Fränkle | Elfenrache | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 262 Seiten

Fränkle Elfenrache

Flammen im Wind
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7546-0592-9
Verlag: tolino media
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)

Flammen im Wind

E-Book, Deutsch, 262 Seiten

ISBN: 978-3-7546-0592-9
Verlag: tolino media
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Der hart erkämpfte Frieden zwischen Menschen und Elfen erscheint brüchiger denn je, denn die Schreckensherrschaft des Menschenkönigs Thakeno dient einem einzigen Zweck: mit Hilfe dunkler Elementenmagie die Herrschaft über ganz Lethain an sich zu reißen. Um Beweise für Thakenos gefährliche Machenschaften zu finden, reist der elfische Assassine Reïfalas im Auftrag der Feuerelfen in die Königsstadt. Dort trifft er auf keinen Geringeren als Leyunar, einen der mächtigsten Luftmagier und persönlichen Lustdiener seines Fürsten. Wie viel Vertrauen kann Reïfalas diesem angeblichen Verbündeten schenken, der innerhalb kürzester Zeit zum engsten Vertrauten Thakenos aufgestiegen ist? Ein Bündnis zwischen Luftelfen und Menschen könnte einen erneuten Krieg bedeuten, der das Gleichgewicht der Elemente in seinen Grundfesten erschüttern würde. Doch trotz allen Misstrauens kann Reïfalas Leyunars Anziehungskraft nicht lange widerstehen - obwohl er weiß, dass sich Feuer und Luft niemals zu nahe kommen sollten.

Svea Lundberg & Julia Fränkle - zwei Namen, eine Autorin. Svea schreibt gefühlvolle sowie authentische Romane in den Bereichen Romance, New Adult, Erotik und Crime/Thrill. Sinnliche Momente, Beziehungen auf Augenhöhe und außergewöhnliche Themen sind in ihren Romanen garantiert. Julia hingegen steht für packende Fantasy voller Intrigen, Magie und einer ordentlichen Portion Blut und Dreck.

