E-Book, Deutsch, Band 0342, 128 Seiten
Reihe: Collection Baccara
Garbera Collection Baccara Band 342 - Titel 1: Sweet Dreams - bittersüße Küsse
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-7337-2233-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 0342, 128 Seiten
Reihe: Collection Baccara
ISBN: 978-3-7337-2233-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Liebe geht durch den Magen? Dann hat Alysse mit ihren süßen Kreationen bei Männern die besten Chancen! Nur einmal nicht: Jay hat sie nach nur einer Woche voller Leidenschaft verlassen. Doch jetzt ist der bittersüße Verführer zurück in Alysses Leben ...
USA-Today-Bestsellerautorin Katherine Garbera hat schon mehr als neunzig Romane geschrieben. Von Büchern bekommt sie einfach nicht genug: ihre zweitliebste Tätigkeit nach dem Schreiben ist das Lesen. Katherine lebt mit ihrem Mann, ihren Kindern und ihrem verwöhnten Dackel in England.
Autoren/Hrsg.
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1. KAPITEL
„Heiraten Sie mich.“ Sergeant Mac nahm die kleine Schachtel Schokoladen-Cupcakes, die Alysse Dresden ihm reichte.
„Sie lieben mich doch nur wegen meiner Kuchen“, entgegnete sie und grinste vergnügt. Der Marineoffizier, der regelmäßig in der Konditorei Sweet Dreams einkaufte, bat sie immer wieder aus Spaß um ihre Hand.
„Ihre sonstigen Vorzüge lieben zu lernen, sollte mir nicht schwerfallen“, meinte er, bereits auf dem Weg zur Ladentür.
Kopfschüttelnd wandte sie sich dem nächsten Kunden zu. Fast täglich erhielt sie Heiratsanträge von Bewunderern ihrer Backkunst, dazu mehrere Schwüre ewiger Liebe. Ihre Mutter hatte recht: Der Weg zum Herzen eines Mannes führt durch seinen Magen.
Leider hat sie mir nicht verraten, wie man ihn anschließend hält, schoss es ihr durch den Kopf, sonst wäre meine Ehe nicht gescheitert.
„Nimm den Antrag doch an.“ Staci Rowland kam mit einem Tablett voller bunt dekorierter Cupcakes aus der Backstube und stellte es auf die Theke.
„Den von Mac?“ Den Fehler, einen Mann zu heiraten, den sie kaum kannte, hatte Alysse schon einmal begangen. Ein zweites Mal würde ihr das nicht passieren.
„Ja, oder den eines anderen Kunden.“
Die beiden Frauen waren seit fast vier Jahren Geschäftspartnerinnen. Sie hatten Sweet Dreams gemeinsam aufgebaut, nachdem sie sich zuvor bei regionalen Koch- und Backwettbewerben als erbitterte Konkurrentinnen gegenübergestanden hatten.
„Leider haben sie es nur auf meine Törtchen abgesehen.“ Insgeheim bedauerte Alysse, dass keiner ihrer „Verehrer“ auch nur auf die Idee kam, sie um ein Date zu bitten.
„Der Typ sieht wirklich toll aus, und dir täte es gut, endlich einmal wieder auszugehen.“ Die knapp einen Meter sechzig große, kurvenreiche Staci mit dem flotten Kurzhaarschnitt bildete nicht nur optisch einen deutlichen Kontrast zu ihrer hochgewachsenen, sportlich schlanken Freundin. Sie neigte dazu, ohne Zögern zu springen und auf eine weiche Landung zu hoffen, während Alysse jeden ihrer Schritte gründlich durchdachte. Tiefe Zuneigung und das Bestreben, Sweet Dreams zum Erfolg zu führen, verband die beiden.
„Deswegen ist er noch lange nicht der Richtige für mich.“ Der attraktive Soldat erinnerte sie zu sehr an ihren Exehemann, an den sie gerade an diesem Tag nicht denken wollte: Vor exakt vier Jahren war sie wenige Tage nach der Hochzeit mutterseelenallein in der Flitterwochensuite des Golden Dream Hotels in Las Vegas aufgewacht. Staci hatte sie von ihrer kurzen Ehe allerdings nie erzählt.
