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E-Book

E-Book, Deutsch, Band 15, 320 Seiten

Reihe: Kinderärztin Dr. Martens

Frey E-Book 71-75

Kinderärztin Dr. Martens Box 15 - Arztroman
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-7409-9303-0
Verlag: Blattwerk Handel GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Kinderärztin Dr. Martens Box 15 - Arztroman

E-Book, Deutsch, Band 15, 320 Seiten

Reihe: Kinderärztin Dr. Martens

ISBN: 978-3-7409-9303-0
Verlag: Blattwerk Handel GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Sie ist eine bemerkenswerte, eine wirklich erstaunliche Frau, und sie steht mit beiden Beinen mitten im Leben. Die Kinderärztin Dr. Martens ist eine großartige Ärztin aus Berufung, sie hat ein Herz für ihre kleinen Patienten, und mit ihrem besonderen psychologischen Feingefühl geht sie auf deren Sorgen und Wünsche ein. Alle Kinder, die sie kennen, lieben sie und vertrauen ihr. Denn Dr. Hanna Martens ist die beste Freundin ihrer kleinen Patienten. Der Kinderklinik, die sie leitet, hat sie zu einem ausgezeichneten Ansehen verholfen. Es gibt immer eine Menge Arbeit für sie, denn die lieben Kleinen mit ihrem oft großen Kummer wollen versorgt und umsorgt sein. Für diese Aufgabe gibt es keine bessere Ärztin als Dr. Hanna Martens! Kinderärztin Dr. Martens ist eine weibliche Identifikationsfigur von Format. Sie ist ein einzigartiger, ein unbestechlicher Charakter - und sie verfügt über einen extrem liebenswerten Charme. Alle Leserinnen von Arztromanen und Familienromanen sind begeistert! E-Book 1: Mascha, ein Mädchen aus der Fremde E-Book 2: Wir wollen uns nicht mehr trennen E-Book 3: Armin wird mein Bruder E-Book 4: Was nicht ist, kann noch werden E-Book 5: Babsi schwindelt

