Fricke / Adam / Lachmann | ›Schwierige‹ Bibeltexte im Religionsunterricht | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 616 Seiten, Format (B × H): 165 mm x 240 mm

Reihe: Arbeiten zur Religionspädagogik (ARP).

Fricke / Adam / Lachmann ›Schwierige‹ Bibeltexte im Religionsunterricht

Theoretische und empirische Elemente einer alttestamentlichen Bibeldidaktik für die Primarstufe. E-BOOK

E-Book, Deutsch, 616 Seiten, Format (B × H): 165 mm x 240 mm

Reihe: Arbeiten zur Religionspädagogik (ARP).

ISBN: 978-3-86234-015-6
Verlag: V&R unipress
Format: PDF
Kopierschutz: 0 - No protection



Manche Texte des Alten Testaments sind »schwierig«: Sie widersprechen unserem modernen Weltbild, vermitteln ein Gottesbild, das dem »neutestamentlichen« entgegensteht oder erzählen von Betrug, Gewalt und Krieg unter den Augen Gottes. Wie soll man als Lehrkraft in der Grundschule mit diesen Texten umgehen? Sollte man sie vermeiden und sich auf die »einfachen« und »positiven« Texte konzentrieren? Und: Wie nehmen Kinder diese Texte eigentlich wahr? Der Autor gibt Antworten und Orientierungshilfen für Praxis und Wissenschaft. Er diskutiert die Schwierigkeiten und bezieht seine empirisch-qualitativen Untersuchungen an Lehrern und Kindern ein. Die Erkenntnisse lassen sich auf die Beschäftigung mit den »übrigen« Texten der Bibel übertragen.

Dr. Michael Fricke ist Professor für Evangelische Theologie / Religionspädagogik an der Universität Regensburg.
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Weitere Infos & Material


