Gärtner | . . . ungeschminkt . . . ungeAHNt | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 295 Seiten

Gärtner . . . ungeschminkt . . . ungeAHNt

. . . AUS DEM LEBEN EINES HANNOVERSCHEN THEATERMACHERS - . . . von Wirts- und Kaufleuten, Chemikern, unehelichen Kindern, u.v.m. - . . . NICHT nur eine autobiographische Erzählung
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-347-20502-4
Verlag: tredition
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

. . . AUS DEM LEBEN EINES HANNOVERSCHEN THEATERMACHERS - . . . von Wirts- und Kaufleuten, Chemikern, unehelichen Kindern, u.v.m. - . . . NICHT nur eine autobiographische Erzählung

E-Book, Deutsch, 295 Seiten

ISBN: 978-3-347-20502-4
Verlag: tredition
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Sich mit seiner Herkunft zu befassen, also nicht nur eine Autobiographie zu schreiben, sondern gleichzeitig Ahnenforschung zu betreiben, ist im späteren Alter eine hochinteressante Angelegenheit. Als 60-Jähriger begann ich wissbegierig zu recherchieren. Die familiären Ergebnisse mit den historischen Bezügen dazu überraschen. Mein ganz großes Thema ist das Theater. Dieses begleitete mich das ganze Leben lang! Als ich 1959 im Rheinland das Licht der Welt erblickte und später mit meiner Mutter Erika nach Osterode am Harz in ihre Heimatstadt zurückkehrte, bin ich dann dort aufgewachsen. Nicht nur meine Großeltern mütterlicherseits 'Willi und Emmi Gärtner' waren zur damaligen Zeit, in einem eben touristisch geprägten Ort, als Gastwirtsehepaar bekannt wie ein bunter Hund. Ebenso nannte man Opas Bruder der von Beruf Kaufmann war, im Volksmund 'Schnaps-Gärtner'. Oma Emmis (geb. Anderfuhr) Vorfahren sind von der Seite ihrer Vaters her in der Osteroder 'Fabrikgeschichte' ebenso keine Unbekannten. Wiederum ihre beiden Schwestern sollten eines Tages in ebenfalls nicht ganz unbekannte Familien hineinheiraten! Auch ich sollte in diesem verbandelten Familienclan nicht der Einzige sein, der unehelich in den 60er Jahren zur Welt kam. Viel schlimmer traf es einen Onkel von mir, dem das in der Ära um 1900 widerfuhr. Es bleibt einfach spannend! Eines Tages hat es mich beruflich dann, etwa im Alter von 30 Jahren, nach Hannover verschlagen. 1997 wurden hier mit meinem heutigen Ehemann Rolf Ohlendorf (bei tredition veröffentlichte Biographie 'Osterode und Hannover waren wir mir nie so nah') das 'Theater Südstädter Komöd'chen e. V.' und 2010 dann das 'Hannoversche Show Ensemble e. V.' gegründet. An dieser Stelle seien vorweg genug persönlich interessante Biografie-Häppchen erzählt. Nun alles auf Anfang: 'Schlagen Sie bitte das Buch auf und schon beginnt eine autobiographische Reise, mit nicht nur historischen interessanten Begebenheiten'. Ihnen & Euch 'Ein herzliches Vorhang auf' Peter Gärtner & Rolf Ohlendorf

