Franzmann | Der Richter-Code | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1, 347 Seiten

Reihe: Georg Rubin ermittelt

Franzmann Der Richter-Code

Kriminalroman - Georg Rubin ermittelt 1
1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-98952-043-1
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Kriminalroman - Georg Rubin ermittelt 1

E-Book, Deutsch, Band 1, 347 Seiten

Reihe: Georg Rubin ermittelt

ISBN: 978-3-98952-043-1
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Versucht jemand, den Kölner Dom zu sprengen? Der fesselnde Kriminalroman »Der Richter-Code« von Edgar Franzmann jetzt als eBook bei dotbooks. Es ist die letzte Nacht des Kölner Karnevals: chaotisch, bunt und laut geht es zu, als nach Tradition eine Strohpuppe verbrannt wird. Auf dem Heimweg entdeckt der Journalist Georg Rubin jedoch ein weiteres Feuer - auf dem zu seinem Entsetzen eine Frau verbrannt wurde! Aber warum hat die Tote die Nachbildung eines Kirchenfensters in der Hand? Bei seinen Recherchen im Kölner Dom stößt der Journalist auf eine verschlüsselte Botschaft im »Richter-Fenster«, die auf einen geplanten Terroranschlag hindeutet. In einem Wettlauf gegen die Zeit versucht Rubin, die Katastrophe zu verhindern und herauszufinden, wer hinter dem Mord steckt: Religiöse Fundamentalisten - oder jemand, der sie nur zum Sündenbock machen will? »Mit voller Wucht reißt der Kölner Krimiautor den Leser in seine Handlung hinein.« WDR 2 Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der packende Regiokrimi »Der Richter-Code« von Edgar Franzmann ist der erste Band seiner Reihe um den Journalisten Georg Rubin der Fans von Andreas Franz begeistern wird. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Edgar Franzmann, 1948 in Krefeld geboren, lebt als Journalist und Schriftsteller in Köln. Er war Redakteur der Zeitung EXPRESS, Leiter der Online-Angebote von Kölner Stadt-Anzeiger und Kölnische Rundschau sowie Chefredakteur des Web-Portals koeln.de. Franzmann ist Mitglied des Syndikats, des Vereins deutschsprachiger Krimiautoren, von April 2012 bis Mai 2014 war er dessen geschäftsführender Sprecher. Die Website des Autors: https://www.franzmann.de Der Autor bei Facebook: https://www.facebook.com/efranzmann Der Autor auf Instagram: https://www.instagram.com/edgarf/ Der Autor bei Twitter: https://twitter.com/edgarf Bei dotbooks veröffentlichte der Autor die Kriminalromane um den Journalisten und Ermittler Georg Rubin mit den Bänden »Der Richter-Code«, »Adenauers Auge«, »Die französische Agentin« und »Das Molotow-Komplott« sowie das Prequel zur Rubin-Reihe »Millionenallee«.
Franzmann Der Richter-Code jetzt bestellen!

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Kapitel 1


Georg Rubin, einunddreißig Jahre alt, groß, geistreich, gut aussehend, so seine »ehrliche« Selbsteinschätzung, hatte sich als Mönch verkleidet, vielleicht nicht das beste Kostüm, um Frauenbekanntschaften zu machen. Oder doch?

Er feierte die letzte Nacht des Kölner Karnevals im Studentenviertel, dem »Kwartier Latäng«. Irgendwann im närrischen Gedränge am Rathenauplatz hakten ihn zwei Frauen unter, ein blondes Engelchen und ein rothaariges Teufelchen; ein Bützchen links, ein Küsschen rechts, prost!, so konnte es weitergehen!

Eine Kapelle, die sich »De Imis« nannte, lieferte mit Vorsängerin Carolin Kebekus den melancholischen Hit der Nacht:

Kumm hald mich wärm

Hald mich en dinge Ärm

Zum letzte Mol, Herr Unbekannt

Jo, denn hück weed d’r Nubbel verbrannt

Tschö, bes nächstes Johr.

Jeder der abertausend Narren hielt eine Kerze in der Hand, die Gesichter zerflossen in gespenstischer Schönheit.

Ein falscher Priester deklamierte die Anklageschrift gegen den Nubbel, die Strohpuppe, die sich nicht verteidigen konnte, aber alle Sünden der vergangenen tollen Tage auf sich nehmen musste.

»Wer ist schuld, dass wir unser Geld vertrunken haben?«, rief der Zeremonienmeister.

»Der Nubbel ist schuld«, grölte die Menge.

»Wer ist schuld, dass wir fremdgegangen sind?«

»Der Nubbel ist schuld. Der Nubbel soll brennen!«, rief die Menge, und das Engelchen in Georgs Arm rief es besonders laut und schaute so abenteuerlustig, als sollte dem Nubbel noch eine letzte kleine Sünde aufgepackt werden.

