Frommel | Margret Bilger in Wort und Bild | Buch | 978-3-99028-898-6 | sack.de

Buch, Deutsch, 360 Seiten, Format (B × H): 170 mm x 240 mm, Gewicht: 1050 g

Reihe: art edition

Frommel

Margret Bilger in Wort und Bild

Gedichte, Briefauszüge · Die acht bildnerischen Gattungen · Biographie, Literatur
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-99028-898-6
Verlag: Bibliothek der Provinz

Gedichte, Briefauszüge · Die acht bildnerischen Gattungen · Biographie, Literatur

Buch, Deutsch, 360 Seiten, Format (B × H): 170 mm x 240 mm, Gewicht: 1050 g

Reihe: art edition

ISBN: 978-3-99028-898-6
Verlag: Bibliothek der Provinz


Das vorliegende Buch […] widmet sich der österreichischen Künstlerin Margret Bilger und eröffnet mit seiner inhaltlichen Schwerpunktsetzung einen neuen Blick auf ihr umfassendes Gesamtwerk. Denn obwohl das Œuvre der 1904 geborenen und 1971 verstorbenen Künstlerin sowohl zu Lebzeiten als auch posthum facettenreich beleuchtet wurde, waren die nunmehr publizierten Gedichte bislang ein weitgehend unbekannter Schaffensbereich Bilgers gewesen. So hatte die Künstlerin auch nie eine Öffentlichkeit für dieses Korpus an knapp 450 Gedichten aus einem Zeitraum von knapp fünf Jahrzehnten gesucht. Vielmehr wirken die Texte wie intime Zeugnisse eines Selbstgewahrseins, das die Künstlerin nur behutsam und gegenüber einzelnen ausgewählten Menschen – etwa in Form von Briefen – vertrauensvoll offenbarte.
Es ist ein besonderes Verdienst dieses Buches, die Lyrik Bilgers als Ergebnis jahrelanger Recherchen im Nachlass sowie in Archiven und Museen in Bezug auf die unterschiedlichen Quellen vorlegen und dabei auch die speziellen Kontexte der Gedichte sichtbar machen zu können. Ebenso gelungen erscheint in der Publikation die Zusammenführung des lyrischen Schaffens mit der erstmaligen Vorstellung des Werks in seiner gesamten Bandbreite von Holzrissen und -schnitten, Aquarellen, Zeichnungen, Malereien, Webarbeiten und Hinterglasbildern und Glasfenstern. In Verbindung mit einer ausführlichen Biografie und ausgesuchten Texten über die Künstlerin entstand eine Monografie, die einen weiteren wichtigen Beitrag in der Bilger-Forschung leisten kann. Sie ergänzt mit den nunmehr zugänglichen Selbstzeugnissen die dichte Reihe an Publikationen, die sich u.a. dem Gesamtwerk, einzelnen Techniken, Themen und Korrespondenzen widmen.

Margret Bilger war zu Lebzeiten eine vielfach ausgestellte, gesammelte und mit Aufträgen beschäftigte Künstlerin. Selbst in den USA realisierte sie glasmalerische Arbeiten und ihre Werke wurden nicht nur in bedeutenden Museen wie der Albertina in Wien, sondern auch im österreichischen Pavillon auf der Biennale in Venedig präsentiert.
Posthum widmete das Land Oberösterreich der Künstlerin eine eigene Landesausstellung und eröffnete eine Margret Bilger Galerie im Stift Schlierbach, konzipierten Museen in Österreich und Deutschland kontinuierlich Ausstellungsprojekte, entstanden Bücher, wurde zum 100. Geburtstag ein eigenes Bilger-Jahr ausgerufen und ein Stipendium für junge Künstlerinnen und Künstler nach ihrem Namen benannt. Zudem gelang es, das einstige Wohnhaus von Margret Bilger und Hans Joachim Breustedt in Taufkirchen an der Pram in einen permanenten und musealen Erinnerungsort zu überführen.

