Fritsch | Frühstück mit Walen | E-Book | www2.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 196 Seiten

Fritsch Frühstück mit Walen

Erlebnisse auf Madeira
1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-7431-5719-4
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Erlebnisse auf Madeira

E-Book, Deutsch, 196 Seiten

ISBN: 978-3-7431-5719-4
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Madeira - Insel des ewigen Frühlings, Perle im Atlantik, Wanderparadies, schönste Insel in Europa. Das portugiesische Urlaubsziel kann mit vielen Superlativen punkten. Dass die Wirklichkeit noch schöner ist als die Versprechen erlebt die Autorin in ihrem ersten Urlaub auf Madeira. Sie erzählt von Wanderungen durch zauberhafte Wälder, an wilden Küsten, über spektakuläre Bergstrecken entlang der einzigartigen Levadas. Und davon, wie sie ihren Traum verwirklicht auf Madeira zu leben und wie aus einer anfänglichen Verliebtheit eine große Liebe wächst - für die herzlichen Menschen, die grandiose Landschaft und die überwältigenden Naturschönheiten. Und wie sie lernt, den Missständen des Alltags mit Humor zu begegnen. Eine Liebeserklärung an Madeira. Ein Buch für Wanderer und Auswanderer.

Issi Fritsch, geboren in München, lebt abwechselnd in der Nähe von Hamburg und auf Madeira. Bloggerin seit 2009
Fritsch Frühstück mit Walen jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Willkommen


Keine Lust mehr auf Winter.

»Wir sollten vielleicht mal auf die Kanaren fliegen. Wie wäre es mit La Palma zum Wandern?«

Es ist Anfang Januar, und die Aussicht noch drei Monate zu frieren und in einen grauen Himmel zu schauen deprimiert mich zunehmend. Ich suche im Internet nach Ferienhäusern auf einer der drei kleinen kanarischen Inseln. Aber entweder sind wir zu spät dran oder unsere Reisekasse ist zu schmal bemessen, jedenfalls finde ich nach tagelanger Suche nichts, was mich wirklich überzeugt. Beim Gespräch mit Freunden bekomme ich noch einen wichtigen Tipp:

»Nehmt auf jeden Fall ein Häuschen im Küstenbereich, denn wir haben in unserem letzten Urlaub viele Tage in den Wolken gesessen. Die Häuser haben oft keine Heizung, manchmal nicht mal einen Ofen. Die Bettdecken sind dünn, das Bett ist feucht. Ich glaube, ich habe noch nie so gefroren wie auf La Palma im Februar,« sagt die Freundin, die gerne mal Winterurlaub in Schwedisch-Lappland bei minus 40 Grad macht. Wir werden uns wohl ein anderes Reiseziel suchen.

Ich blättere in meiner Gartenzeitung und entdecke ganz zufällig ein Angebot für eine Bio-Ferienwohnung auf Madeira. Madeira – wo liegt das eigentlich?

»Ist das nicht die Insel, wo deine Eltern mal Urlaub gemacht haben?« fragt mein Mann.

»Stimmt. Aber das ist ja schon ewig her. Ich kann mich aber erinnern, dass sie sehr begeistert waren. Soll sehr ursprünglich und wild sein. Meinen Vater hatten die meterhohen Weihnachtssterne, die am Straßenrand wuchsen, fasziniert.«

»Aber ist das nicht so eine Rentnerinsel? Für Reisegruppen siebzig plus?«

»Keine Ahnung. Ich werde mal ein wenig recherchieren.«

Reiseveranstalter und Internetseiten werben mit »Insel des ewigen Frühlings.« Und die Klimatabelle ist vielversprechend: ca. 18 Grad im Februar und etwa sieben Regentage. Wir wollen zwei Wochen bleiben, nicht baden, sondern wandern und Sonne tanken – die Insel könnte unsere Bedürfnisse befriedigen. Also schreibe ich eine Mail an den Vermieter der Ferienwohnung aus der Annonce und bekomme sofort danach einen Anruf von ihm.