Theatermacher Peter Gärtner 1959 im Rheinland geboren und in Osterode am Harz aufgewachsen, hatte es vor über 30 Jahren aus beruflichen Gründen in Hannovers Südstadt verschlagen. Theater und die damit verbundene Thematik, auf und hinter der Bühne, beschäftigten Gärtner seit seiner Schulzeit. Der Theatervirus hatte ihn gefesselt, nein eher infiziert. Man kann im übertragenen Sinne sagen: "Theater, Theater, der Vorhang geht seitdem ein Leben lang auf!" Hier in Hannover, zuerst aktiv tätig im "Theater Stattwerk" im Freizeitheim Stöcken. Dort wirkte er unter der Regie von Dieter Bartels (verst. 12.09.2020) im schauspielerisch experimentellen Genre. Bartels gilt als der Mitbegründer des "TuT - Hannovers Schule für kreative Tanz- und Theaterarbeit" und der mit seinen Kompagnons, weit über Niedersachsens Grenzen hinaus bekannten und zertifizierten Clownsschule! Diese interessante Zeit prägte Gärtner sehr. Danach sollten noch viele Theaterformen folgen. Wie u. a. volkstümliche, im "Kleinen Hoftheater" in Hannovers Stadtteil Wülfel. Es blieb, neben seinem Beruf in der Druckvorstufe, zwar ein Hobby und trotz aller zeitlichen Umstände gab es kaum noch ein Privatleben. Dennoch bildete er sich kontinuierlich über den "Bund Deutscher Amateurtheater e.V." fort (BDAT wird gefördert von: Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.) Seine jahrelange Schauspielerei sollte bald fast enden. Weiterhin theaterverrückt geblieben, ist er ab 1997 einer der Mitbegründer vom "Theater Südstädter Komöd'chen e. V."! Seitdem tendierte sein Betätigungsfeld eher zur Regie und Theaterleitung. - Bis heute!!! Nur in dem 2010 aus der Taufe gehobenen "Hannoverschen Show Ensemble" steht er aktuell persönlich mit seiner Bühnenfigur "Geraldine" auf der Bühne. Mittlerweile als Rentner, auf die ereignisreiche Zeit zurückblickend, verfasste er nun in 2020/21 seine Autobiographie: " . . . ungeschminkt . . . ungeAHNt". Als sein künstlerischer Weggefährte, Ehemann und Co-Autor, versichere ich ihnen, dass Sie gewiss auf eine sehr interessante, nicht nur familiäre, nicht nur eine autobiographische Erzählung sondern auch gespannt, hinter unsere Kulissen blicken können! Hannover im November 2021 Rolf Ohlendorf
Gärtner . . . ungeschminkt . . . ungeAHNt jetzt bestellen!

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Weitere Infos & Material


Nach dem Tode von Willi Gärtner

Was nun? Unweigerlich durch diesen Schicksalsschlag ausgelöst, sollte nun eine berufliche und somit wohnliche Trennung der Wirtsfamilie Willi Gärtner und dem Sohn Friedrich Wilhelm (Fritz) Gärtner folgen! Sein Schwiegervater Karl Schroppe (geb. 1905) hatte mit seiner Ehefrau Auguste Schroppe (Hermine Ida Frieda Dietrich geb. 1906) inzwischen ein Einfamilienhaus gebaut, ein Siedlungshaus der 50er im neuen Wohngebiet „Dreilinden“. Oma Emmi kam hier vorerst bei ihrem Sohn unter.

ANMERKUNG

Wenn ich an dieser Stelle an Umzug denke, erinnere ich mich an einen dunklen, schweren, eichenen Stubenschrank mit Aufsatz und Glasscheiben mit Facettenschliff. Oh man, was ist der hin und her gewandert. Er stand nicht nur im Schützenhaus! Auch ich bin mit ihm in vier Wohnungen, dem Dielenplan, Schillerstraße, Marientorstraße und Unterer Neustadt groß geworden. Dies werden weitere Kapitel von meiner Kindheit bis hin als Bundeswehrsoldat auf den späteren Seiten sein. Jetzt erst einmal ausführlich zu Oma Emmi und beruflichen Ereignissen von Sohn „Friedrich Wilhelm“.

Onkel Fritz Schwiegermutter Auguste nähte in einer Steppwarenfabrik. Diese Tätigkeit inspirierte sicherlich auch ihre Tochter Carla. Neben dem Kochen für ihre künftige Rasselbande wurde sie Schneiderin. Kann mich noch gut darauf besinnen, dass sie oft für die ganze Familie ebenfalls nähte. Es war ja auch eine andere Zeit.

Sicherlich gab es im Ort bekannte Modegeschäfte wie das alt eingesessene „STARK“ seit 1843. Man staune, selbst die „Hannoversche Presse“ berichtete (siehe Foto).

