E-Book, Deutsch, Band 2245, 144 Seiten
Reihe: Julia
Fuller Verführt in einer heißen Sommernacht
1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-7337-0693-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 2245, 144 Seiten
Reihe: Julia
ISBN: 978-3-7337-0693-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Die schönsten Frauen der Welt liegen dem stolzen Tycoon Massimo Sforza zu Füßen, trotzdem zählen für den attraktiven Lebemann nur Profit und Macht. Kein Wunder, dass er seine Pläne für den Bau eines Luxusresorts nicht einfach hinwirft, nur weil eine trotzige Studentin mit einem alten Mietvertrag sich weigert, aus seinem Palazzo auszuziehen. Gegen sein Geld scheint sie zwar immun, aber irgendwie wird er diese Flora schon rumkriegen ... doch dann steht er der widerspenstigen Schönen gegenüber und sein ungezügeltes Begehren bringt seine Pläne plötzlich gefährlich ins Wanken ...
Louise Fuller war als Kind ein echter Wildfang. Rosa konnte sie nicht ausstehen, und sie kletterte lieber auf Bäume als Prinzessin zu spielen. Heutzutage besitzen die Heldinnen ihrer Romane nicht nur ein hübsches Gesicht, sondern auch einen starken Willen und Persönlichkeit. Bevor sie anfing, Liebesromane zu schreiben, studierte Louise Literatur und Philosophie. Später arbeitete sie dann als Journalistin für die Lokalzeitung von Turnbridge Wells im Südosten Englands, wo sie noch heute mit ihrem Ehemann und ihren sechs Kindern lebt.
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1. KAPITEL
Es war dunkel im Schlafzimmer seiner Penthousesuite, als Massimo Sforza schweigend auf die beleuchteten Zeiger seiner Uhr starrte. Bald war es so weit. Er hielt die Luft an und wartete, bis ein leiser Piepston erklang. Langsam atmete er aus. Mitternacht.
Teilnahmslos warf er einen Blick auf die nackte Frau, die in dem großen Bett halb auf ihm und halb auf einer anderen Nackten lag. Zwei schöne, lüsterne Frauen. Er versuchte, sich an ihre Namen zu erinnern, obwohl es ihm egal war. Denn er würde sie nicht wiedersehen. Frauen neigten dazu, Sex mit Bindung zu verwechseln, doch er liebte die Abwechslung und hatte keinerlei Interesse daran, sich zu verpflichten.
Jetzt bewegte sich die Brünette im Schlaf, und ihre Arme landeten auf seiner Brust. Irritiert befreite er sich von ihr und stand auf.
Gelassen stieg er über Schuhe und Seidenstrümpfe, die auf dem hellgrauen Teppich verstreut lagen. Vor dem großen Panoramafenster, das die gesamte Länge seines Apartments einnahm, entdeckte er eine halb leere Flasche Champagner und hob sie auf.
„Alles Gute zum Geburtstag, Massimo“, murmelte er und hob die Flasche an die Lippen. Angewidert verzog er das Gesicht. Der Champagner war sauer – so wie er selbst. Denn er hasste Geburtstage, vor allem seinen eigenen. All das falsche Getue und diese Gefühlsduselei.
Eine Unterschrift unter einem Vertrag, das war für ihn ein Grund zum Feiern. Er lächelte grimmig. So hatte er kürzlich erst den Kaufvertrag über den großen Komplex in dem noblen Stadtteil Parioli von Rom unterschrieben. Zusätzlich gehörten ihm fünf andere Objekte, zwei davon in der begehrtesten Straße des Viertels, der Via dei Monti. Seine Augen leuchteten auf. Er hätte alle Häuser in dieser Straße kaufen können – und würde es vielleicht auch noch tun. Dabei hatte das Letzte nicht einmal zum Verkauf gestanden.
Deshalb hatte er es haben wollen.
Ein schmales Lächeln umspielte seine Lippen. Die Besitzer hatten sich geweigert zu verkaufen und sein Interesse damit nur angefeuert. Letztendlich trug er immer den Sieg davon. Was ihn daran erinnerte, dass er die Schwierigkeiten bei dem sardischen Projekt endlich aus dem Weg räumen musste. Sein Lächeln verblasste. Und es sollte bald geschehen. Geduld mochte eine Tugend sein, aber er hatte bereits zu lange gewartet.
