Forbes | THE DIVINE CHRONICLES 4 - ERLÖSUNG | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 4, 360 Seiten

Reihe: Divine

Forbes THE DIVINE CHRONICLES 4 - ERLÖSUNG


1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-96188-105-5
Verlag: Mantikore-Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 4, 360 Seiten

Reihe: Divine

ISBN: 978-3-96188-105-5
Verlag: Mantikore-Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



WILLKOMMEN IN DER HÖLLE! Mein Name ist Landon Hamilton. Die Welt ist gerettet, aber ich bin dafür in der Hölle gelandet. Damit komme ich klar, nicht aber damit, dass die Liebe meines Lebens jetzt auch hier festsitzt. Mit mir und noch jemandem, der auf Rache aus ist. Vielleicht kommen wir hier nie wieder heraus, denn unsere einzige Hoffnung ist ein gewisser Vampir, der uns all das überhaupt erst eingebrockt hat. Hoffentlich war es das wert... 'Erlösung' ist der vierte Band der Urban-Fantasy-Reihe von Michael R. Forbes

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EINS



Alles fing so an, wie ich es niemals erwartet hätte. Es begann ausgerechnet mit einem Wecker.

Genauer gesagt, war es ein Uhrenradio: eins dieser Dinger mit den großen, blauen LEDs, die man in die Wand steckt. Welches Jahr hatten wir überhaupt? Das Lied, das lief, war ›Man in the Box‹ von Alice in Chains. Ich hatte das Gefühl, dass es mir irgendwas sagen sollte, was es aber nicht tat.

Ich hielt die Augen geschlossen. Etwas riet mir, dass ich sie nicht öffnen sollte. Etwas in meinem Inneren machte mir Angst. Vor was? Der Wahrheit? Das konnte nicht stimmen. Das Gefühl verschwand, als ich das leise, zufriedene Seufzen links neben mir hörte.

»Landon, schaltest du das Ding endlich aus?«

Ich drehte meinen Kopf in die Richtung der Stimme und zwang meine Augenlider, sich zu heben. Ein wunderschöner Anblick begrüßte mich: langes, seidenweiches, schwarzes Haar, das ein herzförmiges Gesicht einrahmte. Violette Augen, noch halb geschlossen, die mich anblickten, erfüllt von sanfter Heiterkeit. Ein vollkommenes, weißes Lächeln hinter weichen, vollen Lippen.

»Klar«, sagte ich und erwiderte ihr Lächeln. Ich streckte mich auf die andere Seite und suchte mit der Hand nach dem Schlummer-Knopf, wobei ich blind in der ungefähren Nähe des Geräuschs umhertappte. Ich brauchte ein paar Versuche, aber ich schaltete das Ding aus. Ich blinzelte ein paarmal und versuchte, mich daran zu erinnern, was ich vor einigen Augenblicken noch empfunden hatte. Es war, als wäre das Vorherige echt und das hier ein Traum. Ich wusste aber, dass dies nicht stimmen konnte.

»Geht’s dir gut?«, fragte sie mich. Sie setzte sich auf, wobei sie sich die Decke eher aus Gewohnheit denn aus Scham vor die Brust hielt, und strich mir mit den Fingern durch das Haar.

»Du fühlst dich nicht … ich weiß nicht … komisch?«, fragte ich sie. »Als wenn du träumen würdest?«

»In letzter Zeit fühle ich mich immer, als wenn ich träumen würde.« Sie lehnte sich vor und küsste mich auf die Wange. »Reiß dich zusammen, Liebling. Wir müssen einen Flieger erwischen.«

Sie warf die Decke von sich, auf mich drauf, und verdeckte meinen Blick auf ihre Vollkommenheit unter den Daunen. Normalerweise wäre ich die Decke schnellstens losgeworden, um einen letzten Blick zu erhaschen, bevor sie ins Badezimmer ging. Heute zögerte ich. Warum fühlte sich alles so verkehrt an?

Ich hörte die typischen Morgengeräusche: Toilette benutzen, Zähne putzen. Dann das Rauschen der Dusche. Es war das Geräusch des fallenden Wassers, das mich aus meiner Trance riss. Ich warf die Decke beiseite und schlüpfte aus dem Bett, wobei ich mir nur ein paar Sekunden nahm, um aus dem Fenster auf den kristallblauen Ozean draußen zu blicken. Davor lag ein weißer Sandstrand, der leer war, abgesehen von ein paar Möwen auf der Lauer.

Tahiti, erinnerte ich mich. Wir waren auf Tahiti. Wir waren auf Urlaub hergekommen – zwei Wochen Wonne, weg vom Alltag. Etwas Zeit, um allein zu sein, sich neu zu finden und wieder Kraft zu tanken. Zeit nur für uns beide.

»Landon, kommst du?«, fragte sie.

Ich wandte meinen Blick vom Strand und dem blauen Ozean dahinter ab. Als ich den Kopf zum Badezimmer wandte, hätte ich schwören können, dass eine der Möwen mich ansah.

Der Gedanke war dumm. Ich lachte über mich selbst, betrat das Bad und leerte zuerst meine Blase, bevor ich zu meiner Frau in die doppelte Duschkabine trat. Nicht, dass wir sie auch nur halb brauchten, aber sie gehörte zur Hütte. Wie immer stockte mir der Atem bei ihrem Anblick.

»Gespannt auf die Heimreise?«, fragte sie, wobei sie sich vorbeugte und mich küsste. »Guten Morgen.«

Ich wusste es nicht. Eine Sekunde lang vergaß ich, wo mein Zuhause lag, und dass es dort irgendetwas gab, für das sich der Heimflug lohnte. Mein Zögern zog ihre Aufmerksamkeit auf sich.

