E-Book, Deutsch, 264 Seiten
Reihe: MM-Reisen
Fohrer Comer See Reiseführer Michael Müller Verlag
4. Auflage 2022
ISBN: 978-3-96685-116-9
Verlag: Michael Müller Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Individuell reisen mit vielen praktischen Tipps
E-Book, Deutsch, 264 Seiten
Reihe: MM-Reisen
ISBN: 978-3-96685-116-9
Verlag: Michael Müller Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
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Lago di Mezzola Einen Katzensprung vom Nordufer des Comer Sees entfernt bildet die von Chiavenna kommende Mera den idyllischen Lago di Mezzola. Die Ufer sind weitgehend verschilft, aber an einigen Stellen kann man baden. Zusammen mit der Feuchtebene Pian di Spagna bildet der See das Naturschutzgebiet Pian di Spagna - Lago di Mezzola. Am Ostufer beim Lido di Novate Mezzola An der Ostseite liegen die beiden Orte Novate Mezzola und Verceia, eine markante Landmarke ist das bewaldete Kap des Sasso Corbè. Die viel befahrene SS 36 und die Bahnlinie nach Chiavenna verlaufen fast direkt am Ufer, doch auch hier gibt es einige schöne Fleckchen. Das westliche Seeufer bilden bewaldete Steilhänge ohne Besiedlung und ohne Straße, dafür mit einem pittoresken Wasserfall und einem schönen Wanderweg. Das angenehm ruhige Örtchen Dascio an der Südwestecke besteht nur aus wenigen Häusern. Ostufer Novate Mezzola: Der Ort am nördlichen Seeende besitzt an der Piazza Europa etwas versteckt (südlich vom Rathaus um die Ecke, dort auf Schild achten) das kleine Museo del Picapreda (auch: Museo dello Scalpellino), das den Abbau des sog. „Granito Sanfedelino“ thematisiert. Dieser Stein wurde vor allem im Straßenbau der norditalienischen Großstädte eingesetzt, im 19. und 20. Jh. wurde er hier in bis zu zwanzig Steinbrüchen in Tausenden von Tonnen abgebaut. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte das Sterben der Betriebe ein, heute arbeitet nur noch ein einziger. ? Museo del Picapreda, Mitte Juni bis Mitte Sept. Mo 8.30-12.30, Do/Fr 14-18 Uhr oder nach Vereinbarung (auch in der übrigen Zeit des Jahres). Tel. 0343-63040. Lido di Novate Mezzola: Wenn man an der SS 36 südlich vom Ort der Beschilderung „Spiaggia/Al Lago“ folgt, kommt man zu einem Parkplatz (Übernachten für Womos verboten), von dem aus man schnell ein kleines Hafenbecken für Sportboote mit einer großen Strandbar erreicht. Hier liegt eine ausnehmend schöne Badezone mit mediterranem Charakter und herrlichem Seeblick, von der man bis zur versandeten Mündung des Torrente Codera vordringen kann. Mittlerweile wird es allerdings oft sehr voll, vor allem an Wochenenden. Etwas zurück vom See verläuft hier der populäre Fahrradweg von Colico nach Chiavenna. Wenn man ihn ein Stück nach Süden geht, überquert man auf einer Holzbrücke den Codera, kommt am Campingplatz El Ranchero vorbei und erreicht schließlich die gemütliche Uferbar Chiosco Da Gianni, die zum Agriturismo Val Codera gehört (? Übernachten), der ein Stück landeinwärts liegt. Hier kann man leckere Burger und Bier ordern, Kanus leihen oder mit einem Ausflugsboot Touren über den See machen, z. B. zur Kirche San Fedelino. Übernachten/Essen Agriturismo Val Codera €€, ruhige Lage im Grünen unterhalb der Berghänge, ca. 1 km landeinwärts vom Lido di Novate Mezzola (beschildert). Der freundliche Gastgeber Gianni vermietet 4 geräumige Zimmer mit bis zu 6 Betten, jeweils mit Bad und Terrasse, davor liegt eine Wiese mit viel Platz. Grillmöglichkeit, Kinderspielplatz, Leihfahrräder. Auf Vorbestellung gibt es leckere regionale Küche. Località Giavere, Tel. 333-7807686, www.agriturismovalcodera.it. ** Camping El Ranchero, teilweise beschatteter Platz mit hohen Kiefern bei Novate Mezzola. Ein Platzteil liegt landeinwärts der SS 36, durch eine Unterführung (2,70 m Höhe) kommt man zum Rasenplatz am See, dort stehen einige Bungalows für 2 bis 6 Pers., und in der von Palmen umstandenen Pizzeria mit Holzterrasse kann man recht gut essen. Die Straße ist tagsüber relativ stark befahren, was je nach Stellplatz zu hören sein kann, auch die Bahnlinie ist benachbart. Via Nazionale 211, Tel. 0343-44169, www.elranchero.it. San Fedele, Soldat und Märtyrer Während der Christenverfolgungen unter Kaiser Maximian (Regierungszeit 286-305) flohen mehrere Soldaten der sagenumwobenen Christenlegion „Legio Thebaica“ von Mailand nach Como, wurden dort jedoch gefangen genommen und getötet. Lediglich Fedele gelang die Flucht in einem Boot über