Garbera | Viel mehr als nur ein Nachbar | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 128 Seiten

Reihe: Digital Edition

Garbera Viel mehr als nur ein Nachbar

Digital Edition
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-7337-8694-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Digital Edition

E-Book, Deutsch, 128 Seiten

Reihe: Digital Edition

ISBN: 978-3-7337-8694-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Cass hat ein kleines Problem: Sie sitzt im Badezimmer fest. Ausgerechnet ihr attraktiver Nachbar eilt zur Rettung herbei. Als Rafe endlich die verklemmte Tür öffnet, stolpert Cass direkt in seine Arme. Ein himmlisches Gefühl! Doch damit fangen ihre Probleme erst an...



USA-Today-Bestsellerautorin Katherine Garbera hat schon mehr als neunzig Romane geschrieben. Von Büchern bekommt sie einfach nicht genug: ihre zweitliebste Tätigkeit nach dem Schreiben ist das Lesen. Katherine lebt mit ihrem Mann, ihren Kindern und ihrem verwöhnten Dackel in England.

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2. KAPITEL

Rafe arbeitete bis in den Nachmittag hinein an seinem Dach. Alte Dachziegel gegen neue auszutauschen war eine ermüdende Arbeit, doch er konnte seinen Gedanken dabei freien Lauf lassen. Allerdings kreisten sie immer nur um diese junge Frau von gegenüber, obwohl es schon eine Woche her war, seit er sie aus ihrem Badezimmer befreit und für ein paar Sekunden in den Armen gehalten hatte.

Aber schließlich wurde er durch Andy täglich aufs Neue an sie erinnert. Anfangs hatte er geglaubt, der Junge würde ihm bald auf die Nerven gehen, weil er nicht recht wusste, wie er mit ihm umgehen sollte. Doch Andy war so ernsthaft, fast wie ein kleiner Erwachsener, dass es ihm nicht schwerfiel, mit ihm zu reden.

Er hielt sich von Frauen, die auf der Suche nach Mann und Familie waren, möglichst fern. Er war nun einmal kein Typ für eine langfristige Beziehung. Er lebte gern allein. So konnte er kommen und gehen, wann er wollte, und war niemandem Rechenschaft schuldig. Er hatte sein Leben im Griff und Erfolg im Beruf. Das würde er nicht aufs Spiel setzen, indem er sich von einer alleinerziehenden Mutter umgarnen ließ.

Dagegen signalisierte sein Körper ihm etwas völlig anderes. Doch Rafe war sicher, alles unter Kontrolle zu haben. Schließlich war er nicht mehr sechzehn.

Er kletterte vom Dach herunter und genehmigte sich ein Bier aus dem Kühlbehälter auf der Terrasse. Ob er seinen Basketballkorb an der Garage anbringen sollte? Vielleicht gab es Leute in der Nachbarschaft, die Lust auf ein kleines Spiel hatten.

Es dauerte keine Viertelstunde, bis der Basketballkorb oben an der Garagenwand hing. Rafe holte seinen orangefarbenen Ball und dribbelte damit auf dem Betonboden hin und her.

„Hallo, Mr Santini.“ Andy Gambrels scheuer Ruf unterbrach ihn.

Am liebsten wäre er sofort ins Haus gegangen. Da tat er sein Bestes, um Cassandra Gambrel zu vergessen, und dieser kleine Kerl erinnerte sie immer wieder an sie. Die beiden waren eine Familie. Und er wollte nichts mit Familien zu tun haben. Familie bedeutete Schmerz.

„Hi, Andy. Wie war’s in der Schule?“

Der Junge lächelte und zeigte dabei eine Zahnlücke. „Gut. Was machen Sie da?“

„Ich spiele Basketball. Hast du Lust auf ein Spiel?“

Andy spähte über die Schulter. Offenbar würde er gegen ein Verbot seiner Mutter verstoßen, wenn er Ja sagte.

„Hast du schon mal Basketball gespielt?“

„Nein.“ Andy trat unruhig von einem Fuß auf den anderen. Nervös blickte er noch mal über die Schulter.