Hinter ihm stöhnte eine der Frauen leise auf, und er verspürte einen Schauer der Lust. Im Moment war er mehr an Laster als an Tugend interessiert.
Er warf einen Blick zum dunklen Himmel. Das Meeting für dieses Projekt war für diesen Morgen angesetzt. Er hatte nicht vorgehabt, daran teilzunehmen. Aber gäbe es ein besseres Geburtstageschenk als aus erster Hand zu hören, dass das letzte noch verbleibende Hindernis aus dem Weg geräumt worden war? Und dass man endlich mit der Arbeit an seinem neuesten und außergewöhnlichsten Resort anfangen könnte?
Seine Augen wurden schmal, als die Blonde den Kopf hob und einen Schmollmund machte. Kühl lächelte er zurück. Vielleicht gab es noch die eine Sache …
Als er sah, wie die Brünette sich lüstern rekelte, ging er zurück zum Bett.
Genau einundfünfzig Minuten später betrat er die Sforza-Zentrale in Rom. Er trug einen graublauen Anzug mit dunkelblauem Hemd und war frisch rasiert.
„Mr. Sforza!“ Überrascht sah Carmelina auf, die hinter der Rezeption stand.
„Carmelina.“ Er lächelte gelassen.
„Ich … ich habe Sie heute nicht erwartet, Sir“, stammelte sie. „Da muss ich mich wohl vertan haben. Ich dachte, dass Sie heute …“
„Geburtstag haben?“ Massimo lachte. „So ist es. Sie haben sich nicht vertan, und ich habe auch nicht vor, lange zu bleiben. Ich wollte nur kurz in der Chefetage vorbeischauen, ehe ich zum Lunch ins Pergola gehe. Keine Sorge. Ich bin schon ein großer Junge und kann bis morgen auf mein Geschenk vom Personal warten.“
Er sah, wie Carmelina rot anlief. Sie war süß und offensichtlich sehr verliebt in ihn. Aber er trennte immer Arbeit und Vergnügen.
Kurz blieb er vor der Tür zum Sitzungssaal stehen, ehe er sie öffnete. Als er entschlossen den Raum betrat, wurden sofort Stühle zurückgeschoben, und alle standen auf.
„Mr. Sforza!“ Der Chefbuchhalter Salvatore Abruzzi trat vor, ein nervöses Lächeln auf dem Gesicht. „Wir haben Sie gar nicht …“
„Ich weiß.“ Ungehalten wedelte Massimo mit der Hand. „Sie haben mich nicht erwartet.“
Abruzzi lächelte verhalten. „Wir dachten, Sie wären anderweitig beschäftigt. Aber leisten Sie uns doch Gesellschaft, bitte – und herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Mr. Sforza.“
Alle anderen am Tisch gratulierten ebenfalls.
Massimo setzte sich auf seinen Platz und sah den Vorstand an. „Danke. Aber wenn Sie mir wirklich einen Grund zum Feiern geben wollen, sagen Sie mir, wann wir endlich mit den Arbeiten in Sardinien anfangen können.“
Angespanntes Schweigen.
Endlich räusperte sich der Chef der Rechtsabteilung, Giorgio Caselli und begegnete Massimos Blick. „Tut mir leid, Mr. Sforza, aber im Moment können wir Ihnen dazu leider noch nichts sagen.“
Wieder folgte Stille. „Verstehe“, sagte Massimo und sah den Anwalt an. „Besser gesagt, ich verstehe nicht.“ Langsam schweifte sein kalter Blick durch den Raum. „Vielleicht könnte mir das jemand von Ihnen erklären?“ Stirnrunzelnd lehnte er sich auf seinem Sessel zurück und streckte die langen Beine aus. „Ich war in dem Glauben, dass alle Parteien, die Einspruch erhoben haben …“ Seine Augen wurden schmal. „Dass sie aus dem Weg geräumt worden sind.“
Wieder war es still, dann hob Caselli die Hand. „Das dachten wir auch, Mr. Sforza. Aber leider lehnt die Mieterin des Palazzo della Fazia immer noch jedes annehmbare Angebot ab. Und wie Sie wissen, hat sie das Recht, in dem Besitz zu bleiben, laut Bassanis Letztem Willen.“
Caselli hielt inne und klopfte laut auf die Dokumentenmappe, die vor ihm lag.