den ganzen See bis zur Nordspitze. Doch auch er wurde von den Häschern des Kaisers aufgespürt und an Ort und Stelle wegen seines Glaubens geköpft. Die Bevölkerung errichtete daraufhin ein einfaches kleines Bauwerk, um seine Reliquien aufzubewahren. Viele hundert Jahre später (964) erschien der Märtyrer einer Frau im Traum und zeigte ihr, wo seine sterblichen Überreste lagen. Der Bischof von Como ließ an dieser Stelle eine neue Erinnerungskapelle errichten, die Gebeine wurden in die Basilica di Santa Eufemia von Como überführt, die in Basilica di San Fedele umbenannt wurde. Im 16. Jh. wurden die Reliquien des Heiligen in die Chiesa di San Fedele nach Milano gebracht, wo sie sich noch heute befinden. Das kleine Kirchlein am Mera geriet indes in Vergessenheit, die Spanier machten daraus einen befestigten Wachposten, später wurde es als Stall genutzt, dann als Lager und Küche für die Arbeiter des nahen Steinbruchs. Im Inneren sind noch Fresken erhalten, hauptsächlich in der Apsis, z. B. eine Christusdarstellung mit Engeln und die zwölf Apostel. Von der Feuchtigkeit zerstörte Fragmente findet man aber noch an allen Innenwänden, wahrscheinlich war San Fedelino ursprünglich vollständig bemalt. Val Codera: Wanderer können von Novate Mezzola aus eine Tour ins Val Codera unternehmen, eins der letzten besiedelten Alpentäler, das keine Straßenanbindung hat - die Versorgung funktioniert mit einer Transportseilbahn. Man biegt dafür beim Supermarkt Sigma von der SS 36 in die Via Ligoncio landeinwärts ab (braunes Schild: Val Codera) und fährt in der Via del Castello weiter bis zu einem kostenpflichtigen Kiesparkplatz am Ende der Straße (Tag 7 €, 3 Tage 15 €). Von dort führt eine spektakuläre Mulattiera mit zahllosen Stufen durch Kastanienwälder, unter Steinschlaggalerien hindurch und über sonnendurchflutete Hänge sehr steil hinauf. Hoch über der Codera-Schlucht geht der Weg ins Dörfchen Codera, das sich mit seinen Granitsteinhäusern an den bewaldeten Hang schmiegt. Etwa 2-2:30 Std. ist man unterwegs, ca. 600 Höhenmeter müssen überwunden werden. Codera wird ganzjährig noch von etwa 10 Menschen bewohnt (nur an Wochenenden wird es voller), einst waren es mehrere hundert. Gegenüber der Kirche am Ortseingang kann man im Rifugio La Locanda (früher die Dorfschule) gemütlich Pause machen, daneben liegt ein kleines Heimatmuseum. Das Rifugio Osteria Alpina steht in der Ortsmitte. Die Vereinigung „Amici Val Codera“ setzt sich für den Erhalt des Dorfs ein (www.valcodera.com). Hinter Codera wird das Tal breiter, vorbei am Weiler Bresciadega erreicht man nach weiteren 2 Std. den Talschluss. Dort steht das Rifugio Luigi Brasca in einem malerischen Talkessel mit herrlicher Bergkulisse. An der Ostseite des Val Codera verläuft der spektakuläre „Tracciolino“-Weg auf einer ehemaligen Bahntrasse, die für den Bau eines Wasserkraftwerks angelegt wurde. Übernachten/Essen Rifugio La Locanda, bei Andrea kann man gut essen, dazu gibt es 5 Zimmer mit Stockbetten und Gemeinschaftsbad. Tel. 339-6122179, www.lalocandacodera.it. Rifugio Osteria Alpina, im Zentrum von Codera, 16 Betten in 3 Zimmern mit Gemeinschaftsbad, Restaurant mit schöner Terrasse. Tel. 0343-62037, 338-1865169, www.osteriaalpina.it. Rifugio Luigi Brasca, im Talschluss, 48 Schlafplätze, Juni bis Sept. nach Vereinbarung. Tel. 335-6095213 sowie auf Facebook. Die Halbpension kostet 45-50 €. Unbedingt vorher anrufen, nicht immer sind die Lokale geöffnet (in der NS oft nur am Wochenende). Verceia: Das Hügeldorf nördlich vom hohen Felskap Sasso Corbè ist abseits der Durchgangsstraße sehr ruhig, aus den höheren Lagen genießt man den Seeblick. Am Ufer unten steht das alte Hotel/Ristorante La Barcaccia mit Restaurantterrasse, das vor einigen Jahren seinen Betrieb eingestellt hat. Lange war hier ein uralter Raddampfer namens „Plinio“ vertäut, im Dezember 2010 ist er im Sturm gesunken und liegt nun als attraktiver Anziehungspunkt für Taucher in 40 m Tiefe. Im Anschluss durchquert die Straße in der Galleria Verceia das steile Felsenkap Sasso Corbè und erreicht das Pian di Spagna. Übernachten/Essen *** Saligari €€, zentrale Hügellage in Verceia oberhalb der Durchgangsstraße (beschildert), schöne Zimmer mit Holzböden, z. T. mit Panoramabalkonen und Seeblick (10 € Zuschlag). Gutes Restaurant, freundlicher Service. Via Mario Copes 29, Tel. 0343-39100, www.hotelsaligari.com. Wanderung auf der Strada dei Cavalli („Straße der Pferde“): Eine...