E-Book, Deutsch, Band 0004, 160 Seiten
Reihe: Romana
George Nur eine flüchtige Begegnung
1. Auflage 2008
ISBN: 978-3-86349-966-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 0004, 160 Seiten
Reihe: Romana
ISBN: 978-3-86349-966-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Im malerischen Venedig begegnet Olivia der Liebe! Erst zeigt der charmante Hotelmanager Max Hamilton ihr die romantischsten Plätze der Lagunenstadt, führt sie zu Brücken, Kanälen und Palazzi. Und dann küsst er Olivia zärtlich! Wird es bei dieser einen flüchtigen Begegnung bleiben? Viel zu schnell rückt der Moment ihres Abschieds näher: Olivia muss abreisen, um weitere Hotels in Italien zu testen. Traurig sitzt sie bereits auf gepackten Koffern - da macht Max ihr einen verführerischen Vorschlag, der ihr Leben für immer ändern könnte ...
Die öffentliche Bibliothek in ihrem Heimatort nahe der walisischen Grenze war der Ort, an dem Catherine George als Kind in ihrer Freizeit meistens zu finden war. Unterstützt wurde sie dabei von ihrer Mutter, die Catherines Lesehunger förderte. Zu einem Teil ist es sicher ihrer Motivation zu verdanken, dass Catherine George heute eine erfolgreiche Autorin ist. Mit achtzehn Jahren lernte Catherine ihren zukünftigen Mann kennen. Nach der Hochzeit zogen sie nach Brasilien, wo Catherines Mann bei einer großen Minengesellschaft als Chefingenieur angestellt wurde. Die wildromantische Berglandschaft, die sie dort umgab, beeindruckte Catherine nachhaltig. Bis heute lässt sie ihre Romane oft dort spielen. Nach neun glücklichen Jahren in Brasilien entschloss sich die kleine Familie, nach England zurückzugehen, um dem Sohn dort eine gute Schulausbildung zu ermöglichen. Als in England Catherines Tochter geboren wurde, kümmerte sie sich hauptsächlich um ihre Kinder. Besonders, ihnen vorzulesen, liebte sie. Ihr Mann war aus Berufswegen sehr viel verreist - er musste nach West Afrika, Portugal und in den Nahen Osten - während Catherine mit den Kindern in England blieb. In dieser Zeit fühlte sie sich abends oft einsam, bis ihr Mann eines Tages meinte, sie könne doch mal versuchen, einen Roman zu verfassen, statt ständig die Romane zu lesen, die andere geschrieben hatten. Um sich zu diesem Thema fortzubilden, nahm Catherine an einem Kurs für kreatives Schreiben teil. Die positive Kritik der anderen Teilnehme ermutigte sie, und sie beschloss, es mit einer Romance zu versuchen. Sie war überglücklich, als ihr erstes Manuskript prompt von dem englischen Verlag Mills & Boon angenommen wurde und im selben Jahr die Auszeichnung als bester Liebesroman des Jahres erhielt. Seitdem hat sie 54 weitere Romances verfasst, die alle äußerst erfolgreich sind. Ihr Sohn und ihre Tochter sind mittlerweile längst erwachsen. Aber sie kommen ihre Eltern oft besuchen. Catherine, ihr Mann und der Labrador Prince wohnen in einem Haus inmitten eines großen Gartens, malerisch hoch oben auf den Klippen zwischen dem Wye Tal und dem Fluss Severn gelegen.
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2. KAPITEL
Olivia blickte hinaus in den Garten, während sie angespannt auf das Klingeln des Telefons wartete. Die Minuten schlichen quälend langsam dahin, bis es leise an der Tür klopfte.
„Wer ist da?“, fragte Olivia.
„Hamilton.“
Olivia öffnete eilig die Tür. „Und, was ist nun?“
„Könnten wir eine Runde im Garten drehen?“, gab er zurück. „Es ist eine lange Geschichte, und ich brauche frische Luft.“
Olivia folgte ihm wortlos.
„Sie sind nicht in Sacile“, begann er ohne Umschweife. „Auch meine Stiefmutter nicht. Sie besucht in Frankreich Freunde und fährt von dort aus direkt zur Hochzeit nach England.“
„Wie haben Sie das erfahren?“
„Ich hab’ mit Daria, ihrer Haushälterin, gesprochen. Andrea ist nicht dort gewesen und hat auch nicht angerufen. Und unter der Nummer, unter der Luisa in Frankreich zu erreichen wäre, soll ich nur im äußersten Notfall anrufen. Daria sagt, die Signora wird verrückt vor Sorge, wenn sie erfährt, dass ihr geliebter Andrea verschwunden ist. Ich muss also alles allein auf mich nehmen“, fügte Max hinzu.