Gab es Konkurrenz? Nun ja, man sagt auch humoristisch Mitbewerber. Ganz riesengroß in der Straße „Am Schilde“, in drei verbundenen Fachwerkhäusern, das moderne „Modehaus Stark“. Aber bei manchen Familien war eben der Geldbeutel nicht so prall gefüllt! Deshalb wurde zu der Zeit auch noch in Heimarbeit geschneidert! Schwiegervater Onkel Karl übte den Beruf des Schusters aus. Gerade aus der

Kriegsgefangenschaft entlassen, wohnte er anfangs mit seiner Frau in der Lindenberggasse 7. In seinem erlernten Beruf fand er eine Anstellung beim „Schuhhaus Schrader“. Jahre später, als das Geschäft umgebaut wurde, hatte er Teile der Schusterwerkstatt in den Keller des Einfamilienhauses, in die Siedlung Dreilinden mitgenommen. Im Rentenalter reparierte er hier gern noch Schuhe für seine Mitmenschen, die ihn nicht nur aus dem Geschäft kannten!

HISTORISCH

Geschichte Schuhgeschäft Schrader

lm November 1909 erwarb der Schuhmachermeister August Schrader das „Schuhgeschäft Theodor Degering“ in Osterode, Am Schilde Haus-Nr. 6 und gründete mit diesem Kauf das im ganzen Kreisgebiet bekannte Schuhhaus Schrader. August Schrader, tatkräftig unterstützt durch seine Ehefrau Anna, geb. Schreiber, verlegte 1917 sein Geschäft an den heutigen Standort Martin-Luther-Platz 1.

In den Aufbaujahren nach dem Krieg war, der damaligen Zeit entsprechend, dem Geschäft eine große Reparaturwerkstatt angeschlossen, und das Wohn- und Geschäftshaus entwickelte sich durch ständige Erweiterungen zu einem reinen Geschäftshaus in der Mitte der Stadt.

© Text & Bild - Archiv Vegelahn

Wie ging es dann nach dem Tode von Opa Willi mit den zwei Familien Gärtner weiter?

Meine Oma Emmi hatte eine Bleibe gefunden. Mutter Erika hingegen, gerade mal 17 Jahre alt, verließ wegen ihrer Lehrjahre als Beiköchin und späterer Hauswirtschafterin zeitweise Osterode. Zeitlich kann ich es an dieser Stelle nicht mehr genau einordnen.

Ihr Bruder „Fritz“ übte wieder seinen Beruf als gelernter Kaufmann aus und Ehefrau Carla versorgte den Haushalt. Ihre Kinder Christel, Dieter, „Stumpel“, sollten im Laufe der darauffolgenden Jahre andere Lebenswege gehen. Auf jeden Fall übernahm er später irgendwann mit seiner Frau dann die „Ratswaage“ (auch eine bekannte Gaststätte), wie der Name es schon sagt, in der Waagestraße, vom Kornmarkt nicht weit entfernt. Wie sollte es anders sein, Emmi war ja weitestgehend mittellos und half natürlich jetzt hier bei Ihrer Schwiegertochter in der Küche aus.

HISTORISCH

Die Ratswaage Osteroder Altstadt ist sicher mit das schönste noch erhaltene Haus in der Stadt.

"Hus für Hochziter" – Ratswaage © Text & Bild - Archiv Vegelahn

Sie wurde im Jahr 1550 im Zuge des Wiederaufbaus nach dem Stadtbrand errichtet. Mit seinem hochgezogenen Giebel und dem Sonnenrosenschmuck fällt die Ratswaage besonders ins Auge.

Hier wurden nicht nur Waren gewogen und gemessen, sondern es diente auch als Hochzeitshaus „Hus für Hochziter" und Posthalterei. 1969 wurde das Gebäude in einer bitterkalten Winternacht durch einen Brand schwer beschädigt und mußte hinter der historischen Fassade neu errichtet werden. Heute beherbergt das Haus ein Gasthaus und private Wohnungen.

