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E-Book

E-Book, Deutsch, 400 Seiten

Gates Source Code

Meine Anfänge | Die Autobiographie des Microsoft-Gründers, #1 New York Times Bestseller
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-492-61050-6
Verlag: Piper Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Meine Anfänge | Die Autobiographie des Microsoft-Gründers, #1 New York Times Bestseller

E-Book, Deutsch, 400 Seiten

ISBN: 978-3-492-61050-6
Verlag: Piper Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Die geschäftlichen Erfolge von Bill Gates sind weithin bekannt: der 20-Jährige, der sein Studium in Harvard abbrach, um ein Softwareunternehmen zu gründen, das zu einem Branchenriesen wurde und die Art und Weise, wie die Welt arbeitet und lebt, veränderte; der mehrfache Milliardär, der sich philanthropischen Aufgaben zuwandte, um den Klimawandel, die globale Gesundheit und die Bildung anzugehen.   In Source Code geht es nicht um Microsoft, die Gates Stiftung oder die Zukunft der Technologie. Es ist die menschliche, persönliche Geschichte, wie Bill Gates zu dem wurde, was er heute ist: seine Kindheit, seine frühen Leidenschaften und Ziele. Es ist die Geschichte seiner prinzipientreuen Großmutter und seiner ehrgeizigen Eltern, seiner ersten tiefen Freundschaften und des plötzlichen Todes seines besten Freundes; von seinen Kämpfen, sich anzupassen, und seiner Entdeckung der Welt des Programmierens und der Computer in der Morgendämmerung einer neuen Ära; von seinem Start als Teenager auf einem Weg, der ihn von nächtlichen Eskapaden in einem nahegelegenen Computerzentrum bis in sein Studentenwohnheim führte, wo er eine Revolution auslöste, die die Welt für immer verändern sollte. Bill Gates erzählt zum ersten Mal seine eigene Geschichte: weise, warmherzig, aufschlussreich - ein faszinierendes Porträt eines amerikanischen Lebens. 

BILL GATES ist ein Tech-Visionär, Unternehmer und Philanthrop. Im Jahr 1975 gründete er zusammen mit seinem Jugendfreund Paul Allen das Unternehmen Microsoft. Heute ist er Vorsitzender der Gates Foundation, wo er sich seit mehr als zwanzig Jahren für globale Gesundheits- und Entwicklungsfragen einsetzt, darunter die Ausrottung von Krankheiten, die Bekämpfung von Unterernährung, die Verbesserung der Wasserversorgung und der sanitären Einrichtungen sowie die Bekämpfung der weltweiten Armut. Er hat drei Kinder und lebt in Medina im Bundesstaat Washington.
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Irgendwann würde es ein großes Unternehmen geben, würden Millionen Zeilen lange Softwareprogramme in Milliarden von überall auf der Welt verwendeten Computern stecken. Es würde Reichtum und Rivalen geben und die ständige Sorge, wie man sich an der Spitze einer technologischen Revolution behauptet.

Vor all dem aber gab es ein Kartenspiel und nur ein Ziel: meine Großmutter zu schlagen.

In meiner Familie konnte man besonders schnell zu Ruhm kommen, wenn man ein guter Spieler war. Gerade Kartenspiele hatten es uns angetan. Wer Rommé, Bridge oder Canasta beherrschte, dem war unser Respekt sicher. Meine Großmutter mütterlicherseits, Adelle Thompson, machte diese Spielebegeisterung zu einer Familienlegende. »Die beste Kartenspielerin ist und bleibt Gami«, hieß es in meiner Kindheit immer.

Gami wuchs in der Eisenbahnstadt Enumclaw im Bundesstaat Washington auf. Der Ort liegt weniger als 50 Meilen von Seattle entfernt, aber im Jahr 1902, dem Jahr ihrer Geburt, war er vollkommen abgeschieden. Gamis Vater arbeitete als Telegrafist bei der Eisenbahn, und ihre Mutter Ida Thompson – Lala genannt – verdiente sich mit dem Backen von Kuchen und dem Verkauf von Kriegsanleihen in der örtlichen Sägemühle ein bescheidenes Einkommen. Schon Lala spielte gern. Ihre Bridge-Partnerinnen, zu denen Bankiersgattinnen und die Frau des Sägemühlenbesitzers gehörten, kamen aus der feinen Gesellschaft. Diese Damen hatten vielleicht mehr Geld oder einen höheren sozialen Status, aber Lala glich das Gefälle aus, indem sie sie beim Kartenspielen besiegte. Dieses Talent wurde an Gami und bis zu einem gewissen Grad an deren einziges Kind, meine Mutter, weitergegeben.