1;Inhalt;9
2;Vorwort und Dank;19
3;Abkürzungen, Rechtschreibung und Kapitelverweissystem;21
3.1;Abkürzungen;21
3.2;Rechtschreibung;21
3.3;Kapitelverweissystem;21
4;Einleitung;23
4.1;§1 Ziel, Methode und Aufbau der Arbeit;25
4.1.1;1. Typen ›schwieriger‹ Bibeltexte;25
4.1.2;2. Kinderperspektiven;28
4.1.3;3. Lehrerperspektiven;30
4.1.4;4. Perspektive der Fachwissenschaft (Theologie);31
4.1.5;5. Perspektive der Fachdidaktik (Religionsdidaktik im Kontext der Grundschule);33
4.1.6;6. Verhältnis von Theorie und Empirie in der Religionsdidaktik;35
4.1.7;7. Aufbau;38
5;Teil I Theoretische Grundlagen: Eckpunkte einer Bibeldidaktik des Alten Testaments;43
5.1;§2 Geschichte der Bibeldidaktik des Alten Testaments von 1700– 1975;45
5.1.1;1. Barock und Frühaufklärung;45
5.1.2;2. Aufklärung;48
5.1.3;3. Liberale Religionspädagogik;51
5.1.4;4. Evangelische Unterweisung;57
5.1.5;5. Hermeneutischer Religionsunterricht;62
5.1.6;6. Problemorientierter Religionsunterricht;64
5.1.7;7. Weitere Entwicklungen;68
5.2;§3 Elementarisierungskonzepte;71
5.2.1;1. Elementarisierung in der neueren Pädagogik (Klafki und Roth);71
5.2.2;2. Elementarisierung in der Bibeldidaktik;74
5.2.3;3. Zwischenbilanz: Die Bibel – (k)ein Buch für Kinder?;109
5.2.4;4. Eine ›Positivliste‹ von biblischen Texten für die Grundschule?;112
5.2.5;5. Thesen zur Elementarisierung;119
5.3;§4 Das Verhältnis von Altem und Neuem Testament;123
5.4;§5 Funktionen biblischer Texte;135
5.4.1;1. Funktionen von Überlieferungen und deren Gattungen im Alten Testament;135
5.4.2;2. Funktionen alttestamentlicher Texte im Religionsunterricht der Grundschule;144
5.5;§6 Geschichte der empirischen Erforschung der kindlichen Bibelrezeption Lagebericht und Diskussion;159
5.5.1;1. Vorläufer;160
5.5.2;2. Analyse und Qualitätskontrolle des Religionsunterrichts;165
5.5.3;3. Entwicklungspsychologische Forschungen zur Rezeption von Bibeltexten;176
5.5.4;4. Ergebnis und Folgerungen;195
5.6;§7 Rezeptionshermeneutik und Bibeldidaktik;203
5.6.1;1. Was ist Rezeptionsästhetik?;203
5.6.2;2. Von der Polyvalenz zur Monovalenz und wieder zurück – historische Schlaglichter der Bibelauslegung bis zur Gegenwart;215
5.6.3;3. Rezeptionsästhetik in Religionspädagogik und Bibeldidaktik;227
5.6.4;4. Konsequenzen für die biblisch-christliche Hermeneutik und Bibeldidaktik;230
5.7;§8 Grundschuldidaktik und Bibeldidaktik;237
5.7.1;1. Religionsunterricht und Bildung in der Grundschule Konvergenzen und Divergenzen;237
5.7.2;2. Didaktische Prinzipien der Primarstufe Konvergenzen und Divergenzen gegenüber der Bibeldidaktik;248
5.8;§9 Umgangsweisen mit ›schwierigen‹ alttestamentlichen Texten;261
5.8.1;1. Ausschließen/Übergehen/ Verbergen;262
5.8.2;2. Umschreiben/Umdeuten/ Abwehren;265
5.8.3;3. Spannungen auflösen/ Leerstellen auffüllen;267
5.8.4;4. Historisch erklären/relativieren/in Schutz nehmen;269
5.8.5;5. Akzeptieren und weitergeben schwieriger Texte als Bestandteil der Überlieferung;272
5.8.6;6. Hinterfragen/Stellung beziehen/sich auseinander setzen;275
5.8.7;7. Sich bzw. das eigene Gottesbild herausfordern lassen;277
5.8.8;8. Assoziieren mit Schwierigem bzw. Dunklem im eigenen Leben;279
6;Teil II Rezeption von und Auseinandersetzung mit › schwierigen‹ Bibeltexten;283
6.1;§10 Ziel und Methode der Lehrerbefragung;285
6.1.1;1. Ziel, Methode und Durchführung der Untersuchung;285
6.1.2;2. Auswertung;292
6.1.3;3. (Zwischen-)Bilanz;301
6.2;§ 11 Ziel und Methode der Kinderbefragung in Gruppen;303
6.2.1;1. Ziel der Arbeit mit den Kindergruppen;303
6.2.2;2. Methode;304
6.2.3;3. Organisatorische Durchführung;309
6.2.4;4. Detaillierte methodische Erwägungen;312
6.2.5;5. Umgang mit Kinderäußerungen aus einer Befragungssituation;315
6.2.6;6. Gütekriterien;321
6.2.7;7. Beitrag zur Theoriebildung;323
6.2.8;8. Darstellung und Auswertung;326
6.2.9;9. Hinweise zur Lektüre der Kinderäußerungen;341
6.3;§12 Schöpfungserzählungen (Gen 1–2);343
6.3.1;1. Lehreräußerungen;343
6.3.2;2. Exegetisch-theologische Reflexion;345
6.3.3;3. Kinderäußerungen;359
6.3.4;4. Bibeldidaktische Folgerungen;383
6.4;§13 Kain und Abel (Gen 4);389
6.4.1;1. Lehrerperspektiven;389
6.4.2;2. Exegetisch-theologische Reflexion;389
6.4.3;3. Kinderäußerungen;396
6.4.4;4. Bibeldidaktische Folgerungen;413
6.5;§14 Noah und die Sintflut (Gen 6–9);419
6.5.1;1. Lehreräußerungen;419
6.5.2;2. Exegetisch-theologische Reflexion;427
6.5.3;3. Kinderäußerungen;433
6.5.4;4. Bibeldidaktische Folgerungen;453
6.6;§15 Jakob (Gen 25–33);459
6.6.1;1. Lehreräußerungen;459
6.6.2;2. Exegetisch-theologische Reflexion;464
6.6.3;3. Kinderäußerungen;476
6.6.4;4. Bibeldidaktische Folgerungen;494
6.7;§16 Mose (Ex 1–15);501
6.7.1;1. Lehreräußerungen;501
6.7.2;2. Exegetisch-theologische Reflexion;509
6.7.3;3. Kinderäußerungen;518
6.7.4;4. Bibeldidaktische Reflexion;537
7;Schlussteil;545
7.1;§17 Ergebnisse und Ausblicke;547
7.1.1;1. Fachwissenschaft Theologie;547
7.1.2;2. Perspektive der Kinder;549
7.1.3;3. Perspektive der Lehrkräfte;552
7.1.4;4. Religionsdidaktik für die Primarstufe – Ausblicke;557
8;Anhang;563
8.1;Synopse alttestamentlicher Texte in den Grundschullehrplänen für den evangelischen Religionsunterricht, Teil 1;564
8.2;Synopse alttestamentlicher Texte in den Grundschullehrplänen für den evangelischen Religionsunterricht, Teil 2;565
8.3;Fragebogen für Lehrer/innen;566
8.4;Elternbrief zu den Kindergruppen;568
8.5;Ausgewählte Kinderzeichnungen;569
9;Literatur;585


