E-Book, Deutsch, 144 Seiten
Reihe: Tiffany
Foster Ein Strip... nur für dich
1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-7337-6759-4
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 144 Seiten
Reihe: Tiffany
ISBN: 978-3-7337-6759-4
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Jeden Abend tanzt Georgia spärlich bekleidet auf der Bühne der schäbigen Bar. Die Gesichter der Männer, die sie lauthals anfeuern, nimmt sie längst nicht mehr wahr. Bis sie Jordan Sommerville bemerkt. Die Welt scheint stillzustehen. Gibt es Liebe auf den ersten Blick?
Bisher hat die US-amerikanische Bestseller-Autorin Lori Foster über siebzig Liebesromane geschrieben. Unter dem Namen L.L.Foster schreibt sie Fantasy-Romane. Mit dem Schreiben begann Lori Foster erst im Alter von 30 Jahren, vorher dachte sie nie daran, eine Geschichte zu schreiben. Als sie mit einer Lungenentzündung das Bett hüten musste, brachte ihre Schwester ihr zahlreiche Romances. Diese Lektüre gefiel ihr so gut, dass sie kurz darauf anfing, selbst ein Buch zu schreiben. Nach einem zweiten Manuskript besuchte sie einen Kursus für Schriftsteller. Dabei stellte sie fest, dass die anderen Kursteilnehmer kein Buch beendeten. Die Erkenntnis, dass sie tatsächlich Talent zum Schreiben hatte, gefiel ihr durchaus. Deshalb schrieb sie weiter, ihr zehntes Manuskript konnte sie schließlich an den Verleger Harlequin verkaufen. Seitdem hat sie zahlreiche Romances geschrieben, für ihre Liebesromane erhielt sie viele Auszeichnungen und stand auf den wichtigsten Bestsellerlisten der USA. Obwohl sie viel Freude am Schreiben hat, steht ihre Familie an erster Stelle in ihrem Leben.
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1. KAPITEL
Jordan Sommerville starrte auf das schiefe handgemalte Schild über dem baufälligen Gebäude. Es war eines der schlimmsten Zeugnisse schlechter Schriftkunst, das er je gesehen hatte. Die hellroten Buchstaben schienen ihm förmlich entgegenzuspringen.
Er fluchte, als ein weiteres Rinnsal eiskalten Regens seinen Nacken hinunterlief. Die Männer hinter ihm unterhielten sich leise über das, was sie von der Bar sahen und hörten. Es war spät, es war dunkel und für September ungewöhnlich kühl. Sicher gab es keine idiotischere Möglichkeit, einen Freitagabend zu verbringen.
Die Idee, einen Barbesitzer davon überzeugen zu wollen, ein Ausschank-Limit einzuführen, schien aussichtslos. Zumal dieser Barbesitzer schon mehrfach übermäßigen Alkoholkonsum zugelassen hatte. Jordan ging auf das Gebäude zu, um die Sache hinter sich zu bringen.
Irgendwie war er zum Anführer dieser sechsköpfigen Truppe geworden, eine zweifelhafte Ehre, die er zähneknirschend akzeptiert hatte. Die Truppe war von Zenny aufgestellt worden, einem Farmer, der sich zur Ruhe gesetzt hatte und den man mit viel Wohlwollen als streitsüchtig charakterisieren konnte – an seinen guten Tagen. Dann waren da noch Walt und Newton, die sich angeblich aus ihren Läden zurückgezogen hatten, obwohl sie noch jeden Tag dort verbrachten. Außerdem waren noch Howard und Jesse dabei, die männlichen Klatschbasen der Stadt, die sich für jedes Projekt freiwillig meldeten, nur um ihre Nasen in alles hineinstecken zu können.
Jordan blieb vor der neonbeleuchteten Tür stehen, die in den heruntergekommenen Saloon führte, und drehte sich zu den Männern um. Eine flackernde Bierreklame im Fenster erhellte ihre Gesichter. Jordan musste schreien, um die laute Musik und das Gelächter von drinnen zu übertönen.
„Denkt dran, wir werden reden. Sonst nichts. Es wird keine Anschuldigungen geben, keine Drohungen und absolut keine Gewalt. Verstanden?“
Seine fünf Mitstreiter nickten zustimmend und sahen ungeduldig an Jordan vorbei zur Bar, aus der der wüste Lärm kam. Jordan seufzte.
