E-Book, Deutsch, Band 1, 370 Seiten
Reihe: Black Hill Resort
Frost Little Dove
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-903519-38-1
Verlag: Romance Edition
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 1, 370 Seiten
Reihe: Black Hill Resort
ISBN: 978-3-903519-38-1
Verlag: Romance Edition
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Wo soll ich anfangen?
Ach ja. Es war einmal ...
Ist das nicht der Beginn aller guten Märchen?
Maximo und ich - wir waren definitiv ein Märchen. Aber nicht die harmlose Art, in der alle Probleme mit einem Lächeln und einem Lied verschwinden. Nein, wir gehörten eher zur düsteren Sorte. Die Märchen, die voller Gier, Gewalt und tragischer Anfänge stecken. Maximo war mehr Bösewicht als Prinz. Unheimlich attraktiv, teuflisch charmant. Kontrollierend, besitzergreifend und gefährlich.
Er legte mir die Welt zu Füßen. Im Gegenzug verlangte er das, was er am meisten begehrte: Mich. Ganz und gar. Ich war seine kleine Taube. Und wehe dem, der versuchen sollte, mich aus meinem goldenen Käfig zu befreien.
Empfohlen für Leser ab 18 Jahren. Diese Slow-Burn-Romance enthält eine explizite Sprache, Sex, Gewalt und einen Daddy, der besessen ist von seiner little Dove. Wenn das nicht nach deinem Märchen klingt, ist dieses Buch vielleicht nichts für dich.
Layla Frost war schon immer eine Rebellin. Eine richtige Draufgängerin. In ihrer Kindheit musste sie sich immer mit der Taschenlampe unter der Bettdecke verstecken, um die Sweet Valley High Bücher zu lesen, die sie von ihrer älteren Schwester gemopst hatte. Nicht viel später las sie ständig heimlich Arztromane im Unterricht, was sich schnell zu einer allnächtlichen Sucht von Nur noch ein Kapitel steigerte.
Ihre Liebe zum Lesen, speziell von Liebesromanen, wurzelt früh und ist seither ins Unermessliche gewachsen. Zwischen dem Lesen und Schreiben verbringt Layla ihre Freizeit damit, zu guter Musik abzugehen (auf Konzerten, auf der Couch, im Auto ... Jeder Ort kann zur Bühne werden, wenn man sich nur genug darauf einlässt), mit Fernsehserien (je nerdiger desto besser!) und mit Essen. Obwohl sie in New York lebt (dem Staat, nicht der Stadt), ist sie ein glühender Fan der Red Sox.
Weitere Infos & Material
1. Kapitel
Our White Castle Juliet »Rein da.« »Wie bitte?«, fragte ich, während ich versuchte, mit den Schritten meines Vaters mitzuhalten, als er mich an den Schultern packte und nach hinten schob. Ich stolperte, wäre fast gefallen, aber er machte immer weiter. Er riss die kleine Speisekammertür auf und schob mich hinein. »Komm nicht raus, egal, was du hörst. Verstanden?« Ich hatte keine Ahnung, was los war, aber ich wusste, dass man Shamus McMillon besser nicht infrage stellt, besonders wenn er in so einem Zustand war. Sein rötlich ergrautes Haar war zerzaust, und seine wilden Augen huschten immer wieder hin und her. Jeder Atemzug, den er ausstieß, roch nach billigem Whiskey und einem Fass Guinness. Anstatt also die zig Fragen zu stellen, die mir auf der Zunge lagen, murmelte ich einfach ein Okay. »Ich meine es ernst, Jule-Bug. Öffne die Tür erst, wenn ich es dir sage.