Gallauner | Teufelsstrand: Meierhofers fünfter Fall. Österreich Krimi | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 5, 198 Seiten

Reihe: Meierhofer ermittelt

Gallauner Teufelsstrand: Meierhofers fünfter Fall. Österreich Krimi


1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-903092-00-6
Verlag: Federfrei Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 5, 198 Seiten

Reihe: Meierhofer ermittelt

ISBN: 978-3-903092-00-6
Verlag: Federfrei Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Der fünfte Fall für Chefinspektor Hans Meierhofer und Stefano Staudinger.

Als Jugendliche an einem wild-romantischen Donau-Strandstück in der Wachau eine Frauenleiche finden, wird schnell klar, dass Chefinspektor Hans Meierhofer und Gruppeninspektor Stefano Staudinger einen neuen Fall haben. Ein letztes idyllisches Picknick in der warmen Junisonne wurde dem Opfer zum mörderischen Verhängnis. Rasch ist die Todesursache geklärt: ein anaphylaktischer Schock, ausgelöst durch Spuren von Erdnüssen, die sich wahrscheinlich in einem Stück Schokokuchen befunden haben.

Lisa Gallauner wurde 1978 in St. Pölten geboren. Sie ist verheiratet und hat einen Sohn. Ende der 90er Jahre ließ sie sich an der PÄDAK Krems zur Diplompädagogin für Englisch, Musik und evangelische Religion ausbilden. Später sollte auch noch die Diplomausbildung für Informatik folgen. 2008 erschien ihr erstes Kinderbuch, seit damals schreibt sie, neben ihrer Arbeit als Lehrerin an einer Neuen Mittelschule, unaufhörlich. Teufelsziel ist der siebte Band der Krimireihe mit Chefinspektor Meierhofer.

