermächtnis der Römerzeit und vom Wohlstand der Seidenindustrie geprägt. Ab dem 16. Jh. produzierte man hier den begehrten Faden. Die Seidenraupenzucht wurde irgendwann zu teuer, der Rohstoff kommt heute aus Fernost – doch noch immer boomt das Geschäft mit dem edlen Gewebe: 70 Prozent der europäischen Seidenverarbeitung finden in und um Como statt. Die Manufakturen der Stadt beliefern namhafte Designer, verkaufen ihre Kreationen aber auch vor Ort.
Como entstand vor mehr als 2000 Jahren. Der erste große Ausbau der Ansiedlung geht auf Julius Caesar zurück: Dieser versah Novum Comum, wie die Stadt damals hieß, mit dem Mauergürtel, der die »città murata« abgrenzt, noch heute zu sehen an der Porta Torre. Mauern und Türme werden in den späteren Jahrhunderten verstärkt, bis die Stadt im zehnjährigen Krieg mit Mailand 1127 eingenommen und zerstört wird. Der Wiederaufbau unter Kaiser Barbarossa folgt dem Grundriss der römischen Anlage. Reste dieser Befestigung sind unter der mittelalterlichen Stadtmauer erhalten. Lange haben sich die Bauvorhaben daran orientiert, erst zwischen 1935 und 1967 wurde massiv in die alte Struktur eingegriffen. Heute steht die »città murata« unter Denkmalschutz. Etwa drei Viertel der Gebäude stammen aus der Zeit vor 1760, die Hälfte davon wurde sogar vor dem Jahr 1600 erbaut.
© dpa picture alliance: imageBROKER
Blick auf das Bogenfeld über dem Hauptportal des Doms in Como.
Die von mittelalterlichen Stadtmauern umgebene Altstadt ist beeindruckend authentisch und bildet mit Dom und Broletto an der Piazza Duomo einen der schönsten Baukomplexe der Lombardei. Außerdem schmückt eine ganze Reihe von Baudenkmälern die Straßenzüge der »città murata«. Sie protzt mit eleganten Laubengängen, Bürgerhäusern und Renaissancepalästen. Im Labyrinth der malerischen Gassen locken zudem Cafés, Restaurants, Boutiquen und Designershops.
COMO
85.000 Einwohner
Sehenswertes
MERIAN TOP 10
PIAZZA DUOMO
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Der DomSanta Maria Maggiore gehört zu den beeindruckendsten Kirchen Oberitaliens, er ist einer der letzten Sakralbauten der italienischen Gotik. Und doch hat er eine komplizierte, mit dem Namen vieler Comasker Baumeister und Bildhauer verbundene Baugeschichte. Schon der erste Baumeister des Domes, Lorenzo degli Spazzi, kam übrigens aus dem Val d’Intelvi (>) – bekannt dafür, große Künstler hervorzubringen. Im 14. Jh. begann der Bau und endete mit der Errichtung der schlanken achteckigen Kuppel, in den Jahren 1731–1744 geschaffen von Filippo Juvarra, dem größten italienischen Architekten des 18. Jh. Alle Baustile dieser Jahrhunderte sind im Duomo vereint – eine reizvolle Kombination: Mit seiner Westfront weist er sich als gotisches Bauwerk aus. Seine Kuppel, die die Stadtsilhouette krönt, und der prunkvolle Innenraum lassen ihn jedoch als Werk der Renaissance erscheinen.
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Die Kuppel kam im Laufe der langen Baugeschichte des Doms von Como als letztes Element hinzu und ist stilistisch dem Spätbarock zuzuordnen.
Bevor man den Dom betritt, sollte man unbedingt die Frontseite betrachten. Die Fassade gehört zu den Meisterleistungen der lombardischen Frührenaissance. Rechts und links neben dem Hauptportal überraschen die großen Figuren von Plinius dem Älteren und dem Jüngeren. Diese von den Brüdern Rodari um 1513 geschaffenen Skulpturen zeugen mit ihren ausdrucksstarken Gesichtern von der gestalterischen Auffassung der Renaissance. Auch die Madonna mit vier Heiligen über dem Portal sowie die Nischenfiguren über und neben der Fensterrose sind Werke der Brüder Rodari.
»Man mag sich immer geschworen haben, keine Kunstwerke mehr zu sehen – in Italien gibt es überall welche – und diese kleine Stadt hat solch einen schönen Dom!«
Hippolyte Taine (1828–1893, französischer Philosoph und Historiker bei seinem Besuch von Como)
Hat man sich an die Dunkelheit im Inneren des Doms gewöhnt, faszinieren die 75 m hohe Kuppel, die Apsis und das Querschiffgewölbe im Stil der Renaissance. Gotisch sind die drei durch zehn Kreuzpfeiler getrennten Schiffe mit ihren flachen Kreuzrippengewölben. Von goldenen Altären lächeln Madonnen, an den Wänden verdienen flämische und Florentiner Gobelins eine nähere Betrachtung, ebenso wie im rechten Seitenschiff die Altarbilder von Bernardino Luini: »Anbetung der Könige« und eine »Sacra Conversazione«.