„Miss Golding hat sehr deutlich gemacht, was sie will. Sie weigert sich, den Palazzo zu verlassen. Und ehrlich gesagt, glaube ich nicht, Sir, dass sie ihre Meinung so bald ändern wird.“ Er seufzte. „Ich weiß, Sie wollen das nicht hören, aber ich glaube, wir sollten vielleicht über einen Kompromiss nachdenken.“
Alle sahen mit angehaltenem Atem zu, wie Massimo auf den Stapel weißer Briefumschläge starrte. Jeder trug das Logo des Sforza-Imperiums. Und alle waren ungeöffnet.
Schließlich hob er den Kopf. „Ganz sicher nicht.“
Jetzt räusperte sich der Buchhalter. „Ich denke, dass Giorgio in diesem Fall recht hat, Sir. Vielleicht sollten wir über eine Art Schlichtung nachdenken …“
Massimo schüttelte den Kopf. „Nein!“ Er beugte sich vor und nahm mit ausdrucksloser Miene einen der Umschläge. „Ich lasse mich weder auf Kompromisse noch eine Schlichtung ein. Niemals.“
Alle starrten ihn an, Angst, aber auch Ehrfurcht im Blick.
„Aber wir haben jede andere Option ausgeschöpft, Mr. Sforza.“ Das kam von Silvana Lisi, die für den Erwerb von Grundstücken verantwortlich war. „Sie verweigert jedes Gespräch, auch ein persönliches.“ Sie wechselte einen hilflosen Blick mit den anderen. „Sie ist nicht sehr kooperativ und offensichtlich auch unberechenbar. Ich glaube, beim letzten Mal hat sie Vittorio gedroht, ihn zu erschießen, als er sie im Palazzo besuchen wollte.“
Massimo musterte sie mit festem Blick. „Eine kleine alte Lady kann wohl kaum so unberechenbar sein.“ Geringschätzig schüttelte er den Kopf. „Mir ist es allerdings egal, wie alt sie ist oder ob sie aussieht wie seine nonna. Vittorio wird dafür bezahlt, Land und Eigentum zu akquirieren. Wenn er sich um die Alten kümmern will, sollte er sich nach einem neuen Job umsehen.“
Abruzzi wurde blass und schüttelte den Kopf. „Tut mir leid, Mr. Sforza. Sie sind wohl falsch informiert worden. Miss Golding ist keine kleine alte Lady.“
Massimo lehnte sich zurück. „Ich dachte, sie wäre eine ältere Engländerin.“
Verlegenes Schweigen hing im Raum, ehe Caselli sich vorsichtig zu Wort meldete. „Als wir das Anwesen gekauft haben, lebte dort tatsächlich eine ältere Dame. Aber sie war eine Freundin von Bassani, nicht die Mieterin. Sie hat den Besitz vor mehr als einem Jahr verlassen.“
„Also ist sie nicht von Bedeutung.“ Massimos Miene verdunkelte sich. „Im Gegensatz zu der unberechenbaren Miss Golding, die offensichtlich im Alleingang dieses Projekt vereitelt und anscheinend mein gesamtes Personal in die Tasche gesteckt hat. Vielleicht sollte sie für mich arbeiten.“
Caselli warf ihm ein angespanntes Lächeln zu. „Ich kann mich nur noch einmal entschuldigen …“ Seine Stimme verlor sich, als er den ungehaltenen Blick seines Chefs bemerkte, der sich nun vorbeugte und die Briefumschläge vom Tisch wischte.
„Mir gehört dieser Palazzo, Giorgio. Genauso wie das gesamte Anwesen und das dazugehörige Land. Seit fast einem halben Jahr haben wir schon die Genehmigung für den ersten Abschnitt des Projekts. Aber passiert ist bis jetzt nichts. Deshalb erwarte ich mehr als eine Entschuldigung, Giorgio. Ich will eine Erklärung.“
Hastig blätterte der Anwalt durch die Papiere, die vor ihm lagen. „Abgesehen von Miss Golding läuft alles nach Plan. Wir haben noch ein oder zwei Treffen mit dem Umweltamt. Reine Formalität, wirklich. In zwei Monaten dann ein Meeting mit dem Regionalrat. Danach ist alles erledigt.“ Er räusperte sich. „Ich weiß, dass wir die...