Fischer | Lore-Roman 63 | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 63, 64 Seiten

Reihe: Lore-Roman

Fischer Lore-Roman 63

Er sah in ihr die reiche Erbin
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-7325-8688-2
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Er sah in ihr die reiche Erbin

E-Book, Deutsch, Band 63, 64 Seiten

Reihe: Lore-Roman

ISBN: 978-3-7325-8688-2
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Er sah in ihr die reiche Erbin
Roman um das Schicksal einer starken Frau
Von Ursula Fischer

Die verarmte Tamara Baroness von Henslingen arbeitet als Sekretärin bei einer Zeitung, als ihr eines Tages ein Brief vom Gericht ins Haus flattert. Sie hat geerbt! Hotel 'Waldfrieden' im Bergischen Land. Bedingung ist, dass sie das Hotel selbst führt, sonst fällt es an den Staat. Man rät ihr zum Verkauf, doch die junge willensstarke Frau denkt gar nicht daran.
Auch als ihr der größte Konkurrent am Platze ein Angebot macht, schlägt sie aus. Sie hat schon viel gehört über Sven Assmussen, den Geschäftsführer des Hotels 'Fernblick'. Ein aufgeblasener Geschäftsmann und ein Frauenheld, wie er im Buche steht. Tamara schwört sich, sie wird 'Waldfrieden' zu altem Glanz erstrahlen lassen, und sie hat auch schon einen Plan, wie: Inkognito bucht sie sich als Gast in Assmussens Hotel ein, um ihn auszuspionieren, denn glücklicherweise weiß bisher niemand, wie die Erbin des Hotel 'Waldfrieden' aussieht ...