Wir unterhalten uns als würden wir uns schon ewig kennen. Gerhard heißt er und lebt schon seit Jahren mit seiner Frau auf Madeira. Er schildert die Insel, das Klima, die Natur, die wilde Schönheit der Berge und des Meeres so beeindruckend, dass ich am liebsten sofort in den Flieger steigen würde, um dorthin zu gelangen.

Wir stimmen unsere Reisedaten mit seinem Belegungsplan ab und – es passt! Die Ferienwohnung sieht auf den Fotos im Netz sehr einladend aus, es gibt einen Ofen, die Bewertungen anderer Gäste sind durchgehend positiv, der Preis ist akzeptabel. Also wird gebucht. Einen Mietwagen kann er uns auch besorgen, über eine einheimische kleine Autovermietung mit Hol- und Bringservice vom und zum Flughafen. Nun müssen wir nur noch den passenden Flug dazu finden. Das klappt nicht so termingenau, doch wir machen aus der Not eine Tugend und gönnen uns vier Tage mehr Ferien. Die ersten Urlaubstage wollen wir in einem Hotel in der Hauptstadt Funchal verbringen, bevor wir die Wohnung in Calheta an der Südwestküste beziehen werden. Ein Strandhotel am westlichen Stadtrand von Funchal fällt uns durch ein extrem günstiges Angebot auf. Wir riskieren es, ein Doppelzimmer für weniger als 30 Euro zu buchen. Wenn wir mit der Unterkunft Pech haben, dann müssen wir es ja nur für vier Tage aushalten. Danach ziehen wir um. Also freuen wir uns ab sofort durch den eisgrauen, norddeutschen Januar auf unsere erste Reise nach Madeira.

In der Buchhandlung unserer Kleinstadt gibt es einen einzigen Reiseführer »Madeira«, dazu kaufe ich noch ein Reisewörterbuch Portugiesisch. Am 29. Januar starten wir bei Nebel und Null Grad pünktlich in Hamburg Richtung Atlantik. Nach drei Stunden Flugzeit erfahren wir, dass wir noch eine Zwischenlandung auf der Kanareninsel La Palma vor uns haben. Das Wetter ist hier nicht viel besser als in Hamburg. Starker Wind peitscht den Regen gegen die kleinen Bullaugen des Fliegers. Wir können beim Landeanflug nichts erkennen, werden heftigst durchgerüttelt und zu allem Überfluss startet die Maschine nach Bodenkontakt noch mal durch, dreht eine Schleife und knallt beim zweiten Landeanflug mit einem ziemlichen Rums auf die Piste.

Etwa ein Drittel der Passagiere ist am Urlaubsziel und darf hier das Flugzeug verlassen. Wir bleiben sitzen und warten auf die zusteigenden Urlauber, die auf ihrer Heimreise eine Landung auf Madeira mitmachen müssen. Es ist also quasi ein Rundflug Hamburg – La Palma – Madeira – Hamburg, vermutlich um in dieser Jahreszeit die Maschine rentabel fliegen zu lassen. Als wir zwei Stunden später Madeira anfliegen, können wir gerade noch die abziehende Sturm- und Regenfront sehen. Der Flieger setzt vergleichsweise sanft auf, obwohl mir beim Landeanflug schon ein paar Zweifel gekommen waren, ob der Pilot die kurze Piste, die zwischen Bergen und Meer eingeklemmt daliegt, wirklich treffen wird. Erst sehr viel später werden wir erfahren, dass der Flughafen von Madeira einer der zehn gefährlichsten der Welt ist. Dass es häufiger vorkommt, dass die Flugzeuge nicht landen können und entweder zurück nach Lissabon fliegen oder eine Ausweichlandung auf der flachen Nachbarinsel Porto Santo machen müssen. Dass nur Piloten mit Spezialausbildung hier landen dürfen. Dass aber nach Verlängerung der Start- und Landebahn vor etlichen Jahren bislang alle Flieger wohlbehalten herunterkamen.

