E-Book, Deutsch, 220 Seiten
Fröhlich @corona
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-347-13113-2
Verlag: tredition
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 220 Seiten
ISBN: 978-3-347-13113-2
Verlag: tredition
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Dieses Buch beinhaltet interessante Erzählungen und Recherchen, die sich während der Corona-Pandemie im Raum Bayern/Österreich, sowie weltweit abspielen. Bill und Maya beschäftigen sich vor lauter Langeweile im Homeoffice mit diesem Thema und finden monumentale und beeindruckende Erkenntnisse der letzten Jahrzehnte. Ein gutes Buch für all jene, die den Eindruck haben, dass in der heutigen Zeit nur 'bad news' als 'good news' gelten. Die Autorin schildert eine kritische und tiefgründige Auseinandersetzung und bietet der Leserschaft ein breiteres Spektrum zum besseren Verständnis für unsere derzeitige Situation an.
Charlotte Fröhlich ist Autodidaktin. Sie wurde am 01.05.1947, in St. Johann in Tirol, geboren. Sie lebte mit ihren Eltern und ihrer Schwester die erste Zeit ihres Lebens in einem kleinen Tiroler Ort mit damals gerade nur 300 Einwohnern. Nach dem Tod der Großmutter zogen die Eltern nach Münster, in Nordrhein Westfalen. Einige Jahre später zogen sie wieder zurück nach Tirol und dort erlebte die Autorin ihre Schul- und Jugendzeit. Schon in dieser Zeit schrieb und malte sie oft und sehr gerne. Sehr früh, mit 19 Jahren, wurde sie Mutter und die nächsten 40 Jahre war sie mit ihren drei Kindern und Enkelkindern vollbeschäftigt, welche sie als Alleinerziehende auch noch selbst versorgte. Somit blieb ihr kaum Zeit ihren Talenten viel Aufmerksamkeit zu spenden. Außer einigen Zeitungsartikeln zum Thema Kindererziehung und einigen Gedichten, welche sie verfasste, malte sie immer wieder mal Bilder, die sie am liebsten an ihre Familie verschenkte. Die Autorin war lange Zeit Gastronomin in Bayern und hat viele Menschen gesprochen, viel Leid und Freud erlebt und viele Schicksale bedauert. Erst im Rentenalter begann sie intensiver sich mit Malerei und Schreiben zu beschäftigen. Dies ist das erste Buch, neben einem Gedichtsband, welches sie veröffentlicht. Das Schreiben machte ihr sehr viel Spaß, sodass sie noch weitere Themen im Leben der Menschen aufgreifen will und daraus noch einige lebendige und spannende Geschichte erzählen wird.
Weitere Infos & Material
Kapitel 1 Gedanken über Corona Es ist schön draußen, Ende März, trotz Ausgangbeschränkung. Warum scheint die Sonne so fantastisch und freundlich, in dieser Zeit? Will sie uns Menschen erfreuen, erwärmen und ermutigen. Es gelingt nicht ganz. Auch sie ist nicht perfekt und alleinherrschend. Sie muss sich die Tage mit dem Ostwind teilen, der kalt auf die nicht allzu erfreut dreinblickenden Menschen, die vereinzelt mit dicken Schals oder auch Mundschutz versehen, die durch die Straßen ,eilten, nicht schlendernd, wie üblich. Doch – sie begrüßen sich auf einmal und nicken sich freundlich zu, hielten sich jedoch an den vorgeschriebenen Abstand. Die Straßen sind leer, ungewohnt leer. Die Schaufenster dicht gemacht und mit großen Zetteln an den Scheiben versehen, wie z.B.. Liebe Kunden und Kundinnen! Wie Ihr wisst, dürfen wir Ihnen, in unseren Geschäftsräumen, unsere aktuelle Frühjahrskollektion durch unser freundliches Personal für unbestimmte nicht präsentieren. Nutzen Sie doch unser Online Portal: www. …….. Fast an jedem Schaufenster kleben an unbeleuchteten Fensterscheiben Hinweise dieser Art. In einigen Lokalen gibt es Essen bis vierzehn Uhr und es wurde auch darauf hingewiesen, dass man die Speisen gerne bestellen kann, Telefonnummer……, email: ………. Sie können gerne per Kreditkarte zahlen und wir liefern kontaktlos bis vor Ihre Haustüre. Die Stühle vor den