Frank / Gutsche / Gräber | Brandenburger Landschaften | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 340 Seiten

Frank / Gutsche / Gräber Brandenburger Landschaften

Gedichte
3. Auflage 2022
ISBN: 978-3-7562-6997-6
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Gedichte

E-Book, Deutsch, 340 Seiten

ISBN: 978-3-7562-6997-6
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Die lila Augen der Heide geraten ins Blickfeld. Holunderwunder werden aufgespürt. Folgen Sie uns ans Oderufer oder nach Buckow. Märkische Wanderungen leben auf, Fontane kommt ins Spiel, Kartoffeln müssen geerntet werden. Manchmal zieht ein brauner Trupp trunken nach Hause. Ein Besuch im Spreewald wird abgestattet, in den Fließen gepaddelt. Viele Gedichte zum Thema Brandenburg sind im Band zu finden. Der Doppeladler gerät in den Blick, wie er nach fremden Land giert. Zahlreiche Gedichte zur Ukraine und dem Krieg sind aufzufinden. Eine Feuerpause beschreibt ein Gedicht. Die Verlegung der Truppen aus Afghanistan kommt zur Sprache, das Mandat des Staubes. Der Vulkanausbruch auf La Palma findet in lyrischen Zeilen Ausdruck. Wie wirkt eine leer geräumte Wohnung? Welche Sorgen haben Scheidungskinder? Wie verliert man seinen schwarzen König vom Schachbrett? An das Gericht und die Hexentaufe wird erinnert. Von der alten Dorfschenke ist zu reden. Finger suchen den anderen Körper zu entziffern, elektrisieren die Sinne.

Frank / Gutsche / Gräber Brandenburger Landschaften jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