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Siebenundzwanzig Jahre alt war Angelika Riversen. Die hübsche junge Frau mit dem kinnlangen, dunkelbraunen Haar fühlte sich sehr wohl in Ögela. Erst vor drei Wochen, kurz vor den Sommerferien, hatte sie ihren Posten als Deutschlehrerin in der Schule des kleinen Städtchens angetreten. Großes Glück hatte sie außerdem noch, als sie schon vor ihrem Antritt eine kleine Zweieinhalbzimmerwohnung mieten konnte. Während der ersten Wochen der Ferien hatte Angelika Riversen ihre Wohnung noch wohnlich gestaltet. Für die verbleibenden Ferienwochen hatte sie sich vorgenommen, vor allen Dingen die wunderschöne Landschaft um Ögela herum zu erkunden. Für sie, die sie aus einer Großstadt in diese ländliche Gegend gekommen war, war es ein herrliches Gefühl, der Natur so nahe zu sein. Sie wußte, daß sie das Stadtleben niemals vermissen würde. Und wenn sie für größere Einkäufe in die Stadt fahren wollte, hatte sie ja ihren Wagen, um diese Fahrten durchzuführen. Es war Samstagmorgen. Angelika Riversen hatte etwas länger geschlafen. Den Vormittag wollte sie dazu nutzen, noch ein paar Wochenendeinkäufe zu tätigen, und am Nachmittag wollte sie dann mit dem Wagen hinausfahren. Sie war gerade mit dem Frühstück fertig, als es an ihrer Wohnungstür klingelte. Sie wunderte sich darüber, wer wohl zu dieser frühen Stunde etwas von ihr wollte, ging aber zur Wohnungstür, um zu öffnen. Es war der Briefträger, der lächelnd zu ihr sagte: »Guten Morgen, Frau Riversen, ich habe hier einen Einschreibebrief für Sie, eine Nachsendung.« Angelika quittierte das Schreiben, bedankte sich und schloß die Tür. Nachdenklich sah sie auf den Brief in ihren Händen. Auf dem Poststempel war der Name Sylvenstein zu erkennen. Ein Ort, irgendwo in Oberbayern. Absender des Schreibens war eine Frau Rosel Reitmeier, wohnhaft Salmberg 17. Rosel Reitmeier, ein völlig unbekannter Name für die junge Lehrerin. Sie konnte sich nicht erinnern, diesen Namen schon einmal gehört zu haben. Neugierig geworden, setzte sie sich auf den nächsten Stuhl und öffnete den Brief. Höchst befremdet las sie: Sehr geehrte Frau Riversen, sicher werden Sie sehr erstaunt sein dieses Schreiben zu erhalten. Es geht um folgendes: Ich habe seit einem Jahr ein Kind betreut, ein siebenjähriges Mädchen. Die Mutter des Kindes, die bei mir zur Untermiete gewohnt hatte, ist vor etwa einem Jahr nach einem Unfall gestorben. Erst vor einigen Tagen habe ich in alten Unterlagen der Verstorbenen Ihren Namen gefunden und sofort nach Ihrem Aufenthaltsort geforscht. Es tut mir leid, daß ich das Kind nicht länger bei mir behalten kann, aber wir haben selbst neun Kinder und gerade das Allernotwendigste zum Leben. Mein Mann ist nur ein einfacher Arbeiter auf einem Berghof. Das Kind kommt, von einer Zugbegleiterin betreut, am dritten August, mittags um dreizehn Uhr, auf dem Hauptbahnhof von Hannover an. Sorgen Sie bitte dafür, daß das Mädchen um diese Zeit dort abgeholt wird. Ich weiß nicht, wie Sie zu der Verstorbenen standen, aber der Name war Sandra Penkert, und das Kind heißt Mascha. Alle anderen Unterlagen werden Ihnen oder demjenigen, der das Mädchen abholt, von der Zugbegleiterin übergeben. Noch einmal, es tut mir sehr leid. Ihre Frau Reitmeier Angelika Riversen war zutiefst betroffen, als sie den Namen Sandra Penkert las. Sandra Penkert war eine Cousine von ihr. Die einzige lebende Verwandte, die sie noch hatte. Sandra, wie lange war das schon her, seitdem sie zum letzten Mal etwas von ihr gehört, sie aus den Augen verloren hatte. Jetzt stand ihre Tochter ganz allein da, wenn es stimmte, daß Sandra nicht mehr lebte. Einige Sekunden lang hing Angelika ihren Gedanken nach, dann erst wurde ihr bewußt, was dieses Schreiben der fremden Frau für sie bedeutete. Es war eigentlich ungeheuerlich, was da vor sich ging. Da wurde doch einfach ein Kind abgeschoben, wie eine Figur auf einem Schachbrett. Und wenn es auch noch so eine Hinterwäldlerecke war und die Menschen in diesen abgelegenen Regionen sehr arm waren, so mußte es dort doch auch Behörden geben, die für solche Dinge zuständig waren. Angelika konnte es sich nicht vorstellen, daß man erst ein Kind betreute, es dann aber einfach fortschickte. Etwas anderes wäre es gewesen, wenn sich die Behörden mit ihr in Verbindung gesetzt hätten, da sie ja die einzige Verwandte des Kindes war. Aber da mußte doch auch noch der Vater der Kleinen sein. Was war mit ihm? Fragen über Fragen, auf die die junge Frau keine Antwort wußte. Erschreckend kam ihr zu Bewußtsein, daß der dritte August schon der kommende Tag war. Was sollte, was konnte sie noch machen? Es würde ihr wohl nichts anderes übrigbleiben, als am nächsten Morgen nach Hannover zu fahren, um das Kind in Empfang zu nehmen. So weit mit ihrer Entscheidung, mußte sie erst einmal einige Vorbereitungen für ihren jungen Gast treffen. Ein Blick