Gaststätten, die bei diesem schönen Wetter, auch trotz nahezu eisiger Kälte, ehemals meist voll besetzt gewesen wären, standen nun aufgestapelt und stumm in der Fußgängerzone. Die Kioske verbreiteten mit ihren abgeschlossenen Türen und Fenstern den gestapelten Stühlen keine besonders attraktive Nachbarschaft. Die öffentlichen Verkehrsmittel beförderten die arbeitende Bevölkerung, von Kindern keine Spur. Seit einigen Tagen hatten alle Schulen geschlossen und die Kinder wurden zuhause, digital betreut durch die jeweiligen Lehrer, unter Aufsicht der Mütter oder Väter. Die meisten Menschen hatten sich zuhause ein Office eingerichtet und konnten von dort ihrer Arbeit nachgehen. Optiker, Apotheken, Lebensmittel- und Obstgeschäfte sah man vereinzelt geöffnet, mit geänderten Öffnungszeiten. Auf der Straße vor den Geschäften wurden mit roten Klebestreifen in zwei Meter Abständen angezeigt, wo die Kunden sich anstellen dürfen, was diese auch schön brav taten. Beim Betreten, das nur einzeln geschehen durfte, wurde man freundlich, von einer mit Gummihandschuhen, Mundschutz und durch eine Abtrennung aus Plexiglas geschützten Verkäuferin, begrüßt. Man tätigte seine Bestellungen und zahlte mit Kreditkarte. Erst nach dem Verlassen betrat erst der nächste Kunde den Verkaufsraum. Dies alles geschah, sichtlich gehorsam und mit vollem Verständnis von den Menschen, egal ob männlich oder weiblich, alt oder jung. Die großen Lebensmittelkonzerne hatten Hochkonjunktur. Es wurde wie wild eingekauft bzw. gehamstert, besonders Klopapier und Nudeln. Shoppen und Schaufenster betrachten schien langweilig geworden zu sein. Kein einziger Fußgänger warf einen Blick auf Schaufenster oder stockte gar seine Schritte. Man flanierte auch nicht. Man lachte auch nicht, man sprach kaum miteinander. Man ging seinen Weg und machte seine Erledigungen und ging wahrscheinlich wieder nach Hause, um allein vor dem Fernseher oder PC zu sitzen. Wenn man Glück hatte, lebte man nicht alleine in der Wohnung, hatte einen Partner, oder eine Familie. In dieser Stadt gibt es mehr Singlehaushalte, die sicher diese Ruhe nicht so sehr genießen möchten. Zum Glück gab es Internet. Man war ja isoliert, aber dennoch verbunden mit dem Rest der Welt. Der Rest der Welt berichtete ständig von dem Virus und die bereits infizierten Menschen und den Anstieg der Pandemie und den Todesfällen, und, und, und… man hörte nichts anderes, im Radio, im Fernseher, Werbung und Gespräche untereinander, nur Corona. Man war isoliert und konnte nur den Medien Glauben schenken. (Nur zögerlich vermag man zu denken, dass das, was nun mit uns Menschen geschieht, auch streng gesehen, reine Manipulation sein könnte). Kaum einer kennt jemand, der erkrankt oder infiziert ist. Alle denken sicher daran, wie es vor Kurzem noch war als man nur vom Klimaschutz und Friday for Future sprach und Plastik verdammte und die ältere Generation anprangerte, den eigenen Kindern bewusst die Lebenssubstanz zerstört zu haben. Nun droht der älteren Generation eher die Gefahr, als Erster in den Himmel zu kommen. Manch einer würde wohl glauben wollen, dass nun die Menschen umdenken, um in der Zukunft nicht allzu egoistisch zu sein, eher froh, dass nun die Natur ihre Chance bekommt. Die meisten bezweifeln die Taktik, durch auferlegten Verzicht ein menschlicheres Miteinander zu erreichen. Stattdessen stellt man fest, dass sich plötzlich der Wert verschiedener, - vor 10 Tagen unbemerkter und uninteressanter Artikel wie Klopapier -, enorm in den „will ich haben“ Modus gedrängt hat. Es wurde immens viel Klopapier gekauft, samt Nudeln aller Art. Momentan schien es, als ob sich nicht direkt jemand für ein neues iphone interessierte, zumindest wurde es nicht erwähnt. Nun schien es so, dass man doch einer