Buckhorn County war trocken, was bedeutete, dass jeder, der trank, klug genug war, es in seinen eigenen vier Wänden zu tun. Die Einheimischen wollten es so, da es schon zu viele Unfälle auf dem See gegeben hatte, hauptsächlich verursacht von Urlaubern, die glaubten, Alkohol und Wassersport würden zusammenpassen.
Doch diese neue Bar, eine renovierte alte Scheune, hatte knapp hinter der Bezirksgrenze eröffnet, sodass die Bestimmungen für sie nicht galten. In letzter Zeit hatten einige Gäste mitten in der Nacht Spritztouren durch Buckhorn gemacht und dabei Zäune angefahren, Maisfelder verwüstet, die Tiere auf den Weiden erschreckt und allgemein geringfügige Verwüstungen angerichtet. Niemand war ernstlich verletzt worden – noch nicht –, doch angesichts solch schwachsinniger Vergnügungen war es nur eine Frage der Zeit, bis es passieren würde.
Daher hatten sich die rechtschaffenen Bürger Buckhorns zusammengeschlossen und nach Rücksprache mit dem Stadtrat entschieden, mit dem Barbesitzer zu reden. Sie hofften, er würde vernünftig sein und sich damit einverstanden erklären, den Alkoholausschank an zügellose Gäste zu beschränken oder wenigstens ein Ausschank-Limit für diejenigen einzuführen, die zu übermäßigem Konsum und Haltlosigkeit neigten.
Jordan ahnte jedoch, dass es Zeitverschwendung sein würde. Er hatte seine eigenen persönlichen Gründe für seine Abscheu vor Betrunkenen. Er hätte sich auch geweigert, sich an diesem aussichtslosen Unternehmen zu beteiligen. Nur galten er und seine Brüder als prominente Bürger von Buckhorn, und da gerade eine schlimme Grippewelle umging, war Jordan der einzige noch verfügbare Bruder gewesen, um die Truppe anzuführen.
Mit einem erneuten Seufzer öffnete er die zerschrammte Holztür und trat ein. Augenblicklich tat ihm der Qualm in den Lungen weh. Die Mischung aus Rauch, Schweiß und Alkohol konnte einem den Magen umdrehen.
In der dunklen, nasskalten Nacht war die Bar wie ein schwülwarmer Kokon. Die Wände waren in eintönigem Grau gestrichen. Lampen hingen von den frei liegenden Deckenbalken und verbreiteten gedämpftes Licht in der ansonsten düsteren Kulisse.
Die Männer hinter Jordan versuchten über seine Schultern zu spähen und gaben Laute der Empörung über das wilde Treiben vor ihnen von sich. Was sie jedoch nicht daran hinderte, es gebannt zu verfolgen. Jordan spürte ihre angespannte Erwartung und ahnte, dass der Abend nicht gut enden würde.
In der Hoffnung, einen Verantwortlichen zu entdecken, schaute Jordan sich um. An einem wuchtigen, schräg abfallenden Tresen saß eine Reihe Männer vor ihren Bieren, während ein sehr dürrer, fast kahlköpfiger Mann Drinks mit einer durch lange Übung erworbenen Geschwindigkeit nachschenkte. Am Ende des Tresens stand ein massiger, bedrohlich aussehender Rausschmeißer mit bewusst einschüchternder Miene. Jordan schnaubte verächtlich. Der Kerl sollte für Ruhe sorgen an einem Ort, der Auseinandersetzungen zwangsläufig herausforderte.
Entlang der Wände gab es Tischnischen. Im übrigen Raum standen ein paar kleine runde Tische. Die Bar war voll, und es war laut hier, doch sie erweckte nicht den Eindruck, als herrsche hier etwas, das die Bezeichnung „Leben“ verdiente. Dazu war die Atmosphäre zu deprimierend, trotz des Gelächters.
Plötzlich verstummte der Lärm aus Stimmen, klirrenden Gläsern und wilder Musik. Erwartungsvolle Stille erfüllte den Raum. Jordan fühlte, wie sich die Härchen auf seinen Armen aufrichteten. Alle starrten zu der Bühne im Zentrum des Saloons. Sie war nicht größer als zweieinhalb mal drei Meter. Ein zerschlissener, fadenscheiniger Vorhang an der Rückwand der Bühne bewegte sich zwar, ging jedoch nicht auf.