« Er musterte mein Gesicht, sein Ausdruck angespannt und ängstlich. Mit einem Seufzen schloss er die Tür und ließ mich im Dunkeln zurück, umgeben von abgestandenen Crackern, Dosenfleisch und vermutlich ein paar Mäusen. Ich war gerade von Erledigungen und Einkäufen nach Hause gekommen, als Dad sich von der Couch hochgerafft hatte, um etwas zu essen zu holen. Sein Blick war zum vorderen Fenster gewandert, bevor er das Glas mit Erdnussbutter fallen ließ und mich in die Speisekammer drängte. Ich hatte keine Ahnung, was er gesehen hatte, das ihn so ausflippen ließ. Wir wohnten am Ende einer langen, staubigen Straße hinter Dads Fitnessstudio, und die einzigen Besucher, die bei uns vorbeikamen, waren seine Kumpel. Wenn sich jemand über diese Art von Gesellschaft aufregen sollte, dann ich. Seine Freunde waren Arschlöcher, die mir jedes Mal eine Gänsehaut bescherten. Was auch immer los war, ich hoffte, es würde schnell vorbeigehen. Ich hatte mir heute Eis gegönnt, und in Vegas scheinen die Leute nicht zu verstehen, dass auch der Februar Winter ist. Mein kostbares Cookies-and-Cream-Eis schmilzt wahrscheinlich gerade dahin. Vielleicht ist es ein Essen auf Bestellung und ich muss ausnahmsweise mal nicht kochen. Oder vielleicht sind es ein paar nette Leute aus dem Fitnessstudio, die Kuchen mitgebracht haben, den ich zu meinem Eis genießen kann. Und vielleicht, nur vielleicht, hat mein Vater meinen siebzehnten Geburtstag doch nicht vergessen und versucht, mich zu überraschen. Und vielleicht finde ich einen Regenbogen in dieser alten Packung No-Name-Lucky-Charms und reite ihn bis zu einem Topf voller Gold. Ich wusste es besser, als solche Träumereien zu haben. Es war nicht das erste Mal, dass Dad meinen Geburtstag vergessen hatte. Allein die Tatsache, dass er am Valentinstag war, hätte ihm eigentlich eine Erinnerungshilfe sein können – aber dazu müsste es ihm auch wichtig genug sein, sich daran zu erinnern. Dem war nie so. Es klopfte laut an der Haustür, bevor sie mit einem Knall gegen die Wand aufgestoßen wurde. »Jungs!«, begrüßte Dad die Ankömmlinge, seine Stimme drang leicht durch die dünnen Wände. »Was führt euch in mein Schloss?« Ich unterdrückte ein Lachen. Wenn das hier ein Schloss ist, dann gehört es dem Burger King. Und seiner Dairy Queen. Es ist ihr bescheidenes White Castle. Ich habe so einen Hunger. »Wenn ihr mich buchen wollt«, sagte Dad, »müsst ihr meine Managerin anrufen. Sie plant meine Kämpfe.« Ich verdrehte die Augen. Diesen Spruch brachte er immer, als hätte er irgendeine großartige Agentin, die seine Kämpfe koordinierte. In Wahrheit war ich seine Managerin. Nur ich und ein alter Schreibtischkalender im Hinterzimmer seines Fitnessstudios. »Wir hatten heute ein Treffen vereinbart«, brummte eine tiefe Stimme – ruhig, kühl und gefasst. Währenddessen klang mein Vater nervös, fahrig und gezwungen. »Oh! War das heute? Muss mir wohl entgangen sein. Was braucht ihr?« »War eine bittere Niederlage am Samstag«, sagte die Stimme. Moment mal. Ich dachte, er hätte gewonnen. Er hatte nichts gesagt, aber er war auch nicht völlig betrunken oder noch Schlimmeres gewesen, wie er es immer nach einer Niederlage war. »Ja, der Sp... äh, Junge«, sagte Dad und fing sich gerade noch, bevor er das Schimpfwort benutzte, »hat einen verdammt guten rechten Haken.« Es gab vieles, was man an Shamus McMillon verabscheuen konnte, und sein beiläufiger Rassismus stand ganz oben auf der Liste. »Das ist interessant«, sagte der unbekannte Mann in einem Ton, der deutlich machte, dass er nichts Lustiges daran fand. »Denn ich habe mit Josés Trainer gesprochen. Er meinte, sein rechter Haken sei schwach. Nicht nur das, er setzt seinen linken Fuß immer ein. Jeder weiß das. Sie versuchen, ihm das abzugewöhnen.« »Muss ich wohl übersehen haben. Ich werde alt, bin nicht mehr so scharf wie früher.« »Ach ja?« »Ja, ich denke schon länger darüber nach, die Handschuhe an den Nagel zu hängen und mich darauf zu konzentrieren, die jungen Kerle im Fitnessstudio zu trainieren.« Das war neu für mich. Dad lachte auf. »Aber wenn du daran interessiert bist, meinen Abschiedskampf zu buchen, Max, dann ...