derjenigen sein möchte, der im Ernstfall noch genügen Klopapier sein Eigen nennt. Zumindest hatten die Versorgungsgeschäfte den Konzernen der Lebensmittelbranche mit besten Umsätzen zu rechnen. Dies kann die Gastronomie, sowie Hotellerie, nicht von sich behaupten. München, als Hochburg der Geschäftsleute, & G7 Gipfel, Treffpunkt der Globalisierung und weltweiten Besuchern, verschiedener, außerordentlich großartigen Attraktionen, wie das Oktoberfest, wurde von heute auf morgen in einen Stillstand versetzt und mutierte zu einem beschaulichen Städtchen. Niemals hätte irgendjemand auch nur im Entferntesten daran gedacht, einen Bayerischen Hof oder ein Hotel Vier Jahreszeiten und viele andere mehr, leer vorzufinden, umlungert von frustriert auf einzelne Gäste wartende Taxifahrer. Ganz besonders hätte niemand daran gedacht, dass diese vielen köstlichen Schmankerl in den mehr oder weniger exklusiven Restaurants und berühmten Gaststätten, nun in der Kühltruhe auf ein Auferstehen warten. Wie unglaublich schrecklich zu erfahren, dass hektoliterweise Augustinerbier entsorgt werden mussten. Niemals hätte jemand daran gedacht, dass die Bayerische Staatsoper, allein in Erinnerung schwelgend oder vielleicht auch zusammen in Gedanken mit August Everding, ehemaliger Intendant des Prinzregententheaters, trauernd an die guten alten Zeiten denkend, wartend verbringen mussten. Ganz kurz an die Künstler denkend, welche ihre Kunst beizeiten nur im Herzen tragen können, während die Abobesitzer seufzend Alexa bitten, die Symphonie, -Fantastique von Berlioz-, auf Amazon Music spielen soll. Die Frau ohne Schatten, die man im April in der Oper genießen wollte, kann man nun zuhause gemütlich im Ledersessel bei einem Glas Rotwein, auf dem VIDEO ON DEMOND betrachten, ohne Freunde, allein oder mit dem Partner, Hauptsache man bleibt gesund. Sollte man da jetzt in dieser Situation nicht doch mehrfach an Aloisius denken und ihn bitten, eine Nachricht an die Staatskanzlei zu senden um dieses, nicht gewünschte Dasein, abzustellen. Sollten man hoffen, dass Aloisius nicht noch mehr Egoist geworden war, Bier und Schweinsbraten gehamstert hat und mit den Worten von Karl Valentin denkt: - Der Mensch ist guad, nur die Leit san schlecht - und sich himmlisch auf seinen bayerischen Wolken rekelt. Nicht zu vergessen, die geschlossenen Kinos! Gerade jetzt, wo die Eiskönigin ohne Krone ihren Thron besteigen wollte, um Gelder einzufahren. Die vielen erhofften Besucher jedoch die Kinos meiden mussten und stattdessen zuhause kostenfrei sich an der Eiskönigin erfreuten. Am Schlimmsten sind wohl die Spieler und Fans von FCB bestraft und zu bedauern. Nicht einmal zuhause am TV kann „Mann“ bei Spielen mitfühlen, da es, wenn Spiele, nur ohne Zuschauer gespielt werden darf. Man nannte diese Spiele „Geisterspiele“. Wie schaut denn ein Stadion von diesem Prunk aus ohne jubelnde Fans? Es ist wahrlich ein Graus! Aber am aller, aller schlimmsten sind die Frauen zu bedauern in dieser Zeit: Männer, ohne Fußball, Golf, Fitnessstudio, Squash, Biergarten, Stammtisch, Weinprobe. Sie dürfen sich nicht einmal mit Spetzeln treffen. Sie müssen zuhause irgendwas ganz Wichtiges reparieren oder Unwichtiges sortieren! Manche dürfen nicht einmal ihre außereheliche Freundin besuchen! Kinder, den ganzen Tag zuhause, über Wochen. Neben Arbeit im Home Office müssen Hausaufgaben betreut werden, Spaziergänge im Freien gemacht, Frühstück und Mittagessen gekocht und abends auch noch gemeinsam basteln und Spiele spielen, damit die Kinder nicht am PC und Handy anwachsen. Es hilft niemand im Haushalt, weil der Mann keine Zeit hat – muss doch gerade die Waschmaschine selbst reparieren, da kein Handwerker erreichbar ist -, die Kinder nicht ihre stundenlangen Gespräche...