Georg überlegte, wie er die entscheidende Frage formulieren sollte. Oder musste er gar nicht fragen? Er legte den beiden Frauen die Arme um die Schultern und marschierte festen Schrittes Richtung Ehrenfeld.

»Wohin gehen wir?«, fragte Teufelchen.

»Zu mir«, sagte Georg.

Teufelchen quengelte, sie wolle nicht ins Kloster, jedenfalls nicht heute Abend.

Georg sagte: »Teufelinnen dürfen sowieso nicht ins Kloster.«

Am Grüngürtel riss sich Teufelchen los, Georg wusste inzwischen, dass sie Sandra hieß. Sie rannte rechts den Hügel hinauf, dicht am Bahndamm entlang. »Fangt mich, fangt mich doch«, rief sie und entschwand in der Finsternis.

Engelchen, sie hieß Kathrin, hielt Georg zurück. »Lass sie. Die kommt schon wieder.« Georg löste die Umarmung. »Nein, jetzt nicht. Es ist nicht mehr weit.«

Er zog Kathrin die Steigung hinauf. In der Ferne sah er Sandras Schatten als Kontur vor einem Lichtschein, der von einem Feuer kam. Da wurde wohl noch ein Nubbel verbrannt.

Von der Universitätsstraße her hörte man gedämpften Verkehrslärm, ansonsten war es still. Schritte näherten sich.

Sandra kam zurück. »Wo bleibt ihr denn?«, fragte sie. »Es ist so unheimlich hier.«

Zu dritt gingen sie auf das Licht zu. Außer ihnen schien niemand oben auf dem Hügel zu sein. Wo war der Trauerzug für den Nubbel? Oder war das da vorn ein herrenloses Feuer?

Das Licht der Flammen blendete Georg, die direkte Umgebung links und rechts des Weges wirkte dadurch noch dunkler, als sie ohnehin war. Ein Knacken kam aus dem welken Gestrüpp, das zum Bahndamm lag. Georg duckte sich. Für einen Augenblick glaubte er, einen großen menschlichen Schatten zu sehen, aber wahrscheinlich war das nur ein streunender Hund, den sie aufgeschreckt hatten.

Das Feuer vor ihnen flackerte unruhig, vereinzelt züngelten Flammen hoch und schickten Funken wie Glühwürmchen in die Nacht. Der Brandherd lag in der Mitte eines kreisrunden befestigten Platzes, der von einer niedrigen Mauer eingefriedet war. Es war der höchste Punkt dieser künstlichen Hügellandschaft.

Georg ging auf die Flammen zu. Ein Windstoß blies ihm ins Gesicht. Ein unangenehmer, ekliger Geruch fiel ihn an und schnürte ihm den Atem ab. Er schaute auf den Nubbel. Er sah einen halb versengten Kopf, aus dem ein hellblaues Auge starrte. Das zweite Auge war verschmort. Er sah glühende blonde Haare. Er sah ein junges Gesicht. Er sah ein weißes Kleid. Er sah ein Messer, das in dem Körper steckte. Er sah Blut, viel rotes Blut. Er sah gefesselte Hände und Beine.

Und dann begriff er endlich, und er schrie, dass es kilometerweit zu hören sein musste: »Oh, mein Gott. Das ist ein Mensch. Sie haben eine Frau als Nubbel verbrannt.«

Für Sekunden war Georg gelähmt, dann ließ das immer noch lodernde Schreckensfeuer sein Gehirn explodieren.

Er zückte seine Digitalkamera und schoss Foto um Foto.

Von der Leiche. Klick. Wer war diese junge Frau? Klick.

Vom Tatort. Klick. Hoch über dem glitzernden Weiher im Norden, klick, und der Uni-Wiese im Süden. Klick.

Von der Umgebung. Klick. Klick. Klick.

Wer konnte das Verbrechen beobachtet haben? Jemand, der im Zug vorbeigefahren war? Klick.

Vom Scheiterhaufen. Klick. Nicht nur Holz, klick, sondern auch Papier. Klick.

Was glitzerte da unter dem Messer? Klick. Das sah aus wie ein Kirchenfenster. Klick. Das war ein Kirchenfenster. Klick. Die Nachbildung eines Kirchenfensters. Klick. Gotisch. Klick. Der Rahmen gut fünfzig Zentimeter hoch. Klick.

Georg fasste den Rahmen vorsichtig an. Die Scheiben des Kirchenfensters waren nicht aus Glas, sondern aus durchsichtigem Kunststoff oder Papier. Fast völlig verbrannt, bis auf ein paar Fetzen mit quadratischen Farbflecken. Farbquadrate wie auf dem berühmten Fenster von Gerhard Richter im Kölner Dom. Was hatte das alles zu bedeuten?

Georg hielt inne, holte bewusst und ganz langsam tief Luft, spürte seine Erregung. Was für Bilder! Was für eine Story! Und dies war seine Story!