Fränkle Elfenrache jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


I. Von Opium und Drachenflügeln
  Welteninsel Lethain, Reich der Feuerelfen von Yaxara, Jahr 929, Frühling   Der Sturm, der seit dem vergangenen Abend wütete und in den Felsspalten heulte, hielt an und zerrte unbarmherzig an Reïfalas’ langem Haar, als er die schwere Eisentür zu seinem Heim aufstieß und den Kopf durch den Spalt streckte. Er musste sich regelrecht gegen die Tür stemmen, damit der Wind sie ihm nicht aus den Händen riss und gegen die Steinwand schleuderte. Die Chancen standen gut, dass das Gebirgsgestein statt der massiven Tür zu Bruch gehen würde. Fluchend zurrte Reïfalas mit einer Hand die Schließen seines Waffengurtes fester, an dem auch der Stoffbeutel mit Wechselkleidung befestigt war und schlüpfte durch den Türspalt. Eilte bedächtigen Schrittes den schmalen Pfad, entgegengesetzt der Sturmrichtung, an den in den Fels gehauenen Behausungen entlang. Rechts fiel die Steinwand steil nach unten ab. Die unterste Reihe der Felswohnungen lag gute zwanzig Fuß über dem Boden, hoch genug, damit einem nicht die Lava bis zum Hals stand, sobald der Vulkan alle paar Jahrzehnte ausbrach. Aber eben auch hoch genug, um sich das Genick zu brechen, wenn man vom Sturm mitgerissen wurde. Vorsichtig tastete Reïfalas sich an der Felswand entlang, bis hin zur nächsten in das Gestein gehauenen Treppe, die ihn auf ein Wegplateau höher führte. Noch sieben dieser Treppen musste er zurücklegen, ehe er endlich den Felsenring erreichte, in welchen die Behausung seines Fürsten hineingeschlagen worden war. Äußerlich unterschied sich Daerions Heim in keinster Weise von den Steinhöhlen seiner Gefolgsleute, doch stieß man erst die massive Metalltür auf und trat einige Schritte in den Fels hinein, fand man sich in einem wahren Palast wieder. Einem Herrschaftssitz mitten im Herzen des Gebirges von Yaxara. Die schweren Stoffbahnen aus schwarzem und dunkelrotem Samt, die Decken und Wände verkleideten, drückten wie bei jedem Besuch schwer wie breite Totenbanner auf Reïfalas’ Gemüt. Er selbst mochte es, nach einem anstrengenden Tag die Stirn gegen die kühle Steinwand zu lehnen und so das Feuer in seinem Inneren hinunterzukühlen. Müsste er sich länger als nur wenige Stunden in Daerions Gemächern aufhalten, würde er all die Stoffe in Brand setzen. »Daerion!«, rief er und erschauderte, als sein Echo seltsam dumpf von den gepolsterten Wänden zurückgeworfen wurde. »Seid Ihr bereit zum Aufbruch?« Er erhielt keine Antwort. Natürlich nicht. Reïfalas stieß die Luft zwischen den Zähnen aus. Erst gestern noch, hatte Daerion ihm einzubläuen versucht, wie wichtig die bevorstehende Versammlung des Hohen Rates war und dass sie auf keinen Fall zu spät im Waldlandreich der Erdelfen erscheinen durften – weil es sich nicht geziemte. Ein Grollen kroch bei diesem Gedanken Reïfalas’ Kehle hoch. Als ob Daerion sich jemals dafür interessierte, wie man sich unter seinesgleichen benahm! Reïfalas machte sich nicht die Mühe, ein weiteres Mal nach dem Fürsten zu rufen. Stattdessen eilte er durch die langen Flure zum Schlafgemach. Er schlug den schweren Teppich zurück, welcher den Eingang verhüllte und trat einen Schritt in den Raum hinein. Sogleich wallte ihm der Geruch von Sandelholz, Dunkelrosen, Schweiß und Erregung entgegen und ließ ihn abrupt in der Bewegung innehalten. Er brauchte seinen Blick nicht auf die Schlafstätte zu lenken, nahm diese doch beinahe den gesamten Raum ein. Gebettet auf tiefroten Seidenlaken und schweren Pantherfellen fand er seinen Fürsten, wobei auf den ersten Blick nicht mit Sicherheit auszumachen war, welche Gliedmaßen zu Daerion und welche zu den beiden Elfenmaiden gehörten, die halb auf und halb neben ihm ruhten. Reïfalas legte die Stirn in Falten und sog den Atem tief durch die Nase ein. Zu dem schweren Duftgemisch mischte sich ein anderer erdiger Geruch. »Warum wundert mich das nicht?«, stieß er zwischen den Zähnen hervor und trat an den Rand des Bettes, um Daerion aus dem Traumland zu zerren. Vehement und vielleicht ein wenig gröber, als es notwendig gewesen wäre, schob Reïfalas die brünette Elfe zur Seite und legte so den blanken Hintern seines Fürsten frei. »Daerion!«, zischte er und vermied es, beim Versuch auch die rotblonde Dame fortzudrängen, tunlichst, den Fürsten zu berühren. Nur zur Sicherheit, um beim Kontakt mit der blassen Haut nicht auch noch dem im Raum hängenden Duft der Opiate zu erliegen. »Daerion«, wiederholte er, drängender dieses Mal, doch er erntete nur einen weiteren tiefen Atemzug und einen zufriedenen Laut, der mit ein wenig Fantasie und Opium in der Nase auch ein Stöhnen hätte sein können. »Verflucht nochmal!