Fischer Lore-Roman 63 jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Er sah in ihr die
reiche Erbin Roman um das Schicksal einer
starken Frau Von Ursula Fischer Die verarmte Tamara Baroness von Henslingen arbeitet als Sekretärin bei einer Zeitung, als ihr eines Tages ein Brief vom Gericht ins Haus flattert. Sie hat geerbt! Hotel „Waldfrieden“ im Bergischen Land. Bedingung ist, dass sie das Hotel selbst führt, sonst fällt es an den Staat. Man rät ihr zum Verkauf, doch die junge willensstarke Frau denkt gar nicht daran. Auch als ihr der größte Konkurrent am Platze ein Angebot macht, schlägt sie aus. Sie hat schon viel gehört über Sven Assmussen, den Geschäftsführer des Hotels „Fernblick“. Ein aufgeblasener Geschäftsmann und ein Frauenheld, wie er im Buche steht. Tamara schwört sich, sie wird „Waldfrieden“ zu altem Glanz erstrahlen lassen, und sie hat auch schon einen Plan, wie: Inkognito bucht sie sich als Gast in Assmussens Hotel ein, um ihn auszuspionieren, denn glücklicherweise weiß niemand, wie die Erbin des Hotel „Waldfrieden“ aussieht … „Fräulein Tamara, Ihre Post.“ Frau Hedwig Merkuleit legte einen amtlich aussehenden Umschlag auf Tamaras Tisch. „Vom Gericht“, fügte sie neugierig hinzu. Tamara von Henslingen drehte den Umschlag herum, bevor sie ihn aufschlitzte. „Was habe ich denn mit den Gerichten zu tun?“, murmelte sie, zog einen Bogen heraus und entfaltete ihn. „Von einem Rechtsanwalt“, erläuterte sie der neben ihr stehen gebliebenen Wirtin. „Was will der denn?“, fragte Frau Merkuleit gespannt. Tamara schüttelte den Kopf. „Ich habe geerbt“, bekannte sie verwundert. „Ein Onkel von mir ist gestorben, und er hat mir sein Hotel hinterlassen. Es muss ein großes Hotel sein, glaube ich. Vater hat mir manchmal davon erzählt.“ Frau Merkuleit trat achtungsvoll einen Schritt zurück, um besser über Tamaras Schulter hinweg den Brief lesen zu können. „Über fünfzig Zimmer …“, las sie laut vor. „Dann sind Sie ja jetzt reich, Fräulein Tamara. Meinen herzlichsten Glückwunsch. Oder … muss ich Ihnen mein Beileid aussprechen? Wer ist denn da gestorben?“ „Ein Bruder meines Vaters. Ich kenne ihn kaum, ich habe ihn seit mehr als fünfzehn Jahren nicht mehr gesehen. Aber dass er ausgerechnet mir sein Hotel hinterlässt … ‚Waldfrieden‘ heißt es.“ Tamara lachte. „Ein Hotel, was soll ich wohl damit anfangen? Ich versteh doch nichts von der Bewirtschaftung eines solchen Hauses. Aber mein Onkel hat ausdrücklich verlangt, dass ich das Hotel selbst verwalten muss, wenn ich die Erbschaft annehme. Sonst soll das Haus an den Staat fallen.“ „Selbstverständlich nehmen Sie an. So etwas lässt man sich doch nicht entgehen, Fräulein Tamara. Wenn ich mir vorstelle, was dabei alles abfallen muss. Wo liegt es denn?“ Tamara nannte den Namen eines kleinen, wenig bekannten Ortes im Oberbergischen. „Im Winter und im Sommer ist dort Saison. Ich kann es noch gar nicht fassen.“ „Sie haben ein Glück, Fräulein Tamara. Aber ich gönne es Ihnen von ganzem Herzen. Wenn ich es mir erlauben kann, dann werde ich später einmal meine Ferien mit den Kindern zusammen bei Ihnen verbringen. Das heißt, wenn Sie überhaupt Kinder im Hotel haben wollen.“ „Aber Frau Merkuleit, Sie sollten mich doch besser kennen. Selbstverständlich werden Sie mir jederzeit herzlich willkommen sein und Horst und Sabine auch. Aber ich muss mich beeilen, sonst komme ich zu spät in die Zeitung. Auf Wiedersehen, bis heute Abend, Frau Merkuleit.“ In buchstäblich letzter Sekunde schwang sie sich auf die anfahrende Bahn und atmete schwer. Vom Laufen war ihr Gesicht gerötet, ihr gepflegtes blondes Haar hatte sich verwirrt, und mit ihren strahlenden blauen Augen war sie ein Bild der Lebensfreude, das die Blicke der Männer auf sich zog. Ihre Augen standen ein wenig schräg über den hohen Wangenknochen, verliehen ihr dadurch einen aparten Reiz. Tamara arbeitete nach Abschluss der Höheren Handelsschule erst als Stenotypistin, später als Sekretärin bei einer großen Tageszeitung. Ihr Beruf befriedigte sie, wenn er sie selbstverständlich auch nicht ganz erfüllte. Pünktlich wie immer betrat sie das Vorzimmer des Chefredakteurs. Ihre beiden Kolleginnen, Stenotypistinnen, waren noch nicht da. Tamara kämmte sich flüchtig vor dem Spiegel ihr Haar und lächelte dem Bilde zu, das er zurückwarf. „Fräulein Hotelbesitzerin“, murmelte sie und spitzte die Lippen wie zu einem Kuss. „Wie gefällt dir das, Baroness Henslingen? Du wirst über Personal herrschen.