»Dir geht’s nicht gut, oder? Was ist los?«

Ich beeilte mich, irgendetwas zu stammeln, was auch immer. Ich schüttelte den Kopf und zuckte die Achseln. »Nur ein Traum«, sagte ich, »ein echt merkwürdiger Traum. Schätze, ich bin noch nicht ganz wach.«

Sie nahm meinen Duschschwamm, drückte etwas Seife darauf, schäumte ihn ein und warf ihn mir voll gegen den Kopf. Es machte einen lauten Schmatzer, als er gegen meine Stirn prallte. Mit schützend geschlossenen Augen fing ich den Schwamm im Fallen auf.

»Aufwachen«, sagte sie lachend.

Ich lachte mit ihr und versuchte, mich zusammenzureißen.

Aufgeregt. Ich sollte aufgeregt sein. Wir hatten die vergangen zwei Wochen allein verbracht. Das hieß, zwei Wochen ohne Clara. Sie war manchmal ein richtiger Sack Flöhe, aber was wollte man von einer Sechsjährigen auch erwarten? Außerdem war sie ein Ball voll liebender Energie und die zweitwichtigste Frau in meinem Leben. Zwei Wochen ohne sie waren entspannend gewesen, aber Charis hatte recht. Ich war gespannt auf die Heimreise.

»Sicher«, sagte ich. »Ich wette, nicht so gespannt wie du.«

»Du weißt, dass ich dich liebe, aber ein Teil von mir vermisst sie, seit wir hier angekommen sind.«

Ich konnte es ihr nicht verdenken und tat es auch nicht. »Hat aber viel Spaß gemacht«, sagte ich.

Mit einem durchtriebenen Lächeln sah sie mir in die Augen. »Seit unseren Flitterwochen sind zehn Jahre vergangen. Ich glaube, das haben wir verdient. Jetzt sieh zu.«

Zehn Jahre, und trotzdem sah sie für mich keinen Tag älter aus. Wir duschten zu Ende, dann trat ich auf den Marmorboden und erhaschte im Spiegel einen Blick auf mich. Ich sah auch nicht schlecht aus.

»Wann geht der Flug?«, fragte ich und ging ins Schlafzimmer, um meine Klamotten zu holen.

»Halb eins. Wir haben eine halbe Stunde zum Anziehen und Auschecken. Das Taxi sollte schon unterwegs sein.«

Ich nickte, auch wenn sie es nicht sehen konnte, und zog die oberste Schublade der Kommode auf. Darin lag jeweils ein Outfit für uns. Zweimal Unterwäsche, Socken, Designerjeans und ein dunkelblaues Polohemd für mich. Ein weißes Sommerkleid für sie.

»Du wirst frieren, sobald wir wieder in New York sind«, sagte ich. Ich hatte bereits ein paarmal ihre Kleiderwahl für den Rückweg angezweifelt, ich war also sicher, dass ich was zu hören bekommen würde.

»Sei still«, erwiderte sie, »ich bin ein großes Mädchen. Zwischen Flughafen, Auto und Wohnung sind wir sowieso nur ein paar Minuten draußen. Außerdem ist es im Oktober nicht so kalt.«

Ich lächelte und zog meine Sachen an, dann ging ich wieder zum Fenster und warf noch einen Blick hinaus auf den Ozean, bevor Charis mit Haartrocknen und Anziehen fertig war. Die Möwen standen immer noch allein auf dem Sand, auch wenn zwei etwas gefunden hatten, um das sie sich zanken konnten. Sie kreischten und jagten sich gegenseitig, wobei sie eine Lücke ließen für einen dritten Vogel, der heranschoss und den Preis klaute. Ich konnte nicht sehen, was es war, aber spielte das überhaupt eine Rolle?

»Glaubst du, Clara hatte Spaß bei deiner Mom?«, fragte Charis, trat hinter mich und schlang ihre Arme um mich. Ich ergriff sie vorne und hielt sie gegen meine Brust.

»Ich bin sicher, dass sie einen Haufen Spaß hatte«, antwortete ich. Meine Mutter hatte mit mir als Sohn ziemliche Probleme gehabt. Als Großmutter war sie vernarrt.

Sie zog ihre Arme weg und ging rüber zur Kommode, wo sie ihre Anziehsachen herausholte. Ich sah weiterhin auf den Strand hinaus. Die Wellen hatten etwas Hypnotisierendes. Wie sie ans Ufer schwappten, der letzte Rest den Sand hinauflief und ein paar der Möwen zwang, entweder nasse Füße zu kriegen oder aus dem Weg zu gehen. Blickte man weiter hinaus, wirkte das Wasser seltsam – als würde es sich rückwärts bewegen. Ich blinzelte ein paarmal und wollte schon Charis darauf aufmerksam machen, als eine Möwe herabstieß und auf dem Sims genau vor mir landete, wobei sie kreischte und mich mit roten Augen anstarrte.

»Was zum …« Ich taumelte zurück, und der Vogel gab einen Laut von sich, fast wie ein Lachen, flog wieder los und verschwand am Himmel.

»Nur ein Vogel«, sagte Charis und lachte. »Du hattest doch vorher keine Angst vor Vögeln.«

»Hast du seine Augen gesehen?«, fragte ich.

»Nein.«

Da war etwas mit diesen Augen. Vogelaugen waren schwarz, nicht rot. Ein Teil von mir wusste, dass es dafür einen Grund gab, aber es war eine Vorstellung, die ich nicht greifen konnte.

Sie zog sich fertig an, dann packten wir unsere Taschen und...



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