„Klingt, als wäre das nichts Neues für Sie.“
„Ist es auch nicht“, versicherte er ihr. „Nach dem Gespräch mit Daria hab’ ich noch Sarah angerufen. Sie ist davon überzeugt, dass er tot oder entführt worden ist. Jedenfalls alles andere, als dass er sie einfach sitzen lassen hat.“
„Ganz schön zynisch“, bemerkte Olivia.
„Miss Maitland, ich bin durch meinen Job schon ziemlich in der Welt herumgekommen, und eins hab’ ich dabei gelernt: Leichtgläubigkeit führt zu nichts.“
„Was machen Sie denn beruflich?“
„Technische Beratung im Maschinenbau. Der Sitz meiner Firma ist in London, aber ich reise sozusagen als Pannenhelfer in der Welt herum, hauptsächlich im Nahen Osten und in Afrika. Ich war gerade ein paar Monate in Katar und wäre gern ohne den Umweg hierher heimgefahren. Zum Glück ist meine Familie hier bekannt. Deswegen hat Rico Ferrante mir auch die Geschichte mit Ihrer Schwester erzählt.“
„Dazu hatte er kein Recht“, fuhr Olivia auf. „Dass sie das Hotel am selben Tag verlassen hat wie Ihr Bruder, ist bestimmt reiner Zufall.“
„Das wird sich zeigen. Wo werden Sie sich treffen?“
„In der Villa Nerone …“ Olivia biss sich auf die Zunge. „Oh, sehr geschickt, Mr. Hamilton! Ich bin wohl müder, als ich dachte.“
„Das ist in der Nähe von Pordenone“, bemerkte er.
„Ja, und?“
„Sacile liegt auch dort.“
Sie sahen einander einen Moment lang fest in die Augen, dann erhob sich Olivia müde.
„Es wird Zeit, dass ich zu Bett gehe. Vielen Dank für die Informationen, Mr. Hamilton.“
Zusammen gingen sie zurück zum Säulengang. „Ich heiße Max“, sagte er überraschend. „Da uns offenbar das Schicksal – und unsere Geschwister – zusammengeführt haben, kommt mir die Förmlichkeit überflüssig vor.“
„Wir sehen uns wohl kaum wieder“, entgegnete sie.
„Darauf würd’ ich nicht wetten. Sagen Sie mir Ihren Namen“, beharrte er.
„Olivia.“
Er musterte sie. „Passt gut zu Ihnen.“
„Danke.“ Sie blieb zögernd vor ihrer Tür stehen, dann reichte sie ihm die Hand. „Gute Nacht. Ich hoffe, dass Sie Ihren Bruder bald finden.“
„Sie sind noch immer davon überzeugt, dass er nicht mit Ihrer Schwester zusammen ist?“
„Sophie ist nicht der Typ, der so schnell einem gut aussehenden Mann verfällt, glauben Sie mir. Auch nicht, wenn er so berühmt ist wie Ihr Bruder. Übrigens“, fügte sie stirnrunzelnd hinzu, „was ist eigentlich aus den Fernsehleuten geworden, die mit ihm hier waren?“
„Die sind wie geplant wieder zu Hause angekommen und haben Sarah benachrichtigt, dass Drew später nachkäme. Sie nahm an, dass er Luisa besucht, und hat sich zuerst keine Gedanken gemacht. Inzwischen ist sie ganz panisch.“ Max blickte Olivia fragend an. „Was werden Sie nun machen?“
„Meinen Zeitplan erfüllen. Morgen besichtige ich Venedig, komme abends hierher zurück und schließe meinen Bericht über das Bellagio ab. Dann fahre ich weiter nach Pordenone. Ich habe Ihnen alles gesagt, was ich weiß.“
„Vielen Dank, Olivia“, sagte er ernst. „Versuchen Sie zu schlafen. Oder sind Sie daran gewöhnt, sich um Sophie zu sorgen?“
„Nein, sie ist ein vernünftiges Mädchen. Normalerweise jedenfalls. Ich bin schon gespannt, was – oder wer – an ihrer plötzlichen Laune schuld ist. Aber sonst macht sie Vater und mir wenig Sorgen.“
„Keine Mutter?“, fragte Max leise.
„Sie starb, als Sophie zehn war. Ich war neunzehn und übernahm von da an die Mutterrolle. Aber ich versuche, es nicht zu übertreiben. Gute Nacht.“
Nach einer ruhelosen Nacht erwachte Olivia sehr früh. Strahlender Sonnenschein empfing sie. Mit einem grünen Rock mit Streifen im Cremeton ihres Seidenpullis bekleidet, ging sie hinunter zum Frühstück.
Trotz der frühen Stunde saß Max Hamilton bereits an dem Tisch, an dem Olivia am Abend zuvor gegessen hatte. Rasch erhob er sich und bot ihr den Stuhl neben sich an, sodass ihr keine Wahl blieb.
