E-Book, Deutsch, Band 0312, 384 Seiten
Reihe: Collection Baccara
Garbera / WhiteFeather / Blake Collection Baccara Band 312
1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-86494-096-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Heiße Hochzeit in Las Vegas / Der Rhythmus der Sehnsucht / Bei Anruf verführt? /
E-Book, Deutsch, Band 0312, 384 Seiten
Reihe: Collection Baccara
ISBN: 978-3-86494-096-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Heiße Hochzeit in Las Vegas von GARBERA, KATHERINE
Er hat ein Kind - Jacob Danforth ist schockiert! Wie konnte Larissa ihm die Folge ihrer einzigen Liebesnacht vorenthalten? Spontan schlägt er ihr eine Scheinehe vor. Regel Nummer eins: kein Sex! Nicht leicht, wenn man in Las Vegas heiratet und die Braut so sinnlich ist ...
Der Rhythmus der Sehnsucht von WHITEFEATHER, SHERI
Detective Luke Starwind ist ein Rätsel für Maggie. Gerade noch berühren sich ihre Körper beim Tanz verführerisch, schlagen ihre Herzen im selben Rhythmus. Kurz darauf weist er sie eiskalt ab. Kann sie jemals die Dämonen vertreiben, die ihren heißen Traummann quälen?
Bei Anruf verführt? von BLAKE, ALLY
Vorbei, ehe es begann? Chelsea seufzt. Den sexy Fremden, mit dem sie im Restaurant zusammengeprallt ist, sieht sie bestimmt nie wieder! Doch da merkt sie, dass ihr Handy mit seinem vertauscht wurde. Erregt vereinbart sie ein Date - natürlich nur zur Handy-Übergabe ...
USA-Today-Bestsellerautorin Katherine Garbera hat schon mehr als neunzig Romane geschrieben. Von Büchern bekommt sie einfach nicht genug: ihre zweitliebste Tätigkeit nach dem Schreiben ist das Lesen. Katherine lebt mit ihrem Mann, ihren Kindern und ihrem verwöhnten Dackel in England.
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1. KAPITEL
Chelsea wischte einen Matschfleck von der Nase des Beagles, der ihren Regenschirm zierte, und trat unter das silber- und schwarz gestreifte Vordach des Amelie’s, eines neu eröffneten Melbourner Restaurants, das nur einen Steinwurf vom Yarra River entfernt lag.
Durch das Fenster waren haufenweise durchgestylte Frauen in Designeroutfits zu sehen, wohingegen sie nur eine schlichte Bluse und einen dunkelbraunen Rock trug, den sie aus der hintersten Ecke ihres Kleiderschranks gewühlt hatte und der obendrein noch etwas schief saß, um einen Hundeshampoo-Fleck zu verbergen.
„Dafür bin ich in zwei Stunden meine hochhackigen Stiefel los und trage Sneakers, während ihr an Fußballenentzündungen leiden werdet, bevor ihr vierzig seid!“, schimpfte sie.
Wie zur Strafe knickte sie auf ihren hohen Absätzen um, als sie zwei Anzugträgern auswich, die aus dem Restaurant kamen und dabei in ihre Handys brüllten, anstatt sich wie Gentlemen zu benehmen und sie vorbeizulassen.
Bevor womöglich noch Schlimmeres passierte, schlüpfte sie durch die Glastür und tastete dabei nach den Haarspangen, die ihren zu langen Pony zurückhielten. Anscheinend hingen sie ausnahmsweise mal nicht wie bei einem Mobile von ihren Haarspitzen.
„Haben Sie reserviert?“, fragte der dünne, glatzköpfige Ober.
„Mein Name ist Chelsea London“, antwortete sie und ging etwas auf Abstand zu dem Mann, damit ihm nicht der Mottenkugelgeruch ihrer nur selten getragenen „guten“ Kleidung in die Nase stieg. „Ich bin mit Kensington Hurley verabredet. Sie ist immer früh dran. Ich gehe sie gern selbst suchen, wenn …“
„Nicht nötig.“ Er lächelte kühl.
Aufgeblasener Idiot. Sie lächelte dünn zurück.
Er fuhr mit einem knochigen Finger über die blassblaue Seite seines Kalenders und nickte. „Ihr Handy, bitte“, sagte er schließlich.
„Entschuldigen Sie bitte, mein was?“, fragte Chelsea.
