E-Book, Deutsch, Band 6, 130 Seiten
Reihe: Traumfrau gesucht!
Flynn Ich wünsch mir einen Kuss von dir
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7337-1809-1
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 6, 130 Seiten
Reihe: Traumfrau gesucht!
ISBN: 978-3-7337-1809-1
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
An die große Liebe glaubt Tommi ebenso wenig wie an den Weihnachtsmann. Aber dass Max als Investor ihr geliebtes Bistro rettet, ist einfach sagenhaft. Und als dieser umwerfende Mann sie auch noch leidenschaftlich küsst, weiß Tommi: Manchmal werden Weihnachtsmärchen wahr ...
Der preisgekrönten Autorin Christine Flynn erzählte einst ein Professor für kreatives Schreiben, dass sie sich viel Kummer ersparen könnte, wenn sie ihre Liebe zu Büchern darauf beschränken würde sie zu lesen, anstatt den Versuch zu unternehmen welche zu schreiben. Sie nahm sich seine Worte sehr zu Herzen und verließ seine Klasse, schrieb daraufhin sehr wenig, bis sie 15 Jahre später von ihrem Ehemann einen Silhouette Liebesroman erhielt, den er kostenlos mit dem Geschenkpapier für ihr Muttertagsgeschenk bekam. Weder sie noch ihr Ehemann erinnern sich daran, was er ihr gekauft hatte. Aber an das Buch erinnert sie sich noch ganz genau. Da sie von zwischenmenschlichen Beziehungen insbesondere von den oft komplizierten zwischen Mann und Frau schon immer fasziniert war, fokussierte sie sich beim Schreiben ihrer Werke auf die Ausleuchtung dieser Thematik. Jetzt wird sie als 'Meisterin des Geschichtenerzählens im Liebesromangenre' vom Romantic Times Magazine erachtet. Ihre Arbeiten erscheinen regelmäßig auf den Bestsellerlisten unter anderem auf der der USA Today.
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2. KAPITEL
„Ich nehme jetzt die letzte Krabbensuppe, Tommi. Und dann brauche ich noch ein Ragout.“
Auf dem Weg zum Herd heftete die quirlige Shelby Hahn einen weiteren Bon ans Bestellbrett. „Ach ja, und Ernie aus dem Kopiershop will wissen, wann es wieder die rustikale Pilzsuppe gibt.“
Tommi schüttelte kräftig die Pfanne mit den sautierten Jakobsmuscheln. „Sag ihm, nächsten Freitag!“, rief sie Shelby über das Dröhnen der Abzugshaube hinweg zu. „Und vergiss nicht, ihm für die Nachfrage zu danken.“
„Wird gemacht, Tommi“, versprach Shelby und verschwand mit der Krabbensuppe.
Mit der schweren Pfanne in der Hand drehte Tommi sich zu der Arbeitsstation direkt hinter ihr um. Auf einem quadratischen Teller hatte sie bereits ein Bett aus verschiedenen Blattsalaten vorbereitet, über das sie nun die fertigen Muscheln gab. Nachdem sie noch ein paar Spritzer Honig-Chili-Vinaigrette und Parmesan dazugegeben hatte, schob sie das fertige Gericht ans Ende der Station.
In diesem Augenblick kam Alaina Morretti durch die Schwingtür, die die Küche vom Gastraum trennte. „Da fragt ein Mann nach dir“, verkündete sie. „, Und zwar ein verdammt attraktiver.“ Sie legte eine Hand auf ihre ausladende Hüfte, während die andere mit der Silberkette spielte, die ihre Kinder ihr zum letzten Geburtstag geschenkt hatten. „Leider kann ich mir nur über sein Gesicht ein abschließendes Urteil erlauben“, sagte sie bedauernd „Aber was ich unter seinen Armani-Klamotten erahne, scheint mir mindestens genauso aufregend zu sein.“
Nach ihrer Scheidung und einigen frustrierenden Versuchen, einen neuen Partner zu finden, hatte Alaina den Männern abgeschworen. Aber das hinderte sie nicht daran, sie nach wie vor wahrzunehmen.
Unter ihrer Kochmütze zog Tommi fragend die Brauen hoch. „Ist es einer von unseren Kunden?“
„Nein, er kam einfach hereingeschneit und sagte, dass er mit dir reden will.“
Tommi wusch sich an der Spüle die Hände und trat an die kleine Glasscheibe, die in die Schwingtür eingelassen war. An der Weinbar unterhielten sich zwei Geschäftsmänner. Von den sieben Tischen für zwei Personen, die an der Backsteinwand aufgereiht waren, waren fünf besetzt. Ebenso die beiden Vierertische in der Mitte des Raums.