„Guten Morgen, Olivia, haben Sie gut geschlafen?“ Sie schüttelte den Kopf. „Gibt es Neuigkeiten?“ Er verneinte. „Offen gestanden weiß ich nicht, was ich als Nächstes tun soll.“
„Ich denke, das haben Sie schon entschieden“, bemerkte Olivia, nachdem der Kellner sie mit Kaffee und frischen Brötchen versorgt hatte. „Sie haben vor, am Samstag um zwölf in der Villa Nerone aufzukreuzen und Ihren Bruder mit meiner kleinen Schwester abzufangen, um ihn am Kragen nach Hause zu schleifen.“
„Ihre Meinung von mir hat sich anscheinend über Nacht nicht gebessert. Was sollte ich denn sonst tun?“
„Für den Anfang würde es genügen, sich hier ein bisschen umzuhören“, schlug Olivia vor. „Ich werde mich mit einer von Sophies Kolleginnen unterhalten, um mehr zu erfahren.“
Max betrachtete sie mit wachsendem Respekt. „Gute Idee. Wenn Sie nichts erreichen, kann ich ja mit den Kellnern reden.“
Olivia lächelte spöttisch. „Mr. Hamilton …“
„Ich dachte, wir hätten uns auf Max geeinigt.“
„Wie Sie wünschen. Wären Sie sehr sauer, wenn ich Sie darauf hinwiese, dass man Ihnen sofort anmerkt, dass Sie eher daran gewöhnt sind, Befehle zu erteilen, als taktvolle Fragen zu stellen? Ich meine, dürfte ich vielleicht zuerst mit den Angestellten reden?“
„Und wären Sie sehr sauer“, echote er, „wenn ich Ihnen sagte, dass Ihnen auf Ihr Lächeln hin bestimmt niemand etwas verweigern wird?“
„Stimmt nicht“, gab sie zurück. „Mein Italienisch ist noch sehr dürftig, sodass ich Ihre Hilfe bestimmt brauche. Ich habe nur einen Crashkurs in Italienisch gemacht, nachdem Italien mit in mein Programm kam. Bisher war ich auf Spanien und Portugal spezialisiert, weil ich beide Sprachen spreche. Auf jeden Fall werde ich schauen, was ich herauskriegen kann, sobald ich meinen Kaffee ausgetrunken habe. Vorher kann ich mich einfach nicht für Venedig begeistern.“
Max Hamilton hob fragend eine Augenbraue. „Dürfte ich mich als Reiseleiter anbieten? Ich hab’ jede Menge Zeit, bis ich morgen nach Pordenone fahre. Außerdem kenne ich Venedig sehr gut.“
Olivia sah ihn zweifelnd an. „Sie meinen, wir schließen Waffenstillstand, bis morgen der Krieg ausbricht?“
„Es muss doch keinen Krieg geben! Sobald Ihre Schwester die Wahrheit erfährt, wird sie Drew in die Wüste schicken, und das Problem ist gelöst.“
„Nicht für Sophie“, erwiderte Olivia. „Wenn sie tatsächlich bei Ihrem Stiefbruder ist, dann nur, weil sie in ihn verliebt ist. Das bedeutet Liebeskummer, wenn sie die Wahrheit erfährt. Und darauf freue ich mich nicht, glauben Sie mir.“
„Sie sind offensichtlich klüger als ich, was zwischenmenschliche Beziehungen angeht.“
Olivias Gesichtsausdruck wurde starr. „Nicht unbedingt“, sagte sie reserviert und stand auf. „Ich fange lieber an, mich umzuhören.“
Max sprang ebenfalls auf. „Ich warte am Swimmingpool auf Sie. Kommen Sie doch nach.“
„Befehlen Sie schon wieder, Mr. Hamilton?“
Er zuckte die Achseln. „Macht der Gewohnheit. Würde ein ‚bitte‘ es in einen Wunsch verwandeln?“
„Nicht wirklich – aber es ist schon ein Fortschritt.“
Heute war eine andere junge Frau am Empfang, die zu Olivias Erleichterung sehr gut Englisch sprach. Doch als Olivia sie nach Sophie fragte, gab sie erst nach einigem Zögern zu, dass sie Sophie hatte abreisen sehen.
„Ist sie allein weggefahren?“, forschte Olivia weiter.
„Bitte, Floria, Sie müssen es mir sagen. Es ist wichtig.“
Das Mädchen sah sich vorsichtig um. „Nein, Signora, sie war nicht allein. Sie ist in Signor Hamiltons Sportwagen mitgefahren, nach Venezia …“
„Venedig?“ Olivia war erstaunt.
„Si, Signora. Von dort aus wollte sie nach Firenze.“ Floria sah sie unglücklich an. „Sie sind doch nicht böse auf sie?“
Olivia lächelte besänftigend. „Nein, natürlich nicht, danke für Ihre Hilfe, Floria.“
„Glück gehabt?“, fragte Max Hamilton sofort,...