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Für Mama und Papa – weil auch wir es geschafft haben, die herzliche Eltern-Kind-Beziehung ins Erwachsenenalter zu retten. Obwohl der Roman in der wunderschönen Wachau spielt und viele der erwähnten Orte tatsächlich existieren, entspringen die Tatorte sowie die Außenstelle des Landeskriminalamtes Niederösterreich bewusst ebenfalls der Fantasie der Autorin. Kapitel 1
Fröhlich vor sich hin summend, faltete Henriette Weißhuber die rot-schwarz-grün-karierte Picknickdecke, bis diese in den bereits auf dem Küchentisch wartenden weißen Korb passte. Danach überprüfte sie zum gefühlten hundertsten Mal, ob sie auch wirklich alles eingepackt hatte. Belegte Brötchen, Gemüsespieße, Kräuterdip, zwei Flaschen Wein, selbst gemachte Pralinen und ihr unübertrefflicher Schokoladekuchen – ja, alles war da, wo es sein sollte. Dem romantischen Blind-Date-Picknick stand also nichts mehr im Wege. Fast nichts. Immerhin galt es nun noch, die schwierige Wahl des perfekten Outfits zu treffen. Obwohl sie gestern einige Stunden in dem im Vorjahr eröffneten Kremser Shoppingcenter verbracht hatte und nun im Besitz eines atemberaubenden roten Sommerkleides samt passendem Bolero, geblümtem Seidenschal und beinahe mädchenhafter Ballerinas war, fühlte sie sich in dieser Frage unsicher. Es war einfach schon viel zu lange her, dass sie sich für ein Rendezvous oder Date, wie man heute wohl sagte, zurechtgemacht hatte. Nach dem Tod ihres Gatten war sie ganz froh gewesen, ihre Ruhe von der Männerwelt zu haben. Die neu gewonnene Freiheit hatte ihr gutgetan. Aber das war mittlerweile über zehn Jahre her, und irgendwann hatte sie plötzlich diese Sehnsucht verspürt. Diese Sehnsucht nach einem Paar starker Arme, nach einer Schulter, an die sie sich lehnen konnte. Mittlerweile war Henriette von der Küche ins Schlafzimmer getänzelt, wo sie das auf dem Bett liegende rote Sommerkleid skeptisch betrachtete. War es nicht doch etwas zu jugendlich für sie? Schmeichelte es ihrer Figur tatsächlich, oder hatte die freundliche Verkäuferin nur versucht, sie einzulullen, um das Kleid an den Mann oder, besser gesagt, die Frau zu bringen? Langsam schlüpfte Henriette aus ihrem bequemen Jogginganzug, wobei sie einen kurzen Blick in den großen Spiegel warf, der an der gegenüberliegenden Wand angebracht war. Zufrieden lächelte sie. Ihr Körper konnte sich durchaus noch sehen lassen. Dass sie bereits die Sechzig überschritten hatte, sah man ihr wirklich nicht an. Das lag vielleicht auch daran, dass sie nie Kinder bekommen hatte. Die durchgemachten Schwangerschaften hatten den Figuren der Frauen in ihrem Umfeld nicht wohlbekommen. Das war ihr erspart geblieben. Und vieles andere wohl auch. Ein weiterer Blick in den Spiegel ließ sie erröten. Die hautfarbene Spitzenunterwäsche, die ihr die Verkäuferin zu dem roten, etwas transparenten Sommerkleid empfohlen hatte, sah beinahe sündig aus. Ein nervöses Kichern entkam Henriette, von ihren Freundinnen früher Henni genannt. War es albern, dass sie sich fühlte wie ein verliebter Teenager? Verschossen in einen Mann, den sie noch nie gesehen hatte. Den sie im Internet kennengelernt hatte. Einen Mann, der zu ihr passte wie kein anderer. Der die gleichen Interessen hatte, intelligent, humorvoll und gut aussehend war. Zugegeben, er war ein paar Jährchen jünger als sie, aber das störte doch heutzutage niemanden mehr. Was weibliche Hollywoodstars konnten, konnte sie schon lange. Als Henriette sich das Kleid über den Kopf streifte, ging ihr Summen in ein Singen über. Singen, auch das konnte sie noch immer wie ein junges Mädchen. Das Kleid stand ihr wirklich außergewöhnlich gut. Fünfundvierzig, maximal fünfzig, mehr Jahre hätte man ihr nicht gegeben, wenn man sie darin sah. Erst recht, nachdem sie den leichten Bolero angezogen, den seidigen Schal um ihren nur ein klein wenig faltigen Hals geschlungen hatte und in die Ballerinas geschlüpft war. Ihr blondiertes, welliges, schulterlanges Haar würde sie offen tragen, das schmeichelte ihrem Gesicht. Die schwarz umrandete Brille hatte sie abgelegt und ihre Kontaktlinsen eingesetzt. So sah man die großen braunen Augen besser. Ein letzter prüfender Blick in den Spiegel gab ihr die Sicherheit, sich doch für das richtige Outfit entschieden zu haben. Sie sah einfach umwerfend aus. Genauso, wie man bei einem ersten Date eben aussehen sollte. Die Aufregung nun immer stärker spürend, tanzte Henriette zurück in die Küche, um den weißen Picknickkorb zu holen. Die