„Ihr … Mobil … telefon“, wiederholte er langsam. „Handys stören unsere Gäste, weshalb wir sie im Restaurant nicht dulden. Das dürfte man Ihnen bei der Reservierung eigentlich mitgeteilt haben.“
„Meine Schwester hat reserviert“, erklärte sie zähneknirschend.
„Trotzdem müssen Sie Ihr Handy abgeben.“
Chelsea biss sich auf die Unterlippe und überlegte, was sie jetzt tun sollte. Ihr ganzes Leben steckte in ihrem Telefon: Adressbuch, Terminkalender, Einkaufsliste, E-Mails und sogar die Gewinn- und Verlustrechnung, die sie später noch bei der Bank vorbeibringen wollte. Sie hatte dort einen Termin vereinbart, um einen Kredit für ihren expandierenden Hundefrisiersalon Pride & Groom zu beantragen. Der Ober hätte sie also ebenso gut bitten können, ihm ihr künftiges Erstgeborenes auszuhändigen.
Chelsea hielt mit beiden Händen ihre überdimensional große Handtasche umklammert. „Und wenn ich gar kein Handy habe?“
Stumm streckte er ihr eine Hand entgegen.
„Okay, ist ja schon gut“, sagte sie missgelaunt, zog das Handy aus der Tasche, überflog hektisch die neuen Mails und händigte es ihm schließlich seufzend aus. „Warum bitten Sie nicht einfach Ihre Gäste, das Handy auszuschalten und konfiszieren nur die Geräte von denjenigen, die sich nicht an diese Regel halten?“
„Wir sind hier nicht auf der Highschool, Ms London. Wir finden einfach, dass Mobiltelefone nichts in einem Luxusrestaurant zu suchen haben.“
Von wegen nicht auf der Highschool, dachte sie. Dabei geht es hier genauso zu.
Sie behielt ihre Theorie jedoch für sich. „Wenn meine Schwester nicht so große braune Kuhaugen hätte, dass man ihr nichts abschlagen kann, wäre ich sowieso nicht hier“, murmelte sie entnervt vor sich hin.
Der Ober reichte ihr für das Handy einen rosafarbenen Kontrollabschnitt mit einer verschmierten schwarzen Nummer, und Chelsea nickte ihm majestätisch zu, bevor sie sich auf den Weg machte.
Sie durchquerte das Restaurant, vorbei an dicht besetzten Tischen voller Menschen, die neben einem Haufen Geld offensichtlich auch noch das unwiderstehliche Bedürfnis hatten, sich an einem Dienstagvormittag mit ihresgleichen zu amüsieren. Dabei steuerte sie geradewegs auf Kensey zu, die ihr aufgeregt entgegenwinkte, und bemerkte daher zunächst gar nicht, dass ein Mann vor ihr seinen Stuhl zurückschob.
Chelsea versuchte noch, ihren Schwung zu bremsen, aber da sie an hohe Absätze nicht gewöhnt war, verlor sie auf dem glatten Seidenteppich den Halt und stolperte nach vorn. Von da an schien sich alles in Zeitlupe abzuspielen.
Der Mann drehte sich um, entweder, da er den Luftzug spürte, oder durch ihren wütenden Fluch alarmiert. Als Chelsea in die Augen des Fremden sah, erlebte sie einen dieser Momente, in denen man das Gefühl hatte, die Zeit stehe still. Jeder seiner Gesichtszüge brannte sich unauslöschlich in ihr Hirn ein.
Sie registrierte einen Zahnstocher zwischen makellosen weißen Vorderzähnen. Sein dunkles Haar war frisch geschnitten, sein Unterkiefer so markant, dass man die Kontur sofort mit dem Finger nachzeichnen wollte, und er hatte dunkle Augen von der Farbe des Meers kurz vor Sonnenuntergang.
Das gute Aussehen des Mannes bewirkte allerdings nicht, dass sich das Gesetz der Schwerkraft aufhob. Chelsea hatte keine andere Wahl, als ihn mit beiden Händen bei den Anzugrevers zu packen, wenn sie nicht der Länge nach hinfallen wollte. Die Tasche rutschte ihr von der Schulter.
Instinktiv schlang er die Arme um ihre Taille und bremste so ihren Schwung. Mit verknoteten Beinen, aber immerhin aufrecht, klammerte sie sich an ihm fest. Ihre Brüste wurden gegen seinen Oberkörper gepresst, ihr Bauch gegen seine Hüfte. Ihr zitterndes rechtes Knie klemmte zwischen seinen. Sie kannte seinen Körper jetzt so gut, dass man sie in manchen Kulturen als einander versprochen angesehen hätte.