« »Maximo«, ertönte die tiefe Stimme. »Wie bitte?« »Mein Name ist Maximo. Nicht Max.« Der Name kam mir nicht bekannt vor. Wenn ich an die Leute dachte, mit denen mein Vater zu tun hatte, stellte ich mir einen Möchtegern mit Bierbauch und fettigem Gesicht vor, der glaubte, er wäre Teil des Rat Pack. Ich hoffte nur, dass dieser Maximo endlich sagte, was er wollte. Ich hatte Hunger, und nach dem ganzen Tag unterwegs taten mir die Füße weh. »Richtig, richtig, Maximo«, sagte Dad. »Ich gebe dir die Nummer von meinem Mädchen, sie kann dir weiterhelfen.« »Nachdem ich mit Josés Trainer gesprochen habe, habe ich noch jemanden aufgesucht«, fuhr Maximo fort, als hätte mein Vater nichts gesagt. »Wen?« »Carmichael. Er hatte eine Menge über dich zu erzählen, Shamus.« »Ja?« Dads Stimme bekam einen nervösen Unterton. »Wir sind alte Freunde. Hab ihn schon eine Weile nicht gesehen. Bestimmt ein Jahr oder so.« Das war gelogen. Mugsy Carmichael war einer dieser Möchtegern-Gangster, mit denen Dad gerne rumhing. Er war ständig im Fitnessstudio und jagte mir jedes Mal eine Heidenangst ein. Er war erst letzte Woche dort gewesen. »Weißt du, was ich hasse, Ash?«, fragte der Mann – Maximo. »Was, Boss?«, antwortete eine neue Stimme. »Lügner. Ich hasse verdammte Lügner.« Etwas krachte gegen die Wand, und ich zuckte zusammen. »Du hast absichtlich verloren«, zischte Maximo, seine Stimme war zwar leise, doch ich konnte die Wucht seiner Worte fast körperlich spüren. »Ich würde nie ...«, setzte Dad an, aber das Geräusch von Faust auf Fleisch – der Soundtrack meines Lebens – verriet, dass ihn jemand schlug, bevor er den Satz beenden konnte. »Belüg mich nicht noch einmal«, warnte Maximo. »Du hast absichtlich verloren, nachdem du auf José gesetzt hast.« Mein Vater war vieles. Ein Säufer. Ein Spieler. Ein Rassist. Ein lausiger Vater. Und gierig. Aber ein Betrüger? Das hatte ich nicht erwartet. Sein Name, sein Titel und sein Ruf in der Boxwelt waren das Wichtigste für ihn. Er schätzte sie höher als alles andere – einschließlich seiner einzigen Tochter. »Deine Niederlage hat den Leuten eine Menge Geld gekostet, Shamus. Leute, die alles andere als erfreut sind. Leute, die mich beschuldigen, manipulierte Kämpfe zu veranstalten. Ich mag keine Lügner oder Betrüger, und ich lasse mich ganz bestimmt nicht als einen von beiden bezeichnen.« »Ich habe nicht manipuliert«, behauptete Dad. Aber das war gelogen. Und das Geräusch der Schläge verriet, dass sie es wussten. Ich griff nach dem Türknauf, hielt aber inne. Es war nicht das erste Mal, dass jemand gekommen war, um Dad zu verprügeln. Er hatte viele Feinde. In der Boxwelt. In den Casinos. Überall in den USA. Es würde mich nicht wundern, wenn die Schwestern von Mother Mary’s in New York ausspucken würden, wenn sie seinen Namen hörten. Zumindest hatten die Typen da draußen diesmal direkt Dad aufgesucht, anstatt mich in seiner Abwesenheit zu verprügeln. Das wäre auch nicht das erste Mal gewesen. Mein Vater war ein professioneller Boxer. Er konnte auf sich selbst aufpassen. Es gab nichts, was ich tun konnte, außer mich selbst unnötig in Gefahr zu bringen. Ich ließ meine Hand vom Türknauf sinken. »Ich kann das wiedergutmachen!«, rief mein Vater, und die Unruhe draußen ließ nach. »Ich glaube, du unterschätzt, wie wütend die Leute sind. Sie wollen ihr Geld zurück.« »Ich brauche nur ein wenig Zeit, aber ich werde bezahlen.« Die Panik meines Vaters wuchs, und er versuchte nicht einmal, sie zu verbergen. »Ich werde einen Weg finden. Ich verkaufe das Fitnessstudio. Irgendetwas.« Oh, Dad. In was hast du dich dieses Mal nur hineingeritten? »Lass mich gegen einen deiner neuen Leute...