Buch, Deutsch, Band 49, 258 Seiten, PB, Format (B × H): 148 mm x 210 mm
Eine Studie zur Poetik des Körpers in Heinrich Wittenwilers 'Ring'
Buch, Deutsch, Band 49, 258 Seiten, PB, Format (B × H): 148 mm x 210 mm
Reihe: LIR. Literatur - Imagination - Realität
ISBN: 978-3-86821-575-5
Verlag: WVT Wissenschaftlicher Verlag Trier
Die in der bäuerlichen Handlung inszenierte Leiblichkeit dient demzufolge nicht zur Bestätigung der Didaxe ex negativo, sondern hat einen eigenen ästhetischen Wert. Begrifflicher Ausgangspunkt für die Untersuchung des Leiblichen im „Ring“ ist die Philosophie des Leibes von Hermann Schmitz. An den drei großen Abschnitten des „Ring“ werden diesbzgl. die verschiedenen Relationen, in denen sich Körper zueinander befinden können, aufgezeigt – vom Begehren der Körper im ersten Teil (Werbung) über die bis zur Verschmelzung gehende Form leiblicher Kommunikation im zweiten Teil (Hochzeit) bis zur aggressiven Fragmentierung und Zerstückelung der Körper im dritten Teil (Krieg).
Ergänzt werden die textimmanenten Interpretationen durch philologische und sprachgeschichtliche Analysen. Dabei wird gezeigt, wie das bisherige Verständnis des „Ring“ mit einer negativen Bewertung des angeblichen „törpellebens“ der Bauern zum Teil auch auf unzulässige Eingriffe bei der Transkription zurückzuführen ist. Auch zur Person des sonst gänzlich unbekannten Autors des „Ring“ gewinnt der Leser durch einige hier zum ersten Mal herangezogene Urkunden neue Erkenntnisse.