Frank | Dr. Stefan Frank 2636 | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 2636, 64 Seiten

Reihe: Dr. Stefan Frank

Frank Dr. Stefan Frank 2636

Ein Chromosom zu viel
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7517-2445-6
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Ein Chromosom zu viel

E-Book, Deutsch, Band 2636, 64 Seiten

Reihe: Dr. Stefan Frank

ISBN: 978-3-7517-2445-6
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Zwischen Susanna und ihrem Partner Fabian läuft es schon länger nicht mehr richtig rund. Als die warmherzige Frau dann ungeplant schwanger wird, hofft sie, dass das Kind sie einander wieder näher bringt. Doch Susannas Traum von einer unbeschwerten Zukunft zerplatzt jäh, als Luca zur Welt kommt: Ihr Sohn leidet an Trisomie 21. Die junge Mutter macht sich Vorwürfe, keine pränatale Diagnostik in Anspruch genommen zu haben. Wird sie den Bedürfnissen ihres Kindes gerecht werden können?
Wie sie Fabian die Nachricht überbringen soll, weiß Susanna nicht. Sie ahnt aber, dass er das in seinen Augen behinderte Kind nie akzeptieren wird, ekelt er sich doch vor jedweder Krankheit. Und Susanna soll recht behalten: Fabian ist völlig überfordert mit der Situation, kann seinen Sohn nicht mal berühren, geht auf Abstand - bis er eines Tages gar nicht mehr nach Hause kommt ...

