Fry | Troja | E-Book | www2.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 3, 384 Seiten

Reihe: Die Mythos-Tetralogie

Fry Troja

Von Göttern und Menschen, Liebe und Hass
3. Auflage 2022
ISBN: 978-3-8412-3079-9
Verlag: Aufbau Digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Von Göttern und Menschen, Liebe und Hass

E-Book, Deutsch, Band 3, 384 Seiten

Reihe: Die Mythos-Tetralogie

ISBN: 978-3-8412-3079-9
Verlag: Aufbau Digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Bühne Fry für die großartigste Geschichte der Welt.

Es ist die größte Geschichte von Heldentum und Hass, Liebe und Leiden, Rache und Reue, Verlangen und Verzweiflung, die sich die Menschheit je erzählt hat: Der Kampf um das legendäre Troja, das für Götter und Menschen gleichermaßen Segen und Fluch war und zum Schauplatz alter Fehden, sagenhafter Herausforderungen und verwickelter Intrigen wurde. Es sind jene menschlichen Leidenschaften, blutig in den Sand einer fernen Küste geschrieben, die heute noch zu uns sprechen. Der meisterhafte Erzähler Stephen Fry übertrifft sich nach seinen Erfolgen 'Mythos' und 'Helden' selbst, haucht einmal mehr einem antiken Stoff auf atemberaubend schöne Weise neues Leben ein und holt ihn in unsere Zeit.

'Frys Verständnis von der Welt - antik und modern - platzt aus allen Nähten.'

'Eine unnachahmliche Neuerzählung der Belagerung von Troja ... Frys Erzählung, geschickt humorvoll und detailreich, haucht diesen antiken Geschichten neues Leben und zeitgenössische Relevanz ein.' 



Stephen Fry ist Schriftsteller, Schauspieler, Moderator, Kolumnist und Regisseur. Sein exzentrischer Charakter erklärt sich durch seine krumme Nase und den halben Zentimeter, den er kleiner ist als Monty-Python-Legende John Cleese. Bei Aufbau und im Aufbau Taschenbuch sind seine Romane 'Geschichte machen', 'Der Lügner', 'Das Nilpferd' und 'Der Sterne Tennisbälle', dazu 'Paperweight. Literarische Snacks', 'Feigen, die fusseln. Entfessle den Dichter in dir', die Autobiographie 'Ich bin so Fry. Meine goldenen Jahre', 'Mythos. Was uns die Götter heute sagen' und 'Helden. Die klassischen Sagen der Antike neu erzählt' lieferbar. Sein Buch 'Mythos' wurde zum SPIEGEL-Bestseller. 'Helden' wurde 2021 von DAMALS. Das Magazin für Geschichte als 'Historisches Buch des Jahres' ausgezeichnet.
Fry Troja jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


VOM HIMMEL GEFALLEN


Troja. Das prächtigste Königreich der Welt. Das Juwel der Ägäis. Glitzerndes Ilion, die Stadt, die Aufstieg und Fall gleich zweimal erlebte. Torwächter für den Verkehr nach und aus dem barbarischen Osten. Königreich des Goldes und der Pferde. Strenges Kindermädchen für Propheten, Prinzen, Helden, Krieger und Dichter. Unter dem Schutz von ARES, ARTEMIS, APOLLON und APHRODITE war die Stadt jahrelang Inbegriff all dessen, was auf den Feldern von Krieg und Frieden, Handel und Handelsabkommen, Kunst und Liebe, Staatskunst, Religiosität und Bürgerrechten erreicht werden kann. Als sie fiel, öffnete sich eine Leerstelle in der Menschenwelt, die vielleicht nie wieder ausgefüllt werden kann, bewahrt nur in der Erinnerung. Dichter müssen diese Geschichte immer wieder besingen, sie von Generation zu Generation weitertragen, denn wenn wir Troja verlieren, verlieren wir einen Teil von uns.

