Fox | Villa der süßen Träume | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Digital Edition

Fox Villa der süßen Träume


1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-7337-7770-8
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Digital Edition

ISBN: 978-3-7337-7770-8
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Auf den ersten Blick hat sich die junge Malerin in den feurigen Lorenzo verliebt. Er nimmt sie mit in seine prachtvolle Villa auf Sizilien, scheint jedoch ihre leidenschaftlichen Gefühle nicht zu erwidern. Warum aber lässt der attraktive Anwalt sie dann kaum aus den Augen ?

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1. KAPITEL „Sie tun mir Unrecht, Signora!“, protestierte Nina und hob abwehrend ihre Hände. „Ich würde doch nie …“ „Du, raus, du schlimmes Mädchen“, schrie Silvestra Locasto und stieß Nina so hart nach vorn, dass sie gegen einen Olivenbaum im Vorgarten der Locastos prallte und sich dabei den Arm aufritzte. Das sizilianische Hausmädchen warf Ninas Sachen die Eingangstreppe hinunter und unterdrückte dabei ein zufriedenes Lächeln. Die beiden Kinder der Locastos dagegen, um die sich Nina bis vor einer halben Stunde noch gekümmert hatte, versuchten gar nicht erst, ihre Freude zu verbergen. Sie lachten laut heraus und zeigten schadenfroh mit dem Finger auf sie. Abgesehen von dieser Demütigung war Nina eigentlich froh, dass es so weit gekommen war. Sie hatte dieses grauenhafte Haus vom ersten Tag an gehasst. Ist das wirklich erst zwei Wochen her? Es war ihr wie ein Gefängnisaufenthalt vorgekommen. Aber ihre finanzielle Lage hatte sie bisher dazu gezwungen, alles auszuhalten. Jetzt war es endlich vorbei. Dieser unwürdige Abgang war es fast wert, endlich von diesen scheußlichen, verwöhnten Gören, ihrer grauenhaften Mutter, die nichts weiter als ein ehemaliges Fischweib war, und Emilio Locasto selbst befreit zu sein. Meine Güte, dachte sie angewidert, ich habe nicht gewusst, dass derartige Männer noch immer existieren. Verschwitzt, schleimig und merkwürdigerweise davon überzeugt, ein Geschenk an die Frauen zu sein. Nina schauderte bei dem Gedanken daran, wie er permanent versucht hatte, sie anzufassen. Und diese ständigen zweideutigen Anspielungen. Und nun musste sie sich mit der Wut dieser eifersüchtigen Frau auseinander setzen, die offensichtlich ernste Verständnisprobleme hatte, wenn sie glaubte, dass eine andere Frau ihren Mann attraktiv finden könnte. Silvestra griff nach Ninas langen, blonden Haaren und zerrte sie daran durch die schmiedeeisernen Tore auf die Straße. „Du wolltest mir meinen Mann wegnehmen, aber er mag keine Bohnenstangen“, kreischte Silvestra. „Raus auf die Straße, wo du hingehörst! Du hast ihn nach Geld gefragt, aber ich will schließlich keine Hure bezahlen“, rief sie so laut, dass es alle hören konnten. Und mittlerweile waren viele Zuhörer anwesend. Nahezu jede Hausfrau der Straße beobachtete ihren Rauswurf aus dem großen Stadthaus der angeblich respektablen Locasto-Familie. „Da du dich wie eine Hure benommen hast, kannst du auch hier draußen arbeiten!