Meine Einführung in die familiäre Spielkultur begann früh. Ich lag noch in den Windeln, da nannte Lala mich schon »Trey«, im Kartenspielerjargon das Wort für die »Drei«. Der Name lehnte daran an, dass ich nach meinem Vater und Großvater der dritte Bill Gates der Familie war. (Eigentlich bin ich Nummer vier, aber mein Vater entschied sich für den »Junior«, also wurde ich Bill Gates III genannt.) Als ich fünf war, brachte Gami mir das Quartettspielen bei. Darauf folgten Jahre mit unzähligen Kartenrunden. Wir spielten zum Spaß, wir spielten, um uns gegenseitig zu ärgern und zum Zeitvertreib. Aber meine Großmutter spielte vor allem, weil sie gewinnen wollte. Und sie gewann immer.

Ihre Überlegenheit erstaunte mich. Warum war sie nur so gut? War das schon immer so gewesen? Vielleicht war es eine Art Gottesgabe? Schließlich war sie ein gläubiger Mensch. Lange fand ich keine Antwort darauf. Ich wusste nur, dass sie jedes Mal gewann. Egal bei welchem Spiel. Egal wie sehr ich mich anstrengte.

Als Anfang des 20. Jahrhunderts die Religionsgemeinschaft der Christian Scientists immer mehr Verbreitung an der Westküste fand, wurden sowohl die Familie meiner Mutter als auch die meines Vaters zu frommen Anhängern. Ich nehme an, die Eltern meiner Mutter schöpften Kraft aus der »Christlichen Wissenschaft« und teilten deren Überzeugung, dass die wahre Identität eines Menschen im Spirituellen und nicht im Materiellen zu finden sei. Für die Mitglieder der Christian Science ist das chronologische Alter nicht von Bedeutung, und so feierte Gami keine Geburtstage und gab ihr Alter nicht preis, ja noch nicht einmal ihr Geburtsjahr. Dabei drängte meine Großmutter ihre Überzeugungen anderen nicht auf. Meine Mutter und unsere Kernfamilie hingen der Religion nicht an. Gami versuchte jedoch nie, uns dazu zu überreden.

Wahrscheinlich trug ihr Glaube dazu bei, dass sie so starke Prinzipien an den Tag legte. Schon damals konnte ich erkennen, dass Gami strenge persönliche Anforderungen in Bezug auf Fairness, Gerechtigkeit und Aufrichtigkeit hatte. Ein gutes Leben war für sie ein einfaches Leben, in dem man seinen Mitmenschen Zeit und Geld schenkte und vor allem auch seinen Verstand benutzte und sich mit der Welt beschäftigte. Meine Großmutter verlor nie die Beherrschung, sie tratschte und kritisierte nicht. Sie war zu keiner Hinterlist fähig. Oft war sie die klügste Person im Raum, aber sie achtete darauf, niemanden in den Schatten zu stellen. Sie war im Grunde eine schüchterne Person, doch sie besaß ein inneres Selbstvertrauen, das sich in einer Zen-ähnlichen Gelassenheit zeigte.

Zwei Monate vor meinem fünften Geburtstag starb mein Großvater J. W. Maxwell Jr. an Krebs. Er wurde nur 59 Jahre alt. Als Anhänger der Christian Science hatte er moderne medizinische Eingriffe abgelehnt. Seine letzten Jahre waren qualvoll, und Gami als seine Pflegerin hatte ebenso zu leiden. Wie ich später erfuhr, bildete sich mein Großvater ein, er sei so krank geworden, weil Gami etwas getan hatte, das Gott als Sünde ansah und nun ihn bestrafte. Trotzdem stand sie stoisch an seiner Seite und pflegte ihn bis zu seinem Tod. Zu meinen deutlichsten Kindheitserinnerungen gehört, dass meine Eltern mich nicht zu seiner Beerdigung gehen ließen. Ich ahnte nur, was da vor sich ging, bekam aber mit, dass meine Mutter, mein Vater und meine ältere Schwester ihn verabschieden durften, während ich mit einem Babysitter zurückblieb. Ein Jahr später starb meine Urgroßmutter Lala, als sie gerade bei Gami zu Besuch war.

