Fraser | Flashman und der Tiger | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 12, 444 Seiten

Reihe: Die Flashman-Manuskripte

Fraser Flashman und der Tiger

3 Novellen: Der Weg nach Charing Cross, Die Feinheiten des Baccara, Flashman und der Tiger
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-86346-314-4
Verlag: Kuebler Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

3 Novellen: Der Weg nach Charing Cross, Die Feinheiten des Baccara, Flashman und der Tiger

E-Book, Deutsch, Band 12, 444 Seiten

Reihe: Die Flashman-Manuskripte

ISBN: 978-3-86346-314-4
Verlag: Kuebler Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Zum ersten Mal seit Jahren erscheint ein neues Buch in George MacDonald Frasers langjähriger Reihe über die Abenteuer von Sir Harry Paget Flashman. Flashman und der Tiger bietet nicht eine, sondern drei Geschichten über internationale Intrigen, die Flashman kopfüber in historische Ereignisse auf der ganzen Welt stürzen. Dieses Mal vereitelt Flashman einen Attentatsversuch auf den österreichischen Kaiser Franz Josef ('Der Weg nach Charing Cross'), geht dem Tranby-Croft-Spielskandal und der Beteiligung des Prinzen von Wales ('Die Feinheiten des Baccara') auf den Grund und beeinflusst in der Titelgeschichte den Zulu-Krieg bei der Jagd auf einen langjährigen Gegner. Zugleich akribisch wahrheitsgetreu und phantasiereich, Flashman und der Tiger ist ein pädagogisches Toben durch die Annalen der Geschichte; dreißig Jahre nach Beginn der Serie, Fraser ist an der Spitze seines Spiels.

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VORWORT


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Wie kam mir die Idee zu Flashman?

„Wie kam dir die Idee zu “ und „Wann bekommen wir endlich seine Memoiren zum Amerikanischen Bürgerkrieg?“ sind Fragen, denen ich öfter ausgewichen bin, als ich zählen kann. Auf die zweite folgt beständig meine Antwort „Ach, demnächst“. Und wenn es sich bei dem Fragesteller um einen ungeduldigen Amerikaner handelt füge ich noch hinzu, dass es sich bei den Unannehmlichkeiten zwischen den Staaten für einen britischen Soldaten wie Flashman nicht gerade um das wichtigste Ereignis des neunzehnten Jahrhunderts handelt, sondern vielmehr um einen Nebenschauplatz, im Vergleich mit der Meuterei oder dem Krimkrieg. Bevor sie ungehalten werden, ergänze ich hastig, dass seine Reiseroute während des Bürgerkriegs bereits ausgearbeitet ist; einzig auf diese Weise kann ich sie davon abhalten, mir zu erläutern, wie sie aussehen sollte.

Auf die Frage, wie ich auf die Idee kam, antworte ich schlicht, dass ich es nicht weiß. Wer weiß das jemals? Anthony Hope erdachte während eines Spaziergangs von Westminster nach Temple, aber ich bezweifle, dass er nach dem Monat, in dem er das Buch schrieb, noch hätte sagen können, was die Idee ausgelöst hatte. In meinem Fall sprengte Flashman aus dem Nebel eines vierzigjährigen Lebens voller Erfahrungen und Träumereien hervor, und während ich die Zutaten genau auflisten kann, die zu seiner Entstehung beigetragen haben, weiß der Himmel allein, wie und wann sie sich vermengten.

Eine Sache steht fest: Die Flashman-Manuskripte wären niemals geschrieben worden, wenn ein anderes Mitglied meines Clans, Hugh Fraser, der Lord of Allander, mich 1966 zum Herausgeber des ernannt hätte. Das tat er aber nicht, der schlaue kleine Bandit, und ich kann nicht behaupten, dass er unrecht hatte. Ich hätte in dem Job nicht lange überlebt, schließlich hatte ich auf einer Journalistenschule studiert, in der die Redakteure Göttern gleichkamen, und innerhalb von drei Monaten als leitender Chefredakteur hatte sich meine Attitüde gegenüber Geschäftsleitung, Empfangsbereich und Verwaltung zu jener eines Grundherren gegenüber seinen Leibeigenen entwickelt – ich hatte sogar Frasers Berufung in das House of Lords auf eine hintere Seite verfrachtet, indem ich ihm versicherte, dass es im , seiner eigenen Zeitung, nicht angebracht war, seinen Aufstieg zur Schau zu stellen, und dass ein zweispaltiges Foto von ihm durchaus groß genug sei. Wie hochmütig kann man werden?