“ Diese letzte Beleidigung war zu viel für Nina. Seit sie in Sizilien angekommen war, um ihren Vater zu suchen, hatte sie nichts als Stress und Ärger gehabt. Aber sie war zu störrisch, um zurück nach England zu fliegen und zuzugeben, dass diese ganze Idee nur ein naiver Versuch gewesen war, ihre Wurzeln zu finden. Auch wenn ich meine Würde verliere, dachte sie entschlossen, ein Feigling bin ich nicht! Wütend riss sich Nina aus dem festen Griff der Frau los und starrte sie mit aufgerissenen Augen an. Aber ihre plötzliche Rebellion verschwand genauso schnell, wie sie aufgewallt war. Was soll ich jetzt eigentlich machen? Diese Frau würgen, bis sie auf der Straße liegt, während unzählige Leute mir dabei zusehen? Aber Silvestra Locasto war noch lange nicht fertig mit ihrem Opfer. Nina war auf die kräftige Ohrfeige nicht vorbereitet gewesen. Geschockt taumelte sie zurück und hörte mit Schrecken, wie die anderen Frauen Silvestra Locasto auch noch anfeuerten. Plötzlich durchfuhr sie nackte Angst. Sie war Ausländerin, eine Fremde, und nach Signora Locasto nun auch eine Ehebrecherin. Ich hätte keine Chance gegen all diese sizilianischen Frauen. Aber ihr Stolz war ihr geblieben. Den hatte sie wohl von ihrem Vater geerbt, von dem Vater, den sie hier zu finden gehofft hatte. Bin ich nicht auch eigentlich Halbsizilianerin? Sie wandte sich wieder an Silvestra Locasto: „Sie bezahlen mir, was sie mir schulden, Signora“, zischte sie. „Wenn sie mich nicht bezahlen, werde ich überall erzählen, was für eine schlechte Arbeitgeberin Sie sind.“ Die Frau stemmte ihre Hände in die Hüften und warf lachend ihren Kopf zurück. Dann erniedrigte sie Nina weiter, indem sie sie mit einem erneuten Fußtritt weiter auf die heiße, staubige Straße beförderte. Nina stolperte vorwärts, konnte ihr Gleichgewicht aber nicht halten und stürzte. Benommen lag sie auf dem Kopfsteinpflaster und versuchte, wieder zu sich zu kommen. Aber ihre Situation wurde noch schlimmer, als plötzlich von allen Seiten mit diversen Sachen nach ihr geworfen wurde. Überreife Tomaten fielen auf sie nieder, und jemand schüttete sogar einen Eimer Wasser aus dem Fenster, der sie nur knapp verfehlte. Sie hörte den allgemeinen Beifall der Frauen, die begeistert die Erniedrigung einer angeblichen Ehebrecherin beobachteten … Schließlich vernahm sie das Klirren des schmiedeeisernen Tores. Dieses Geräusch erleichterte sie fast. Endlich waren der Stress und die Qualen vorbei. Sie hatte sich noch nie so einsam und unglücklich gefühlt wie in den letzten zwei Wochen. Und jetzt lag alles hinter ihr. Langsam kam sie wieder richtig zu sich und öffnete zögernd die Augen. Ihr fiel auf, dass sich die Geräusche um sie herum geändert hatten, während sie auf dem Boden nach Luft gerungen hatte. Jetzt war da ein neues Geräusch, das leise Schnurren eines Motors und das Geräusch einer Autotür, die sich genau neben ihr öffnete. Das Lachen der Frauen hatte aufgehört, und jetzt war nur noch ein leises, warnendes Murmeln zu vernehmen. Langsam hob Nina den Kopf. Ihr Herz raste in Erwartung dessen, was diese unheimliche Stille hervorgerufen hatte. Das erste, das sie im Hitzenebel über der Straße sah, waren ein paar polierte Lederschuhe. Langsam hob sie ihren Kopf und blickte nach oben. Sie hatte erwartet, dass die heiße Sonne sie blenden würde, aber glücklicherweise lag sie im Schatten der Person, die nun neben ihr stand. Sie ließ ihren Blick über zwei lange, in weißes Leinen gehüllte Beine wandern, bis zu einem tadellosen, weißen Jackett. Der fremde Mann hatte seine kräftigen Arme vor der Brust verschränkt. Seinen dunklen Kopf, der von schwarzen, sich kringelnden Locken umrahmt war, hatte er weit zu ihr heruntergebeugt, um sie