"§11 Ziel und Methode der Kinderbefragung in Gruppen (S. 301-302)

Nach der Vorstellung des Zieles und der Methode der Kinderbefragung (1.–2.) beschreibe ich den organisatorischen Rahmen der Kindergruppen (3.) und erläutere Haltung und Fragetechnik des Forschers im Untersuchungsprozess (4.). Daran schließe ich eine Reflexion über den Umgang mit Äußerungen aus Befragungssituationen an (5.), benenne Kriterien zur Beurteilung der Untersuchungsergebnisse (6.) und diskutiere mögliche Auswirkungen der Untersuchungsergebnisse auf die religionspädagogische Theoriebildung (7.). Das Kapitel endet mit einer Erläuterung der Auswertung und Deutung der Kinderäußerungen (8.) und Lesehinweisen für die in §§12–16 vorgestellten Kindergespräche und –zeichnungen (9.).

1. Ziel der Arbeit mit den Kindergruppen

Das Ziel der Arbeit mit den Kindergruppen ist zweifach, nämlich: (1) zu erkunden, welche Schwerpunkte sich bei der kindlichen Rezeption und Auseinandersetzung mit dem ›schwierigen‹ Bibeltext1 im mehrwöchigen Prozess der Gruppe ergeben;2 – dazu gehört auch, die Kinderäußerungen in Auswahl zu dokumentieren, auszuwerten und zu interpretieren;3 (2) zu klären, welche Hindernisse sich bei Rezeption und Auseinandersetzung ergeben, und anhand der Ergebnisse herauszuarbeiten, ob bzw. unter welchen religionsdidaktischen Bedingungen und Zielsetzungen der Einsatz eines solchen ›schwierigen‹ Bibeltextes im Religionsunterricht sinnvoll ist.

2. Methode

2.1. Qualitatives Forschungsparadigma

Die o.g. Ziele sollen im Kontext eines qualitativen Forschungsparadigmas erreicht werden. Folgende Grundhaltungen und Merkmale qualitativer (oder rekonstruktiver bzw. heuristischer) Forschung sind für unsere Fragestellung relevant: – »Soziale Tatsachen« wie etwa Meinungen, Einstellungen und Haltungen von Menschen liegen nicht objektiv vor, sondern müssen in einem Forschungs- und Verständigungsprozess konstruiert werden.

Der Forscher betrachtet die zu erforschende Wirklichkeit nicht von einem Archimedischen Punkt aus, sondern befindet sich als Subjekt in einer Interaktion mit den Probanden. Dies gilt im besonderen Maße im Bereich der erziehungswissenschaftlichen Praxisforschung (siehe weiter unten).6 – Es geht nicht darum, ex ante Hypothesen aufzustellen, die durch die Erhebung überprüft werden sollen, sondern das Forschungsinteresse zu formulieren.

Dazu gehört z.B. die Frage: Auf welchem Hintergrund, mit welchen Annahmen und Fragen wenden wir uns dem empirischen Phänomen zu bzw. erschaffen es?7 Hypothesen und Theorien, so weit sie überhaupt Gegenstand des Interesses sind,8 werden im Laufe der Forschung, d.h. im Vollzug der Datenerhebung und Auswertung gewonnen bzw. generiert (»grounded theory«).9 Vorrangig ist jedoch das Erkunden des unbekannten"


Fricke, Michael
Dr. Michael Fricke ist Professor für Evangelische Theologie / Religionspädagogik an der Universität Regensburg.

Adam, Gottfried
Dr. Dr. h. c. Gottfried Adam ist Professor em. an der Universität Wien, Lehrstuhl für Religionspädagogik an der Evangelisch-Theologischen Fakultät.

Lachmann, Rainer
Prof. Dr. Dr. hc Rainer Lachmann lehrte Evangelische Theologie / Religionspädagogik und Didaktik des Religionsunterrichts an der Universität Bamberg.

Prof. Dr. Dr. hc Rainer Lachmann lehrte Evangelische Theologie / Religionspädagogik und Didaktik des Religionsunterrichts an der Universität Bamberg.

Dr. Dr. h.c. Gottfried Adam war Professor für Religionspädagogik an der Evangelisch-Theologischen Fakultät in Wien.

Dr. Michael Fricke ist Professor für Evangelische Theologie / Religionspädagogik an der Universität Regensburg.


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