Um Trojas Ende zu verstehen, müssen wir seine Anfänge verstehen. Der Bezugsrahmen unserer Geschichte enthält viele überraschende Wendungen. Viele Ortsnamen kommen vor, zahlreiche Persönlichkeiten und Familien treten auf und wieder ab. Die Geschichte beginnt, und die wichtigen Namen, ich verspreche es Ihnen, werden haften bleiben.

Alles, Troja eingeschlossen, beginnt und endet mit ZEUS, dem König der Götter, Herrscher des Olymp, Donnergott, Wolkensammler und Sturmbringer.

Vor langer, langer Zeit, beinah noch vor der Morgenröte der Geschichte, verkehrte Zeus mit Elektra, der schönen Tochter des Titanen Atlas, und der Seenymphe Pleione. Elektra gebar Zeus einen Sohn, DARDANOS, der durch Griechenland und über die Inseln der Ägäis reiste, um nach einem Ort zu suchen, wo er seine eigene Dynastie errichten konnte. Schließlich landete er an der Ionischen Küste. Falls Sie noch nie in Ionien waren, sollten Sie wissen, dass dieses Land im Osten der Ägäis, damals Kleinasien genannt, heute unter dem Namen »Türkisches Anatolien« bekannt ist. Die großen Königreiche Phrygien und Lydien befanden sich dort, aber sie waren schon von Herrschern besetzt. Also siedelte Dardanos im Norden und besetzte die Halbinsel, die unterhalb des Hellesponts liegt, der Meeresenge, in die HELLE vom Rücken eines Widders fiel. Jahre später würde JASON auf der Suche nach dem goldenen Vlies ebenjenes Widders durch den Hellespont segeln. Der liebeskranke Leander würde jede Nacht durch den Hellespont schwimmen, um bei seiner Geliebten Hero zu sein.1

Die Stadt, die Dardanos gründete, wurde mit wenig Vorstellungskraft und noch weniger Bescheidenheit Dardanos genannt, während das gesamte Königreich sich den Namen Dardanien gab.2

Nach dem Tod des Gründers herrschte Ilos, der älteste seiner drei Söhne, der jedoch kinderlos starb und den Thron seinem Bruder ERICHTHONIOS hinterließ.3

Die Herrschaft von Erichthonios verlief friedlich und fruchtbringend. Im Windschatten des Berges Ida wurden seine Ländereien von den gutartigen Flussgöttern Simoeis und Skamandros bewässert, die das Land Dardanien mit großer Fruchtbarkeit segneten. Erichthonios wurde zum reichsten Mann der damals bekannten Welt, berühmt für seine dreitausend Stuten und ihre zahllosen Fohlen. Boreas, der Nordwind, nahm die Form eines wilden Hengstes an und zeugte mit den Fohlen von Erichthonios’ Herde eine bemerkenswerte Pferderasse. Diese Hengstfohlen waren so beweglich und leichtfüßig, dass sie durch Kornfelder galoppieren konnten, ohne einen einzigen Halm zu beschädigen. So heißt es.

Pferde und Reichtum: Immer, wenn wir von Troja reden, ist unweigerlich auch von wundersamen Pferden und sagenhaften Reichtümern die Rede.

GRÜNDUNG


Nach Erichthonios’ Tod folgte ihm sein Sohn TROS auf den Thron. Tros hatte eine Tochter, Kleopatra, und drei Söhne, Ilos (zu Ehren seines Großonkels so genannt), Assarakos und GANYMED. Die Geschichte von Ganymed ist legendär. Er war so schön, dass Zeus höchstpersönlich von einer überwältigenden Leidenschaft für ihn erfasst wurde. In Gestalt eines Adlers schoss er nach unten und trug den Jungen hoch auf den Olymp, wo er als Zeus’ geliebter Günstling, Gefährte und Mundschenk diente. Um Tros für den Verlust seines Sohnes zu entschädigen, hatte Zeus ihm HERMES gesandt, der als Geschenk zwei göttliche Pferde überbrachte, so flink und leicht, dass sie über Wasser galoppieren konnten. Tros tröstete sich mit diesen magischen Tieren und Hermes’ Versicherung, dass Ganymed jetzt unsterblich wäre und – per definitionem – auch für immer bleiben würde.4

Es war Ganymeds Bruder Prinz Ilos, der die neue Stadt gründete und ihr, Tros zu Ehren, den Namen Troja verlieh. Bei den Phrygischen Spielen gewann Ilos einen Wettbewerb im Ringen, dessen Preis aus fünfzig jungen Männern und Mädchen bestand, und – entschieden wichtiger – einer Kuh. Einer ganz besonderen Kuh, denn ein Orakel forderte Ilos auf, sie zur Gründung einer Stadt einzusetzen.