»Wo bleibst du denn?«, hallte Sandras Stimme aus der Dunkelheit und holte Georg aus seinem Rausch. Er warf seine schwere Mönchskutte über die Flammen und deckte damit auch den Leichnam zu.

Die beiden Frauen waren einige Meter zurückgewichen und hielten sich zitternd in den Armen. Georg rief: »Geht da nicht hin, um Himmels willen, geht da nicht hin.«

Engelchen Kathrin schrie auf: »Da, da ist er. Ich habe ihn gesehen.« Sie zeigte Richtung Bahndamm. »Da ist er, nein, es sind sogar zwei. Tut doch was.«

Georg und Sandra bemerkten nichts Verdächtiges. »Kathrin, beruhige dich«, sagte Georg. »Das sind nur Schatten.«

Kathrin zitterte und sackte in sich zusammen. Sandra fing sie auf und ging schluchzend mit der Freundin zu Boden.

Georg rief die 110 an, den Notruf der Polizei. »Kommen Sie schnell zum Hügel am Aachener Weiher Richtung Uni. Ganz oben, nahe am Bahndamm, liegt eine Leiche.«

Über 112 alarmierte er die Feuerwehr. Dort sagte man ihm, der Vorgang sei schon bekannt, Einsatzkräfte seien unterwegs. Georg bat darum, auch einen Notarzt zu schicken, mindestens eine Zeugin habe einen Schock erlitten.

Georg sah, dass Kathrin die Augen aufschlug. »Kommt, weg hier«, sagte er und dirigierte sie abwärts bis zu den Bänken eines Kinderspielplatzes, von wo aus der Tatort nicht mehr einzusehen war.

Vom Bahndamm her hörte Georg ein Trippeln und Rascheln. Und da, war da nicht wieder dieser große Schatten? Georg drehte sich um. Plötzlich sah er überall bedrohliche Geister, Bestien und Riesen, die ihnen auflauerten. Nur nicht in Panik geraten!

Georg nahm sein iPhone und rief Gerald Menden an, »seinen« Kommissar bei der Mordkommission. Sie hatten sich vor einem Jahr kennengelernt, als Menden mit der Entführung des Milliardenerben Franck von Franckenhorst zu tun hatte, eines alten Schulfreundes von Georg. Georg hatte damals für den BLITZ berichtet. Gerald war seitdem mit Francks Schwester Miriam zusammen.

Es dauerte eine endlose Minute, bis Gerald abnahm.

»Georg hier.«

»Weißt du, wie spät es ist?«, brummte Gerald.

»Du musst sofort kommen. Aachener Weiher. Der Hügel Richtung Uni. Hier ist eine Frau als Nubbel verbrannt worden.«

»Ich bin nicht im Dienst.«

»Bitte«, sagte Georg, »du musst kommen.«

»Danke«, sagte Gerald und hängte ein.

Aus der Ferne näherten sich Einsatzwagen mit Blaulicht und Martinshorn. Ein Löschwagen der Feuerwehr blieb unten am Aachener Weiher stehen. Zwei Männer kamen den Weg hoch.

»Hierher« sagte Georg und führte sie zum Tatort.

Der ältere der beiden Feuerwehrmänner ging einmal um den Scheiterhaufen herum.

»Hier ist für uns nichts mehr zu löschen. Gelände großräumig absperren. Verhindern, dass hier noch jemand durchläuft. Personalien der Zeugen aufnehmen. Nachhören, wo der Notarzt bleibt. Und bringen Sie ein paar Decken hoch, der Mann hier holt sich ja den Tod.«

Georg zitterte. Er hatte vergessen, dass er im T-Shirt unterwegs war, seitdem er seine Mönchskutte auf das Feuer geworfen hatte.

»Danke«, sagte Georg. »Ich heiße Georg Rubin. Ich habe die Leiche gefunden und Polizei und Feuerwehr alarmiert. Die beiden waren auch dabei«, sagte Georg und zeigte auf Kathrin und Sandra, die auf der Bank am Spielplatz saßen und vor sich hin wimmerten.

»Schmitz, Harald Schmitz«, sagte der Feuerwehrmann. »Ruhen Sie sich aus. Kümmern Sie sich um Ihre Begleitung. Ich regle das hier, bis die Polizei kommt.«

Innerhalb weniger Minuten war ein Großaufgebot an Polizei- und sonstigen Einsatzwagen vor Ort. Der Tatort wurde mit rot-weißem Flatterband abgesperrt. Beamte in Zivil bauten Scheinwerfer auf und erleuchteten die Szenerie.

Ein Mann kam auf Georg und die beiden jungen Frauen zu. »Naumann. Kripo Köln. Herr Schmitz von der Feuerwehr sagte mir, dass Sie uns angerufen haben.«

Georg erzählte seine Geschichte. Wie sie das Feuer gesehen hatten und an eine Nubbelverbrennung glaubten. Wie er mit seiner Mönchskutte das Feuer ersticken...



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