„Er sagte, sein Name sei Max Callahan“, hörte sie Alaina sagen, aber da hatte Tommi ihn schon entdeckt. Er stand an dem kleinen Empfangstresen und telefonierte. Einige der weiblichen Gäste musterten ihn mit unverhohlenem Interesse, doch Max, der ganz auf sein Gespräch konzentriert war, schien es nicht einmal zu bemerken.
Bei seinem Anblick stöhnte Tommi innerlich auf. Nach ihrer peinlichen Begegnung im Hotel hatte sie gehofft, ihn nie wiederzusehen, aber offenbar hatte das Schicksal nicht vor, Milde mit ihr walten zu lassen.
„Hat er dir die Blumen geschickt?“ Alaina, die dicht hinter ihr stand, platzte beinah vor Neugier.
Der riesige Strauß blutroter Rosen war gegen Mittag von einem Boten gebracht worden. Zusammen mit einer Karte von Scott Layman, auf der er sie für sein Fernbleiben um Verzeihung bat. Obwohl er allen Grund hatte, ein schlechtes Gewissen zu haben, fand Tommi seine Reaktion entschieden zu persönlich, zumal er sich am Morgen bereits telefonisch entschuldigt hatte. Daher hatte sie die Karte weggeworfen und die Blumen ans äußerste Ende der Weinbar gestellt.
„Nein“, beantwortete sie Alainas Frage. „Die waren von einem Geschäftspartner, der einen Termin nicht einhalten konnte. Und jetzt sei bitte so nett und führe Mr Callahan in die Küche.“
Tommi hatte keine Ahnung, was Max hier wollte. Sie wusste nur, dass sie ihm nicht vor den Augen der Gäste entgegentreten konnte.
Nachdem Max das Gespräch mit seiner Sekretärin beendet hatte, befestigte er das Handy wieder an seinem Gürtelclip. Da es draußen regnete und er leider bloß einen Block entfernt einen Parkplatz gefunden hatte, war sein Mantel völlig durchnässt, aber er hatte sich nicht die Mühe gemacht, ihn auszuziehen. Er würde sich ohnehin nicht lange aufhalten, sondern rasch erledigen, was eigentlich Scotts Aufgabe gewesen wäre.
Sein Partner war nämlich ohne Vorankündigung zwei Tage früher als geplant nach Singapur geflogen, was nur eines der vielen Ärgernisse war, mit denen Max sich zurzeit herumschlagen musste. Er wusste, dass Scott manchmal sehr unzuverlässig sein konnte, aber in letzter Zeit schien er völlig neben sich zu stehen. Anscheinend hatte diese Tommi Fairchild ihm dermaßen den Kopf verdreht, dass er jetzt nur noch seinen unbegreiflichen Impulsen folgte.
„Mr Callahan?“
Beim Klang seines Namens drehte Max sich zu der molligen Kellnerin um, die wie ihre jüngere Kollegin eine langärmelige schwarze Bluse, eine schwarze Hose und eine leuchtend rote Servierschürze trug. Er mochte den Look, der trendy und gleichzeitig professionell wirkte. Offenbar hatte ihre Chefin ein gutes Stilempfinden.
„Tommi erwartet Sie hinten. Wenn Sie mir bitte folgen würden.“
Als die Kellnerin ihn an den einladend gedeckten Tischen vorbeiführte, stiegen Max köstliche Aromen in die Nase, die ihn daran erinnerten, dass er noch nicht zu Mittag gegessen hatte. Sie hielt ihm die Schwingtür auf, und er betrat die kleine, aber sehr effizient eingerichtete Küche, in der fast alles aus Edelstahl bestand.
Was Max jedoch am meisten ins Auge stach, war das Unbehagen in Tommi Fairchilds Gesicht.
„Hi“, begrüßte sie ihn mit einem halbherzigen Lächeln. „Was führt Sie hierher?“
„Hat Scott Sie nicht angerufen?“
„Doch, heute Morgen“, bestätigte sie, schien aber nicht zu verstehen, was das mit seinem Auftauchen hier zu tun haben sollte. „Er hat sich entschuldigt, weil er gestern nicht kommen konnte.“
„Und weiter hat er nichts gesagt?“
Es war eher eine verärgerte Feststellung als eine Frage. Als Max gestern Abend klar geworden war, dass er die Brieftasche selbst würde abliefern müssen, hatte er Scott angerufen und ihn gebeten, Tommi sein Kommen am nächsten Tag anzukündigen. Aber das hatte sein Partner – wie so vieles andere – offenbar versäumt.
