Freitag / Kitzerow / Cholemkery | Autismus-Spektrum-Störungen | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 160 Seiten

Reihe: Leitfaden Kinder- und Jugendpsychotherapie

Freitag / Kitzerow / Cholemkery Autismus-Spektrum-Störungen


1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-8409-2704-1
Verlag: Hogrefe Publishing
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

E-Book, Deutsch, 160 Seiten

Reihe: Leitfaden Kinder- und Jugendpsychotherapie

ISBN: 978-3-8409-2704-1
Verlag: Hogrefe Publishing
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark



Die Diagnostik und therapeutische Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit einer Autismus-Spektrum-Störung stellt eine besondere Herausforderung dar, da sich das Erscheinungsbild sehr heterogen manifestieren kann, oftmals schwer differenzialdiagnostisch einzuordnen ist und gleichzeitig einer komplexen Behandlung einschließlich häufig vorliegender komorbider Störungen bedarf. Der Leitfaden bietet einen Überblick über den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisstand und gibt wertvolle Hinweise zum konkreten diagnostischen und therapeutischen Vorgehen.
Zunächst wird der Stand der Forschung hinsichtlich ätiologischer, diagnostischer und therapeutischer Aspekte dargestellt. Anschließend werden konkrete Hinweise zur Erkennung und Einordnung der Autismus-Spektrum-Störungen in Form von Leitlinien zu Frühsymptomen, Screening und Diagnostik gegeben. Darauf aufbauend werden Leitlinien zur therapeutischen Behandlung unter Berücksichtigung der verschiedenen Ebenen (Eltern, Kind, Umfeld) sowie der unterschiedlichen kognitiven Voraussetzungen vorgestellt. Die Beschreibung verschiedener Diagnostikinstrumente und konkreter Therapiemethoden, Arbeitsmaterialien sowie Fallbeispiele erleichtern die Umsetzung der Leitlinien in die klinische Praxis.

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Zielgruppe


Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten, Kinder- und Jugendpsychiater, Kinder- und Jugendmediziner, Ärztliche und Psychologische Psychotherapeuten, Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie, Fachärzte für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Schulpsychologen, (Sozial-) Pädagogen sowie Mitarbeiter in Familienberatungsstellen.

Weitere Infos & Material


1;Autismus-Spektrum-Störungen;1
1.1;Einleitung: Grundlagen und Aufbau des Buches;7
1.2;Inhaltsverzeichnis;9
2;1Stand der Forschung;13
2.1;1.1Symptomatik und Klassifikation;13
2.2;1.2Differenzialdiagnosen;22
2.3;1.3Komorbiditäten;24
2.4;1.4Epidemiologie;26
2.5;1.5Verlauf und prognostische Faktoren;27
2.6;1.6Pathogenese;30
2.7;1.7Screening und Diagnostik;32
2.7.1;1.7.1Frühsymptome;33
2.7.2;1.7.2Screening und orientierende klinische Evaluation;33
2.7.3;1.7.3Diagnostik;34
2.8;1.8Therapie;36
2.8.1;1.8.1Psychoedukative Elterntrainings;37
2.8.2;1.8.2Interventionen im Kleinkind- und Vorschulalter;39
2.8.3;1.8.3Förderung von Kindern mit fehlender Sprache im Vor- und Grundschulalter;44
2.8.4;1.8.4 Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Intelligenzminderung;46
2.8.5;1.8.5 Autismusspezifische Gruppentherapie zur Förderungsozialer Kompetenzen;48
2.8.6;1.8.6Weitere Förderansätze;49
2.8.7;1.8.7Pharmakotherapie;51
2.8.8;1.8.8Unwirksame oder schädliche Therapieangebote;54
3;2Leitlinien;55
3.1;2.1Leitlinien zu (Früh-)Symptomen, Screening und Diagnostik;55
3.1.1;2.1.1(Früh-)Symptome und Screening;55
3.1.2;2.1.2Diagnostik;57
3.2;2.2Leitlinien zur Behandlungsindikation;77
3.3;2.3Leitlinien zur Therapie;82
3.3.1;2.3.1Ethische und methodische Grundlagen;83
3.3.2;2.3.2Psychoedukation, Elterntrainings und familienunterstützende Maßnahmen;90
3.3.3;2.3.3Autismusspezifische Therapie im Vorschulalter und Förderung der Sprache;97
3.3.4;2.3.4Psychotherapie und übende Verfahren ab dem Grundschulalter bei Kindern und Jugendlichen mit Intelligenzminderung;108
3.3.5;2.3.5Behandlung von Kindern und Jugendlichen ohne Intelligenzminderung;115
3.3.6;2.3.6Pharmakotherapie;124
3.3.7;2.3.7Schulische und berufliche Förderung;127
4;3Verfahren zur Diagnostik und Therapie;130
4.1;3.1Screening- und Diagnostikinstrumente;130
4.1.1;3.1.1Screeninginstrumente;130
4.1.2;3.1.2Diagnostikinstrumente;133
4.2;3.2Elterntrainings;135
4.2.1;3.2.1Elterntraining zur Anbahnung sozialer Kommunikation bei Kindern mit Autismus-Spektrum-Störung (T-ASK);136
4.2.2;3.2.2 Freiburger Elterntraining für Eltern von Kindern mit Autismus-Spektrum-Störungen (FETASS);136
4.2.3;3.2.3Frankfurter Autismus-Elterntraining (FAUT-E);137
4.3;3.3Programme zur autismusspezifischen Frühintervention;138
4.3.1;3.3.1Das Early Start Denver Model;138
4.3.2;3.3.2Das Frankfurter Frühinterventionsprogramm für Kinder mit Autismus-Spektrum-Störungen (A-FFIP);139
4.4;3.4Soziale Kompetenztrainings;141
4.4.1;3.4.1 Auswahl sozialer Kompetenztrainings mit deutschem Manual;141
4.4.2;3.4.2SOSTA-FRA: Soziales Kompetenztraining für Kinder und Jugendliche mit Autismus-Spektrum-Störungen;142
5;4Materialien;145
5.1;M01 Merkblatt „Ich sage etwas aus durch…“;146
5.2;M02 Arbeitsblatt: Wochenauftrag –„Meine Gefühle ausdrücken, deine erkennen.“;147
5.3;M03 Methoden zur visuellen Strukturierung;148
5.4;M04 Beispielhafter Regelplan für Kinder mit Symbolverständnis;149
5.5;M05 SORKC-Schema;150
6;5Fallbeispiele;151
6.1;5.1Fallbeispiel Frühkindlicher Autismus: Eric;151
6.2;5.2Fallbeispiel Asperger-Syndrom: Simon;156
7;6Literatur;162