Jordan blickte gebannt wie alle anderen zur Bühne, ohne zu wissen, warum. Hinter ihm hustete der alte Zenny. Walt kam näher. Newton stieß gegen Jordans linke Seite.
So leise, dass Jordan es zunächst nicht bemerkte, drang aus den versteckten Lautsprechern Musik in die Stille. Sie knisterten ein wenig, als seien sie nur exzessive Lautstärken gewohnt. Die Musik steigerte sich nach und nach zu einem schnelleren Tempo. Sämtliche Männer, die vorher laut gewesen waren, warteten jetzt schweigend.
Der Vorhang teilte sich in dem Moment, als die Musik richtig loslegte und sich zu einem temperamentvollen Beat steigerte. Jordan hielt den Atem an.
Eine Frau, zierlich bis auf die üppigen Brüste, stürmte in einer Art Aerobic-Tanz auf die Bühne. Sie bewegte sich zur Musik und sah umwerfend sexy aus.
Jordan hatte seine drei Schwägerinnen bei ihrem Fitnesstraining ähnliche Tanzschritte machen sehen. Allerdings hatten seine Schwägerinnen nicht solche Brüste wie diese Frau, und sie trugen stets Jogginganzüge, wenn sie trainierten.
Und natürlich tanzten sie nicht für Betrunkene.
Jordan war so gebannt, dass er den Blick nicht abwenden konnte. Er öffnete den Mund, um tief Luft zu holen, und ballte die Fäuste. Sein Körper war angespannt. Diese Reaktion überraschte ihn und kam völlig unvorbereitet.
Die Frau trug ein offenherziges Kostüm aus schwarzer Spitze mit strategisch platzierten Fransen. An den Fransen glitzerten schwarze Perlen, die bei jeder Bewegung mitschwangen und so die Aufmerksamkeit der Zuschauer auf ihre hüpfenden Brüste und kreisenden Hüften lenkten. Ihre Beine waren schlank und muskulös. Sie drehte der Bar den Rücken zu, sodass die Fransen an ihrem Po keck hin und her wippten. Jordans rechte Hand kribbelte, als er sich vorstellte, wie sich dieser Po wohl anfühlen würde.
Er fluchte leise. Er hatte Frauen am See gesehen, deren Bikinis viel mehr zeigten als dieses Tanzkostüm. Aber keine dieser Frauen war so sexy. Sie blieb vollkommen im Takt der Musik, und nach zwei Minuten glänzte ein feiner Schweißfilm auf ihren Schultern und ihrem Dekolleté. Ihre vollen Brüste, die fast bis zu den Knospen sichtbar waren, blieben zwar auf wundersame Weise in ihrem äußerst knappen Gefängnis, doch der Gedanke, dass sie es nicht tun könnten, erregte und faszinierte Jordan.
Neben ihm flüsterte Newton: „Grundgütiger!“
Jordan empfand ähnlich wie der alte Mann. Seine Miene verfinsterte sich. Er wünschte, er könnte die Männer hinausschicken und die Frau irgendwie bedecken. Er wollte nicht, dass irgendjemand sonst sie ansah. Er hingegen hätte ihr die ganze Nacht lang zuschauen können.
Solche Gefühle für eine Fremde waren absurd, daher verdrängte er sie sofort.
Das Publikum feuerte sie an, schrie und hämmerte mit den dicken Bierkrügen auf Tresen und Tische. Trotzdem veränderte sich der Gesichtsausdruck der Frau nicht. Sie lächelte nicht, obwohl ihr sinnlicher Mund vor Anstrengung leicht zitterte. Ihre Lippen sahen weich aus, und Jordan konnte sich mühelos vorstellen, wie wundervoll sie sich an seinen anfühlen würden und auf seiner Haut. Von Zeit zu Zeit drehte sie sich so, dass sich das Licht in ihren hellgrauen Augen widerspiegelte, die geradeaus sahen, ohne sich je auf einen Mann zu richten.
Ihre vollkommene Missachtung des ausschließlich männlichen Publikums war irgendwie erregend. Sie sah aus wie das Epizentrum sexueller Versuchung, doch es interessierte sie nicht. Sie schenkte ihrem lüsternen, johlenden Publikum so wenig...