Viele Jahre später betrieb Onkel Fritz ein paar Häuser weiter in der gleichnamigen „Waagestraße“ ein „Fischfachgeschäft“. Wiederum wurde zur Weihnachtszeit eimerweise geschnippelt. Diesmal allerdings war es die rote Bete für den, wie einst im Schützenhaus, hausgemachten Heringssalat! Oh, was haben Oma Emmi und Schwiegertochter Carla zum Feierabend da über ihre rot gefärbten Hände geflucht. Die Peke ging so gut wie nicht ab, aber Zitronensaft soll da etwas Abhilfe geschafft haben. Autsch! Aber auch nicht gut, wenn man von der vielen nassen Arbeit aufgesprungene Hände hatte. Das Fachgeschäft schloss Jahre später und der Grund soll gewesen sein, so zitiere ich es aus überlieferten Familienerinnerungen: „Es stank Jemandem so langsam, im wahrsten Sinne des Wortes, nach Feierabend und sogar am freien Sonntag, ewig diesen Fischgeruch im Siedlungshäuschen unter der Nase zu haben.

HISTORISCH

Im Bild rechts in der Ecke ist im Ursprung das alte Fachwerkhaus in der Waagestraße Nr. 6 zu sehen, in dem sich das ehemalige Fischgeschäft befand. Auf dem Hinterhof waren einst Bauer Dix bzw. Fuhrunternehmer Beushausen ansässig.

Man sollte es Jahre später nicht glauben, aber eines Tages verschwand die moderne Schaufensterfront. Mit der Restaurierung dieses alten Fachwerkgebäudes und einer Rekonstruktion in den Räumlichkeiten mit historischen Dekorationen und Holzbalken entstand der „Gotenschieter“ als Restaurant & Bar.

ANMERKUNG

Ursprünglich gab es also rückwärtig im Hinterhofgebäude die Bauersfamilie Dix. Der Trecker mit Anhänger bretterte von der Hofeinfahrt zwischen den Gebäuden „Ratswaage“ und dem „Fischgeschäft“ (späteren restauriertem Fachwerkhaus und dann Bar „Gotenschieter“) auch noch zu meinen Kindheitstagen hier in die Waagestraße. Denn ich kann mich noch gut erinnern, wenn sie mit hoch rotem, magerem Gesicht schimpfend über den großen Hof raste, wenn ihr was nicht passte!

Das hager wirkende Ehepaar Willi und Else Dix war für seine derben Formulierungen bei Unstimmigkeiten bekannt. Mit ihrem Sohn war ich in der Jugendfeuerwehr, er ging in die Parallelklasse. Der Gotenschieter wiederum hat sicherlich in seinem mittlerweile dreißigjährigen Bestehen garantiert noch mehr Anekdoten parat. Er bleibt bei den Osterodern des mittleren Alters ein richtiger „Partytempel“. Zu meiner Jugendzeit ist man dort des Öfteren, nicht nur auf einen letzten Absacker, beim Zug durch die Osteroder Kneipenlandschaft, regelrecht versumpft. Aber über Freizeitaktivitäten später mehr. Erst einmal muss ich größer werden und das 18. Lebensjahr erreicht haben.

Das restaurierte Fachwerkhaus mit dem Restaurant & Bar „Gotenschieter“

Deshalb komme ich jetzt zur letzten beruflichen Station meines Onkels Fritz. Somit besann er sich wieder auf seinen erlernten Beruf als Kaufmann und schwang sich auf den Bock als Verkaufsfahrer für den Vertrieb und Verkauf von Lebensmitteln der Firma „eismann Tiefkühl-Heimservice GmbH". Hier hat er nicht nur telefonische Bestellungen entgegengenommen und nach Feierabend oder sogar an Wochenenden die Buchhaltung erledigt.

Oh weh! In diesem Job auch fast „Tag und Nacht auf der Piste“ zu sein, ist einfach kein Pappenstiel. Weiß noch genau, wenn ich hier mal in der Siedlung Dreilinden außerplanmäßig zu Besuch war. Der große Tiefkühl-LKW benötigte ja auch Strom und dieser stand nach Feierabend fast immer direkt vor dem Siedlungshaus. Blieb für ihn durch diese letzte Tätigkeit genügend Freizeit übrig? Geraucht hatte er ja immer schon oder sich mal ein Feierabendbier gegönnt.

Als Gastwirtssohn und später selbst Wirt in der „Ratswaage“ stand er einst hinter dem Zapfhahn. Ist ja kein...



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