E-Book, Deutsch, 227 Seiten
Füssel / Rexroth / Schürmann Praktiken und Räume des Wissens
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-647-37073-6
Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht
Format: PDF
Kopierschutz: 0 - No protection
Expertenkulturen in Geschichte und Gegenwart
E-Book, Deutsch, 227 Seiten
ISBN: 978-3-647-37073-6
Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht
Format: PDF
Kopierschutz: 0 - No protection
Ob Juristen, Mediziner oder Ökonomen - Expertenfiguren prägen bereits seit Jahrhunderten die okzidentalen Gesellschaften. Als Träger und Verwalter exklusiver Wissensbestände haben sie eine soziale Sonderstellung inne. Denn sie bestimmen maßgeblich die Zugänglichkeit, Organisation und Ausformung des verfügbaren Wissens und behaupten auf diese Weise eine weitreichende Machtposition, die häufig Kritik provoziert. Gleichwohl sind sie ihrerseits ebenso von den Nicht-Experten abhängig, ist die Expertenrolle doch wesentlich ein Produkt sozialer Aushandlungsprozesse: Experte ist man nicht, man wird es durch die eigene wie auch die fremde Zuschreibung spezifischen Wissens. Der Expertenstatus beruht so zu weiten Teilen auf Momenten der Selbstdarstellung und Inszenierung, auf Symboliken und Habitus. Die Beiträge des vorliegenden Bandes nehmen aus der Perspektive unterschiedlicher Disziplinen europäische und außereuropäische Kulturen diese Mechanismen in Expertenkulturen vom 12. bis zum 21. Jahrhundert in den Blick. Anhand etwa von Wirtschaftsexperten der Gegenwart und von mittelalterlichen Astrologen, niederländischen Nautik-Expertisen der frühen Neuzeit und japanischen Rechtsexperten werden Legitimations- und Kommunikationsstrategien sowie Wissens- und Handlungsformen von Experten sichtbar gemacht.
Prof. Dr. Marian Füssel hat den Lehrstuhl für Frühe Neuzeit unter besonderer Berücksichtigung der Wissensgeschichte an der Universität Göttingen inne.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1;Title Page;4
2;Copyright;5
3;Table of Contents;6
4;Body;8
5;Marian Füssel, Frank Rexroth und Inga Schürmann: Experten in vormodernen und modernen Kulturen. Zur Einführung;8
6;I. Räume des Wissens;18
6.1;Marcel Bubert: The Attribution of What? Grenzen der Expertise zwischen sozialer Konstruktion und mentaler Realität;20
6.2;Ekaterini Mitsiou: Die Dominikaner als Experten in der Romania (13.–14. Jahrhundert);44
6.3;Masaki Taguchi: Rechtsexperten im vormodernen Japan? Betrachtungen im Vergleich mit Europa;56
7;II. Praktisches Wissen;68
7.1;Eric H. Ash: What is an Early Modern Expert? And why does it matter?;70
7.2;Susanne Friedrich: »Eure Kunst gilt hier nichts«. Konkurrenz und die Grenzen von Expertise in den Kommissionen zur Vergabe des niederländischen Preises für die Lösung des Längenproblems;90
7.3;Georg Fischer: Die Spur der Steine. Geologische Expertise zu Ressourcenfrontiers als Übersetzungsarbeit, um 1910;110
7.4;Jens Maeße: Hybride Diskursfiguren. Wie Wirtschaftsexpert_innen als Deutungsakteure inszeniert werden;128
8;III. Grenzen der Expertise;144
8.1;Klaus Oschema: Irren ohne zu scheitern. Warum (spät-)mittelalterliche Astrologen nicht immer Recht haben mussten;146
8.2;Philip Knäble: Die Rückkehr der Weltweisen. »Multiple Experten« und der Wandel von Expertenkulturen im 16. Jahrhundert;174
8.3;Annemarie Kinzelbach: Grenzen der Expertise oder gemeinschaftliches Wissen? Körperwissen und politisches, rechtliches sowie soziales Handeln in der Frühen Neuzeit;190
8.4;Brigitte Huber: Funktionen und Grenzen medialer Expertise;214
9;Autorinnen und Autoren des Bandes;228