Erst jetzt nahm Chelsea ihre Umgebung wieder wahr. Besteck klirrte auf Tellern, gedämpftes Gelächter erklang, und zischende Geräusche kamen aus der Küche. Darüber hörte sie seine und ihre schweren Atemzüge.
„Geht es Ihnen gut?“, fragte er und nahm den Zahnstocher aus dem Mund. Seine tiefe Stimme löste Vibrationen aus, die durch ihre Hände und ihren Brustkorb bis tief in die Magengrube drangen. Chelsea fuhr sich mit der Zungenspitze über die trockenen Lippen.
„Hey“, sagte er und hob ihr Kinn mit dem Finger an. „Geht es Ihnen gut?“, wiederholte er.
Er hatte eine makellose, gleichmäßig gebräunte Haut, Augen von einem schon fast schmerzhaft intensiven Blau und roch fantastisch, genau wie der regnerische Herbsttag draußen vor der Tür. Er war vollkommen und so verlockend wie eine leckere, verbotene Frucht. Chelsea hingegen kam sich vor wie Aschenputtel: Sie hatte keinen Lipgloss mehr auf den Lippen, ihre Kleidung war zehn Jahre alt, und sie roch nach nassem Hund und Mottenkugeln. Die verbotene Frucht war also nicht für sie bestimmt, dachte sie und seufzte innerlich.
Langsam lockerte sie den Griff an seinen Revers.
„Es geht mir gut“, sagte sie. „Prima sogar. Mir ist das Ganze ein wenig peinlich, aber zumindest scheine ich nicht mit meinen Absätzen den Teppich ruiniert zu haben. Es hätte schlimmer kommen können.“
„Stimmt“, antwortete er. „Wenn ein Dessertwagen in der Nähe gestanden hätte, hätte sich diese Szene vielleicht wie in einem Pink-Panther-Film abgespielt.“
Sie grinste. „Stellen Sie sich mal vor, wie die Schokoladentörtchen durch die Luft fliegen und auf den Tisch mit den durchgestylten Prinzessinnen da vorn niederhageln, bis sie vor Schokosahne nur so triefen!“
Der Mann warf einen Blick zu besagtem Tisch, an dem vier aufgedonnerte Frauen saßen, die Chelsea beim Reinkommen abfällig taxiert hatten. „Das würde mich an diesem ungemütlichen Morgen aufheitern wie ein Sonnenstrahl“, sagte er.
Sein Lächeln wurde breiter, seine Augen funkelten, und er dachte offenbar nicht daran, sie loszulassen. Ihr Magen fühlte sich plötzlich leer an. Und das hatte bestimmt nichts mit Hunger zu tun. Zumindest nichts mit einem Hunger, den man mit einem Mittagessen stillen konnte.
Sie lächelte schmallippig zurück und machte sich so elegant wie möglich von ihm los. Dabei musste sie feststellen, dass sie seinen schönen Anzug total zerknittert hatte. Hastig versuchte sie, die Falten mit den Händen zu glätten, wobei sie den muskulösen Körper des Mannes unter dem Stoff spürte.
„Allerdings bin ich mir nicht so sicher, ob ich heute noch mehr Sonnenschein ertragen könnte“, fuhr er fort. Er war ihr so nahe, dass sein warmer Atem über ihre Wange strich.
„Warum das?“
„Ich bin bisher noch nie einer Frau begegnet, die mir sofort verfallen ist. Normalerweise stelle ich mich erst mal vor und flirte ein wenig, bis schließlich die Sonne scheint.“
Chelsea sah ihm wieder in die Augen, die so blau wie der Himmel waren. Er war nicht nur unglaublich charmant, sondern sich dessen auch eindeutig bewusst. Und bestimmt wusste er ganz genau, warum sie die Hände nicht von ihm lösen konnte, obwohl ihre Bemühungen offensichtlich vergeblich waren.
Sie hörte damit auf, an seinem Anzug herumzufummeln. „Darf ich Ihnen einen kleinen Tipp geben? Lassen Sie das nächste Mal den Stuhl weg, wenn Sie bei einer Frau landen wollen. Requisiten sind was für Amateure.“
Sein Lächeln verschwand. Er atmete scharf ein, und sie spürte, wie seine Brust sich unter dem Anzug hob und senkte. Denn trotz aller guten Vorsätze hatte sie noch immer nicht die Hände von ihm gelassen. Sie zupfte ein letztes Mal...