Von da an konzentrierte Gami all ihre Liebe und Aufmerksamkeit auf mich und meine ältere Schwester Kristi, später dann auch auf meine jüngere Schwester Libby. Sie hat uns durch Kindheit und Jugend begleitet und unsere Persönlichkeit tiefgreifend geprägt. Sie las mir vor, bevor ich ein Buch halten konnte, und auch noch in den Jahren danach, Klassiker wie Der Wind in den Weiden, Die Abenteuer des Tom Sawyer und Wilbur und Charlotte. Nach dem Tod meines Großvaters brachte Gami mir das Lesen bei und ließ mich zunächst die Wörter aus damals beliebten amerikanischen Kinderbüchern wie The Nine Friendly Dogs und It’s a Lovely Day nachsprechen. Später fuhr sie mit mir zur Bibliothek und versorgte uns so mit weiteren Büchern. Mir war klar, dass sie viel las und über viele Dinge Bescheid wusste.

Meine Großeltern hatten ein Haus in Windermere gebaut, einem gehobeneren Viertel Seattles. Es sollte genug Platz für Enkelkinder und Familienfeiern haben. Gami blieb dort wohnen, nachdem mein Großvater gestorben war. An manchen Wochenenden übernachteten Kristi und ich in dem Haus, abwechselnd hatte einer von uns das Privileg, in Gamis Zimmer zu schlafen. Der andere schlief im Zimmer nebenan, in dem alles, von den Wänden bis zu den Vorhängen, hellblau war. Das Straßenlicht und vorbeifahrende Autos warfen unheimliche Schatten in diesen blauen Raum. Ich hatte Angst, dort zu übernachten, und war immer erleichtert, wenn ich in Gamis Zimmer bleiben durfte.

Diese Wochenendbesuche waren etwas Besonderes. Das Haus meiner Großmutter lag nur ein paar Meilen von unserem entfernt, aber die Zeit dort fühlte sich an wie Urlaub. Gami hatte einen Pool und einen kleinen Minigolfplatz, den mein Großvater angelegt hatte. Außerdem durften wir fernsehen – ein Vergnügen, das bei uns zu Hause streng dosiert wurde. Gami war für alles zu haben. Dank ihr wurden meine Schwestern und ich zu begeisterten Spielern, die alles – Monopoly, Risiko, Memory – zu einem Wettkampfsport machten. Manchmal kauften wir zwei Exemplare eines Puzzles und wetteiferten, wer zuerst fertig würde. Wir wussten jedoch, was sie am liebsten spielte: An den meisten Abenden teilte sie nach dem Essen die Karten aus und zeigte uns wieder einmal, was eine Harke ist.

Mit etwa acht Jahren bekam ich zum ersten Mal eine Ahnung davon, wie sie das machte. Ich erinnere mich noch genau an den Tag: Ich saß meiner Großmutter am Esstisch gegenüber, Kristi neben mir. Im Zimmer stand eines dieser riesigen alten Holzradios, das schon damals ein Relikt der Vergangenheit war. An einer anderen Wand thronte ein großer Schrank, in dem Gami das gute Geschirr aufbewahrte, das nur sonntags benutzt wurde.

Es ist ruhig, man hört nur, wie die Karten auf den Tisch klatschen, die wir im Schnellfeuer aufdecken und ablegen. Wir spielen Pounce, eine Art schnelles Solitaire mit mehreren Spielern. Ein Pounce-Dauergewinner weiß nicht nur, was er auf der Hand hat, sondern auch welche Karten in den einzelnen Stapeln der Spieler auftauchen und was in den gemeinsamen Stapeln auf dem Tisch liegt. Das Spiel belohnt ein gutes Arbeitsgedächtnis und die Fähigkeit, Muster zu erkennen, wodurch man sofort weiß, wie eine aufgedeckte Karte zu...



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