Und zweifellos wies ich auch andere redaktionelle Unzulänglichkeiten auf. Wie dem auch sei, konfrontiert mit zwanzig Jahren als stellvertretender Chefredakteur (was bedeutet, dass man die gesamte Arbeit erledigt, ohne zu den wichtigen Abendessen eingeladen zu werden), versprach ich meiner Frau, dass ich uns „aus der Sache rausschreiben“ würde. Nach einigen Wochen des nächtlichen Eindreschens am Küchentisch auf meine Schreibmaschine war zur Hälfte fertig, und wäre es vermutlich auch geblieben – denn ich stürzte einen Wasserfall hinab, brach mir den Arm und verlor das Interesse –, wenn nicht meine Frau mich gebeten hätte, lesen zu dürfen, was ich geschrieben hatte. Ihre Reaktion gab mir neuen Schwung, und ich schrieb zu Ende, ein Entwurf, keinerlei Überarbeitungen, und die nächsten zwei Jahre wurde der Roman von einem Verlag nach dem anderen sowohl in Großbritannien als auch in den USA abgelehnt.

Ich kann es ihnen nicht vorwerfen: Die angeblichen Memoiren eines unverbesserlichen, niederträchtigen Rüpels und Feiglings, wiederauferstanden aus einer Viktorianischen Schulgeschichte, gibt ein recht exzentrisches Thema ab. 1968 war ich bereit aufzugeben, doch dank der Beharrlichkeit meiner Frau und George Greenfields einzigartiger Kenntnis der Verlagsszene, fand der Roman doch noch eine Heimat bei Herbert Jenkins, obwohl das Manuskript mittlerweile, um Christopher MacLehose zu zitieren, aussah, als wäre es zweimal um die Welt gereist. Das war es auch verdammt noch mal beinah.

Sie veröffentlichten es so, wie es war, mit (für mich) verblüffendem Ergebnis. Es wurde kein Bestseller im Sinne eines Megahits, aber die Rezensenten waren begeistert, Auslandsrechte (allen voran Finnland) wurden verkauft, und als es in den USA erschien, hielt es ein Drittel von gut und gerne vierzig Kritikern für ein authentisches historisches Memoir – sehr zur unverhohlenen Freude der , die die entsprechenden Rezensionen gemeinerweise zusammenfasste. „Die wichtigste Entdeckung seit den Boswell-Tagebüchern“ ist eine davon, die mich bis heute verfolgt; denn auch wenn ich menschlich genug war, um zu spüren, wie meine Rippen unter dem Druck zu bersten drohten, war ich doch in gewisser Weise entsetzt.