»Wo immer die Kuh sich niederlässt, sollst du eine Stadt gründen.«

Wenn Ilos die Geschichte von Kadmos gehört hätte – und wer hatte das nicht? –, hätte er gewusst, dass Kadmos und Harmonia den Anordnungen eines Orakels entsprechend einer Kuh gefolgt waren und abwarteten, bis sich das Tier niederlegte. Dort sollten sie beginnen zu bauen, was einst Theben werden würde, der erste der großen griechischen Stadtstaaten. Wir mögen die Praxis, eine Kuh wählen zu lassen, wo eine Stadt erbaut wird, ziemlich willkürlich finden, wenn nicht gar bizarr, aber denken wir noch einmal darüber nach, ist sie vielleicht letztendlich doch gar nicht so abwegig. Wo eine Stadt entstehen soll, muss es reichhaltige Quellen von Fleisch, Milch, Leder und Käse für ihre Stadtbewohner geben, ganz zu schweigen von den starken Zugtieren – den Ochsen, die die Felder pflügen und Wagen ziehen. Wenn eine Kuh von den Vorzügen einer Region so überzeugt ist, dass sie sich niederlässt, sollte man ihr also lieber Aufmerksamkeit schenken. Ilos ließ sich jedenfalls darauf ein und folgte seiner hochgeschätzten Kuh von Phrygien nach Troas5, vorbei an den Hängen des Berges Ida, bis auf die ausgedehnten Felder von Dardanien. Und hier, nicht weit von dem Ort, wo Dardanos, Ilos’ Urgroßvaters erste Stadt, erbaut worden war, ließ die Kuh sich schließlich nieder.

Ilos blickte sich um. Es war ein guter Platz für eine neue Stadt. Im Süden erhob sich das Massiv des Berges Ida, und etwas entfernt im Norden befand sich die Meeresenge des Hellesponts. Richtung Osten konnte man das Blau der Ägäis erkennen, und durch die fruchtbaren grünen Felder schlängelten sich die Flüsse Simoeis und Skamander.

Ilos kniete nieder und bat die Götter um ein Zeichen, dass er nicht im Begriff war, einen Fehler zu machen. Unverzüglich fiel die Antwort in Form einer hölzernen Figur aus dem Himmel und landete in einer großen Staubwolke direkt zu seinen Füßen. Sie hatte ungefähr die Größe eines zehnjährigen Kindes6 und sah, mit dem gezückten Speer in der linken und einem Rocken mitsamt Spindel in der rechten Hand, PALLAS ATHENE ähnlich. Diese Objekte standen für die Künste des Krieges wie des Friedens, über welche die grauäugige Göttin herrschte.

Der Anblick eines so heiligen Gegenstandes ließ Ilos auf der Stelle erblinden. Er war jedoch so klug, angesichts dieser Tat der Olympier nicht in Panik zu verfallen, die Wege der Olympier nicht anzuzweifeln. Stattdessen fiel er auf die Knie und sandte Dankesgebete in den Himmel. Nach einer Woche unerschütterlicher Huldigung wurde er mit der Wiederherstellung seines Augenlichts belohnt. Sprudelnd vor neuerwachtem Eifer und Tatendurst begann er unverzüglich damit, die Fundamente seiner neuen Stadt zu legen. Er plante seine Stadt so, dass die Straßen wie die Speichen eines Rades lagen und von einem zentralen Tempel ausgingen, den er Athene weihte. Im innersten Heiligtum des Tempels platzierte er das Schnitzbild von Pallas Athene, das vom Himmel gefallen war: das Xoanon, Trojas Glücksbringer, Symbol und...



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.