„Dass er der Falsche ist, heißt es auch nicht. Was hast du eigentlich gegen Männer in Uniform?“
„Sie sind eingebildet und bindungsunfähig. Außerdem stimmt es nicht, dass ich nie ausgehe.“
„Verabredungen mit deinem Bruder zählen nicht. Manchmal drängt sich mir der Eindruck auf, dass du überhaupt keinen Mann finden willst.“
Tatsächlich scheute Alysse trotz gelegentlicher Anflüge von Einsamkeit das Risiko, sich erneut in den Falschen zu verlieben. Nie wieder wollte sie Qualen erleiden, wie Jay sie ihr zugefügt hatte. „Du suchst auch nicht gerade wild entschlossen nach deinem Traummann.“
„Ich bin gern Single und gehe im Gegensatz zu dir häufig aus.“
„Dass ich dich gestern Abend nicht begleiten konnte, tut mir wirklich leid. Ich hatte meinem Bruder schon lange versprochen, mich mit ihm zu treffen.“
„Ich wundere mich, dass du ihn wirklich getroffen hast – und die fünfzehn anderen heißen Jungs.“
Alysse schüttelte den Kopf. „Mit denen bin ich praktisch aufgewachsen. Ich habe mit Tobys Freunden gesurft, Beachvolleyball gespielt … Wir haben einfach Spaß miteinander.“
„Weil es ungefährlich ist. Wieso weichst du bloß jedem Risiko aus?“
Verzagt zuckte sie mit den Schultern. Die Freunde ihres Bruders behandelten sie wie eine kleine Schwester. „Wer lässt sich schon gern das Herz brechen?“
Mit wenigen Schritten war Staci bei ihr und nahm sie in die Arme. Ihr mitfühlendes Wesen hatte Alysse anfangs überrascht, denn nach außen hin gab Staci sich unnahbar und hart.
„Sicherheit genügt nicht, Süße. Etwas fehlt in deinem Leben. Ich will doch nur, dass du glücklich bist.“
„Das wünsche ich mir auch.“ Natürlich sehnte sie sich nach Glück. Anfangs hatte sie gedacht, die Konditorei wäre der Schlüssel dazu, doch trotz Erfolg, Lob und Anerkennung empfand sie in ihrem Inneren eine große Leere.
In diesem Moment klingelte das Telefon, ein altmodischer, an der Wand montierter Apparat, den sie zusammen mit dem Laden übernommen hatten. Alysse nahm den Hörer ab. „Sweet Dreams – Cupcakes und andere Kuchenträume“, meldete sie sich.
„Hallo.“ Die tiefe, raue Stimme des Anrufers kam ihr vage bekannt vor, was kein Wunder war, da sie häufig telefonische Bestellungen entgegennahm.
Staci signalisierte ihr, dass sie die Diskussion bei Gelegenheit weiterführen würden, ehe sie sich einer Kundin zuwandte, die gerade das Geschäft betrat.
„Was kann ich für Sie tun?“, fragte Alysse.
„Es handelt sich um einen Dessert-Notfall.“
„Wir werden uns alle Mühe geben, Ihnen zu helfen.“ Die Spezialität von Sweet Dreams waren personalisierte Köstlichkeiten, individuell für den Käufer angefertigt – eine zeitraubende und schwierige, aber ungemein befriedigende Aufgabe, wie sowohl Staci als auch Alysse fand. Die Kundschaft nahm das Angebot begeistert an, und der Geburtstagskuchen für den Bürgermeister von San Diego hatte ihnen bereits einen langen Artikel in einer Regionalzeitung beschert.
„Darauf habe ich gehofft.“
Was für eine tolle Stimme, dachte Alysse und schloss genießerisch die Augen. Gleich darauf riss sie sie wieder auf. Das ist mein Problem, schoss es ihr durch den Kopf. Wenn Männer leibhaftig vor ihr standen, fühlte sie sich unbehaglich. Flirten übers Telefon, aus sicherer Entfernung, fiel ihr dagegen leicht.