All dies war in den letzten Jahrzehnten Ausdruck einer öffentlichen und institutionellen Wertschätzung für eine Künstlerin, die sich insbesondere als Frau in die österreichische Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts im Allgemeinen und in die Kulturidentität Oberösterreichs im Speziellen einschreiben konnte. Nach verschiedenen Lebensstationen war Bilger seit 1939 in Taufkirchen an der Pram in Oberösterreich ansässig. Hier wurde sie von den Motiven ihrer Bilder, der Entwicklung ihres glasmalerischen Œuvres im Stift Schlierbach, durch den intensiven Austausch mit Alfred Kubin sowie persönliche Kontakte wie zum Kunsthändler und Museumsgründer Wolfgang Gurlitt zu einer – bis heute gültigen – festen Größe im oberösterreichischen Kunstgeschehen. Außerhalb ihrer Heimat war es für Bilger schon zu Lebzeiten immer schwieriger geworden, durch die große Bandbreite ihrer künstlerischen Techniken, ihr Festhalten an gegenständlichen Bildwelten und die religiösen Inhalte ihrer Glasmalereien als Position einer Modernentwicklung nach 1945 wahrgenommen zu werden. Ohne das Wissen vom Gesamtphänomen Bilger, ihrer Lebensgeschichte und dem Zusammenspiel von Persönlichkeit, Werk und Umfeld, wurde es für verschiedenste Öffentlichkeiten im Laufe der 1960er Jahre immer schwieriger, einen unverstellten Blick auf die Arbeiten der Künstlerin zu entwickeln und sie als ein herausragendes, spezifisches und authentisches Bindeglied zwischen der Kunst der Zwischenkriegszeit und den individuellen Mythologien der 1970er-Jahre zu begreifen. […]

( im Vorwort)
Frommel Margret Bilger in Wort und Bild jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


Bilger, Margret
Margret Bilger:
1904 geboren am 12. August in Graz als zweites von drei Kindern des Historikers Ferdinand Bilger (1875–1949) und seiner Frau Margit, geb. Matthéy-Guenet (1874–1933)
1907–11 Familie Bilger in Heidelberg, 1911 Übertritt von Vater Bilger mit den Kindern zur protestantischen Konfession seiner Frau; Rückkehr nach Graz
1922–23 auf Kunstschulen in Stuttgart
1924 Hilfsschwester bei TBC-kranken Kindern auf der Stolzalpe
1925–29 Kunstgewerbeschule Wien, Graphik (Bertold Löffler), Glasmalerei (Reinhold Klaus), Schrift (Rudolf Larisch); wohnt gegen Mithilfe im Kinderheim der Baronin Mayer in Nussdorf
1928 Erster Österr. Staatspreis für die beste Gesamtleistung an der Kunstgewerbeschule
1929/30 Verkäuferin an der Wiener Werkstätte
1933 Tod der Mutter. 24.11. Heirat mit dem Flickschuster Markus Kastl in Graz
1934 18.3. Totgeburt, Eklampsie
1936 Herbst: Reise nach Dänemark zu den Freunden Elisabeth Karlinsky und Hans Scherfig
1937 kurzes Liebeserlebnis mit H.Z. in Taufkirchen an der Pram
1938 19.10.: Erster Besuch bei Alfred Kubin in Zwickledt, Beginn der Freundschaft
Juni 1939 das großmütterliche Haus in Taufkirchen, Leoprechting 10, wird dauernder Wohnsitz
1940 bei der Freundin in Bad Homburg, zeigt im Kunstverein Frankfurt Aquarelle
1941 zeichnet und aquarelliert am Gardasee
1942 schlägt ‚Holzrisse’ als terminus technicus für ihre Art Holzschnitte vor
1943 April: 1. Ausstellung bei Günther Franke in München; Juni: Im Böhmerwald auf Adalbert Stifters und Kubins Spuren
1946 lernt den vom Bauhaus kommenden Maler Hans Joachim Breustedt kennen
1949 Tod des Vaters. Mai: Ausstellung von Holzrissen und Aquarellen in der Albertina
1949–52 bei Wolfgang Gurlitt unter Vertrag
1950 mit sechs Holzrissen und zwei Aquarellen auf der 25. Biennale von Venedig als eine von vier Frauen unter 43 österreichischen Künstlern
1950–71 Das glasmalerische Werk entsteht im Zisterzienserkloster Stift Schlierbach.
1953 Heirat mit Hans Joachim Breustedt
1954 Goldene Medaille für Glasmalerei bei der Internationalen Ausstellung Christlicher Kunst in Wien für das Taufkapellenfenster Wien-Liesing
1960 April: mit Breustedt in Assisi
1961 Erhält den Titel Professor h.c., Freitod des Bruders Ferdinand Bilger
1963–64 13 Fenster ‚Glaubensfeste’ für die Bernardi-Kapelle in Stift Heiligenkreuz
1963 Das Spätwerk der Hinterglasbilder und Webereien entsteht
1966 konvertiert zur röm.-kath. Konfession
1970 Januar: Operation; Arbeit am Fenster für Duisburg-Hamborn
1971 Entwürfe Ideenwettbewerb Emporenfenster Stephansdom, Wien
24. Juli stirbt in Schärding am Inn
1975 Das Land Oberösterreich veranstaltet vom 24. Mai bis 31. August eine Gedächtnisausstellung über das Gesamtwerk in den Räumen von Stift Schlierbach.
1978 Eröffnung der Margret-Bilger-Galerie in Stift Schlierbach
2004 Eröffnung des Bilger-Breustedt-Hauses Taufkirchen an der Pram durch den 1998 gegründeten ‚Verein Bilger-Haus‘ als öffentliche Gedenkstätte mit alljährlich wechselnden Ausstellungen