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Ein Chromosom zu viel Luca kommt mit Trisomie 21 zur Welt Zwischen Susanna und ihrem Partner Fabian läuft es schon länger nicht mehr richtig rund. Als die warmherzige Frau dann ungeplant schwanger wird, hofft sie, dass das Kind sie einander wieder näher bringt. Doch Susannas Traum von einer unbeschwerten Zukunft zerplatzt jäh, als Luca zur Welt kommt: Ihr Sohn leidet an Trisomie 21. Die Mutter macht sich Vorwürfe, keine pränatale Diagnostik in Anspruch genommen zu haben. Wird sie den Bedürfnissen ihres Kindes gerecht werden können? Wie sie Fabian die Nachricht überbringen soll, weiß sie nicht. Sie ahnt aber, dass er das in seinen Augen behinderte Kind nie akzeptieren wird, ekelt er sich doch vor jedweder Krankheit. Und Susanna soll recht behalten: Fabian ist völlig überfordert mit der Situation, kann seinen Sohn nicht mal berühren, geht auf Abstand – bis er eines Tages gar nicht mehr nach Hause kommt ... Susanna ließ sich auf den Rand der Badewannen sinken, um unter leisem Stöhnen ihre Füße abzutrocknen. Als sie fertig war, stand sie auf, wischte die Schwaden vom Spiegel und strich sanft über ihren beeindruckenden Schwangerschaftsbauch. Die werdende Mutter lächelte. Noch ungefähr sechs Wochen bis zur Geburt. Hoffentlich würde der Bauch nicht noch viel dicker werden. Schon jetzt fühlte sie sich wie ein Walross. Mit kreisenden Bewegungen massierte die junge Frau Öl auf die pralle Kugel. Obwohl sie seit Beginn der Schwangerschaft geölt und gecremt hatte, hatte sie nicht verhindern können, dass sich Schwangerschaftsstreifen gebildet hatten. Veranlagung, hatte ihre Frauenärztin gesagt. Als Fabian zum ersten Mal die Bindegewebsrisse sah, hatte er betreten gefragt, ob die »unschönen Dinger« denn wieder weggehen würden. Als Susanna ihm sagte, dass die Streifen nach der Schwangerschaft zwar nicht mehr so auffällig sein würden, aber niemals ganz verschwinden würden, hatte er sie mitleidig angesehen. So, als hätte er sagen wollen: »Siehst du! Das hast du jetzt davon, du wolltest ja unbedingt ein Kind.« Fabian hatte ein Faible für makellose Schönheit. Körperliche Schwächen und Krankheiten waren ihm ein Gräuel, deshalb wunderte es Susanna nicht, dass er sich von ihren harmlosen Schwangerschaftsstreifen abgestoßen fühlte. Aber sie war sicher, dass er sich daran gewöhnen würde. Schließlich hatte er sich ja auch mit dem Gedanken angefreundet, Vater zu werden. Susanna zog ihren Bademantel über und ging in die Küche, aus der ein verführerischer Duft von frisch aufgebrühtem Kaffee strömte. Fabian hatte also schon Kaffee gekocht. Susanna freute sich. Sie konnten noch gemütlich frühstücken, denn ihr Partner musste erst in einer halben Stunde zur Arbeit. Sie legte von hinten die Arme um ihren Lebensgefährten, küsste ihn auf sein dunkles Haar und sah über seine Schulter in die Tageszeitung, die er vor sich auf dem Tisch ausgebreitet hatte. »Guten Morgen, mein Schatz.« »Morgen«, erwiderte Fabian und blickte nur kurz nach hinten, um sich dann gleich wieder in seine Lektüre zu vertiefen. »Was gibt es Interessantes?«, fragte Susanna leutselig. »Ach, nur das Übliche.« Fabian legte die Zeitung zusammen und räusperte sich. »Ich muss etwas mit dir besprechen.« Susanna setzte sich ihm gegenüber und sah ihn mit aufkeimender Besorgnis an. Sein Tonfall hatte sie hellhörig werden lassen. »Was ist los?«, fragte sie mit einem Kloß im Hals. »Ich wollte es dir gestern schon sagen«, begann Fabian. »Aber du warst so müde, da wollte ...« »Nun erzähl schon! Was musst du mir sagen?«, unterbrach Susanna ihn ungeduldig. »Es ist eine gute Nachricht«, versicherte Fabian schnell, denn erst jetzt merkte er, dass er Susanna verängstigt hatte. »Ich kann einen riesigen Karrieresprung machen. Ich soll wahrscheinlich unser neues Büro in Dubai leiten. Die Entscheidung fällt in den nächsten zwei bis drei Wochen.« Er sah seine Freundin erwartungsvoll an. Susanna war erstarrt. Sie musste die Nachricht erst einmal verdauen. In ihrem Kopf spielten sich verschiedene Szenarien ab, was das für sie beide – nein, für sie drei – bedeuten würde. »Dubai«, brachte sie schließlich hervor. »Dann ... dann musst du auch immer vor Ort sein, nicht?« »Na ja, vielleicht nicht immer«, entgegnete Fabian lachend. »Aber die nächsten Jahre schon. Ich werde uns eine schöne Wohnung suchen mit Pool und allem Schnickschnack. Das wird dir bestimmt gefallen.