„Was kann ich für Sie tun?“ Sie griff nach Bestellblock und Stift, um den Auftrag zu notieren.
„Ich brauche etwas … Besonderes, um mich bei einer wunderbaren Frau für einen riesigen Fehler zu entschuldigen.“
Für große romantische Gesten hatte Alysse eine Schwäche. Einmal war sie die ganze Nacht aufgeblieben, um eine Torte zum Hochzeitstag anzufertigen. Der Mann hatte vergessen, sie rechtzeitig in Auftrag zu geben. Sie hatte ihm wegen der Nachtarbeit zwar den doppelten Preis berechnet, fand es im Grunde aber lobenswert, dass er seinen Fehler erkannt hatte und ihn auszubügeln versuchte.
„Dann sollte es wirklich etwas Großartiges sein. Erzählen Sie mir von ihr.“
„Das ist gar nicht so einfach. Sie ist schwer zu beschreiben. Ich werde nicht schlau aus ihr.“
Alysse fand es höchst interessant, wie Männer über die Frauen dachten, die sie liebten. Alljährlich am Valentinstag veranstalteten sie und Staci einen Wettbewerb für Paare, bei dem es darum ging, den Partner möglichst genau zu beschreiben und das exakt zu ihm passende Dessert auszuwählen.
„Aus diesem Grund fühlen Sie sich vermutlich zu ihr hingezogen. Männer lieben Geheimnisse.“
Er seufzte. „Gut möglich. Für gewöhnlich löse ich sie allerdings.“
Rasch kritzelte sie „geheimnisvoll“ auf das Bestellformular. Sie wusste, wie schwer es Männern fiel, Frauen zu verstehen. Dabei ist es ganz einfach, dachte sie, ihr müsst nur genau hinhören. Auf ihre Art teilte jede Frau dem Partner ihre Bedürfnisse mit.
„Was können Sie noch über sie berichten?“, hakte sie nach.
„Im Bett ist sie rassig und temperamentvoll. Sie weiß, wie man einen Mann befriedigt, und weckt gleichzeitig den Wunsch nach mehr.“
Die ideale Frau also, dachte Alysse, die ziemlich klare Vorstellungen von Männerträumen hatte. Sie machte sich noch einige Notizen, ehe sie den Stift beiseitelegte.
„Passt der Begriff süß zu ihr?“
„Eher zartbitter. Meist ist sie sanftmütig und die Güte in Person, dann wiederum ein echter Hitzkopf.“
„Gut, ich glaube, ich hab’s. Soll ich einen kleinen Kuchen backen, oder bevorzugen Sie Cupcakes?“ Sie wusste inzwischen, was sie machen würde – den „Verzeih mir“-Kuchen. Der Schokoladenkuchen ließ sich mit speziellen Zutaten und Verzierungen individuell auf die jeweilige Person abstimmen.
„Das überlasse ich ganz Ihnen.“
„Wann brauchen Sie ihn?“ Im Geist plante sie, noch in derselben Nacht das Rezept zu entwickeln und mehrere Varianten auszuprobieren, bis der Kuchen perfekt gelang. Das war nicht billig, doch der Kunde würde einen reellen Gegenwert für sein Geld erhalten.
„Heute Abend.“
„Heute schon? Das ist knapp. Wir schließen um sechs.“ Sie dachte kurz nach. Falls Staci sich im Laden um die Kundschaft kümmerte, könnte sie den Nachmittag über in der Backstube an dem Rezept feilen.
„Sechs Uhr passt. Bitte liefern Sie den Kuchen im Hotel Del Coronado ab.“
„Wir liefern nicht aus.“
„Nur dieses eine Mal“, bat der Mann mit verführerisch tiefer Stimme.
Unwillkürlich jagte ihr ein Schauer über den Rücken. Irgendetwas an ihm erinnerte sie an ihren Exmann – wie alles, was sie sexy fand. Allerdings würde Jay Michener sich niemals dermaßen ins Zeug legen für eine Frau. Ganz im Gegenteil: Er machte sich aus dem Staub ohne einen Blick zurück.
„Sie sind meine einzige Chance“, flehte er, als er ihr Zögern bemerkte.
„Also gut....