Frommel, Melchior
Melchior Frommel wurde am 2. März 1937 in Münster im Taunus (Deutschland) als Sohn des Komponisten Gerhard Frommel (1906–1984) und seiner Frau Gertrud (Puppenspielerin, 1906–2001) geboren. Nach dem Besuch des humanistischen Gymnasiums in Heidelberg verbrachte er ein Lehrjahr beim Maler Karl Rödel (1907–1982) in Mannheim. Von 1957 bis 1963 besuchte Frommel die Kunstakademie in München, Klasse Franz Nagel.
Im Herbst 1958 nahm er als Zeichner an den Ausgrabungen unter Ernst Buschor im Heraion auf der griechischen Insel Samos teil. Im Sommer 1960 begann Frommel ein Praktikum bei Margret Bilger und Odilo Kurka in der Glasmalerei des Klosters Schlierbach in Oberösterreich. Seit 1963 ist er mit der Österreicherin Franziska Frommel (geb. Holzinger) verheiratet und er wohnt seither im oberösterreichischen Oberschlierbach. Aus der Ehe gingen vier Kinder (und fünf Enkel) hervor: Elisabeth, Vincent, Gerhard, Roland.
Von 1965 bis 1973 war Frommel Kunsterzieher und Deutschlehrer am Gymnasium in Laufen an der Salzach, Bayern. In den 1970er Jahren erhielt er die Gelegenheit, an der Deutschen Schule in Thessaloniki zu lehren. Er lebte mit der Familie von 1973 bis 1979 in Thessaloniki. Danach wechselte Frommel bis 1998 als Kunst-, Deutsch- und Ethiklehrer ans Gymnasium Oberhaching bei München. Neben seiner pädagogischen und künstlerischen Tätigkeit war er Herausgeber zahlreicher Publikationen, insbesondere zu Leben und Werk der Margret Bilger.

Hochleitner, Martin
Martin Hochleitner: 1970 in Salzburg geboren, verheiratet, ein Sohn. Studium der Klassischen Archäologie (Mag. phil, 1992) und Kunstgeschichte (Dr. phil, 2002) an der Universität Salzburg. Dissertation: „Grundlagen und Rezeption skulpturaler Erscheinungsformen in der oberösterreichischen Kunst des 20. Jahrhunderts“.
1993 bis 2000 Mitarbeiter am Institut für Kulturförderung des Landes Oberösterreich (Leitung der Förderungsbereiche Bildende Kunst, Foto, Film, Neue Medien und Architektur); 1993 bis 2000 Leiter der Galerie im Stifterhaus (gemeinsam mit Mag. Dr. Peter Assmann); seit 1997 Lehrbeauftragter für Kunstgeschichte an der Kunstuniversität Linz; Schwerpunkte im Bereich Bildtheorie, projektorientierte Kunsttheorie, Vergleichende Kunstgeschichte, Ikonographie und Rezeptionsgeschichte; 2000 bis Sept 2012 Leiter der Landesgalerie Linz am Oberösterreichischen Landesmuseum in Linz; 2002 bis 2004 Mitglied des Fotobeirats der Republik Österreich (gemeinsam mit Monika Faber und Seiichi Furuya); seit 2005 Lehrbeauftragter für Kunstgeschichte am Institut für Kunstwissenschaften und Philosophie der Katholisch-Theologischen Privatuniversität Linz; Studienjahr 2007/08 Gastprofessur für Fototheorie an der Universität für angewandte Kunst in Wien bei Professorin Gabriele Rothemann; 2007 Projektauftrag der Direktion Kultur des Landes Oberösterreich für die Konzeption und Einrichtung der Kunstsammlung – als Schaulager und Ausstellungseinrichtung für Gegenwartskunst in Linz (Eröffnung Juli 2009); 2008 Universitätsprofessor für Kunstgeschichte und Kunsttheorie an der Kunstuniversität Linz; seit September 2012 Direktor des Salzburg Museum, 2013 „Ars docendi“ – Staatspreis für excellente Lehre an österreichischen Universitäten



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.