Ulrich Straeter
vinum
(In Rellinghausen) Der kleine Weinhandel Treffpunkt von herbem Bordeaux sonnigem Chianti und edlem Rheingau In vino veritas oder die Welt kommt zu uns trifft sich im Dorf undenkbar zu Kaisers Zeiten die angeblich gut waren Leer blieb die Restfläche auf dem Denkmalssockel Caruso kocht meerschaumige Gambas wir prosten uns zu Cheerio! A la votre! Jacob Schneider aus Rellinghausen soll nie mehr sterben den Heldentod in der Fremde bei Mars la Tour und nicht am Hindukusch Ulrich Straeter
An der Isenburg
(Im Winter 1986) Die Sonne brennt wie aus Provençehimmeln pulverweiß liegen die Wälder Starre Ebene des Sees wie neue Landschaft darüber gestaffelt Schraffuren der Bäume Am Hang die alten Mauern wo Alberich das Eisen schmiedete auf glühendem Anthrazit Balmunk den Amboss spaltete Der Oberstadtdirektor verbietet Feuer jeder Art doch trotzen André und Samir ‘Wir wahren hir - Schalke 04’ Da lacht die Baldinai jenseits der Hecke Ulrich Straeter
Haltestelle Drostenbusch
(Essen-Katernberg) Die Blumen des Nordens in schwarzem Zweireiher und stone-washed Jeans oder grellbunt in Synthetics die Haare kurz – das ist jetzt in – mit verlangenden Augen im Licht des ersten Frühlings blühen sie dort im Dunst der Kokerei Zollverein warten auf die Siebenundzwanzig nach Gelsenkirchen zur Disco (Kommentar dazu) Die Haltestelle wurde umbenannt in Zollverein, die Farbe Schwarz hat sich weiter durchgesetzt, inzwischen gibt es schwarze Kinderwagen, schwarze Kinderkleidung und schwarzes Waschpulver. Zweireiher sind wohl eher out, die Haare, na, ja, gemischt. Die verlangenden Augen sind geblieben und das Licht des ersten Frühlings, wenn der Dunst es zulässt. Die Kokerei ist verschwunden und mit ihr der Dunst. Heute ist Zollverein Welterbe und Ausflugsziel. Die Linie Siebenundzwanzig gibt es nicht mehr. Und nach Gelsenkirchen zur Disco? Das geht immer noch! Ulrich Straeter
Licht in der Finsternis
Die Sterne über Colombo längst verblasst Nord-Lichter werden gesetzt nicht alle mehr haben ein Dach über dem Kopf in der aufstrebenden Stadt wo die Millionen fließen und die Kohle vergilbt Brücken sollen geschlagen werden auf verlassenem Gelände Künstler und Händler suchen den Clinch hoffend auf Zuschauer Wenn die Kunst nicht mehr brotlos ist geht es aufwärts Ulrich Straeter
Die Raureifrose
(Grugapark Essen) Wärmestrahlen in kalten Stunden schmale Wege durch grafisches Geäst eine Leserin im umgarnten Haag Neben den Schwatzenden Frauen des Künstlers dann sie: die Raureifrose roséweiß, halbgeöffnet, leicht geneigt als kümmere sie nicht die Jahreszeit Ulrich Straeter
Schreie über Zollverein
Klagende Schreie über Stein und Eisen auf der Suche nach Beute sonst fremde Musik vor Ort der rostroten Silhouetten im Dunst Spähende Augen über dem Welterbe kehrt die Natur zurück Birken neben den Bahnwaggons Klagende Schreie über toten Gleisen Die Kultur bleibt unsichtbar im Gewirr der Bauten Ulrich Straeter
Abend im Dorf
Der Tag sackt ab letzte Besorgungen noch Die Autos kommen zur Ruhe leise knacken die Schalldämpfer Ein Kind schreit und das Gartentor schlägt übertönt vom Lied der Amsel Der vertraute Klang der Glocken und die letzte Maschine nach Düsseldorf Beim Abendessen die Welt im Satellitenprogramm Ulrich Straeter
Hinterm Rathaus
Hinterm Rathaus blauer Himmel aufsteigend aus den Katakomben metrorapid durch die Unterstadt gelockt von Reklame und Schnäppchenpreisen Ein Planet kreist mit Sonderangeboten wie ein Kaffeehändler wozu die Leute früh aufstehen in der Schlange ohne einen Blick zum dunklen Himmel nur die Langschläfer genießen das Blau Ulrich Straeter
Mal Ehre - mal nicht
(Ehrenmal Haarzopf, 1914 - 1918, 1939 – 1945) Sie starben den Heldentod in fremder Erde Schoß die gefallenen Söhne der Stadt Die Ehre des Vaterlandes sei ihnen gewiss für den befohlenen Totschlag In der Heimat starben unter Bomben die Alten, Frauen und Kinder Für das Vaterland nicht und nicht für die Ehre Ulrich Straeter
Fortschritt
Als ich Kind war gab’s Unterholz dort und einen Bach und Bäume standen dicht an dicht Heute dröhnt Musik im Kinderland mit Plastikreh und Gartenzwerg und einem Kassenhäuschen Als ich Kind war gruben Hände Löcher in den Lehm Bälle flogen hin und her und im Winter Schlitten am Hang Heute fließt Verkehr quietscht Gummi auf rauer Bahn Hupen fordern freie Fahrt und ab und zu der Unfallwagen Als ich Kind war liefen Hunde wild bellten nachts den Vollmond an träumend stand ich am offnen Fenster Heute trennen Zäune selbstzufriedene Eigenheimbesitzer die jungen Bäume am Straßenrand werden unerwünschtes Laub abwerfen Ulrich Straeter
Im Stadtpark
Sichtbar unendlich weit der glühende Ball aus verschmelzenden Atomen millionenfach Hiroshima und gibt das Leben auf dem verlorenen Planeten Dichters Worte im kleinen Park Sommerglück wir hetzen dahin und vergessen was möglich ist wenn der Duft des Grases sich mischt mit den hellen Strahlen und dem Klopfen der Herzen Ulrich Straeter
Abfahrt
Essen! Hier Hauptbahnhof Essen! Der Zug ist bereits gestellt Sie haben Anschluss Fahrkarten gelten nicht selbst die Türen schließen tätig Die Wagen der Klassen befinden sich am Zug Herr Meißner beamtet bitte zur Aufsicht Anstatt aus Gleis vier voraussichtlich zehn Minuten fahrplanmäßig Verspätung bei jedem Unwetter endet der Zug hier wir bitten um Ihr Verständnis Ulrich Straeter
Nichts geht über ein gutes Frühstück
An der tosenden Frankenstraße Maria mit dem Kind in Marmor und Bronzesänger neben dem Buch des Lebens Der Kiosk geschlossen für immer, nebenan violette Tischdecken im Stehcafé wo würziger Kaffeeduft auf die Straße weht und kämpft gegen die Abgase Durchnässter Zettel auf der Straße Futter für Kaninchen aufbewahren! Sicher, nichts geht über ein gutes Frühstück Ulrich Straeter
Alte Dorfschenke
(In Rellinghausen) Hat andere Zeiten gesehen das Gasthaus beherbergte einstmals kostenlos die Armen bot Unterschlupf den Wanderburschen und vielleicht auch manchem Flüchtling Gebot es das schlechte Gewissen einer edlen Dame? Wie dem auch war – noch immer lädt die Schenke zu gutem Trunk und Mahl, doch nicht umsonst ist heute das Geschnetzelte vom Schwein Ulrich Straeter
Gericht und die Hexentaufe
Du armes Hexlein verleumdet von guten Nachbarn voller Angst vor den kirchlichen Herren Hochnotpeinlich befragt gefoltert, ausweglos das Gottesurteil in der Ruhr schwimmt sie schwimmt sie nicht Das Feuer dann betet für die verlorene Seele – Glocken läuten im Lambertstift und Bürger streiten um den Turm des Gerichts Ulrich Straeter
Kleiner Park im Winter
Herbstlaub noch auf kurzem Grün wie Wächter die Abfallkörbe zaghafte Strahlen der Januarsonne locken die Kinder zum Spielen Die Bierdose als Fußball reicht auch für die Mädchen Auf der Bank im kleinen Park sitzt heute der Dichter nur einsam wartet der Steintisch grünübersponnen auf die...



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.