Es ist inzwischen 4 Uhr nachmittags, eine milde Brise streift uns beim Öffnen der Flugzeugtüren und wir sehen bereits ein paar Sonnenflecken auf dem Meer tanzen. Es sind nur ein paar Schritte vom Flugzeug bis zum Flughafengebäude. Ich liebe diese kleinen Flugplätze, wo alles so unaufgeregt abläuft. ist überall im Gebäude zu lesen. Willkommen auf Madeira! Es ist das einzige was wir verstehen, denn die Durchsagen auf Portugiesisch klingen sehr fremd in unseren Ohren. Trotzdem finden wir schnell heraus, welcher Bus uns in die Stadt bringen wird, denn wir bekommen unsere Auskunft in perfektem Englisch.

Während wir auf die Abfahrt warten, fühle ich bereits, wie gut mir diese sanfte Luft tut. Als legte mir jemand einen federleichten Seidenmantel um. Von dieser Flucht aus dem norddeutschen Winter erhoffte ich mir ja auch ein wenig Linderung meiner kältebedingten, rheumatischen Beschwerden. Kann es sein, dass ich das schon spüre?

Die Busfahrt vom Flughafen nach Funchal über die Regionalstraße bringt allerdings wieder Ernüchterung. Es geht rauf und runter in engen Kurven, der Fahrer zuckelt, meinem Mann wird leicht übel und ich spüre meine Knochen und anhängenden Muskeln und Sehnen wieder alle einzeln. Wir sind uns einig, dass wir gut daran getan hätten, den Leihwagen gleich vom ersten Tag an zu mieten. Ab Endstation des Flughafenbusses bringt uns eine Taxe die letzten Kilometer zum Hotel. Es liegt ein wenig außerhalb der Touristikmeile, direkt am Meer.

Endlich angekommen, verfliegt die Missstimmung sofort. Das Gebäude schmiegt sich zwischen steiler Felswand und Meer an einen schmalen Küstenstreifen. Und wir wohnen auf der minus zehnten Etage, das heißt, die Empfangslobby ist auf Straßenniveau, dann fährt man mit dem Fahrstuhl nach unten zu den Zimmern. Uns erwartet ein riesengroßes, modern eingerichtetes Appartement mit Panoramascheiben zum Meer, Balkon, bequemem breitem Bett und geräumigem Bad.

Um noch die letzten Sonnenstrahlen am Strand einzufangen, wandern wir durch den Hotelgarten in Serpentinen nach unten zum Meer. Kaskaden von Bougainvilleas, Palmen unterschiedlichster Art, Schwanenhalsagaven, rot blühende Fackelaloen und jede Menge Sukkulenten begleiten uns. Wir sind begeistert. Schon hier ist die Wirklichkeit schöner, als es die Vorstellung war.

Der nächste Tag beginnt mit blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein. Wir stehen auf unserem Balkon, schauen den Anglern zu, die auf den Felsnasen am Strand auf einen guten Fang hoffen, hören Vogelstimmen und das leise Rauschen der immerwährenden Brandung und ich lass mich mehrmals kneifen, um zu begreifen, dass dies kein Traum ist. Es ist Januar auf Madeira!

Der große Swimmingpool ist einladend, aber leider nicht beheizt. Einige wenige baden im Meer. Mir sind aber auch 18 Grad Wassertemperatur nicht warm genug. Also ist Sonnenbaden angesagt, T-Shirt und hoch gekrempelte Hose sind fast zu warm. Wir genießen es und rühren uns den ganzen Tag kaum vom Fleck.

Am Abend machen wir erste Bekanntschaft mit der einheimischen Küche, denn das Hotelbuffet ist so langweilig, wie fast überall auf der Welt. Ein Restaurant mit dem Namen lockt uns. Der Saal ist nicht gerade das, was man heimelig nennt, doch es duftet gut nach Gegrilltem und wir suchen uns einen der knapp sechzig freien Tische aus. Mit noch zwei weiteren Gästen genießen wir also die volle Aufmerksamkeit des Personals.

Vor unserer Bestellung möchten wir gerne noch erfahren, weshalb der Tisch und die Tischdecke mittig ein Loch aufweisen. Der junge, freundliche Kellner erklärt uns in einem nett akzentuierten Schweizerdeutsch, dass wir uns in einem...



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.