Zeit drängte, immerhin wollte sie nicht zu spät zum ersten Blind Date ihres Lebens kommen. Von dem kleinen einsamen Häuschen, das sie nach dem überraschenden Tod ihres Mannes bezogen hatte, waren es zwar nur einige wenige Gehminuten bis zu dem idyllischen, versteckten Donaustrand, den er als Ort des Rendezvous vorgeschlagen hatte, aber Pünktlichkeit war schließlich eine Tugend. Oder ließ man jüngere Männer schon mal ein wenig warten? Ein dummer Gedanke, der ihr viel zu riskant erschien. Zu wichtig war ihr, dass heute nichts schieflief. Dieser Tag würde perfekt werden, das musste er einfach. Als sie, noch immer summend, die Haustür hinter sich zuzog, fiel Henriettes Blick auf die violette Handtasche, in der sie ihr Notfallset aufbewahrte. Einen Moment dachte sie daran, sie mitzunehmen. Schließlich entschied sie sich kopfschüttelnd dagegen. Die klobige Tasche passte heute überhaupt nicht zu ihrem Outfit, und nachdem sie das Essen ohnehin selbst zubereitet hatte, brauchte sie diese auch nicht.   *   »Also bitte, wir warten gespannt. Was wolltet ihr uns heute denn unbedingt Besonderes mitteilen? Bekommt ihr vielleicht auch einen Hund?« Meierhofer blickte seine Tochter Marianne und Karl, seinen Schwiegersohn, interessiert an. Dabei hielt er die Grillzange in der rechten Hand wie sein Volksschullehrer früher den Rohrstab, während er mit der linken nach einer Dose Bier griff. Alkoholfrei versteht sich. Marianne errötete, und Karl lachte kurz auf, bevor er erwiderte: »Knapp daneben. Wir bekommen keinen Hund, sondern ein Kind.« Meierhofer verschluckte sich an seinem Bier und begann bellend zu husten, was Einstein, den kleinen Malteserrüden, dazu veranlasste, eine Runde mitzubellen. Irene, die gerade die Salate ausgeteilt hatte, ließ das Salatbesteck fallen, klatschte begeistert in die Hände und rief: »Nein, das gibt’s doch nicht! Ihr bekommt ein Kind?! Lass dich umarmen, mein Schatz!« »Aber ihr habt doch schon ein Kind«, meinte Meierhofer nüchtern, als er mit dem Husten fertig war. Marianne, die von Irene beinahe erdrückt wurde, lächelte ihren Vater mitleidig an und antwortete: »Stell dir vor, Papa, es soll Leute geben, die sogar drei oder vier Kinder in die Welt setzen.« »Heißt das, du bist schwanger?«, hakte der Chefinspektor ungläubig nach. Marianne stand auf, zog ihr weites T-Shirt in die Höhe und präsentierte ein klitzekleines Babybäuchlein. »Ja, das heißt es. Im Dezember ist es so weit. Es wird ein Schütze, so wie du, Papa.« Meierhofer wusste nicht so recht, ob er sich über diese Nachricht freuen sollte. Er mochte seine Familie so, wie sie war. Irene und er, Marianne und Karl und Lukas, sein dreizehnjähriger Enkel, der das Glück perfekt machte. Nicht, dass er Babys nicht mochte, aber eine weitere Schwangerschaft bedeutete, dass er wieder anfangen würde, sich Sorgen um seine Tochter zu machen. Würde alles gut gehen? Würde sie die Schwangerschaft und die Geburt heil überstehen? Durch Irenes Fehlgeburten war das Thema Schwangerschaft bei Meierhofer einfach nicht positiv besetzt. Aber das konnte er Marianne natürlich nicht spüren lassen. Also nickte er langsam und rang sich dann dazu durch, ein »Gratulation!« herauszupressen. Lukas, der bisher geschwiegen hatte und der die Skepsis seines Opas zu spüren schien, verdrehte die Augen und motzte: »Ich kapiere auch nicht, warum sie sich das nochmal antun.« Meierhofer konnte seinen Enkel bestens verstehen. Der war über mehr als ein Jahrzehnt der alleinige Prinz der Familie gewesen, der Mittelpunkt des elterlichen und großelterlichen Universums. Diesen Platz nun mit jemand anderem teilen zu müssen, fiel ihm sicher nicht leicht. »Wisst ihr denn schon, was es wird?«, erkundigte sich Irene, der das Glück ins Gesicht geschrieben stand. Meierhofer ahnte, dass seine bessere Hälfte sich insgeheim immer eine Enkelin gewünscht hatte, vielleicht ging dieser Wunsch ja nun in Erfüllung? Marianne schüttelte den Kopf. »Nein, dafür ist es noch zu früh. Außerdem wollen wir uns dieses Mal überraschen lassen.« Irene war die Enttäuschung deutlich anzusehen. »Überraschen lassen? Das heißt, ihr wollt uns nicht sagen, ob es ein Bub oder ein Mädchen wird? Aber dann weiß ich doch gar nicht, ob ich rosa oder blaue Babysachen stricken soll!« Karl drückte sanft die Hand seiner Schwiegermutter und meinte schmunzelnd: »Dann strickst du eben gelbe Hauben und Fäustlinge, die können beide tragen.« Babysachen, Hauben, Fäustlinge in Gelb, Blau...



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