E-Book, Deutsch, 293 Seiten
Franke-Meyer / König Playful Learning und digitale Welten
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-7799-9302-5
Verlag: Beltz Verlagsgruppe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Lernen im Spiel als Prinzip der Kindergartenidee
E-Book, Deutsch, 293 Seiten
ISBN: 978-3-7799-9302-5
Verlag: Beltz Verlagsgruppe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Diana Franke-Meyer, Jg. 1973, Dr. phil., ist Professorin für Erziehungswissenschaften mit dem Schwerpunkt Elementarpädagogik an der Evangelischen Fachhochschule Rheinland-Westfalen-Lippe in Bochum. Ihr Arbeitsschwerpunkt ist die Geschichte der öffentlichen Kleinkindererziehung. Anke König, Dr.in, Univ.-Prof.in, Erziehungswissenschaftlerin, Professorin für Allgemeine Pädagogik mit dem Schwerpunkt Frühpädagogik an der Universität Vechta und Vorstandsmitglied des Pestalozzi-Fröbel-Verbands (pfv). Zentrale Forschungsgebiete: Erziehung und Bildung in der frühen Kindheit, Interaktions-, Inklusions- sowie Arbeitsfeld- und Professionsforschung.
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Playful Learning und Lernen im Spiel. Ein genialer Schachzug der Frühpädagogik – auch in digital geprägten Welten
Anke König
1.Einleitung
Das Spiel ist der zentrale Impuls kindlichen Lebens. Es steht auch im Mittelpunkt der Lebensphase, die Kinder in Kindertageseinrichtungen verbringen (vgl. Sanseter/Storli/Sando 2022; Yee/Radzi/Mamat 2022; JFMK/KMK 2004/2022). Historisch wird die enge institutionelle Verknüpfung von Spiel bzw. entdeckendem Lernen und Kindertageseinrichtungen auf die Pädagogik von Friedrich Fröbel (1782–1852) zurückgeführt. Er stellt das Spiel in den Fokus seiner Pädagogik für junge Kinder (siehe dazu weitere Beiträge i. d. Bd., u.?a. aus dem pfv-Archiv) und damit auch die Perspektiven der Kinder (vgl. König 2025).
Vor dem Hintergrund der Epoche der Aufklärung, die den Menschen als vernunftbegabtes Wesen begreift, das nach Freiheit und Autonomie strebt, versteht Fröbel das kindliche Spiel als ein „zentrales Element des Humanen“ (Winkler 2020, S. 265; Böhm/Seichter 2022, S. 452?f.). Schon Friedrich Schiller schreibt im 15. seiner Briefe zur „Ästhetischen Erziehung“: „Denn um es endlich auf einmal herauszusagen, der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Worts Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt“ (Schiller 1795/1995, S. 63). Bis heute basiert eine reflexive Pädagogik auf der entscheidenden Bedeutung des kindlichen Spiels. In seinem historischen „Streifzug“ durch die Kindergartenpädagogik hebt Reinhard Fatke (i. d. Bd.) dessen jeweiligen Stellenwert hervor. Michael Winkler wiederum betrachtet das Spiel im Rahmen der antiautoritären und emanzipatorischen Pädagogik und verweist dabei auf die „kindliche Selbständigkeit, [die] Fähigkeit, sich selbst zu steuern und die Welt frei zu erkunden“ (Winkler 2020, S. 268). Darüber hinaus wird dem Spiel in der psychoanalytischen Pädagogik eine bedeutende Rolle zugeschrieben (vgl. Kreuzer et al. 2024).
Trotz der zentralen Bedeutung des Spiels im Kontext von Bildung und Erziehung wird dieses in Handwörterbüchern und Lexika der Pädagogik nur sporadisch aufgeführt (vgl. auch Winkler 2020, S. 268). Dies zeigt auch eine Analyse der seit 2000 erschienenen Handbücher und Lexika der Früh- und Kindheitspädagogik (vgl. Tab. 1):
| Handbücher/Lexika | Beitrag zum Spiel |
|---|
| Fried, Lilian/Dippelhofer-Stiem, Barbara/Honig, Michael-Sebastian/Liegle, Ludwig (2013): Einführung in die Pädagogik der frühen Kindheit. 2. Auflage. Weinheim: Beltz. | Kein expliziter Beitrag zum Spiel |
| Fried, Lilian/Roux, Susanna (Hrsg.) (2006): Pädagogik der frühen Kindheit. Weinheim: Beltz. | Kein expliziter Beitrag zum Spiel |
| Kasüschke, Dagmar (Hrsg.) (2010): Didaktik in der Pädagogik der frühen Kindheit. Kronach: Carl Link. | Implizit Beitrag S. 15–44: Heiland, Helmut (2010): Fröbels Pädagogik der Kindheit – didaktische Überlegungen zu seiner Spielpädagogik. |
| Neuß, Norbert (Hrsg.) (2013): Grundwissen Didaktik für Krippe und Kindergarten. Berlin: Cornelsen. | Implizit S. 31–44.: Kasüschke, Dagmar (2013): Klassiker und aktuelle Konzepte der Elementardidaktik. |
| Rißmann, Michaela (Hrsg.) (2015): Lexikon der Kindheitspädagogik. Hürth: Carl Link. | Explizit S. 480–483: Krenz, Armin (2015): Stichwort: Spiel(en). |
| Petermann, Franz/Wiedebusch, Silvia (Hrsg.) (2017): Praxishandbuch Kindergarten. Göttingen: Hogrefe. | Kein expliziter Beitrag zum Spiel |
| Roos, Jeanette/Roux. Susanna (Hrsg.) (2020): Das große Handbuch Frühe Bildung in der Kita. Hürth: Carl Link. | Explizit S. 69–76: Hauser, Bernhard (2020): Spielen und Lernen. |
| Braches-Chyrek, Rita/Röhner, Charlotte/Sünker, Heinz/Hopf, Michaela (Hrsg.) (2020): Handbuch Frühe Kindheit, 2. aktualisierte und erweiterte Auflage. Opladen u.?a.: Barbara Budrich. | Explizit S. 265–278: Winkler, Michael (2020): Spiel und Pädagogik. |
| Schmidt, Thilo/Smidt, Winfried (Hrsg.) (2021): Frühpädagogische Handlungskonzepte. Münster: Waxmann. | Implizit S. 23–41: Sauerbrey, Ulf (2021): Fröbelpädagogik. |
| Soultanian, Natalyia (Hrsg.) (2021): Methoden in der Frühpädagogik. Stuttgart: Kohlhammer. | Kein expliziter Beitrag zum Spiel |
| Neuß, Norbert/Kähler, Samuel (Hrsg.) (2022): Grundwissen Kindheitspädagogik. Eine Einführung in Perspektiven, Begriffe und Handlungsfelder. Mühlheim: Verlag a. d. Ruhr. | Kein expliziter Beitrag zum Spiel |
| Schmude, Corinna/Brodowski, Michael (Hrsg.) (2025): Handbuch Kindheitspädagogik. Grundlagen, Forschungsmethoden, Professionelles Handeln. Hürth: Carl Link. | Implizit S. 117–136: Sauerbrey, Ulf/Zehbe, Katja (2025): Handlungskonzepte und Methoden. |