„Sie haben das hier übersehen, als Ihnen gestern Ihre Tasche heruntergefallen ist.“ Er zog die pinkfarbene Brieftasche aus der Jacke und reichte sie Tommi.
„Ach, du liebe Güte!“, rief sie erschrocken aus. „Und ich habe noch nicht mal gemerkt, dass sie überhaupt weg war.“ Sie schüttelte den Kopf, als könnte sie ihre eigene Schusseligkeit nicht fassen. „Danke, dass Sie sie mir zurückgebracht haben. Das ist wirklich wahnsinnig nett von Ihnen.“
Als Alaina schwungvoll durch die Schwingtür kam und auf ein Tablett voller Baguettes zusteuerte, öffnete Tommi eine Tür am anderen Ende der Küche, die auf einen schmalen Flur hinausging.
„Und danken Sie bitte auch Ihrem Partner für die Blumen“, bat sie Max, während sie ihn mit einer Handbewegung aufforderte, ihr zu folgen. „Es war sehr aufmerksam von ihm, sie zu schicken, aber er hätte das nicht tun müssen. Schließlich war das gestrige Missverständnis auch mein Fehler.“
Sie führte ihn in ein winziges Büro voller Regale, die von Kochbüchern und Fachmagazinen förmlich überquollen. Die einzige freie Wand wurde von einem roten, penibel aufgeräumten Metallschreibtisch eingenommen, der links und rechts von zwei schwarzen Aktenschränken flankiert war. Auf dem einen stand eine große Sporttasche, auf dem anderen drängten sich diverse Siegespokale von kulinarischen Wettbewerben, die dort eher abgestellt als stolz präsentiert wirkten.
„Ich meine, was die Gründe für unser Treffen angeht“, erklärte Tommi. „Offenbar wurde Scott auch nicht ganz richtig informiert.“
Während sie die untere Schreibtischschublade aufzog, um ihre Brieftasche hineinzulegen, kam Max nicht umhin, die faszinierende Mischung aus Chaos und Ordnung in dieser vollgestopften Kammer zu bestaunen. Noch stärker beeindruckte ihn allerdings Tommis versöhnliche Haltung, auch wenn er nach wie vor fand, dass diese Frau überhaupt nicht zu Scott passte.
Aber das musste sein Partner selbst beurteilen, und wie es aussah, hielt sein Interesse an Tommi unvermindert an. Er hatte Max sogar gebeten, ihr auszurichten, dass er nach seiner Rückkehr alles wieder richten würde.
Max hatte nicht vor, ihm im Weg zu stehen. Allerdings dachte er nicht daran, den Liebesboten für die beiden zu spielen. Wenn Scott den Drang verspürte, den angerichteten Schlamassel wiedergutzumachen, konnte er Tommi das selbst sagen. Wenn sie ihn wissen lassen wollte, dass er keine Rosen zu schicken brauchte – dito.
„Offenbar gab es da tatsächlich ein Missverständnis“, stimmte Max ihr zu. „Scott glaubte, er habe ein Date mit Ihnen, aber Sie schienen sich aus anderen Gründen mit ihm verabredet zu haben. Bin ich sehr indiskret, wenn ich frage, worum es Ihrer Ansicht nach bei diesem Treffen gehen sollte?“
Sie zuckte leicht die Schultern. „Ich dachte, er wollte mit mir über mein Bistro reden.“
„Verstehe. Und wie sind Sie darauf gekommen?“
„Weil mir gesagt wurde, er wolle mich treffen, nachdem er die neueste Kritik über mich gelesen hatte.“
„Verabreden Sie sich immer mit Männern, die Kritiken über Sie lesen?“
Sie erwiderte ruhig seinen Blick. „Wenn der Mann ein Investor ist und ich gerade einen brauche, dann ja. Auf Ihrer Website steht, dass Sie auch in lokale Geschäftsbetriebe investieren, und ich hatte gehofft, dass Scott mir eine Zusammenarbeit anbieten würde.“ Ein bedauerndes Lächeln glitt über ihren...