auf die Uhr zeigte, daß es noch reichlich Zeit war, um nach Celle zu fahren. In ihrem Schlafzimmer stand zwar außer ihrem Bett noch eine Liege, aber es fehlten Kopfkissen und Oberbett. Beides und noch einiges mehr mußte sie unbedingt noch besorgen. Es waren keine zehn Minuten vergangen, da befand sich Angelika auf dem Weg in die Stadt. In Celle angekommen, machte es ihr auf einmal großen Spaß einzukaufen, und am liebsten hätte sie noch Kinderkleidung besorgt. Noch rechtzeitig fiel ihr aber ein, damit noch zu warten, bis sie das Kind gesehen hatte. Aber wenn das Kind mit neun Kindern zusammengelebt hatte, besaß es bestimmt keinerlei hübsche Spielsachen. Also deckte Angelika sich damit reichlich ein. Nachdem sie alles in ihrem Wagen verstaut hatte, erledigte sie noch ihre Lebensmitteleinkäufe. Anschließend fuhr sie zurück nach Ögela. Während sie alles für die Ankunft des Mädchens vorbereitete, gingen ihre Gedanken zu Sandra, der Mutter des Kindes. Da ihr Hausname mit Penkert von der fremden Frau angegeben worden war, war sie wohl auch nicht verheiratet gewesen. Arme Sandra. Sie hatte sich also allein mit ihrem Kind durchbringen müssen. Vielleicht fand sie in den Unterlagen, die die Zugbegleiterin ihr übergeben würde, einen Hinweis auf den Vater des Mädchens. Nun, wie auch immer. Sie würde am nächsten Tag zum Bahnhof fahren, um Sandras Kind in Empfang zu nehmen. Alles weitere konnte später entschieden werden. Zum Glück waren Ferien. Es war demnach reichlich Zeit vorhanden, um alles zu regeln. * Lange bevor der Eilzug aus München aus dem Hauptbahnhof von Hannover angekündigt wurde, war Angelika Riversen schon auf dem Bahnsteig. Aufgeregt schritt sie den Bahnsteig auf und ab. Immer wieder sah sie auf die Uhr, an der sich die Zeiger nur langsam auf dreizehn Uhr zubewegten. Was würde sie erwarten, wenn es soweit war und Sandras kleine Tochter vor ihr stehen würde? Kurz vorher war sie auf der Bahnhofsmission gewesen, wo ihr die Ankunft des Mädchens bestätigt wurde. Endlich, mit einigen Minuten Verspätung, wurde der Eilzug angekündigt, und die wartenden Menschen wurden gebeten, zurückzutreten. Angelikas Herz begann zu pochen, als der Zug langsam zum Halten kam. Reisende stiegen aus, andere ein, und Angelika wollte sich schon enttäuscht abwenden, als ziemlich weit hinten eine junge Frau in Uniform aus dem Abteil stieg. An ihrer einen Hand hielt sie ein kleines Mädchen fest, und in der anderen trug sie einen alten, abgewetzten Koffer. Mit eiligen Schritten ging Angelika auf die zwei Personen zu und konnte ihr Erschrecken nur mit Mühe verbergen, als sie das Mädchen dann dicht vor sich sah. Ihr Herz quoll über vor Mitleid. Das war Sandras Kind? Dieses verstörte, abgemagerte Kind sollte sieben Jahre alt sein? O Gott, was hatte man diesem zierlichen Mädchen angetan. Aus übergroß scheinenden Augen starrte das Mädchen zu ihr hoch, und der Ausdruck der Angst in diesen großen, dunklen Augen war nicht zu übersehen. Angelika beugte sich zu dem Mädel hinunter und streckte ihm die Hand entgegen. Mit weicher Stimme sagte sie: »Du bist also Mascha, nicht wahr? Guten Tag. Ich bin die Tante Angelika und nehme dich nun mit zu mir nach Hause. Du mußt keine Angst haben. Weißt du, ich habe deine Mutti sehr gut gekannt. Als wir noch so kleine Mädchen waren, wie du es bist, haben wir jeden Tag miteinander gespielt. Sollst sehen, es wird dir bei mir gefallen.« Scheu legte das kleine Mädchen ihre schmale Hand in ihre, zog sie aber rasch wieder zurück. Angelika richtete sich wieder auf, wandte sich der Begleiterin des Kindes zu und fragte: »Gibt es noch irgendwelche Formalitäten zu erledigen? Das Kind kann sich ja kaum auf den Beinen halten.« »Mein Name ist Brigitte Renzel, Frau Riversen. Wenn Sie sich bitte ausweisen würden? Ich habe nur den Auftrag, einer Frau Riversen das Kind und diese Unterlagen zu übergeben. Alles weitere unterliegt danach Ihrer Entscheidung.« Angelika legte nun ihren Ausweis und ihren Führerschein vor. Daraufhin überreichte ihr Brigitte Renzel einen großen braunen Umschlag, fuhr der Kleinen sanft über das zerzauste Haar und sagte: »Auf Wiedersehen, Mascha. Jetzt bist du ja bei deiner Tante. Mach es gut und bleibe ein braves Mädchen. Ich habe jetzt keine Zeit mehr, ich muß weiter.« Das kleine, sehr ärmlich gekleidete Mädchen mit dem langen schwarzen Haar, das zu unordentlichen Zöpfen geflochten war, versteifte sich. Die Lippen begannen zu zittern. Es schien, als würde sie jeden Moment zu weinen anfangen. Wieder beugte sich Angelika Riversen hinunter und zog das verstörte Kind ganz einfach in ihre Arme. »Du mußt keine Angst haben, Mascha. Komm nur mit zu mir. Wir gehen jetzt zu meinem Auto und fahren zu mir nach Hause. Weißt du, ich wohne dort ganz allein. Ich freue mich darauf, daß du jetzt immer bei mir sein wirst.« Angelika nahm...



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