« »Aber was soll ich in Dubai? Da kenne ich doch niemanden. Und mit einem Neugeborenen ... Ab wann soll das denn sein?« »Wenn es klappt, dann schon sehr bald. Du kannst ja auch ein bisschen später nachkommen.« Fabian strahlte sie an. Susanna wusste, dass er schon lange darauf wartete, endlich mehr Verantwortung in dem Architekturbüro zu übernehmen, aber von einem Umzug ins Ausland war bisher nie die Rede gewesen. »Ich ... ich muss ... Das kommt alles so plötzlich ... Und das so kurz vor der Geburt ...«, stammelte Susanna. »Ich dachte, du freust dich«, erwiderte Fabian enttäuscht. »Ich freue mich ja auch für dich. Ich ... brauche nur ein bisschen Zeit.« »Noch ist die Entscheidung ja auch nicht gefallen. Aber ich habe gute Chancen, wie man in der Firma so munkelt. Sanna, denk doch mal nach. Dubai, das hört sich doch schon an wie ein Märchen aus Tausend-und-einer-Nacht«, schwärmte Fabian mit strahlenden Augen. »Immer gutes Wetter. Ein großes Haus mit Dienstpersonal. Für dich und den Kleinen Luxusleben pur.« Ein Leben im goldenen Käfig, dachte Susanna. Ich werde in Dubai bestimmt nicht als Lehrerin arbeiten können und sitze den ganzen Tag zu Hause, während Fabian auf der Arbeit ist. Aber sie schluckte die Bemerkung herunter. Sie wollte seine Freude über den möglichen Aufstieg nicht noch mehr trüben. »Wir werden sehen«, sagte sie stattdessen ausweichend. Insgeheim hoffte die werdende Mutter, dass aus dem Umzug nach Dubai nichts werden würde. »Was hast du denn heute vor?«, fragte Fabian, dem eingefallen war, dass heute Susannas erster Tag des Mutterschutzes anbrach. »Wäsche waschen, Staubsaugen und dann mal sehen. Ach so, heute Nachmittag habe ich einen Termin bei Doktor Frank.« »Doktor Frank? Gehst du nicht mehr zu deiner Frauenärztin?« »Doch, doch. In zwei Wochen habe ich bei ihr den nächsten Kontrolltermin. Ich möchte jetzt nur ein Medikament gegen das ewige Sodbrennen. Das kann ich auch von Doktor Frank bekommen, dazu muss ich nicht extra in die Innenstadt rein. Schließlich ist er nicht nur Allgemeinmediziner, sondern auch Geburtshelfer. Er kann mir bestimmt etwas verschreiben, was ich auch in der Schwangerschaft einnehmen kann.« »Das ist vernünftig. Du solltest dich ein bisschen schonen und nicht zu viel machen«, sagte Fabian und strich Susanna flüchtig über die Wange. »Ich muss jetzt los. Bis heute Abend.« »Ich kann uns etwas zu essen kochen. Kommst du pünktlich?« »Ich denke schon. Ich rufe dich später noch einmal an.« Als Susanna die Haustür ins Schloss fallen hörte, seufzte sie tief. Sie wollte nicht nach Dubai. Aber hatte sie eine Wahl? Allein mit einem Neugeborenen in Grünwald zu bleiben, war auch nicht die Lösung. Wenn doch wenigstens ihre geliebte Großmutter noch leben würde, die hätte ihr jetzt raten können. Bei dem Gedanken an ihre Oma, die vor einem Jahr gestorben war, stiegen Susanna Tränen in die Augen. Als Susanna gerade zwölf geworden war, kamen ihre Eltern bei einem Autounfall ums Leben. Ihre Großmutter hatte nicht gezögert und sich des Mädchens angenommen. So war Susanna zwar ohne Eltern, aber doch von ganzem Herzen geliebt und behütet aufgewachsen. Trotzdem hatte der frühe Tod der Eltern Spuren hinterlassen. Susannas großer Traum war eine eigene Familie. Als sie Fabian kennengelernt hatte, war sie sicher, den richtigen Mann gefunden zu haben. Er war charmant, fürsorglich, liebevoll und sah dazu auch noch umwerfend aus. Erst nach einiger Zeit hatte sich herausgestellt, dass für Fabian die Karriere an erster Stelle stand, dann kam lange nichts und dann kam erst eine eigene Familie. Immer, wenn Susanna das Thema Kinderwunsch angesprochen hatte, hatte er es viel zu früh gefunden, um darüber nachzudenken. Die ewigen Diskussionen mit Susanna hatten an Fabians Nerven gezerrt. So sehr – das war jedenfalls seine Entschuldigung – , dass er sich auf eine Affäre mit einer Arbeitskollegin eingelassen hatte und darüber nachdachte, die Beziehung zu Susanna zu beenden. Noch bevor er Susanna seine Affäre gestanden hatte, wurde diese ungeplant schwanger. Fabian war alles andere als begeistert gewesen. Er hatte ihr Vorwürfe gemacht, weil er geglaubt hatte, sie habe ihn hintergangen und heimlich die Pille abgesetzt. Er hatte sie sogar versucht zu überzeugen, das Kind...



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