„Soll ich es dir zeigen?“ Er hatte noch nie ein so ernsthaftes Kind erlebt. Andy schien über jede mögliche Folge seiner Entscheidungen nachzudenken.

Schließlich schüttelte Andy den Kopf. „Mom sagt, Sport ist nur was für große, starke Muskelprotze. Kleinere Jungs wie ich sollten sich mit anderen Sachen beschäftigen.“

Das durfte doch nicht wahr sein! Sport half kleinen Jungs, sich zu Männern zu entwickeln. Aber er hatte kein Recht, sich einzumischen.

„Na schön. Deine Mutter ist der Boss. Aber lass es mich wissen, falls sie ihre Meinung ändert.“ Er warf den Ball in den Korb. Ein sauberer Wurf. Der Ball berührte nicht einmal den Ring.

„Ich hab eigentlich noch nie gefragt, ob ich spielen darf. Mom hätte vielleicht gar nichts dagegen, wenn ich den Ball ein- oder zweimal werfe.“

Das musst du selbst wissen, Junge, dachte Rafe, dribbelte ein paarmal mit dem Ball und warf ihn dann Andy zu. „Du bist dran.“

Andy versuchte es mit aller Kraft und starrte dabei zum Korb hoch, als sei dieser sein erbittertster Feind. Doch es gelang ihm nicht, hineinzutreffen.

„Es liegt nicht daran, dass du es nicht kannst, Andy. Der Korb ist einfach zu hoch für dich.“

„Mom hat also recht.“ Es klang zu Tode betrübt.

„Du brauchst nur einen tiefer hängenden Korb“, erwiderte er. „Oder jemanden, der dir hilft. Fang an zu dribbeln. Wenn du zum Wurf bereit bist, hebe ich dich einfach hoch.“

Er hörte die Tür vom Haus gegenüber schlagen und spürte Cassandras Blick im Rücken, und es kostete ihn all seine Willenskraft, sich nicht umzudrehen.

Andy dribbelte los, er hob ihn dann hoch, und gemeinsam warfen sie ein Tor.

Das Gesicht des Jungen glühte vor Stolz. „Geschafft! Oh Mann, ich kann es kaum glauben. Mummy, hast du das gesehen?“ Er rannte zu Cass und umarmte sie.

Rafe sah ihr an, dass sie mit sich kämpfte. Sie war stolz auf ihren Jungen, aber gleichzeitig besorgt und verärgert.

„Gut gemacht, Schatz, aber du weißt, was ich von Sport halte.“

„Aber es war ja unter Aufsicht.“

„Das stimmt, Andy. Aber nächstes Mal möchte ich, dass du mich erst um Erlaubnis fragst.“

„Ja, Mommy.“

„Geh ins Haus und wasch dir die Hände. Es gibt jetzt Abendessen.“

Andy verschwand ohne ein weiteres Wort.

„Rafe, ich möchte nicht, dass Andy so etwas anfängt. Er ist eher schmächtig für sein Alter, und ich möchte nicht, dass er sich verletzt.“

„Wir haben ja kein Football gespielt, sondern nur ein bisschen gedribbelt.“

„Ich übertreibe es vielleicht ein bisschen. Es ist nur … Ich bin einfach nicht sicher, ob Andy schon so weit ist, dass er richtig Sport treiben kann. Er ist doch erst sieben.“

„Es wird bestimmt nichts passieren. Er weiß ja, was Sie von Sport halten, Cass.“

Sie nickte nur. Dann straffte sie die Schultern, als ob sie sich für einen Angriff wappnen müsse. „Übrigens, ich bin Vorsitzende des Hauseigentümerverbandes von Hollow Acres.“

„Ah ja? Das ist sicher ein anstrengender Job.“

„Nicht allzu sehr.“ Sie blickte angelegentlich an ihm vorbei, bevor sie ihn endlich wieder ansah. „Dieser Basketballkorb an der Garage ist gegen die Vorschrift.“

„Wie bitte?“

„Ich muss Sie warnen. Sie haben zwei Tage Zeit, den Korb zu entfernen. Sonst ist eine Geldstrafe fällig.“