Zwischen dem Dom und dem klobigen Glockenturm fällt der zierliche Broletto ins Auge, das ehemalige Rathaus der Stadt. Dieses frühgotische Gebäude stammt aus dem Jahr 1215 und erinnert mit seiner schwarz-weiß-roten Marmorfassade an toskanische Vorbilder. Das Erdgeschoss bildet eine vierachsige Loggia, das Obergeschoss zieren schön proportionierte Fenster. Der kleine Balkon ist eine Zugabe des 15. Jh. Im 16. Jh. musste ein Teil des Gebäudes der Erweiterung des Dombaus weichen. Genutzt wurde der Broletto als Theater, später als Archiv und heute für Veranstaltungen und Ausstellungen.
Piazza Duomo | www.cattedraledicomo.it | Mo–Fr 9.30–17.30, Sa 10.45–16.30, So 13–16.30 Uhr | Eintritt frei
CASA DEL FASCIO
Die Casa del Fascio gilt als Meisterwerk des italienischen Rationalismus. Der Architekt Guiseppe Terragni entwarf sie 1932, im Jahr 1936 wurde sie fertiggestellt. Die klaren Linien und die Wahl des Materials – weißer Marmor – sind typisch für diese Architekturform. Terragni war ein Verehrer von Mussolini und stand auf der Seite der Faschisten. Er designte dieses Gebäude, um der lokalen Abteilung der Nationalen Faschistischen Partei Mussolinis einen »gebührenden« Sitz zu schaffen – daher auch der Name: Casa del Fascio, Haus der Faschisten. Mit diesem Gebäude konnte sich die Partei optimal in Szene setzen. Der Platz vor dem Haus, die Piazza del Popolo, war eigens für Massenkundgebungen der Partei entstanden. Seit 1957 ist die Casa del Fascio Sitz der Guardia di Finanza.
Piazza del Popolo 4
© mauritius images: Alamy: Jozef Sedmak
In der Basilica di San Fedele ist neben dem Altarbild ein Fresko aus dem 17. Jahrhundert zu bewundern, das die Anbetung der Heiligen Drei Könige darstellt.
BASILICA DI SAN FEDELE
Die Basilika aus dem 12. Jh. gilt als eine der schönsten Kirchen der Stadt. Ihr ungewöhnlicher Grundriss hat Forscher lange beschäftigt, die sowohl byzantinische als auch mailändische Einflüsse entdeckten. Drachen, Dämonen und archaische Engel schmücken den östlichen Eingang. Interessant ist auch die Apsis mit spätmittelalterlichen Fresken, die einen schönen Kontrast zum Grau der Chorwände darstellen. Vor der Basilica di San Fedele soll an dieser Stelle die frühchristliche Kirche Sant’Eufemia gestanden haben. Wie bei Gotteshäusern früher durchaus üblich, wurde der Vorgängerbau auf einem heidnischen Tempel errichtet, um deren Götter ein für allemal zu verdrängen. An der Piazza vor der Kirche stehen die ältesten Häuser Comos aus unterschiedlichen Epochen.
Via Vittorio Emanuele II 94 | tgl. 8.30–12, 15.30–19 Uhr
GALLERIA RAMO
Seit 2018 präsentieren engagierte Kuratoren Werke aufstrebender junger Künstler in der Galleria Ramo und widmen ihnen wechselnde Ausstellungen. Wer sich für aktuelle Kunst interessiert, sollte hier vorbeischauen!
Via Natta 31 | www.galleriaramo.com | Mi–Sa 11–18 Uhr
MR. SAVETHEWALL
In der kleinen Kunstgalerie stellt der Street-Art-Künstler seine vom Graffiti inspirierten Bilder aus. Mr. Savethewall bleibt dabei seinem Namen treu: auf Wänden sprayt er nicht, sehr wohl aber auf unterschiedlichen Materialien.
Via Giovio 7 | www.savethewall.it | Di–Sa 10–12.30, 15–19.30, So 16–19.30 Uhr
PINACOTECA CIVICA
Die Städtische Kunstsammlung im Palazzo Volpi zeigt Werke aus der Region: von der Bildhauerei aus der vorrömischen und römischen Zeit bis zu Fresken aus dem untergegangenen Kloster Santa Margherita. Auch Kunst des 20. Jh. ist ausgestellt.
Via Armando Diaz 84 | https://lakecomotravel.com/pinacoteca-civica | Di–So 10–18 Uhr | Eintritt 4 €
TORRE DI PORTA VITTORIA
Der 40 m hohe Turm wurde zusammen mit den erhaltenen Türmen Torre di San Vitale im Osten und Torre di Porta Nuova im Westen im ausgehenden 12. Jh. errichtet.
Piazza Vittoria
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MUSEO DIDATTICO DELLA SETA
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