Sie müssen wissen, dass ich eine unumwundene Einleitung geschrieben hatte, die die „Entdeckung“ der „Manuskripte“ bei einer Auktion in Ashby-de-la-Zouch ( hätte ihnen doch eine Warnung sein müssen) beschrieb und gespickt war mit redaktionellen „Fußnoten“. Ich hatte jedoch nie beabsichtigt, jemanden zu täuschen. Zunächst einmal hatte ich zwar mein Bestes gegeben, um in der ersten Person den Viktorianischen Stil nachzuahmen, ich war aber nie davon ausgegangen, dass man darauf hereinfallen könnte. Ebenso wenig wie Herbert Jenkins. Und fünfzig Kritiker hatten erkannt, dass es sich um ein Concetto handelte. (Der einzige, der zumindest ein wenig zweifelte, war mein ehemaliger stellvertretender Chefredakteur des ; als ihn ein anderes Blatt darum bat, das Buch zu rezensieren, fragte er den Literaturredakteur des : „Dieses Buch von Geordie ist doch wohl nicht wahr, oder?“, und als ihm versicherte wurde, dass es das nicht sei, rief er aus: „Dieser hinterhältige Bastard!“, was ich immer noch als großes Kompliment betrachte.) Mit Ausnahme einer Zeitung des linken Spektrums, die das Buch als vernichtenden Angriff auf den britischen Imperialismus feierte, verstanden Presse und Publikum korrekterweise als Abenteuergeschichte, die im Gewand der Memoiren eines sturen alten Flegels daherkam, dem es trotz seiner Feigheit, Verdorbenheit und Hinterlistigkeit gelungen war, aus furchtbaren Martyrien und Gefahren als umjubelter Held hervorzugehen, und dessen einzige positive Eigenschaften zum Ausgleich sein Humor und seine schamlose Ehrlichkeit als Chronist seiner Erinnerungen sind. Ich war erfreut, wenn auch leicht verwundert, zu erfahren, dass der große amerikanische Verleger Alfred Knopf über das Buch gesagt hatte: „Diese Stimme habe ich seit fünfzig Jahren nicht gehört“, und dass der Commissioner der Metropolitan Police es seinen Untergebenen empfahl. Mein Interesse wuchs, je mehr Flashman-Bücher ich schrieb und die Reaktionen wahrnahm.

Ich sei, darin stimmten mehrere Kritiker überein, ein Satiriker. Ich nehme als Stellvertreter des zwanzigsten Jahrhunderts Rache am neunzehnten. Führe einen Krieg gegen die Viktorianische Scheinheiligkeit, sagte ein anderer. Sei deutlich beeinflusst von Conrad, ein weiterer. Eine ganzseitige Rezension in einer deutschen Zeitung verblüffte mich, als ich darin das Wort „Proust“ entdeckte. Ich bin des Deutschen nicht mächtig, also konnte die Rezension gut und gern besagt haben, dass Proust ein besserer Rugby-Spieler gewesen war als ich oder mehr Semikola verwendet hatte. Aber da stand es, und man kommt doch ins Grübeln. Und vor einigen Jahren schrieb eine hochgeachtete religiöse Zeitung, dass die Flashman-Manuskripte Anerkennung als das Werk eines empfindsamen Moralisten verdienten, und sie sprach von einem Dienst nicht nur an der Literatur und der Geschichte, sondern an der Ethik.

Meine spontane Reaktion bestand darin, Poins zu paraphrasieren: „Wäre mir nur nichts Geringeres beschert! Aber gesagt habe ich es nie!“, während ich entzückt darüber war, dass es jemand anders gesagt hatte, und dann dachte ich feierlich darüber nach, dass dies nicht mehr viel zu tun hatte mit jenen langen Nächten voller kaltem Tee und Zigaretten, in denen ich ausgeheckt hatte, wie Flashman in der leidenschaftlichen Umarmung der Kaiserin von China landen oder den Fängen eines wahnsinnigen Zwergs am Rande einer Schlangengrube entkommen würde. Heute aber, einmal abgesehen davon, dass der antiimperiale Linke leider danebenlag, dass die Viktorianer nicht mehr als Amateure der Scheinheiligkeit waren im Vergleich zu unserer eigenen, einer Gehirnwäsche unterzogenen, frömmelnden, Selbstzensur betreibenden und ängstlichen Generation, und dass ich 1966 noch nicht ein einziges Wort von Conrad gelesen hatte (und mein Interesse an ihm hat sich seitdem auf beschränkt, in der Hoffnung, ich könnte Dick Lester überzeugen, es so zu verfilmen, wie nur er es vermochte), habe ich keine weiteren Anmerkungen zu den Meinungen bezüglich meines Werks. Ich weiß, was ich tue – zumindest glaube ich das –, und das Ziel ist zu unterhalten (zunächst einmal mich selbst),...



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