eingehend zu betrachten. Der Mann sagte kein Wort, sondern stand einfach nur da und starrte sie an. Nina konnte seine Gesichtszüge nicht genau erkennen, aber sie war einfach nur froh, dass er rechtzeitig aufgetaucht war, um den Aufstand der anderen Frauen zu beenden. Außerdem war sie erleichtert, dass er keine Uniform der örtlichen Polizei trug. Nach allem, was schon passiert war, wollte sie nicht auch noch verhaftet werden, da sie für die Locastos ohne Arbeitserlaubnis gearbeitet hatte. Nina versuchte aufzustehen, doch sie musste sich sofort wieder auf den Bürgersteig setzen. Hier bin ich nun, dachte sie unglücklich, und sitze mit schmutzigen Shorts und aufgeschrammten Knien auf der Straße. „Geht es ihnen gut?“, fragte der fremde Mann mit tiefer Stimme und einem leicht italienischen Akzent. Nina hob den Kopf und sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an. An einem anderen Ort zu einer anderen Zeit und unter anderen Umständen hätte ich deutlich mehr zu schätzen gewusst, wie unglaublich gut dieser Mann aussieht, dachte sie betrübt. „Habe mich schon besser gefühlt“, antwortete sie. „Auch schon mal besser ausgesehen“, fügte sie hinzu und wischte sich noch ein paar klebrige Tomatenreste vom Oberarm. Er reichte ihr seine starke, braungebrannte Hand und zog sie ohne die geringste Mühe auf die Füße. „Danke“, sagte sie und brachte ein schwaches Lächeln zustande. „Sie sind der erste Gentleman, der mir in diesem Teil von Palermo über den Weg gelaufen ist.“ Sie nutzte diesen Augenblick, um sich den Fremden genauer anzusehen. Sie bewunderte seine schwarzen, glänzenden Augen und die überraschend feinen Gesichtszüge. Wie viel er wohl von meiner unwürdigen Entlassung mitbekommen hat, überlegte sie unwillkürlich. Unsicher fuhr sich Nina durch das Haar. Meine Güte, ich muss fürchterlich aussehen, und er wirkt doch so unglaublich elegant, dachte sie verzweifelt. Sie betrachtete ihn neugierig und sah dann an ihm vorbei zu seinem Auto. Erstaunt holte sie tief Luft. Es war eher eine Luxuslimousine als ein normales Auto, ganz in Weiß und mit schwarz getönten Scheiben. „Und wer sind Sie, der lokale Steuereintreiber?“, fragte sie jetzt schnippisch, nachdem sie sich von ihrem ersten Schock erholt hatte. Sowohl er als auch sein Auto wirkten in dieser engen Straße mitten in Palermo völlig deplatziert. Er bedachte ihren schwachen Versuch, witzig zu sein, nicht mit einem einzigen Wort. Nur seine Augen waren ein wenig schmaler geworden. Plötzlich bekam Nina Herzklopfen. Wie konnte ich nur so etwas zu einem Fremden sagen, der ein solches Auto hat! Obwohl sie erst seit einigen Wochen in Sizilien war, hatte sie doch schon genug von der Atmosphäre der Insel mitbekommen. Nervös ballte sie ihre Hände zu Fäusten. „Ähm, vielen Dank, dass sie mir geholfen haben“, sagte sie. „Dann werde ich mich jetzt mal auf den Weg machen. Auf Wiedersehen!“ Mit diesen Worten wandte sie sich ab, um ihren Rucksack aufzuheben. Sie fühlte sich schrecklich, nach allem, was geschehen war: Erst war ihr das Geld in der ersten Woche in der Jugendherberge gestohlen worden, dann hatte sie nur bei den schrecklichen Locastos Arbeit gefunden. Und jetzt war sie von dieser Familie auch noch ohne Bezahlung auf die Straße gesetzt worden … Die Dinge hätten gar nicht schlimmer sein können! Ihr Rucksack wurde aufgehoben, bevor sie ihn...



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