Florath | Das Revolutionsjahr 1989 | Buch | 978-3-525-35045-4 | sack.de

Buch, Deutsch, Band Band 034, 250 Seiten, Format (B × H): 160 mm x 232 mm, Gewicht: 547 g

Reihe: Analysen und Dokumente der BStU

Florath

Das Revolutionsjahr 1989

Die demokratische Revolution in Osteuropa als transnationale Zäsur

Buch, Deutsch, Band Band 034, 250 Seiten, Format (B × H): 160 mm x 232 mm, Gewicht: 547 g

Reihe: Analysen und Dokumente der BStU

ISBN: 978-3-525-35045-4
Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht


Die demokratischen Revolutionen des Jahres 1989 veränderten das Gesicht der Staaten des östlichen Europa grundlegend. Volksbewegungen wandelten autoritäre Diktaturen in demokratische Nationalstaaten. Die grenzüberschreitende Dynamik dieser Prozesse führte die spezifischen inneren Bedingungen in den einzelnen Staaten mit den wechselseitigen äußeren Anstößen zusammen. So sind die Vorgänge von 1989 Umwälzungen im doppelten Sinne: nationale und zugleich internationale Ereignisse.
Die Beiträge des Bandes führen diese unterschiedlichen Vorgänge zusammen. Sie verdeutlichen den Kontrast zwischen dem »samtenen« Verlauf der Revolution in der Tschechoslowakei und dem blutigen Ende der Ceausescu-Diktatur. Dass sich aus allem ein einziger nach wie vor offener Prozess ergibt, zeigt dieses Sammelwerk.

Jede Nation blickte auf die andere und tat das ihre. Zwischen den Völkern lastende historische Traumata wie der verleugnete Schrecken von Katyn werden beleuchtet und auch die jeweils anders akzentuierte Rolle der Runden Tische beim Übergang der Macht aus der Hand der kommunistischen Parteien in demokratisch legitimierte Institutionen in den Staaten.
Und indem die Menschen handelten, inspirierten sie ihre Nachbarn – nicht, es ihnen nachzumachen, sondern in ihrem Lande die eigenen Angelegenheiten in die Hand zu nehmen. Der Prozess ist nicht abgeschlossen. Die Demokratie erweist sich als ebenso kontroverses und nicht ungefährdetes Projekt wie der transnationale Zusammenhang. Der Handschlag der estnischen, lettischen und litauischen Demonstranten am 50. Jahrestag des Hitler-Stalin-Paktes, der ein Zeichen gleichermaßen gegen fremdbestimmte Nivellierung und für selbstbewusste Gemeinsamkeit setzte, war eines der Enden einer Menschenkette, die Osteuropa in den Kontinent zurückband. Durch die Überwindung der von außen oktroyierten versteinerten Ordnung von Jalta mithilfe der Brücken, die Bürgerinnen und Bürger selbstbestimmt untereinander und über Grenzen hinweg bauten, eröffneten sie neue Möglichkeiten für den gesamten Kontinent.
Beiträger
Matthias Braun (Berlin), Bernd Florath (Berlin), Raluca Grosescu (Bukarest), Christian Halbrock (Berlin), Ágnes Heller (New York), Jerzy Holzer (Warschau), Svitlana Hurkina (L’viv), János M. Rainer (Budapest), Ilko Sascha-Kowalczuk (Berlin), Tomaš Vilimek (Prag), Reinhard Weißhuhn (Berlin), William Totok (Berlin), Viktor Zaslavsky (Rom).
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Weitere Infos & Material


Ágnes Heller: Hauptvortrag »Nach zwanzig Jahren«
Viktor Zaslavsky: Cornobyl’, Katyn und Gorbacevs Politik der Glasnost
Ilko Sascha-Kowalczuk: Demonstrationsrevolution in der DDR
Walter Süß: Die Wiener KSZE-Folgekonferenz und der Handlungsspielraum des DDR-Sicherheitsapparates im Jahr 1989
Bernd Florath: Risse in der Staatspartei: Die SED 19(86–)89
Tomaš Vilimek: Die samtene Revolution in der CSSR
Raluca Grosescu: Rumänien im Winter 1989: Aufstand oder Staatsstreich
Matthias Braun: Tauwetter in der Kunst und die obsolete Stellung der Zensur in der DDR
Christian Halbrock: Die Kirchen in der Revolution
Svitlana Hurkina: Die griechisch-katholische Kirche und die Unabhängigkeit der Ukraine
Reinhard Weißhuhn: Kontakte und Kooperation zwischen DDR- und ungarischer Opposition
William Totok: Inspiration der Umwälzungen durch benachbarte Vorgänge (Ungarn, Rumänien)
Jerzy Holzer: Wandermöbel des Jahres: Runde und eckige Tische. Vorbilder, Anleihen, Adaptionen, Wandlungen
János M. Rainer: Vergangenheitsbewältigung, -aufarbeitung, -kontroversen angesichts doppelter Erblasten: Ungarn


Halbrock, Christian
Dr. Christian Halbrock ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abteilung Bildung und Forschung des BStU.

Braun, Matthias
Dr. Matthias Braun ist Literaturwissenschaftler und war bis Februar 2015 wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Bildung und Forschung des BStU.

von Plato, Alexander
Alexander von Plato, Historiker, langjähriger Gründungsdirektor des Instituts für Geschichte und Biographie der Fernuniversität Hagen, zuletzt Gastprofessor am Institut für Zeitgeschichte Wien, Mitherausgeber der Zeitschrift BIOS, Vizepräsident der International Oral History Association.

Kowalczuk, Ilko-Sascha
Dr. Ilko-Sascha Kowalczuk ist Projektleiter in der Abteilung Bildung und Forschung des BStU.

Florath, Bernd
Dr. Bernd Florath ist Mitglied der Robert-Havemann-Gesellschaft und Projektleiter in der Abteilung Bildung und Forschung des BStU.

Dr. Bernd Florath ist Mitglied der Robert-Havemann-Gesellschaft und Projektleiter in der Abteilung Bildung und Forschung des BStU.


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