“ Ob du das kannst? „Klar“, sagte sie laut. „Was ist klar?“, erkundigte sich ihr Chef schmunzelnd. Er war schon in seinem Büro gewesen und betrachtete seine junge, entzückende Mitarbeiterin voller Wohlgefallen. Tamara wurde rot. „Ich werde alt, ich fange schon an, Selbstgespräche zu führen“, bekannte sie schuldbewusst. „Herr Doktor, haben Sie schon einmal etwas von Gummersbach gehört?“ „Ja, wie kommen Sie darauf?“ „Es soll dort ein entzückendes Hotel geben.“ „Stimmt“, bestätigte der Chefredakteur und schmunzelte vor sich hin. „Ich kenne es sogar sehr gut, denn ein paar Mal habe ich in den letzten Jahren dort meinen Urlaub verbracht. Der Hotelbesitzer ist übrigens ein guter Bekannter von mir. Ich erwarte ihn heute noch. Aber weshalb fragen Sie mich das alles?“ Tamara schüttelte den Kopf. „Wissen Sie denn noch gar nicht, dass Herr Henslingen tot ist?“, fragte sie. „Henslingen? Wer ist denn das?“ Dr. Wilken fuhr sich mit der Linken über sein graumeliertes Haar. „Der Hotelbesitzer. Sie sagten doch eben, er sei Ihr Freund.“ „Ach, den meinen Sie. So, er ist tot. Na, da wird Assmussen aufatmen. Nicht, dass er dem Alten den Tod gewünscht hätte, bestimmt nicht, aber er war ein rechter Querulant.“ „Ich fürchte, wir sprechen von zwei verschiedenen Hotels“, äußerte Tamara ahnungsvoll. „Der Eindruck drängt sich mir auch auf. Ich meine Hotel ‚Fernblick‘.“ „Und ich ‚Waldfrieden‘.“ „Die beiden Konkurrenten. Sie liegen ziemlich nahe zusammen, praktisch die einzigen Häuser am Ort, die zählen. Es gibt in Gummersbach noch ein paar kleinere Pensionen und Privatzimmer, ein Café und ein paar Gasthäuser …“ Tamara beschloss, nachher in der Reisebüroabteilung anzurufen und zu bitten, ihr ein paar Prospekte von Gummersbach heraufzuschicken. „Darf ich Sie jetzt bitten, zu mir hereinzukommen? Oder fällt es Ihnen schwer, sich von Ihren Urlaubsträumen zu lösen. Fräulein Henslingen?“ „Ich werde mir Mühe geben“, versprach die junge Dame. *** In der Mittagspause fuhr Tamara zu dem Notar. Sie wurde schon erwartet und spürte fast ein wenig Enttäuschung über die gleichgültige Art, in der der Notar ihren Fall behandelte. Er hatte alle notwendigen Unterlagen und informierte sie trocken über das, was sie bei Annahme der Erbschaft erwartete. Einiges wusste Tamara schon aus seinem Brief, anderes hatte sie dem Prospekt entnommen, aber der Rest klang in ihren Ohren noch geradezu märchenhaft. „Sie dürfen Ihre Erwartungen aber nicht zu hoch schrauben, Baroness Henslingen“, mahnte der Notar. Er blätterte ein paar Papiere durch und schüttelte den Kopf. „Allzu viel wirft das Hotel nämlich nicht ab. Ich habe hier die Steuerbescheide der letzten drei Jahre. Das Einkommen nach Abzug aller Unkosten lag nur zwischen siebzig- und neunzigtausend Mark im Jahr.“ „Wie viel?“, fragte Tamara. Sie war blass geworden. Der Notar schüttelte bedauernd den Kopf. „Ich kann Ihre Enttäuschung verstehen, aber mehr hat Ihr Herr Onkel nicht herausgewirtschaftet.“ „Siebzigtausend Mark, das wäre ja im Monat … fast sechstausend … ist das wirklich wahr?“ Tamara verdiente neunhundert Mark, und sie wusste, dass sie gut bezahlt wurde. Der Notar begriff jetzt endlich, dass seine junge Mandantin alles andere als enttäuscht war. Er lächelte väterlich. „Ihnen erscheint es sehr viel, Baroness, aber glauben Sie mir, es klingt nur viel, wenn man es nicht hat. Siebzigtausend Mark kann man im Jahr schön ausgeben.“ „Ich nehme die Erbschaft an. Wo muss ich unterschreiben?“, stieß Tamara hervor. Der alte Herr schob ihr die vorbereitete Urkunde hin. „Haben Sie erst einmal unterschrieben, dann müssen Sie sich an die Bedingungen halten, die Sie jetzt anerkennen.“ „Aber es ist doch kein Haken dabei, oder?“ „Nur der, dass Sie ‚Waldfrieden‘ selbst bewirtschaften müssen.“ „Mir macht es nichts aus, ein Hotel zu leiten. Im Gegenteil, ich freue mich darauf. Und … jetzt gehört ‚Waldfrieden‘ tatsächlich mir?“ Tamara konnte es noch immer nicht fassen, dass eine...



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.