„Das meinen Sie doch nicht im Ernst, oder?“

„Und ob, Mr Santini.“ Sie bückte sich und kraulte Tundra am Hals. „Haben Sie die Vorschriften nicht gelesen?“

Hatte er nicht. Aber jetzt konnte er sich ohnehin nur auf diese langen Beine konzentrieren, die dank der Shorts, die Cass heute trug, sehr gut sichtbar waren. Der Stoff war noch ein Stückchen höher gerutscht, als sie sich zu Tundra beugte. Er hatte schon bemerkt, dass sie gut in Form war, doch er hätte nicht gedacht, dass ihre Beine so schlank und fest waren, und er wünschte, sie würden sich um seine Taille legen …

Was war mit seiner Selbstkontrolle geschehen? Verflixt, worüber hatten sie gerade geredet? Über den Hauseigentümerverband. „Seit wann gelten diese Vorschriften denn?“

„Seit 1983.“ Cass richtete sich auf, drehte sich um und ging zu ihrem Haus.

„Nun, dann ist es vielleicht an der Zeit, dass wir die Vorschriften ein wenig an die heutige Zeit anpassen.“

Sie warf ihm einen kurzen Blick über die Schulter zu. „Ja, vielleicht. Aber vorerst muss dieser Basketballkorb von Ihrer Garage verschwinden.“

„Und wenn nicht?“ Er wollte sie provozieren.

Sie ging weiter. „Einen schönen Abend, Mr Santini.“

„Ihnen auch, Cass.“

Zum Teufel mit dieser Frau. Aber er wurde das Gefühl nicht los, das unter der korrekten Oberfläche ein Vollweib schlummerte. Und er beschloss, Cassandra Gambrel näher kennenzulernen.

Cass blickte versonnen die Straße entlang. Es war schon dunkel und die altmodischen Straßenlaternen bereits angeschaltet. Sie liebte dieses Viertel mit den alten Häusern.

Andy saß auf der Terrasse vor dem Haus und machte Hausaufgaben. Er hatte Rafe Santini zum Abendessen einladen wollen, aber sie hatte es ihm ausgeredet. Rafe beeinflusste den Jungen ohnehin schon viel zu stark.

Es war nicht so, dass er den Jungen anstachelte, aber Andy fing bereits an, ihn zu imitieren. Erst vor ein paar Tagen hatte sie ihn dabei beobachtet, wie er ohne Hemd herumlief und dabei die gleiche betont männliche Gangart ausprobierte, die ihr an Rafe aufgefallen war.

Am Samstag zuvor hatte Rafe mit Andy Softball gespielt. Seitdem lag ihr Sohn ihr ständig in den Ohren, wann er denn endlich in einen Football- oder Baseballverein gehen dürfe. Andy wollte unbedingt so sportlich wie ihr neuer Nachbar sein. Sie musste dem ein Ende setzen, und zwar so rasch wie möglich.

Cass hörte Tundra bellen und wusste, gleich würde Rafe die Straße herunterjoggen. Sie versuchte, so zu tun, als habe sie ihn nicht bemerkt, doch ihr Blick wurde wie magisch von ihm angezogen. Dieser Mann sah einfach viel zu sexy aus in seinen knappen Joggingshorts.

Er winkte Andy zu. Andy legte seinen Stift hin und schaute sie fragend an.

Sie zögerte. Schließlich nickte sie leicht. Andy strahlte.

„Darf ich mit Tundra spielen, Mr Santini?“

„Sicher.“ Rafe setzte sich zu ihr auf die Stufen vor dem Haus, und Andy sprang mit Tundra auf den Rasen.

Am liebsten hätte sie sich an Rafe angelehnt und tief seinen männlichen Geruch eingeatmet und seinen muskulösen Arm berührt. „Darf ich Ihnen etwas Kühles zu trinken anbieten?“, fragte sie stattdessen.

„Haben Sie denn Bier im Haus?“, entgegnete er.

„Nein. Aber Eistee wäre sowieso besser für Sie.“ Sie war nun einmal so erzogen worden, dass man Alkohol nur auf Familienfeiern und zu besonderen Gelegenheiten trank.

„Nicht, wenn er gezuckert ist.“

Immer dieser...



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