2 Leitlinien (S. 43-44)

Im folgenden Kapitel sind die Leitlinien des diagnostischen Prozesses (L1 bis L9) und der Therapie (L10 bis L17) bei Autismus-Spektrum-Störungen aufgeführt, orientiert am aktuellen Forschungsstand und der klinischen Erfahrung.

2.1 Leitlinien zu (Früh-)Symptomen, Screening und Diagnostik

2.1.1 (Früh-)Symptome und Screening

L1 Leitlinie 1: (Früh)Symptome und Screening
–– Entwicklungsauffälligkeiten im Alter < 12 Monate sind in der Regel unspezifisch. Sollten diese Auffälligkeiten länger andauern und die Eltern sich über längere Zeit Sorgen machen, ist eine wiederholte Vorstellung im Alter bis ca. 18 Monate anzuraten.
–– Wenn mehrere klare Hinweissymptome vorliegen (vgl. Tabelle 1), dann kann das Kind ab dem Alter von ca. 18 bis 20 Monaten direkt zur Diagnostik an eine entsprechende Fachstelle verwiesen werden. Bestehen unklare Symptome, sollte nochmals genau nach Dauer und Persistenz gefragt werden, ggf. nach ein paar Monaten eine neue Beurteilung vorgenommen und/oder ggf. ein Screening-Instrument eingesetzt werden, wobei für das Säuglings- und Kleinkindalter aktuell kein valides Screening-Instrument existiert.
–– Screening-Untersuchungen sollten nur von Fachkräften des Gesundheitswesens durchgeführt werden, die über Kenntnisse und Fertigkeiten im Bereich psychischer und Entwicklungsstörungen sowie der verwendeten Screening-Instrumente und deren Auswertung und Interpretation verfügen.
–– Passende Screening-Instrumente müssen immer entsprechend der Fragestellung und der Charakteristik (Alter, kognitives Niveau) des Patienten gewählt werden und die Wahl des Cut-Offs sollte entsprechend der jeweiligen Fragestellung, insbesondere im Hinblick zur Abgrenzung anderer klinischer Störungsbilder erfolgen.
–– Bei einem deutlichen klinischen Verdacht sowie Stabilität der Symptomatik über mehrere Monate sollte auch bei einem negativen Screening-Ergebnis ein Diagnostik-Verfahren eingeleitet werden. Ein positives Screening-Ergebnis alleine ohne klinischen Verdacht auf eine Autismus-Spektrum-Störung sollte hingegen nicht zu einem Diagnostikprozess führen.
–– Bei Erhärtung des Verdachts sollte die Person an eine auf Autismus-Spektrum-Störung spezialisierte Stelle überwiesen werden, in der eine vollständige Diagnostik und Differenzialdiagnostik gewährleistet werden kann.

Typische Symptome im Vorschul- und Schulalter entsprechen den Klassifikationen und Verhaltensbeispielen der ICD-10 (vgl. Tabelle 1). Einige spezifische Symptome haben sich für bestimmte Altersbereiche als prognostisch ausreichend valide erwiesen (vgl. Tabelle 1). Bei Vorliegen die oder ein passendes Screening-Instrument gewählt werden. Bei positivem Screening sollte umgehend eine Diagnostik eingeleitet werden, bei negativem Screening, aber starkem klinischen Verdacht sollte bei längerer Persistenz der Symptome > 3 bis 6 Monate ebenfalls eine ausführliche diagnostische Erhebung durchgeführt werden. Ansonsten sollte eine Wiedervorstellung nach drei Monaten erfolgen, um die Stabilität der Symptome zu beurteilen, ein erneutes Screening durchzuführen und dann ggf. eine ausführliche Diagnostik bei einer entsprechend spezialisierten Stelle einzuleiten.



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