« Ohne länger zu zögern, griff Reïfalas in Daerions nachtschwarzes Haar und bog dessen Kopf so weit in den Nacken, bis der Feuerfürst schmerzvoll nach Luft schnappte. Aus dessen dunklen Augen traf Reïfalas ein verhangener Blick, der sich nur langsam klärte, bevor er jedoch stechend wurde. »Bei allen Göttern«, knirschte Daerion, »dafür sollte ich dich meucheln lassen.« Reïfalas schnaufte und ließ den Haarschopf so abrupt los, dass Daerion wenig elegant in die Kissen zurückfiel. »Ihr würdet Euren besten und treuesten Auftragsmörder töten lassen? Wohl kaum.« Reïfalas hatte seine kurze Ansprache noch nicht beendet, da wandte er sich bereits ab und schlug den Vorhang am Eingang zurück. »Ich rufe Rúneya und warte am Fuße Yaxaras auf Euch. Ich gebe Euch eine Stunde. Seid ihr bis dahin nicht erschienen, fliege ich ohne Euch.« Hastig trat er in den Flur zurück und atmete tief durch. Luft! Er brauchte dringend frische Luft! »Das würdest du nicht wagen!« Daerions Stimme hallte dumpf durch die schweren Stoffe hindurch. »Oh, doch«, knurrte Reïfalas, »ich würde!«   ~°~°~°~°~°~   Tatsächlich stieß Daerion zu ihm, noch ehe die Sonne die Bergkette Yaxaras gänzlich überschritten hatte. Im rötlichen Licht des eben erwachten Tages breitete Rúneya ihre silberweißen Schwingen aus und schirmte die beiden Elfen so von dem anhaltenden Sturm ab. Reïfalas zog sich die Kapuze seines Reisemantels tief in die Stirn und zurrte seinen Waffengurt fest. Es würde ein ungemütlicher Ritt auf dem Rücken des Drachen werden. Blieb nur zu hoffen, dass Daerion sich die Gerüche der Nacht gründlich abgewaschen hatte. Doch anstelle von Opium und Schweiß zog Reïfalas nur der Duft von Waffenfett und der leise Nachhall von erkaltetem Rauch in die Nase – eine nicht weniger anregende Mischung, aber um Längen beruhigender. Kurz erlaubte er es sich, die Augen zu schließen und die Kraft des Drachenkörpers unter sich zu genießen. Mit kräftigen Flügelschlägen strebte Rúneya dem Himmel entgegen und ließ Yaxara und die brodelnde Lava meilenweit unter sich zurück. Sie gewannen stetig an Höhe, bis der Drache in einen leichten Gleitflug sank. Reïfalas ließ die Halteriemen, die um den blanken Drachenleib geschlungen waren, los und lehnte sich ein wenig zurück, streckte die angespannten Glieder. Erst jetzt wandte Daerion sich halb zu ihm um. Aus nun wachen, dunklen Augen begegnete er Reïfalas’ fragendem Blick. »Was denkt Ihr, was uns beim Ratstreffen erwartet?« Daerion musste einfach ahnen, dass es sich mehr um eine rhetorische denn um eine tatsächliche Frage handelte. Zu oft hatten sie in den vergangenen Tagen darüber diskutiert, ob sie sich das Ratstreffen nicht ebenso gut sparen könnten. Reïfalas’ eigener Standpunkt war klar, aber Daerion schien noch immer Hoffnungen in die anderen Fürsten zu setzen. Der harte Zug um seinen Mund ließ die Lippen noch schmäler erscheinen. »Das übliche Geplänkel, fürchte ich. Weder Delûwan noch Hrothgar werden es wagen, offen gegen die Menschen des Westens vorzugehen.« »Und Ihr würdet es tun?« »Was soll die Frage?«, entgegnete Daerion knapp und wandte sich wieder um. Rúneya gewann mit einigen Flügelschlägen erneut an Höhe, um dem Kamm einer schmalen, aber hohen Gebirgskette auszuweichen. Die beiden Elfen duckten sich tief auf den Drachenrücken. »Aber würde Terion sich uns anschließen?«, rief Reïfalas gegen den Wind an. »Natürlich würde er das.« Aus Daerions Stimme sprach Sicherheit, doch Reïfalas war sich der Unterstützung des Steppenfürsten weit weniger gewiss. Es war kein Geheimnis, dass Terion gerne Schlachten anzettelte, um seine Blutgier zu stillen. Aber die Feuerelfen Terions lebten bereits seit Jahrhunderten in den südlichen Wüstenlanden jenseits des Gebirges von Styrk ‘aven und ihr Fürst kümmerte sich wenig um die Belange der nördlicheren Lande. Reïfalas vermied es jedoch, eine Grundsatzdiskussion mit Daerion über Terions Zuverlässigkeit und Hilfsbereitschaft anzuregen. Obwohl er die Antwort längst kannte, hakte er stattdessen nach: »Sarûndin?« Selbst über das Rauschen des Flugwindes hinweg vernahm er Daerions verächtliches Schnaufen. »Der Fürst der Wellenreiter traut sich selbst zu einer Ratssitzung kaum von seinem Schiff hinunter. Schlügen wir eine Seeschlacht, würde Sarûndin unsere Feinde umklammern, als sei er ein Riesenkrake; dagegen könnten die Lande Lethains lichterloh brennen und er würde nicht von seinem Kahn steigen, um diese zu löschen.« Auch auf diese Tirade entgegnete Reïfalas nichts. Was Sarûndin und sein Volk der Wasserelfen betraf, teilten er und sein Fürst dieselbe Meinung. Bei Terion jedoch … Insgeheim setzte Reïfalas seine nur spärliche Hoffnung auf Delûwan. Der Fürst der Luftelfen hatte sich seit jeher aus den großen Schlachten Lethains herausgehalten. Hatte lieber die anderen, in seinen Augen niedrigeren, Elfenvölker Blut und Dreck...



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.